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die Idee von einer multikulturellen Gesellschaft

Ist die die Idee von einer multikulturellen Gesellschaft gescheitert?

  • Nein!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Keine Ahnung!?

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    311

Kasimir

Auserwählter Meister der Neun
11. September 2004
913
Ich dachte mir dass ich hier eine multikulturelle Gesellschaft Thread aufmachen könnte weil sich das Thema in verschiedene Threads schon besprochen wird und sicherlich der eine oder andere den Überblick verliert.

Kruzifix statt Kopftuch

CSU: Schulgebet und Deutschkurs für Ausländer

Die Unionsparteien sehen die Idee einer multikulturellen Gesellschaft als gescheitert an. CDU-Chefin Angela Merkel beklagte, die Integration vieler Einwanderer sei noch nicht gelungen, es hätten sich abgeschottete und gefährliche Parallelgesellschaften gebildet. Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber verlangte am Samstag auf dem CSU-Parteitag in München, alle Einwanderer müssten Deutsch lernen und die Werteordnung Deutschlands respektieren. Merkel sagte dem "Focus", wer hier lebe, müsse "ohne Wenn und Aber auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und unsere christlich-abendländischen Wurzeln tolerieren".

Die Union stehe zur nationalen Identität, sagte der bayerische Ministerpräsident. "Offenheit und Toleranz ja, islamistische Kopftücher nein!" Er rief die Deutschen zur Verteidigung der "christlichen Prägung unseres Landes" auf, egal ob es um das Kruzifix oder das Schulgebet gehe. An alle friedliebenden Muslime appellierte der CSU-Chef, sich stärker gegen Islamismus und Terror zu wenden. Für Hassprediger und Gewalttäter könne es null Toleranz geben. Der CSU-Parteitag verlangte in einem einstimmig verabschiedeten Leitantrag, die in Deutschland lebenden Ausländer müssten "unsere Rechts- und Werteordnung und unsere Leitkultur vollständig akzeptieren".

Aufgeklärter Patriotimus und Werte

Der Bundesregierung warf Stoiber Untätigkeit im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung vor. Dass sich Bundeskanzler Gerhard Schröder mit bald fünf Millionen Arbeitslosen und einem Schuldenberg von 6.000 Milliarden Euro abgefunden habe, sei ein Skandal. "Das hat Deutschland nicht verdient, und deshalb braucht Deutschland eine andere Regierung", sagte Stoiber.

Für einen wirtschaftlichen Aufschwung verlangte der CSU-Chef längere Arbeitszeiten, eine durchgreifende Reform der Sozialsysteme und eine Beschneidung der Gewerkschaftsmacht. Gleichzeitig verknüpfte er die Debatte um die notwendigen Reformen in Deutschland mit einer Werte- und Patriotismusdebatte. "Ein aufgeklärter, selbstbewusster Patriotismus ist unverzichtbar für die Zukunft unseres Landes", sagte Stoiber am Samstag zum Abschluss des CSU-Parteitages in München. Die Union wolle dieses Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.

Stoiber forderte ein neues Gewicht für traditionelle Tugenden: "Die junge Generation muss Leistungsbereitschaft, Disziplin, Pünktlichkeit, Pflichtbewusstsein, Rücksicht und Höflichkeit lernen".

Ausländer müssen deutsche Grundwerte akzeptieren

Der zweitägige CSU-Parteitag verabschiedete neben dem am Freitagabend beschlossenen Gesundheitskompromiss der Union auch einen Leitantrag mit dem Ziel von Lockerungen beim Kündigungsschutz. Der Kündigungsschutzes für neu eingestellte Mitarbeiter in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten solle wegfallen. Außerdem stimmten die Delegierten einstimmig dafür, der Türkei statt einer EU-Vollmitgliedschaft nur eine privilegierte Partnerschaft anzubieten.

Zudem sollen laut einem ebenfalls einstimmig verabschiedeten Antrag die Ausländergesetze verschärft werden. Demnach sollen nicht-integrationswillige Ausländer Kürzungen bei den Sozialleistungen hinnehmen müssen. Ausländer müssten die deutschen Grundwerte akzeptieren.

Seehofer bleibt Vize... und unbequem

Der erste Tag des Delegiertentreffens war von dem Gesundheitsstreit und der Debatte um den Sozialexperten Horst Seehofer überlagert . Nach dem Willen von CSU-Chef Stoiber soll Seehofer stellvertretender Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bleiben. Welche Aufgabe er nach seiner Ablösung als gesundheitspolitischer Sprecher übernehmen werde, will Stoiber in Kürze mit der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel absprechen.

