Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.327
Es mag zwar weniger spannend sein als jede UFO- oder Freimaurer-Verschwörung, aber stiller und heimlicher laufen sie in jedem Fall ab: Die Mechanismen, wie Pharmaindustrie und der Komplex der Psychiatrie unsere Gesellschaft aushebeln und vielen Menschen die bürgerlichen Freiheiten nehmen.
Es lässt sich nicht mehr verheimlichen: Zwar ist der Krankenstand in bundesdeutschen Betrieben auf historische Tiefststände gesunken, gleichzeitig nehmen aber psychische Krankheiten mit 8% der Krankheitstage bereits die 4. Stelle in den Statistiken ein:
Prävention, schön und gut, nur: Wie soll diese aussehen ?
Aber wie immer hat die Industrie einer freien Marktwirtschaft eine Lösung parat: Hochwirksame, neue "Medikamente", "atypische" Psychopharmaka. Denn nach Meinung der Pharmaindustrie ist es nicht die Gesellschaft, die die Menschen krank macht. Sondern die Menschen leiden an einem gestörtem Gleichgewicht der Botenstoffe des Gehirns:
Die Interpretation dieses Textes liegt im Detail: kann ... zurückgeführt werden.. Denn eigentlich müßten sie hier sagen: Wir wissen es nicht.
Denn diese sogenannte Transmitter-Theorie zur Erklärung psychischer Krankheiten ist nichts anderes als eine bisher unbeweisene Behauptung. Was sie auch nicht wissen: Wie ihre Medikamente überhaupt wirken.
Aber eines wissen sie ganz genau: Das Geld damit verdient wird. Viel Geld.
Das muß auch nicht Wunder nehmen, denn Zyprexa, ursprpnglich zur Schizophrenie-Behandlung eingeführt, ist das vierthäufigste verkaufte Medikament überhaupt - weltweit:
Quelle: Presseportal
Und es liegt im Trend: Der Umsatz mit Antidepressiva ist im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland 2003 um 8% gestiegen, der von anderen Psychostimulanzien gar um 12% Quelle.
Was aber die Pharmaindustrie gern unter den Teppich kehrt: Ihre "Medikamente" sind Drogen und sie verhalten sich auch wie solche. Oh was für schöne Worthülsen die Schulmedizin doch hat. Ein Patient wird auf Psychostimulanzien (= Drogen) eingestellt (=kontrolliert abhängig gemacht); setzt er sie abrupt ab, dann bekommt er Absetzsymptome (= Entzugserscheinungen) oder gar einen Rückfall (= die ungelösten und Verdrängten Probleme kommen mit aller Macht ins Bewusstsein).
Es lässt sich nicht mehr verheimlichen: Zwar ist der Krankenstand in bundesdeutschen Betrieben auf historische Tiefststände gesunken, gleichzeitig nehmen aber psychische Krankheiten mit 8% der Krankheitstage bereits die 4. Stelle in den Statistiken ein:
Quelle: BKKBKK schrieb:Seit Beginn dieser Statistik hat sich ihr Anteil an den Krankentagen mehr als vervierfacht (1976: 2 % der Krankentage). Die Erkrankungsdauer bei psychischen Krankheiten (mit durchschnittlich 30,4 Tagen je Fall) ist erheblich länger als bei einem durchschnittlichen Erkrankungsfall (11,9 Tage). Psychische Erkrankungen sind die einzige Krankheitsart, die einen zunehmenden Trend aufweisen. Prävention wird hier verstärkt notwendig - gerade auch bei längeren Lebensarbeitszeiten.
Prävention, schön und gut, nur: Wie soll diese aussehen ?
Aber wie immer hat die Industrie einer freien Marktwirtschaft eine Lösung parat: Hochwirksame, neue "Medikamente", "atypische" Psychopharmaka. Denn nach Meinung der Pharmaindustrie ist es nicht die Gesellschaft, die die Menschen krank macht. Sondern die Menschen leiden an einem gestörtem Gleichgewicht der Botenstoffe des Gehirns:
Website Eli Lillys über bipolare ErkrankungenDas Pharmaunternehmen Eli Lilly schrieb:Die bipolare Erkrankung kann auf veränderte Stoffwechselprozesse im Gehirn zurückgeführt werden. Möglicherweise ist bei der Erkrankung die Signalübermittlung von Botenstoffen beeinträchtigt, die für die Reizübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle verantwortlich sind.
Die Interpretation dieses Textes liegt im Detail: kann ... zurückgeführt werden.. Denn eigentlich müßten sie hier sagen: Wir wissen es nicht.
Denn diese sogenannte Transmitter-Theorie zur Erklärung psychischer Krankheiten ist nichts anderes als eine bisher unbeweisene Behauptung. Was sie auch nicht wissen: Wie ihre Medikamente überhaupt wirken.
QuelleBetroffenenseite schrieb:DER MYTHOS DES CHEMISCHEN UNGLEICHGEWICHTES
Obwohl die SSRI-Hersteller zugeben, dass sie nicht wissen, wie ihre jeweiligen Medikamente wirken, behaupten sie, dass sie dazu beitragen, ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn auszugleichen. Die Annahme für jedes dieser Medikamente ist, dass deprimierte Menschen (das soll für alle deprimierten Menschen gelten) im Gehirn eine reduzierte Anzahl von Neurotransmittern namens Serotonin haben. Wie ein bekannter Psychiater es ausgedrückt hat: [SSRIs] korrigieren kein biochemisches Ungleichgewicht, diese Medikamente schaffen starke Ungleichgewichte im Gehirn. ...Der Gedanke, dass menschliches Leiden, psychologisches Leiden, biochemisch sei, ist einfach eine Werbeaussage, vielleicht die erfolgreichste der Weltgeschichte. Sie wurde von den Medikamentenherstellern geschaffen. Wir haben nicht einmal eine Technologie, eine wissenschaftliche Technologie, um zu messen, was innerhalb des Gehirns passiert ... es handelt sich buchstäblich um eine Lügengeschichte.
