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"Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.328
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Hallo, B9

tja mit den Forennicks ist das so eine Sache. Aber Du liegst mit dem Italienisch schon richtig - wobei mein Vorname nicht Igor ist (Dank an meine Eltern). Wenn ich jetzt noch schreiben würde, dass ich 120 Jahre alt bin und von einem Betonbunker unter einem afrikanischen Berg aus schreibe .... aber neeee Quatsch - so spektakulär bin ich denn doch nicht.

Was Deine Ausführungen zu einer "guten" Verschwörungstheorie betrifft - sorry. Aber ich spinne doch einfach mal Deinen Faden weiter:

Ich halte es für außerordentlich wahrscheinlich, dass es Entenhausen wirlich gibt. In einem Paralleluniversum, das die Nazis mit ihrer Hochtechnologie erreichen können. Dort dürften sie von Onkel Dagobert mit den Geldmitteln für ihre finsteren Machenschaften auf der Erde versorgt werden. Oder soll es ein Zufall sein, dass die Figur des Scrooge Mc Duck 1947 erstmals erschien?

Scrooge McDuck - Wikipedia, the free encyclopedia

Wenn dem so ist, ist es doch naheliegend, dass die Nazis lediglich die willfährigen - vielleicht auch unbewussten - Handlanger einer viel größeren Bedrohung darstellen - nämlich den Enten, die sich offensichtlich zur Weltherrschaft verschworen haben. Wer jetzt lacht, dem sollte zu denken geben, dass Vögel m.W. gegen HIV immun sind. Außerdem wird Walt Disney oft als Freimaurer benannt. Und schon schließt sich der Kreis.

Soderle. Das baut auf Deiner Theorie auf und ist sogar ein wenig recherchiert. Vor allem lässt es sich kaum widerlegen - und wenn Du es versuchst, darfst Du Dir einiges über Schubladendenken, Mainstream usw. anhören. Und selbst für den Fall, dass Du mich jetzt irgendwo widerlegst, dann habe ich so viele Konjunktive in diese "Theorie" 'reingesteckt, dass Du mich nirgens festnageln kannst.

Und Du meinst, auf die Art steigt man durch und man bräuchte noch viel mehr davon? Die viele Arbeit, die Du da 'reinsteckst in allen Ehren, aber ...

In einem einzigen Punkt allerdings stimme ich mit Dir überein - die NS-Zeit war Barbarei pur, und da gibt's auch überhaupt nichts zu beschönigen. Aber mir machen die Neonazis wesentlich mehr Sorgen als Deine Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Vor einiger Zeit fiel mir in einem Antiquariat in Bamberg eine Doktorarbeit in die Hände, die sich mit der Herkunft der Ducks befaßte. Allem Anschein nach stammen die Ducks aus Schwaben (!), und der erste urkundlich erwähnte Duck war Lodenweber in Augsburg. Sein Heimatdorf soll er "unter Mitnahme der Gemeindekasse überstürzt verlassen haben." Aktenkundig wird er als Bleisiegelfälscher, wie der bekannte Meister Cratzer aus Nördlingen, der wirklich gelebt hat. Ein ehrsamer Rat verurteilte den ersten Duck dazu, inwendig und auswendig mit feinen Spezereien eingerieben und zum nächstbesten Anlaß aufgetragen zu werden.

Ich legte das Büchlein zunächst zur Seite und kaufte einige Bergengruens. Hinterher im "Kachelofen" fiel die Rechnung dann doch um einiges höher aus als erwartet (gemischter Bratwurstteller mit Sauerkraut, Rauchbier, Rauchbierschnaps) und ich mußte mit Karte zahlen. Warum also den letzten Fünfziger horten? Am Antiquariat mußte ich ohnehin vorbei. Aber die Dissertation war verkauft, eben erst! Die junge Verkäuferin beschrieb mir den Kunden, ich eilte ihm nach, umsonst. Der Titel hatte mir ins Auge gestochen, aber ich hatte ihn mir nicht gemerkt, nach dem Verfasser hatte ich gar nicht gesehen. Eine Inventarliste gab es nicht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Jäger, irgend etwas stimmt nicht mit dir...langsam mache ich mir Sorgen..Elche in der Signatur...Wohnhaft im Coutryclub...Erlebnisse in Bamberg????? Deine Beschreibungen der Geschehnisse im Antiquariat erinnern mich an ein Buch: Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Safón, wird dir sicher gefallen. Vielleicht kennst du es ja schon.

