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Die Mächtigen von Deutschland

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Moment... Aha. Fantasievolle Idee. Besteuert wird aber der Arbeitnehmer. Damit eine halbe Stelle attraktiver ist als eine volle, muß der Steuereintreiber ganz schön zuschlagen. Am attraktivsten wären natürlich zwei halbe Stellen.

Aber im Ernst, es läuft doch wieder darauf hinaus, Arbeit unattraktiv zu machen. Gesamtgesellschaftlich betrachtet können wir doch davon nicht wohlhabender werden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Ich habe immernoch nicht begriffen wie man durch weniger Arbeit = weniger Leistung des einzelnen für alle Arbeit schaffen kann?!? !

Ich habe gelernt "Arbeit zieht Arbeit nach sich"

... und ich konnte das auch in der freien Wirtschaft so nachvollziehen. Wird z.B. von einigen wenigen in Überstunden ein neues Produkt entwickelt (und ich weiß nicht wie man das auf ner halben Stelle machen soll :?:) so muß diese neue Produkt hinterher vermarktet werden, gebaut werden usw. usw. ... wodurch Stellen geschaffen werden.


:roll:

... eh es geschrei gibt:
Ich muß leider gestehen das ich in diesem Thema nicht fundiert bewandert bin. Allerdings scheint es durchaus möglich zu sein hier geteilter Meinung zu sein denn ich habe sog. Experten beide Meinungen vertreten sehen. :roll:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
es sollen ja auch nicht ganze stellen halbiert werden, sondern zwei halbe dafür eingesetzt.

im moment sieht das so aus:

einer geht 10 h am tag arbeiten, kriegt dafür 2.000€. en anderer geht gar nicht arbeiten, der kriegt 300€ hartz4.

sollen doch beide 5 h am tag arbeiten und 1.000€ dafür kriegen. kost den arbeitgeber gleich viel, der staat hat 300€ gespart. braucht er nicht so viele steuern erheben, kann lohnnebenkosten senken und schon wird arbeit wieder attraktiver... und alle haben arbeit. zu simpel?
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
antimagnet schrieb:
es sollen ja auch nicht ganze stellen halbiert werden, sondern zwei halbe dafür eingesetzt.

im moment sieht das so aus:

einer geht 10 h am tag arbeiten, kriegt dafür 2.000€. en anderer geht gar nicht arbeiten, der kriegt 300€ hartz4.

sollen doch beide 5 h am tag arbeiten und 1.000€ dafür kriegen. kost den arbeitgeber gleich viel, der staat hat 300€ gespart. braucht er nicht so viele steuern erheben, kann lohnnebenkosten senken und schon wird arbeit wieder attraktiver... und alle haben arbeit. zu simpel?


Harz4 kostet dem Steuerzahler schon ca 1000€. Warum sollte man Halbtags arbeiten?


Arbeit sollte überhaupt nicht besteuert werden. Die Staatsquote beträgt schon über 70%.
Unsere Beamten sollen ja auch nicht verhungern. :wink:
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
antimagnet schrieb:
Warum sollte man Halbtags arbeiten?

wenn die 400 € bürgerld nicht ausreichen - um zu überleben?


Wird es müssen. In Polen gibt es zum Vergleich ca 40€ Sozialhilfe.

Oder man macht es wie in der USA. Da gibt es im Niedriglohnsektor einen Bonus vom Staat. Die Unterhaltskosten sind dort sehr gering und man kann dort gut leben mit so einem Job.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
schön und gut, aber: what's the point?

spricht das jetzt dagegen, die vorhandene arbeit erstmal besser zu verteilen statt arbeitsplätze schaffen zu wollen?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wie willst Du einen Vollverdiener motivieren, halbtags zu arbeiten, antimagnet?

Und ganz grundsätzlich, den Kuchen umzuverteilen, bringt nicht soviel, wie einen gößeren zu backen.

Daß Arbeit Arbeit nach sich zieht, stimmt schon. Wie auch Investitionen Nachfrage schaffen. Und natürlich hört man die Experten alle möglichen Ideen vertreten, schließlich ist seit John Maynard Keynes die Voodoo-Ökonomie im schwange. Wenn berufen die Politiker wohl in die Beiräte - die Priester der Verschuldung und des Konsums, oder einen verantwortungsvollen Haushälter?
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
antimagnet schrieb:
schön und gut, aber: what's the point?

spricht das jetzt dagegen, die vorhandene arbeit erstmal besser zu verteilen statt arbeitsplätze schaffen zu wollen?