Seehofer sagte der "Bild am Sonntag", er habe Stoibers Zusage. "Ich verlasse mich drauf, dass das gilt." Wenn es einen neuen Sachverhalt gebe, müsse das rasch geklärt werden, "damit es keine Hängepartie gibt". Vor allem in der CDU herrscht großer Unmut darüber, dass Seehofer den Gesundheitskompromiss der Unionsparteien weiterhin öffentlich attackiert. Der stellvertretende Parteichef hatte nicht am CSU-Parteitag in München teilgenommen.

"Ich bleibe in der CSU für die gesamte Sozialpolitik zuständig", sagte Seehofer dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Ich werde kein bloßer Mitläufer, das werden Sie in den nächsten Monaten merken."

(N24.de, AFP, AP, dpa)
:arrow: http://n24.de/politik/inland/index.php/a2004112016032299929
 

Rennfahrer

Geheimer Meister
19. Juli 2004
196
Jetzt kann man natürlich (wie viele es auch tun) sagen: JA klar ist die Idee einer Multikulti-Gesellschaft gescheitert! Sieht man doch in den Niederlanden!

Ich bin allerdings der Ansicht, dass die Zustände, wie sie derzeit in den Niederlanden vorherrschen, sich bald wieder legen werden.

Dies sieht man ja auch am Modell einer "Erde ohne Staaten": Anfänglich werden sich die Nationen stark bekriegen, aber nach einer gewissen Zeit wird man verstehen, dass es im Prinzip keine Unterschiede zwischen den diversen Ethnien gibt. Deshalb denke ich, dass es in den Niederlanden bald wieder heißt: Love, Peace and Weed! :rofl:

PS: Hab vor ein paar Tagen, als ich in die Flimmerkiste guckte, einen Niederländischen Reporter gesehen, der bemerkt hat, dass zwischen dem Mord des Rechtspopulisten Pim Fortuyn (oder wie auch immer man den schreibt) und dem Mord des Filmemachers Van Gogh genau 911 Tage liegen - (9.11.)!!! 8O

euer Joe
 

Parzifal

Geheimer Meister
3. November 2004
172
Joe_Malik schrieb:
Dies sieht man ja auch am Modell einer "Erde ohne Staaten": Anfänglich werden sich die Nationen stark bekriegen, aber nach einer gewissen Zeit wird man verstehen, dass es im Prinzip keine Unterschiede zwischen den diversen Ethnien gibt. Deshalb denke ich, dass es in den Niederlanden bald wieder heißt: Love, Peace and Weed! :rofl:

Und Notfalls beseitigt man die Unterscheide einfach durch Uniformen und Gehorsam.
Wer nicht mitmacht der wird schon zu Love, Peace and Weed gezwungen.

Es ist ziemlich Naiv und auch dreist den einzelnen Menschen sein Recht als Individuum abzuprechen und zu sagen, du gleichts doch eh allen anderen.
Ich meine, man sollte die Verschiedenen Unterschiede aktzeptieren und mit ihnen Leben.


Das kommt mir manchmal vor wie in "Das Leben des Brian"

Da streitet man sich auch darum, das ein Kamerad Kinder bekommen darf und beschließt, der Mann hat ein recht Kinder zu bekommen.
Als dann der einwand kommt, ein Mann könne doch überhaupt keine Kinder bekommen wird derjenige, welcher den Einwand brachte als Unterdrücker Tituliert. :roll:

Eine elende Gleichmacherei die mehr Schadet als Nützt und auch Unlogisch ist.
 

Rennfahrer

Geheimer Meister
19. Juli 2004
196
Da kann man drüber streiten.

Sicher ist jeder Mensch für sich ein eigenständiges Individuum mit Rechten und Bedürfnissen. Das heißt aber nicht, dass man als Internationalist alle diese Faktoren leugnet. Im Gegenteil.

Stell' dir vor, der gesamte Globus ist so wie Holland. Menschen aller erdenklichen Religionen, sämtlicher Hautfarben, egal ob homosexuell oder hetero, etc. leben Tür an Tür miteinander. Es werden nur sowas ähnliches wie Gebiete erstellt, damit sich alle Nationsfetischisten (sorry, blöder Ausdruck) doch auf irgendeine Art und Weise einer "Nation" zugehörig fühlen.