Gruß

Baronesse
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Was soll ich sagen? Das Verlorene Buch ist ein so beliebter Topos, daß es mir sogar in der Realität begegnet ist.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Das Buch Abraham? Auch das noch. Der Schatten des Windes ist derzeit interessanter denke ich;)

Gruß

Baronesse
 

beneun

Geselle
16. Oktober 2009
24
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Hallo Lupo,

schöne Geschichte! Entenhausen gibt es wirklich, sehr einfallsreich.

Wenn Du mir jetzt noch den seriösen Wissenschaftsjournalisten nennst, der entsprechende Dokumente aus dem Jahr 1947 gefunden hat...

Ich fürchte, das ist der Unterschied zu meiner Hypothese:

1. Es gibt Aussagen von NS-Entscheidungsträgern, die die "Glocken-"Forschungen belegen.

2. Man hat das Bergwerk in Schlesien (heute Polen) identifiziert, in dem zuletzt geforscht wurde.

3. Es gibt offizielle Dokumente der SS-Tarnfirma „Landwirtschaftliche Düngemittel Oskar Schwartz und Sohn“.

4. Deren Leiter Otto Neumann wurde 1954 tatsächlich in Rhodesien (heute Zimbawe) gesichtet.

Die Liste ließe sich noch um zahlreiche Ziffern erweitern.

Merke: Phantasiegeschichte ist nicht gleich Verschwörungstheorie. Die eine schafft eine andere Realität; letztere macht sich einen Reim auf unsere Realität.

Ach und: Nur die Taten von Nazis und Neo-Nazis verdammen genügt leider nicht. Jede Politik, die Erniedrigung ganzer Gruppen zur Methode macht, ist ebenfalls verdammenswert. Siehe Abu Ghraib.

Wer Menschen auf Dauer in Käfigen gefangen halten möchte, ist aus meiner Sicht verdächtig, ebenfalls ein "zoologisches" Weltbild zu haben. Womit wir ja wieder beim Thema "Entenhausen" wären. (-:
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.328
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Hallo Lupo,

schöne Geschichte! Entenhausen gibt es wirklich, sehr einfallsreich.

Schön, dass Du's mit Humor nimmst! Dann können wir ja noch ein bisschen weiter machen.

Wenn Du mir jetzt noch den seriösen Wissenschaftsjournalisten nennst, der entsprechende Dokumente aus dem Jahr 1947 gefunden hat...

Seriöse Wissenschaftsjournalisten, die ein Paralleluniversum bestätigen können? Ich bitte Dich, die versagen doch schon, wenn sie eine uneinehmbare Festungsanlage am Kilimandscharo finden sollen!

Also, da müssen wir aus dem Schubladendenken 'raus und weitere Indizien suchen.

Schau mal - Carl Barks kam 1938 zu Walt Disney. Zu einer Zeit also, als absehbar wurde, dass es bald Krieg mit Nazi-Deutschland geben wird. Zufall?

Dann hat er alle Walt Disney Charaktere eineinheitlicht bzw. auf Linie gebracht. Zufall?

Dann, als 1947 klar wurde, dass die Restnazis in Afrika Knete brauchen, veröffentlicht er erst Scrooge Mc Duck, was die Nazis wohl nicht kapiert haben. Deshalb kamen auch Daniel Düsentrieb und Primus von Quack dazu - als eindeutige Aufforderung, endlich mal den Grips und die zur Verfügung stehende Hochtechnologie zu nutzen! Alles Zufälle?

Carl Barks ? Wikipedia

Aber spätestens 1954 habens die Nazis wohl kapiert. Schließlich ist der begeisterte Entenjäger(!!!) und Nazifeind(!!!!) Ernest Hemingway in diesem Jahr(!!!) zweimal in Uganda(!!!) mit dem Flugzeug(!!!) abgestürzt. Zweimal Zufall - oder Zugriff der Enten, die aber dann das Werk am Boden nicht vollenden konnten?

Ernest Hemingway ? Wikipedia

Wie Du siehst, ich kann alle mögliochen Indizien finden, um da, wo ich nix nachweisen kann, wenigstens eine Schlüssigkeit und Plausibilität herzustellen (Wobei der Hemingway echt Glück war).

Ich fürchte, das ist der Unterschied zu meiner Hypothese:
1. Es gibt Aussagen von NS-Entscheidungsträgern, die die "Glocken-"Forschungen belegen.
2. Man hat das Bergwerk in Schlesien (heute Polen) identifiziert, in dem zuletzt geforscht wurde.
3. Es gibt offizielle Dokumente der SS-Tarnfirma „Landwirtschaftliche Düngemittel Oskar Schwartz und Sohn“.