Es gibt ja Arbeit genug. Hast du schon 3 Sportwagen oder einen Gärtner?
Warum nicht bauen und tauschen? (Außer einem wird 70% vom Lohn weggenommen um faule Beamte zu bezahlen... Dann wird das nichts)



In der neuen PM wird das Thema übrigens auch aufgegriffen. Wir steuern auf eine "Kreativnation" zu.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Diesem Arbeitlosenproblem könnte man z.B. mit einer Wertschöpfungsabgabe entgegenwirken. Ausserdem wäre ein Verbot von Überstd. (ausser in extremen Ausnahmen) ein Weg in die richtige Richtung.

Edit: Verbote kommen nicht so gut. Man müsste es für den Arbeitgeber einfach unattraktiv machen seine Arbeitnehmer Überstd. machen zu lassen.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Ein_Liberaler schrieb:
Wie willst Du einen Vollverdiener motivieren, halbtags zu arbeiten, antimagnet?

ich will doch nicht den arbeitnehmer motivieren. ich will arbeitgeber motivieren. zwei halbe sollen besser sein als ein ganzer, natürlich für die arbeitgeber. der arbeitnehmer hat dadurch natürlich erstmal weniger geld. aber vielleicht kann der staat so steuern sparen und muss nicht mehr so viel für die arbeitslosen ausgeben. eventuell muss dann ein arbeitnehmer nur halb so viel arbeiten und hat dann mehr als die hälfte kohle.

und das klassische familien-modell mit einem hauptverdiener und einem haushaltsmanager könnte durch ein modell abgelöst werden, in dem beide familienvorstände arbeiten gehen und beide zeit für haushalt und familie haben. mir wär das sympathisch.

aber wie gesagt: nicht als zwang, bitte nur anreiz. wer sich das alte modell noch leisten kann, bitteschön. ich bin ja liberal.


Und ganz grundsätzlich, den Kuchen umzuverteilen, bringt nicht soviel, wie einen gößeren zu backen.

grundsätzlich stimme ich dir da zu. doch scheitern wir auch schon jahrzehntelang grundsätzlich daran, einen größeren kuchen zu backen. da will ich doch zur abwechslung mal die größe belassen und den hungernden ein paar krümel von den vollgestopften gönnen... :wink:

Wenn berufen die Politiker wohl in die Beiräte - die Priester der Verschuldung und des Konsums, oder einen verantwortungsvollen Haushälter?

i don't get it... :gruebel:

diejenigen, die in der konkreten situation von größerem nutzen zu sein scheinen?


gruß,
antimagnet :wink:
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Soweit ich weiß haben wir nur 4 Millionen Arbeitslose, das sind dann 5 statt 50%. Oder lieg ich da jetzt total falsch?

@ Malakim: Genau das. Wir brauchen eigentlich ein System in dem Arbeit im herkömmlichen Sinne nicht mehr zwingend ist. Statt dessen könnte man z.B. viel in ehrenamtliche Tätigkeiten stecken. Aber wer zahlt das dann? Das ist ja schon mit unseren Vorstellungen von Besitz und unseren Wünschen nach mehr, besser, schneller einfach nicht in Übereinstimmung zu bringen.

Liebe Grüße,
Magna
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Aligatooo schrieb:
Es gibt ja Arbeit genug.

der meinung bin ich prinzipiell auch. nur wird das selten bezahlt oder ist einfach nicht bezahlbar.

Hast du schon 3 Sportwagen oder einen Gärtner?

s.o. - zur zeit nicht bezahlbar.

Warum nicht bauen und tauschen?

ich hätte verständliche statistik-seminare anzubieten. du baust den sportwagen und ich bring dir statistik bei, ok?


In der neuen PM wird das Thema übrigens auch aufgegriffen. Wir steuern auf eine "Kreativnation" zu.

wenn das das ist, was ich meine - mein reden. ich sagte ja: ne halbe stellen, den rest bitte freiberuflich. du kannst was oder hast was? go get it, you are deutschland.