Ein ähnliches System hat sich bereits bestens bewährt: USA.
50 Staaten, die vereint eine große Nation ergeben. Und was die für einen Stolz auf ihr Land haben, brauch ich wohl niemandem zu sagen. Und die USA sind die unbestrittene Weltmacht.


Stell dir vor ("Imagine...lalala..schönes Lied...) so ein System würde die Ganze Welt umspannen! Was wir Menschen mit einem derartigen Gefühl des Stolzes dann erreichen könnten!

Aber ich denke, das führt jetzt zu weit am eigentlichen Threadtitel vorbei. :king:
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
Die USA wurden im Krieg zusammengeschmiedet und im Sezessionskrieg auf Ewigkeiten gespalten in den Norden und den Süden. Der Stolz auf Amerika bezieht sich hierbei doch meistens auf den Stolz auf den jeweiligen Kongressabgeordneten und auf die eigenen Wertevorstellungen; oder glaubst du, ein Farmer aus Texas würde öffentlich seinen Stolz auf die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung aussprechen?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
hab grad nicht viel zeit, deswegen nur so kurz:

die aussage, dass die idee der multikulturellen gesellschaft gescheitert sei, halte ich für genau so sinnlos wie die aussage, dass die idee einer humanistischen gesellschaft gescheitert sei.

nur weil die wege vielleicht falsch waren, ist das ziel doch nicht falsch. und das ziel einer multikulturellen gesellschaft war nie ein uninteressiertes nebeneinander verschiedener kulturen, sondern ein dialogbereites miteinander.

so, muss jetzt wieder an die arbeit...
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Früher oder später würden sich auf der Erde ohne Staaten wieder Unterschiede herausbilden zwischen den Gebieten, es sei denn, diese Unterschiede würden von "oben herab" unterdrückt. (=Diktatur)
Die MEnschen einzelner Gebiete würden sich mit dem identifizieren, was sie von den Anderen unterscheidet, und - zack- hätten wir wieder Staaten und Nationen...

Fazit: Erde ohne Staaten ist eine Utopie und daher ist es sinnlos darüber sich noch mehr Gedanken zu machen.
 

Parzifal

Geheimer Meister
3. November 2004
172
Daher sollte man die Zusammenarbeit der einzelnen Staaten erhöhen. Und der Staat als einzelner sollte sich um sein Volk kümmern.

Dies kann nur umgangen werden, wenn ein Feind von aussen droht. Da werden sich die Staaten der Erde verbünden gegen den Äusseren Feind. Sobald dieser weg ist, wird es nur schwer sein den Weltstaat aufrecht zu erhalten.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
antimagnet schrieb:
hab grad nicht viel zeit, deswegen nur so kurz:

die aussage, dass die idee der multikulturellen gesellschaft gescheitert sei, halte ich für genau so sinnlos wie die aussage, dass die idee einer humanistischen gesellschaft gescheitert sei.

nur weil die wege vielleicht falsch waren, ist das ziel doch nicht falsch. und das ziel einer multikulturellen gesellschaft war nie ein uninteressiertes nebeneinander verschiedener kulturen, sondern ein dialogbereites miteinander.

Teilweise wird nun auch der Begriff einer ("sich gegenseitig befruchtenden") Integrationsgesellschaft verwendet, um den Unterschied zu Konzepten, die Parallelgesellschaften fördern, zu kennzeichnen.
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
@ Parzival:

Wieso brauchen denn die USA den Krieg? Um von inneren Problemen abzulenken. Und da es in einem Weltstaat kein Feindbild mehr geben sollte, was ja das Ziel des WEltstaates ist, wäre er nicht existenzfähig.
Die einzige Möglichkeit einen Weltstaat aufrecht zu erhalten, wäre mit Gewalt gegen das Volk, bzw. Unterdrückung der Unterschiede.
Gewalt gegen das Volk könnte zb. Verfolgung von Personen werden, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Vorlieben oder Natur per Gesetz zu Kriminellen erklärt werden. Wie zb. die Juden im 3. Reich.
Und jetzt mal eine ehrliche Frage an alle, die einen Weltstaat für nicht Utopisch halten: Wollt ihr das wirklich?
 

Balder

Geheimer Meister
13. März 2004
134
Ich denke eine multikulturelle Gesellschaft kann funktionieren wenn die Menschen bereit sind etwas über die jewals andere Kultur zu lernen!