Naja. NS Entscheidungsträger sind glaube ich als vertrauenswürdige Informationsquelle nicht unbedingt erste Klasse. Vielleicht hat ja der eine oder andere gehofft, wie Wernher von Braun davon zu kommen indem er sich interessant macht. Und wie Du selbst schreibst, hat niemand eine Ahnung, was diese "Glocke" eigentlich gewesen sein soll. Schlesien war nun mal Bergbaugebiet und man hat ab 1942 ... oder war's 43? ... alles mögliche untertage verlagert. Und dass die SS Tarnfirmen hatte, ist wohl auch nix verblüffendes.

Aber nix davon weist auf den behaupteten Exodus nach Afrika und das angebliche Vorhandensein einer bereits 1937 gebauten Festung hin - geschweige denn dieses nach? Wie sollten die Nazis, deren biologisches Verständnis darin bestand, mit der Schieblehre den Augenabstand zu messen, auf einmal Leben schaffen und Viren programmieren gelernt haben?

Die Nazis hatten m. E. bereits hinreichend Probleme mit der konventionellen Technik - an eine Hochtechnologie, die auch unserer heutigen teilweise um Längen voraus sein muss, glaube ich nicht.

4. Deren Leiter Otto Neumann wurde 1954 tatsächlich in Rhodesien (heute Zimbawe) gesichtet.

Und Mengele in Argentienien, Paraguay, Brasilien. Ebenso Eichmann. Vielleicht hat sich Neumann ja wirklich nach Afrika abgesetzt - wo ist da die Beweiskraft für Deine restliche Theorie?

Die Liste ließe sich noch um zahlreiche Ziffern erweitern.
Merke: Phantasiegeschichte ist nicht gleich Verschwörungstheorie.

Stimmt. "Der kleine Prinz" z.B. ist keine Verschörungstheorie ... obwohl ... die bösen Affenbrotbäume ...

Aber andersherum stimmt die Gleichung m. E. vollständig.

Die eine schafft eine andere Realität; letztere macht sich einen Reim auf unsere Realität.

Nun, Du hast genügend phantastische Elemente in Deiner Theorie, die diesen Unterschied ebenfalls verwischen:

-> Nazi Hochtechnologie
-> Festung in Afrika
-> Fähigkeit der Nazis, Leben zu schaffen (Im Gegenteil davon waren sie groß)
-> ...

Also: Nicht überzeugt. Du schilderst ein paar wohl korrekte Fakten und baust darauf eine abenteuerliche Theorie auf. Mein Entenhausen im Paralleluniversum macht ganz exakt das Gleiche und ist genauso plausibel.

Ach und: Nur die Taten von Nazis und Neo-Nazis verdammen genügt leider nicht. Jede Politik, die Erniedrigung ganzer Gruppen zur Methode macht, ist ebenfalls verdammenswert. Siehe Abu Ghraib.

Hier sind wir uns völlig einig. Verdammenswertes hängt nicht nur am Hakenkreuz, beschränkt sich aber auch nicht nur auf die Erniedrigung von Gruppen. Da fehlt in beiden Posts vielleicht noch jeweils ein "z.B.". Aber wenn wir jetzt eine vollständige Liste erstellen wollten, hätten wir viel zu tun.

Wer Menschen auf Dauer in Käfigen gefangen halten möchte, ist aus meiner Sicht verdächtig, ebenfalls ein "zoologisches" Weltbild zu haben. Womit wir ja wieder beim Thema "Entenhausen" wären. (-:

Dem kann ich nicht ganz folgen - aber Guantanamo Bay ist ganz bestimmt nix, was zu einer "zivilisierten" Nation passt.
 

beneun

Geselle
16. Oktober 2009
24
AW: "Walt-Disney-Universum" vs. Tausendjähriges Reich

Deine Argumentation zielt im Grunde nur auf einen Punkt: Dass ich meine Hypothese (noch) nicht beweisen kann.

Genau das betone ich ja auch. Ich kann aber jedenfalls – aus meiner Sicht starke - Indizien anführen, die für meine Theorie sprechen.

Im Übrigen argumentierst Du am Thema vorbei:

1.Ich beschäftige mich mit den Nationalsozialisten, ihrer Ideologie, ihrer Kriegsführung und ihrer möglichen Nachfolge. Abgesehen von der Nachfolge – und selbst die ist jedenfalls in Form von Neonazis gegeben – handelt es sich dabei um reale Phänomene und nicht um Erfindungen von Comiczeichnern / Künstlern.