Wenn Sie das nächste Mal einen Werbespot für Zoloft, Prozac, oder Paxil sehen, passen Sie gut auf. Wenn der Pharmahersteller erklärt, dass eine Depression eine ernsthafte medizininische Erkrankung ist, die durch ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn verursacht wird, werden Sie feststellen, dass diese Aussage durch das Wort „könnte" o.ä. eingeleitet wird. Sie müssen diese Aussage durch ein „könnte" einleiten, weil diese Theorie nicht wissenschaftlich fundiert ist. Diese unbewiesene Theorie wurde von der pharmazeutischen Industrie propagiert, um psychotropische (bewusstseinsverändernde) Medikamente zu verkaufen.
Aber eines wissen sie ganz genau: Das Geld damit verdient wird. Viel Geld.
Eli lilly über das 2. Quartal 2006Das Pharmaunternehmen Eli Lilly schrieb:Das Pharmaunternehmen Lilly Deutschland hat im zweiten Quartal dieses Jahres 118,1 Millionen Euro umgesetzt. Dies entspricht einem Nachfrage-Wachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. [...]Hauptumsatzträger im zweiten Quartal waren die verschreibungspflichtigen Medikamente Olanzapin (Handelsname Zyprexa®) gegen Schizophrenie,
Das muß auch nicht Wunder nehmen, denn Zyprexa, ursprpnglich zur Schizophrenie-Behandlung eingeführt, ist das vierthäufigste verkaufte Medikament überhaupt - weltweit:
(Hervorhebung durch mich)Presseportal schrieb:Das 1996 von Lilly eingeführte Schizophrenie-Medikament Zyprexa(R) (Wirkstoff Olanzapin) hilft heute mehr als elf Millionen Betroffenen in 90 Ländern. Mit circa 3,7 Milliarden US-Dollar in 2002 ist Zyprexa(R) das umsatzstärkste Medikament gegen psychische Krankheiten weltweit. In der Rangfolge der am häufigsten verkauften Medikamente steht Zyprexa(R) damit auf Platz vier.
2002 wurde das Medikament auch zur Behandlung manischer Episoden,
wie sie bei bipolaren Erkrankungen vorkommen, zugelassen.
Quelle: Presseportal
Und es liegt im Trend: Der Umsatz mit Antidepressiva ist im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland 2003 um 8% gestiegen, der von anderen Psychostimulanzien gar um 12% Quelle.
Was aber die Pharmaindustrie gern unter den Teppich kehrt: Ihre "Medikamente" sind Drogen und sie verhalten sich auch wie solche. Oh was für schöne Worthülsen die Schulmedizin doch hat. Ein Patient wird auf Psychostimulanzien (= Drogen) eingestellt (=kontrolliert abhängig gemacht); setzt er sie abrupt ab, dann bekommt er Absetzsymptome (= Entzugserscheinungen) oder gar einen Rückfall (= die ungelösten und Verdrängten Probleme kommen mit aller Macht ins Bewusstsein).
Quelle: BetroffenenseiteDavid Taylor (Chefpharmakologe im Maudsley Hospital schrieb:Die letzte Ausgabe des British National Formulary behauptet, dass das Absetzen einer bestimmten Gruppe der Antidepressiva – der neueren Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) – unter anderem zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Parästhesie (Kribbeln oder Taubheit in den Extremitäten), Schwindelgefühlen und Angstzuständen führen kann. Das klingt doch nicht so schlecht, oder? Andere Standardtexte versichern uns, dass Absetzsymptome von Antidepressiva für gewöhnlich mild verlaufen und von kurzer Dauer sind. Umso besser, mögen Sie jetzt sagen.
Obwohl dieser Hinweis mehr oder weniger richtig ist, gibt er uns keine Einsicht in die Realität des Absetzens von Antidepressiva. Ich weiß das nicht, weil ich etwas darüber gelesen habe, sondern, weil ich jeden Tag mit Menschen spreche, die durch diese Erfahrung gehen und, vielleicht noch wichtiger, weil ich selbst Erfahrungen mit dem Absetzen von Antidepressiva gemacht habe.
Die Wahrheit ist, dass für viele Menschen die Symptome beim Absetzen von SSRI weder mild noch kurzlebig sind. Ich hatte über einen Zeitraum von etwa 6 Wochen Symptome die im besten Falle verstörend waren und im schlimmsten Falle einer Folter gleichkamen. Ich hatte diese Symptome, obwohl ich einem vorsichtigen Absetzplan folgte, welcher eine langsame und schrittweise Reduzierung der Dosis vorsah. Während ich von Kopfschmerzen und Parästhesie verschont blieb, glich die Schwere der restlichen Symptome das mehr als aus. Die Schwindelgefühle variierten von einer leichten Wackligkeit bis zu einer fürchteinflössenden Unfähigkeit, ohne eine Stütze stehen zu können. Meistens konnte ich meinen Kopf nicht drehen, ohne eine lähmende Übelkeit damit auszulösen. Das alles wurde von ständigem Herzklopfen und einer sehr überzeugenden Grippenachahmung begleitet. Als all das nachgelassen hatte, fühlte ich mich über einen weiteren Zeitraum von etwa zwei Wochen sehr gereizt und litt unter Stimmungsschwankungen.
Keines meiner Gespräche mit anderen Betroffenen verleitete mich zu dem Glauben, meine Erfahrungen seien einzigartig oder auch nur ungewöhnlich.