Nur kommt es mir so vor das unsere “freien“ Medien uns das mit allen mitteln ausreden wollen.:( Es wird ja in letzter zeit eine richtige Hetzkampagne vorallen gegen Muslime veranstaltet jeden tag nur negative nachrichten über sie, als wenn es keine anderen Ausländer in Deutschland gibt die Probleme mit der Integration haben! Mir kommt es fast so vor als wenn die Muslime die „Juden“ von heute sind den man die Schuld für alles Schlechte in die Schuhe schiebt! :(
Und dann regen genau die von beiden Seiten sich auf die von der jewals anderen Kultur gar keine Ahnung haben und nichts voneinander lernen wollen.
Also lasst euch nicht aufhetzen bleibt friedlich und lernt etwas über die anderen Kulturen!
:wink:
 

Parzifal

Geheimer Meister
3. November 2004
172
@ haruc

Feindbilder schweißen eben zusammen, wenn man sonst keine gemeinsamen Punkte hat.
Eine einzelner Staat kann sich über das Volk definieren und mit dem Ziel die Gesellschaft immer höher zu entwickeln, den Lebensstandart zu erhöhen usw.

Aber ein Vielvölkerstaat wie die USA sind nur durch Gewalt und/oder Äußere oder Innere Feinde zu einen.
Und die USA sind nicht wirklich ein gutes Beispiel für einen Multikulturellen Staat. Wenn man sich einmal die Slums oder Gettos ansieht. Bandenkriege, Drogenhandel usw.

Ist es nicht auch so, wenn Ausländer in einen Stadtteil ziehen, die Einheimischen wegziehen, wenn mehr Ausländer an die Schulen drängen, die Einheimischen ihre Kinder von den Schulen nehmen?

Auch die Sowjetunion hat nur durch Gewalt erreicht, daß die verschiedenen Völker zusammenleben.
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Eine Gemeinschaft zwischen verschiedenen Kulturen kann meiner Meinung nach durchaus funktionieren.
Ein "Weltstaat" wäre lebensfähig unter der Bedingung, dass keine Gruppe innerhalb der Gemeinschaft ihre religiösen Werte und Überzeugungen als absolut ansieht und versucht sie den anderen aufzuzwingen.
Wenn ich die jeweilige Antithese zu meinen Ansichten zum Feindbild hochstilisiere werden mir natürlich immer ein paar Leute folgen, welche sich verunsichert und bedroht fühlen.
Es ist ja natürlich auch leichter aus der Desinformation der Bevölkerung Angst und Unischerheit zu schüren um damit meine eigenen Interessen zu bedienen.(Das ist u. a. auch woran die inernationale Politik z.Z. leidet)

haruc schrieb:
Und jetzt mal eine ehrliche Frage an alle, die einen Weltstaat für nicht Utopisch halten: Wollt ihr das wirklich?

Was wäre gegen ein weltweit einheitliches Gesundheits- und Sozialsystem mit gleichen Rechten und Standards für alle einzuwenden?

Die multikulturelle Gesellschaft ist auf jeden Fall nicht gescheitert. Allein die doch sehr pathetische Formulierung dieser Aussage zeugt meiner Meinung nach von extremer Kurzsichtigkeit. Das dieser Prozess noch ein paar Generationen dauern kann ist wohl allen hier klar und ich glaube auch nicht, dass irgendwer hier am Board diesen Zustand noch erleben wird, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht versuchen müssen darauf hinzuarbeiten.
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Ich glaube nicht, das die multikulturelle Gesellschaft gescheitert ist, sie erlebt her zu zeit einen großen Schritt der Entwicklung. Nachdem diese "Krise" über das behandlen von ausländern geklärt ist (was meiner ansicht nach noch einige Jahte dauern kann) wir irgendein Land auf ne tolle Idee kommen die von dem rest dan früher oder später übernommen wird... Kurz: ich glaube die multikulturelle Gesellschaft wird sich früher oder später durchsetzt wie die Demokratie (auch wenn ich glaube das diese Veraltet ist, zumidest in der heuitgen Form)...

Desweiteren: der Weltstaat wird nicht existieren können (es seie denn wir trefefn einmal auf Aliens) weil der Mensch ein Feindbild, bzw. Verbündete braucht um klar handeln zu können...
 

Parzifal

Geheimer Meister
3. November 2004
172
Der Prozess der Multikulturellen Gesellschaft läuft schon seit etlichen Generationen.
Ende der 60er hat man diese Idee schon aufgeschnappt. Jetzt 40 Jahre später ist noch nichts vernünftiges da.
Man kann natürlich alles einfach immer aufschieben, und sagen, ach in der Zukunft da klappt das.