Donald Duck und seine Verwandtschaft führen ein interessantes Leben, in dem sogar Gewalt und Lüge eine Rolle spielen mögen. Nur: Dieses Leben ist virtuell. Es hat nie stattgefunden - jedenfalls nicht in dieser Welt. Die Frage, ob Carl Barks seine Figuren im Laufe der Zeit an irgendetwas angeglichen hat, ist daher möglicherweise für Fans relevant, aber auf keinen Fall ein geschichtliches Problem.

Über die quantentheoretische Möglichkeit einer Donald-Duck-Parallelwelt zu spekulieren, ist eine (ganz amüsante) Überlegung. Darüber nachzudenken, ob ein totalitäres und menschenverachtendes System mit dem Anspruch auf eine tausendjährige Existenz doch einen Weg gefunden hat, seinen eigenen „Untergang“ vor 64 Jahren zu überleben, ist eine völlig andere Sache. Wer beides miteinander vergleicht, „virtualisiert“ im Ergebnis die Geschichte.

2.Nichtsdestotrotz spielt das„Walt Disney-Universum“ im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus als historischem Phänomen sogar eine Rolle. Der Firmengründer stand nämlich der Ideologie – jedenfalls vor dem zweiten Weltkrieg – offenbar nicht sonderlich fern.

Aber das ist mehr eine Randnotiz. Relevant ist dagegen - wo wir gerade von den USA sprechen -, dass kriegswichtige NS-Forschungen gerade auf dem Gebiet der Biologie von der „Rockefeller Foundation“ finanziert wurden.

3.Ob viele Nazis „gerade noch eine Schiebelehre hätten benutzen“, wie Du es ausdrückst, ist daher leider irrelevant. Natürlich waren nicht alle ausgebildete Naturwissenschaftler. Aber die Verantwortlichen konnten für ihre Projekte jedenfalls auf genügend hochspezialisierte Wissenschaftler zurückgreifen.

Ach und: Dass Aids in Kamerun von Affen auf Menschen übertragen wurde, ist eine Hypothese. Dass die älteste erhaltene Blutprobe, in der das HIV-Virus nachgewiesen werden konnte, aus den 50ern und aus dem Kongo stammt, steht dagegen fest.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.328
AW: "Walt-Disney-Universum" vs. Tausendjähriges Reich

Hallo B9,

Deine Argumentation zielt im Grunde nur auf einen Punkt: Dass ich meine Hypothese (noch) nicht beweisen kann.

Nein, nicht nur. Du hast nicht nur eine Hypothese, die Du nicht beweisen kannst, sondern ein ganzes Gebäude von unbewiesenen Hypothesen.

Genau das betone ich ja auch. Ich kann aber jedenfalls – aus meiner Sicht starke - Indizien anführen, die für meine Theorie sprechen.

Nein. Genau die hast Du nicht, dazu ist es zu lückenhaft. Deine Indizien sind:

a1) Nazifunktionäre haben nach dem Krieg ausgesagt, dass an "unmenschlichen" Waffen geforscht wurde.
a2) In Schlesien gibt es Bergwerke, in die auch Forschungseinrichtungen verlegt worden sein können.
a3) Die SS hat Schein- oder Tarnfirmen unterhalten.
b) Dönitz hat 1937 Hitler die Fertigstellung einer "unneinehmbaren Festung" gemeldet.
c) In Afrika wurde eine Volksgruppe (von den deutschen Kolonialherren?) "Die Schwaben Tansanias" genannt.
d) Eine ehemalige SS-Größe wurde 1954 in Rhodesien gesehen.
e) Die älteste bekannte Blutpobe mit HIV stammt aus den 50ern.

Das alles ist zunächst für sich sicherlich glaubwürdig, auch wenn einiges noch belegt werden müsste. a2) und a3), zur Not auch a1) lassen sich sogar schlüssig zusammen führen. Aber a1-3), b) c) d) und e) stehen in keinerlei offenkundigem Zusammenhang und haben m. E. auch keinen. Sie bilden keine Kette, sondern bleiben isoliert und weisen so keinen Weg.

Deine Hypothese ist eine von beliebig vielen Möglichkeiten, hier einen Zusammenhang herzustellen. Die Spekulation hat aber den Nachteil, dass sie mehrfach im Widerspruch zur allgemein anerkannten Geschichtsschreibung steht - für die immerhin eine Mehrfaches von Indizien, die wirklich eine Kette bilden spricht.