:wink:

morgenroth schrieb:
Ausserdem wäre ein Verbot von Überstd. (ausser in extremen Ausnahmen) ein Weg in die richtige Richtung.

Edit: Verbote kommen nicht so gut. Man müsste es für den Arbeitgeber einfach unattraktiv machen seine Arbeitnehmer Überstd. machen zu lassen.

oh, du hast da schon ein edit hingesetzt: ich wollte grad schreiben: ich mag keine verbote, aber wenn's das problem löst, will ich mal lieber realist als idealist sein...
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
antimagnet schrieb:
Aligatooo schrieb:
Es gibt ja Arbeit genug.

der meinung bin ich prinzipiell auch. nur wird das selten bezahlt oder ist einfach nicht bezahlbar.

Hast du schon 3 Sportwagen oder einen Gärtner?

s.o. - zur zeit nicht bezahlbar.

Warum nicht bauen und tauschen?

ich hätte verständliche statistik-seminare anzubieten. du baust den sportwagen und ich bring dir statistik bei, ok?


In der neuen PM wird das Thema übrigens auch aufgegriffen. Wir steuern auf eine "Kreativnation" zu.

wenn das das ist, was ich meine - mein reden. ich sagte ja: ne halbe stellen, den rest bitte freiberuflich. du kannst was oder hast was? go get it, you are deutschland.

:wink:



Die ist nicht bezahlbar weil dir und mir 70% vom Lohn weggenommen werden. Aber zum Vergleich mach ich dein Garten fertig und du meinen. Immerhin 70% Arbeit gespart. Einen Gärtner ist 70% zu teuer..

:wink:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
was soll ich denn in deinem garten?

:gruebel:


ich will mir doch nicht die finger schmutzig machen...


Magna schrieb:
Soweit ich weiß haben wir nur 4 Millionen Arbeitslose, das sind dann 5 statt 50%. Oder lieg ich da jetzt total falsch?

hallo magna,

dochdoch, das siehst du schon richtig. diese arbeitslosenquote zeigt aber nicht das verhältnis an, wie viele menschen in deutschland arbeiten und wie viele damit durchgefüttert werden.

wir haben 82 mio leute in deutschland. davon gehen 40 mio arbeiten und 42 mio nicht.

die eine hälfte füttert die andere hälfte durch, oftmals innerhalb der familie, und manchmal auch über den umweg staat. deswegen denke ich, dass der kuchen groß genug ist und wir nur anders verteilen müssen.

war das mit dem kuchen hier im thread? :gruebel:
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
antimagnet schrieb:
die eine hälfte füttert die andere hälfte durch, oftmals innerhalb der familie, und manchmal auch über den umweg staat. deswegen denke ich, dass der kuchen groß genug ist und wir nur anders verteilen müssen.

war das mit dem kuchen hier im thread? :gruebel:


Ich habe schon was von nur 20% gehört die im Endeffekt die restlichen 80% durchfüttern. Die Rentner sind hier die reichsten Säcke der Nation.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
stammtisch?


meine zahlen sind vom statistischen bundesamt...


geh ich recht in der annahme, dass in der aussage "20% füttern 80% durch" der nachsatz "und das ist ne schweinerei!" mitgedacht ist?

ich seh das durchfüttern nämlich anders. in weiten teilen seines lebens ist der mensch aufs durchfüttern angewiesen. das ist nichts schlechtes. das ist normal.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Der Kuchen ist groß genug. Insgesamt geht es uns blendend. Einigen geht es aber nicht so gut, und da liegt das Problem. Und da bist Du eben dafür, einigen was wegzunehmen, während Aligatoo und ich der Meinung sind, daß die sich schon selber versorgen würde, wenn man ihnen nicht so viele Steine in den Weg legte. (Der größere Kuchen ist übrigens ein Nebeneffekt, der sich von allein einstellt, wenn man die Menschen machen läßt.)

Natürlich sind alle eine Zeitlang aufs Durchfüttern angewiesen - aber irgendwann macht es keinen Spaß mehr, ewig bitte und danke zu sagen und man möchte auf eigenen Füßen stehen, oder? Weite Teile des Lebens... Holla, achtzehn bis fünfundzwanzig Jahre sind doch keine weiten Teile.
 
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