Man kann es natürlich auch daher begründen, ach die Menschen müßen Offener werden, Toleranter usw.
Ganz ehrlich, wer für alles offen ist, der ist nicht ganz dicht.

Ein Weltstaat kann nur existieren, wenn es eine einheitliche Sprache gibt, eine einheitliche Schrift, eine einheitliche Lebenseinstellung, eine große Überkultur.
Und dann müßen die Unterschiede mit Gewalt bekämpft werden, oder Ignoriert wenn man ein Feindbild hat.

Was wollt ihr Opfern? Welche Sprache, welche Schrift, welche Bräuche, welche Traditionen, welche Lebensphilosophie, welche Kultur?
Was soll geopfert werden für eine Gleichschaltung? Für die Gleichmacherei? Für den Weltstaat?
Was soll getan werden, welche Mittel sollen verwendet werden um das durchzusetzen?
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Parzifal schrieb:
Der Prozess der Multikulturellen Gesellschaft läuft schon seit etlichen Generationen.
Ende der 60er hat man diese Idee schon aufgeschnappt. Jetzt 40 Jahre später ist noch nichts vernünftiges da.
Man kann natürlich alles einfach immer aufschieben, und sagen, ach in der Zukunft da klappt das.

Das hat nichs mit Aufschieben zu tun.Das Schaffen eins gesamt gesellschaftlichen Bewusstseins kann nun mal nicht von heute auf Morgen geschehen.
Als Beispiel sei die Frauenrechtsbewegun genannt die es nun schon seit knapp mehr als hundert Jahren, im organisiertem Sinne, gibt.
Auch das wird noch wahrscheinlich noch 100 Jahre daurn aber notwendig und unumgänglich ist es auf jeden Fall.
Der Grund warum es zu diesen immens langen Zeitspannen kommt liegt in der menschlichen Psyche. Zu tief verwurzelt sind manche Feindbilder und Vorurteile sowie Ansichten zu gesellschaftlichen Themen.

Parzifal schrieb:
Man kann es natürlich auch daher begründen, ach die Menschen müßen Offener werden, Toleranter usw.
Ganz ehrlich, wer für alles offen ist, der ist nicht ganz dicht.

Offner Ja, toleranter Nein. Etwas zu tolerieren bedeutet nämlich gleichzeitig sich selbst an die Spitze zu stellen und andere Lebensansichten neben sich zu dulden. Toleranz hat etwas sehr arrogantes und gehört zu den am meisten mißbrauchten Wörtern unserer Zeit.
Wir müssen vielmehr lernen zu akzeptieren, dass es das non plus ultra der Lebensweise nicht gibt. Dann können wir auch trotz aller Unterschiede zusammenleben.

Parzifal schrieb:
Was wollt ihr Opfern? Welche Sprache, welche Schrift, welche Bräuche, welche Traditionen, welche Lebensphilosophie, welche Kultur?

Keine. Das ein dermaßen großes Gebilde wie ein möglicher Weltstaat auf einer gemeinsamen Grundlage fußen muss, ist natürlich logisch. Aber das muss nicht mehr sein als eine Verfassung welche die Gleichstellung aller menschlichen Kulturkreise sowie die Unantastbarkeit der Menschenrechte garantiert.
Hierfür müßten einige religiöse Geminschaften ihre Ansichten modifizieren. (und hier nehme ich weder die römisch katholische Kirche noch den Islam aus)
Allerdings ist auch dass nicht unmöglich, wir am Beispiel der Aufklärung in unseren Geschichtsbüchern nachlesen können.
Wir kommen hierbei allerdings wieder auf einen globalen Umdenkungsprozess zurück der, erstens von allen Seiten mitgetragen werden muss und zweitens lange dauert.
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
also die usa als paradebeispiel für ein multikulti-zusammensein heranzuziehen ist absurd.
fakt ist, dass dort noch schlimmer als es bei uns ist eine absolute diskriminierende gesellschaft vorhanden ist. slams für schwarze, slams für hispanios, slums für all die restlichen... und reservate für die eigentlichen amerikaner... von integration nicht viel zu sehen.
keine der folgenden aufgeführten gruppen hat das bedürfnis nach einem zusammenwachsen der kulturen... im gegenteil, sie verachten sich, haben teilweise berührungsängste, fühlen sich benachteiligt und grenzen sich voneinander ab.