Einiges ist pure Spekulation, z.B. die Festung in Tansania für die es keinerlei Beleg gibt. Sie ist auch in keiner Weise plausibel - warum sollten die siegesgewissen Nazis bereits 1937 eine Rückfallebene für einen verlorenen Krieg bauen? Oder die etwas verkrampfte Herleitung von "AIDS". Nur Beispiele, sonst schreib ich morgen noch.

Im Übrigen argumentierst Du am Thema vorbei:

Find ich nicht - begründe ich gleich auch:

1.Ich beschäftige mich mit den Nationalsozialisten, ihrer Ideologie, ihrer Kriegsführung und ihrer möglichen Nachfolge. Abgesehen von der Nachfolge – und selbst die ist jedenfalls in Form von Neonazis gegeben – handelt es sich dabei um reale Phänomene und nicht um Erfindungen von Comiczeichnern / Künstlern.

Donald Duck und seine Verwandtschaft führen ein interessantes Leben, in dem sogar Gewalt und Lüge eine Rolle spielen mögen. Nur: Dieses Leben ist virtuell. Es hat nie stattgefunden - jedenfalls nicht in dieser Welt. Die Frage, ob Carl Barks seine Figuren im Laufe der Zeit an irgendetwas angeglichen hat, ist daher möglicherweise für Fans relevant, aber auf keinen Fall ein geschichtliches Problem.

Da hast Du zwar vollkommen recht. Mir gings aber nicht um eine Hypothese über Entenhausen, sondern darum, dass man in kürzester Zeit selbst für einen derartig offenkundigen Unfug eine Menge realer, belastbarer Indizien finden kann. Und der Hemingway ist doch gar nicht schlecht, oder? Das hättest Du auch in Deiner Hypothese sofort eingebaut, oder? :lach3:

Was genau ist denn der Unterschied zwischen Entenhausen und den Vrilscheiben? Doch wohl nur, dass der Erfinder des einen ne einen Hehl draus gemacht hat, dass es pure Fantasie ist.

Über die quantentheoretische Möglichkeit einer Donald-Duck-Parallelwelt zu spekulieren, ist eine (ganz amüsante) Überlegung. Darüber nachzudenken, ob ein totalitäres und menschenverachtendes System mit dem Anspruch auf eine tausendjährige Existenz doch einen Weg gefunden hat, seinen eigenen „Untergang“ vor 64 Jahren zu überleben, ist eine völlig andere Sache. Wer beides miteinander vergleicht, „virtualisiert“ im Ergebnis die Geschichte.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, was Du mit "virtualisieren" meinst. Aber Du schreibst dafür spekulative Geschichte.

2.Nichtsdestotrotz spielt das„Walt Disney-Universum“ im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus als historischem Phänomen sogar eine Rolle. Der Firmengründer stand nämlich der Ideologie – jedenfalls vor dem zweiten Weltkrieg – offenbar nicht sonderlich fern.

Aber das ist mehr eine Randnotiz. Relevant ist dagegen - wo wir gerade von den USA sprechen -, dass kriegswichtige NS-Forschungen gerade auf dem Gebiet der Biologie von der „Rockefeller Foundation“ finanziert wurden.

Hier schließe ich mich Jägers Frage an.

3.Ob viele Nazis „gerade noch eine Schiebelehre hätten benutzen“, wie Du es ausdrückst, ist daher leider irrelevant. Natürlich waren nicht alle ausgebildete Naturwissenschaftler. Aber die Verantwortlichen konnten für ihre Projekte jedenfalls auf genügend hochspezialisierte Wissenschaftler zurückgreifen.

Dummerweise wurden diese Verfahren auf Anweisung "von oben" durchgeführt und nicht aus Spaß von irgendeinem Dorftrottel. Deine Theorie impliziert ja gerade zu, als wäre das bekannte dritte Reich nur eine stümperhafte Tarnorganisation für ein "wirkliches" dritte Reich im Hintergrund gewesen.

Als wäre der auf einer primitiv-Biologie und Weltanschauung beruhende Völkermord nur Tarnung gewesen, dass man eigentlich viel weiter ist und sogar gezielt Viren herstellen oder gar Leben schaffen kann. Und als hätte man absichtlich den Krieg verloren, um zu verschleiern, dass man im Besitz einer Hochtechnologie ist, mit der man den Krieg ohne weiteres hätte gewinnen können.

Ach und: Dass Aids in Kamerun von Affen auf Menschen übertragen wurde, ist eine Hypothese. Dass die älteste erhaltene Blutprobe, in der das HIV-Virus nachgewiesen werden konnte, aus den 50ern und aus dem Kongo stammt, steht dagegen fest.

Mag sein. Dazu kann ich nix sagen. Bei dem, was von der Nazi-Ideologie bekannt ist, würde es mich allerdings wirklich wundern, wenn sie eine Krankheit verbreiten würden, die genau den arbeitsfähigen Teil der Bevölkerung zuerst umbringt.

Neee. Wie gesagt, allen Respekt vor der vielen Arbeit, die Du Dir da machst. Und mich freut es auch, dass wir einigermaßen gleiche Vorstellungen von Menschlich- und Unmenschlichkeit haben. Aber ich glaube, darüber hinaus werden wir hier kaum einen gemeinsamen Nenner finden.

Macht ja auch nix.
 

beneun

Geselle
16. Oktober 2009
24
AW: Stimmt - die Nazis wollten verlieren - um später doch noch zu gewinnen

Danke für deine Hinweise. Leider kann ich nicht alle eingehen. Dass meine Hypothese auf weit mehr Indizien beruht als auf den von Dir aufgeführten Punkten, wirst Du Dir aber denken können.

Dein Hinweis auf "Entenhausen" hat mich jedenfalls weitergebracht. Dass ab 1944 an einem "Projekt Ente" geforscht wurde, hatte ich vorher schon gehört. Jetzt ist mir klargeworden, dass das Vorhaben im Zusammenhang mit dem von Himmler gegründeten "Institut für Entomologie" steht (kein Scherz).

Schädlingsbekämpfung (Entomologie = Insektenkunde) war Himmler ein ganz besonderes Anliegen. Erhard Geissler behauptet in seinem Buch "Biologische Waffen", dies sei aus einer Art "Fürsorge" für Bevölkerung und kämpfende Truppen geschehen. Genau durch die hat sich Himmler aber nie ausgezeichnet (sieht man einmal von Vergünstigungen für SS-Mitglieder ab).

Meine Erklärung: Er wollte an seinem Fluchtort von Malaria verschont bleiben.

Zum neuesten Stand meiner Recherchen siehe die zweite Seite meines Blogs.

Insgesamt läuft es gerade auf das hinaus, was Du als unplausibel darstellst: Die führenden Nazis wollten den Krieg verlieren - weil die von ihren Wissenschaftlern entwickelte Hochtechnologie noch nicht soweit war.

Es ist deshalb kein Zufall, dass es im 3. Reich auch ein "Hadubrand"-Forschungsprojekt gab. Nach der Sage war Hadubrand der Name eines germanischen Kriegers, der sein Erbe erst verlor und später doch noch gewonnen hat.

Wenn ich mich heute umschaue, dann bin ich mir nicht so sicher, ob Hitler und Konsorten - oder ihre "Kinder" - nicht tatsächlich gewonnen haben. Wer hinter den Berlusconis dieser Welt an den Fäden zieht, wissen wir doch leider nicht.

Apropos: Berlusconis Koalitionspartner, die "Lega Nord", hat gerade ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem "unitalienisch wirkende Fremde" sofort der Polizei gemeldet werden sollen. Bis Weihnachten sollen alle illegalen Ausländer das Land verlassen haben. Da würde Mussolini doch Beifall klatschen...
 
Zuletzt bearbeitet:

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Weil Malaria auch durch Insekten verursacht wird.
Dahingegen sind Insekten bzw. Ernteschädlinge eine ganz fantastische Möglichkeit zur strategischen Kriegsführung.

Ach und: Dass Aids in Kamerun von Affen auf Menschen übertragen wurde, ist eine Hypothese.
Eigentlich ist das inzwischen eine Theorie (im der hier zu gebrauchenden Terminologie).
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.328
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Hallo B9,

also - was immer man Dir auch vorwerfen mag: Mangelnde Diskussionsbereitschaft oder Aggressivität zählt bestimmt nicht dazu!

Allerdings sind wir in unserer Betrachtungsweise so weit auseinander, dass ich für Dich allenfalls als "Advocatus Diaboli" tauge. Und wir werden uns wohl gegenseitig nie von irgendetwas überzeugen.

Für meinen Teil war unser kleiner Diskurs sowohl vergnüglich, als auch aufschlussreich - besten Dank!
Aber viel Neues wird wohl nicht mehr herauskommen, wenn wir das noch weiter führen.
 

beneun

Geselle
16. Oktober 2009
24
AW: Solange wir diskutieren, sind wir jedenfalls noch nicht "Nuts"

Man muss jedenfalls festhalten, dass Du Dich mit meinen Argumenten sachlich auseinandergesetzt hast.