wie im grossen, so leider auch im kleinen... in deutschland können wir ähnliche entwicklungen feststellen. es gibt die türkenviertel, die russenviertel, die italienerviertel usw.
das problem ist, dass die meisten leute die nach D wandern vor allem hier sind um geld zu verdienen... sie sind hier weil es arbeit gibt und haben nicht unbedingt den wunsch teil der D kultur zu werden.
in der realität sieht es so aus, dass viele herkommen, mittel-lamgfristig kohle scheffeln und damit in ihren eigenen ländern häuser bauen und/oder ihre familien durchbringen und den wunsch haben wieder in die heimat zurückzukehren.
im zuge dessen, mit diesem grunddenken ausgestattet ist es nicht verwunderlich dass viele garnicht richtig integriert sind... sprachliche defizite, slumsbildungen und abgrenzung von dem rest sind die folgen.
kurz gesagt: sie haben nicht den wunsch teil unserer gesellschaft zu werden und können unseren ansichten auch wenig abgewinnen.
zu unterschiedlcih sind die kulturen als dass es zu einem friedlichem zusammenwachsen kommen könnte... ich glaube ehrlich gesagt nicht daran... und sehe es als gescheitert an.

wenn man sich alleine mal die zustände an den grund und hauptschulen ansieht... überfüllte klassen, sehr hoher ausländeranteil, kaum welche die von den eltern deutsch beigebracht bekommen haben und schon geht die gruppenbildung die abgrenzung los...
lehrer die probleme haben die klassen durchzubringen (da gezwungen das niveau zu senken leiden auch all die anderen kinder drunter), anstieg der kriminalität usw. (jaja... ist nicht einfach das auszusprechen, aber es ist so)
es geht sogar schon soweit, dass an einer unserer hauptschulen ein kickplätzchen den jugendlichen frei zur verfügung steht... aber ich als nicht moslem muss um meine person fürchten wenn ich einen fuss draufsetze.
"hey mann, is unsre platz!" und "hey mann, pass auf was machsch!" "was gucksch so!"... sind so die gängigsten phrasen.
ich möchte jetzt nciht alle in einen topf stecken, um himmels willen, habe selber sehr viele ausländische freunde usw. aber es ist so wie ich es niedergeschrieben habe und noch schlimmer.
(umschreibe einen zustand in BW.. mag in anderen regionen nciht so sein)

also was tun?
 

Kasimir

Auserwählter Meister der Neun
11. September 2004
913
Warnung "Kulturkampf"

Kanzler Gerhard Schröder hat die Muslime in Deutschland zur Integration aufgefordert, zugleich aber vor einem "Kulturkampf" gewarnt. Heftige Kritik hagelte es für die CSU-Forderung, Ausländer müssten sich der "deutschen Leitkultur" anpassen.

SPD, Grüne und Ausländervertreter riefen die Union am Sonntag zur Mäßigung auf und warnten vor Hysterie gegen Muslime. Der CSU-Parteitag in München hatte sich am Samstag einstimmig für eine Kürzung der Sozialleistungen für nicht integrationswillige Ausländer ausgesprochen. Ausländer müssten "unsere Leitkultur" vollständig akzeptieren. Ex-CDU-Chef Wolfgang Schäuble warnte die Union vor dem Begriff Leitkultur.

:arrow: http://stern.de/politik/deutschland/index.html?id=532614&nv=hp_st

Ich frage mich ob die Kritik und Forderung der CSU die Stimmung in Deutschland weiter ins Negative Anheizt. 8O
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Ich befürchte ja sehr stark, dass diese Debatte von der Union nur deswegen so stark und genau jetzt angeheizt wird, um von den parteiinternen Problemen ablenken zu können.
Die Union ist so zerstritten wie schon lange nicht mehr. Es gibt Rücktritte, Uneinigkeiten und generell keine einheitliche Linie.
Profilierung auf Kosten der Ängste der Bevölkerung nennt man sowas.
 

shadow

Geselle
5. Januar 2003
16
ja

endlich bringt es jemand auf den punkt dem man auch zuhört. Ich habe den artikel gelesen und das ist genau meine meinung. Und wenn ich ehrlich bin habe ich nach den ersten 3 antworten auf den artikel aufgehört zu lesen weil dieses ständige rumgeplärre einfach nichts bringt. ist manchma schlimmer als im bundestag hier! Keiner vertritt hier einen festen standpunkt also fang ich mal an.

Ich bin genau dafür wir sind ein eigenes Land und Gäste haben sich dementsprehcend zu verhalten ganz einfach!!!!
 

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