Dass ich Dich nicht überzeugen konnte, liegt vielleicht auch daran, dass ich - wie erwähnt - hier nicht alle Indizien darstellen kann.

Zu meiner Tansania-Hypothese habe ich übrigens einen neuen Hinweis gefunden. Offenbar hat die britische Regierung zwischen 1946 bis 1951 im zentralen und südlichen Tansania Millionen von Pfund für ein Infrastruktur-Projekt ausgegeben. Im Rahmen des sog. "Groundnuts-Scheme" wurde Land urbar gemacht und sogar Eisenbahnlinien gebaut, um das zu dieser Zeit unter Mangelernährung leidende Großbritannien mit aus Erdnüssen gewonnen Fetten zu versorgen.

So weit, so nachvollziehbar. Auffällig ist nur, dass das Projekt noch fünf Jahren als gigantischer Fehlschlag aufgegeben werden musste, ohne dass tatsächlich Agrarprodukte in nennenswertem Umfang geliefert worden waren. Eine Untersuchungskommission stellte danach fest, dass bei einem beträchtlichen Teil der ausgegebenen Mittel keinerlei Hinweise auf ihre Verwendung festzustellen war.

Politisch verantwortlich für das Projekt war der Labour-Ernährungsminister John Strachey. Den verband seit Mitte der Zwanziger Jahre eine enge Freundschaft mit – Oswald Mosley, dem britischen Nazi-Anhänger, der ebenfalls zuvor der Labour-Partei angehört hatte. Dass Hitler auch noch während des 2. Weltkriegs und sogar danach verdeckte Sympathisanten in England hatte, ist ja schon öfter behauptet worden.

Zur Rohstoffversorgung eines versteckten Nazi-Stützpunktes ist noch festzuhalten, dass ausgerechnet ein Deutscher kurz nach dem 2. Weltkrieg im Rungwe-Destrikt nördlich des Malawi-Sees eine Kohlemine in Betrieb genommen hatte. Die dort geforderte Kohle konnte wegen der fehlenden Infrastruktur nur in der Umgebung verwendet werden. Die damals bereits geplante Eisenbahnlinie an die ostafrikanische Küste wurde erst Mitte der Siebziger Jahre fertiggestellt. Siehe zu den Einzelheiten Richard Hall / Hugh Peyman, The Great Uhuru Railway. London 1976.

Warum sogar die Bezeichnung „Groundnuts-Scheme“ eine versteckte Anspielung auf ein geheimes Nazi-Projekt ist, das während der Ardennen-Offensive getestet wurde, stelle ich demnächst in meinem Blog dar.

Hier nur soviel: Die Deutschen hatten einen biologischen Kampfstoff entwickelt (wurde als „X“ bezeichnet), durch den sich mit Hilfe von „Y-Sendern“ eine neurologische Wirkung erzielen lässt.

So ist auch der für die damals eingesetzten Truppen des SS-Generals Otto Skorzeny verwendete Decknamen „Solar“ zu erklären: Es handelt sich um ein Wortspiel mit dem Wort „Aerosol“. Zur Verbreitung des Kampfstoffs ist nämlich dessen Vernebelung notwendig. Der Angriff erfolgte daher, nachdem Meteorologen eine zweiwöchige Nebelperiode vorhergesagt hatten. Und er war offenbar erfolgreich. Und zwar – klingt paradox – nicht zuletzt deshalb, weil der kommandierende amerikanische General nach einer deutschen Aufforderung zur Kapitulation mit dem Wort „Nuts!“ seine Ablehnung ausdrücken wollte.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

So ist auch der für die damals eingesetzten Truppen des SS-Generals Otto Skorzeny verwendete Decknamen „Solar“ zu erklären: Es handelt sich um ein Wortspiel mit dem Wort „Aerosol“. Zur Verbreitung des Kampfstoffs ist nämlich dessen Vernebelung notwendig. Der Angriff erfolgte daher, nachdem Meteorologen eine zweiwöchige Nebelperiode vorhergesagt hatten. Und er war offenbar erfolgreich. Und zwar – klingt paradox – nicht zuletzt deshalb, weil der kommandierende amerikanische General nach einer deutschen Aufforderung zur Kapitulation mit dem Wort „Nuts!“ seine Ablehnung ausdrücken wollte.

Liest sich sehr kryptisch.

Was ich nicht verstehe: die Deutschen haben Bastogne doch nie besetzt. Die US Army hat nie kapituliert. Was soll da denn gewesen sein? Oder versteh ich dich falsch?
 

beneun

Geselle
16. Oktober 2009
24
AW: In den Ardennen waren die Deutschen als "Fänger im Roggen" unterwegs

Die Besetzung von Bastogne wurde gar nicht angestrebt. Und natürlich auch nicht die Kapitulation von aliierten Soldaten ausschließlich in den Ardennen. Was hätte die gebracht?

Tatsächlich sollte bei der Ardennenoffensive zum ersten Mal Verhaltensbeeinflussung per Funk während einer Schlacht erprobt werden. Also sozusagen ein früher Vorläufer von MKULTRA und HAARP.

Dass der kommandierende amerikanische General das deutsche Ansinnen ausgerechnet mit dem Wort "Nuts" ablehnte (amerikanisches Englisch für "Verrückt"), lässt mich auf einen Erfolg der Operation schließen.

Zu den Einzelheiten: Nach Darstellung von damals eingesetzten deutschen Soldaten hatten die verwendeten Panzer – sowohl deutsche als auch zu Tarnzwecken eingesetzte amerikanische Beutepanzer - einen zusätzlichen „Funker“ in ihrem Turm sitzen. Dieser bediente ein vom Bordfunkgerät unabhängiges zusätzliches „Funkgerät“ mit eigener Antenne. Mit deren Hilfe konnte Einfluss auf das Verhalten der feindlichen Truppen genommen werden.

Übrigens ist beim Eisenbahn-Transport der Panzer in die Eifel eine dieser besonders weit ausragenden Antennen mit der Oberleitung in Berührung gekommen und hätte beinahe einen erheblichen Schaden verursacht.

Ich habe das Buch mit den Namen der eingesetzten Soldaten gerade nicht hier. Einer ist mir aber in Erinnerung geblieben: Ein „Kapitän von Friesen“ war damals als „zusätzlicher Funker“ eingesetzt.

Die Namen der anderen Beteiligten habe ich gegoogelt und dabei festgestellt, dass erstaunlich viele Namen mit Firmennamen von Unternehmen übereinstimmen, die sich nach dem 2. Weltkrieg auf Ultraschall-Technik spezialisiert haben. Und zwar sowohl in der BRD als auch in der DDR.

Wenn ich mich recht erinnere, ist auf der Homepage von einem der Unternehmen sogar ein Foto von Chruschtschow zu sehen, der in Moskau deren Messestand besucht hat.

Es kann sich natürlich auch um eine zufällige Namensübereinstimmung handeln. Aber die Häufung gleicher Namen fällt schon auf...
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Die Namen der anderen Beteiligten habe ich gegoogelt und dabei festgestellt, dass erstaunlich viele Namen mit Firmennamen von Unternehmen übereinstimmen, die sich nach dem 2. Weltkrieg auf Ultraschall-Technik spezialisiert haben. Und zwar sowohl in der BRD als auch in der DDR.

Wenn ich mich recht erinnere, ist auf der Homepage von einem der Unternehmen sogar ein Foto von Chruschtschow zu sehen, der in Moskau deren Messestand besucht hat.

Quellen wären hier nicht schlecht.


Bei der Funkbeeinflussung bin ich skeptisch. Mal ganz abgesehen von der benötigten Technik, die Situation war wohl für so einen Versuch doch ein wenig, sagen wir brikär, findest du nicht auch?

Aber auch hier würden mir ein paar Quellen wohl gefallen, die Story an sich hat ja Charakter. Im Moment für mich leider nur den eines Romans, aber das ändere ich auch gerne.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Kapitän = Kapitän zur See entspricht einem Oberst beim Heer. Skorzeny selbst war nur Obersturmbannführer, also Oberstleutnant. Vielleicht ist ja ein Hauptmann oder Hauptsturmführer als Captain übersetzt und als Kapitän wieder zurückübersetzt worden, wer weiß. Wenn diese hübsche Story überhaupt einen deutschen und keinen amerikanischen Ursprung hat.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: "Die Glocke", "Die Fliege" und - AIDS

Übrigens ist beim Eisenbahn-Transport der Panzer in die Eifel eine dieser besonders weit ausragenden Antennen mit der Oberleitung in Berührung gekommen und hätte beinahe einen erheblichen Schaden verursacht.
Oberleitung? Waren Elektrische Loks damals erfunden? Ich dachte, das lief alles mit Dampf.
 
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