Sieht so aus, als würde das nun auch bei uns Mode...
Die Menschen lügen. Alle.
Bezichtigungs-Bestseller überschwemmen den US-Buchmarkt
Kennen Sie Ann Coulter? Ann Coulter ist ein Star. Die ultrarechte Kolumnistin, die sich auf ihrer Website gern am Arm von Ronald Reagan oder mit Gewehr im Anschlag präsentiert, schreibt Bücher der besonderen Art. Schon mit ihrem letzten Reisser, «Slander» («Verleumdung: Liberale Lügen über die amerikanische Rechte»), landete die Fernsehdiva, die ihre Weisheiten hauptsächlich über Murdochs Fox News Channel zu Gehör bringt, einen Hit. Mit dem jüngsten Titel, «Treason», in dem sie die linksliberale Presse einmal mehr des «Hochverrats» bezichtigt, hat Coulter sich zum Ziel gesetzt, die Kommunistenhatz des Joe McCarthy nachträglich als moralisches Purgatorium zur Läuterung der Nation zu nobilitieren. Das Pamphlet, das Demokraten, Grünen oder Menschenrechtsvertretern unter anderm Drogensucht, sexuelle Libertinage und «instinktive Idiotie» vorwirft, führt in den USA seit Wochen die Bestsellerlisten an. Coulters (anderswo) erklärtes Ziel: Invasion der USA in alle Länder des Islam, deren «Führer töten» und «die Bevölkerung zum Christentum bekehren».
Ihr Publikum findet die selbstgewisse Propagandafrau, die gern die moralische Überlegenheit von Orten wie Kansas City gegen die verdorbenen intellektuellen Zirkel von New York hochhält, vor allem in dem Herzland der Nation, in jenen Weiten Nordamerikas, wo zwischen einem Farmhaus und dem nächsten viele Meilen klaffen und der Hund begraben liegt. Coulter, deren Adresse an der Upper East Side nach eigener Auskunft «geheimer als die Anschrift von Dick Cheney ist», lebt freilich, wie die «New York Times» unlängst in ihrer Mode- und Klatsch-Beilage «Sunday Styles» spottete, «eher wie Carrie Bradshaw als wie Carry Nation». Mit Carrie Bradshaw, der Hauptfigur der Kultshow «Sex and the City», teilt die langmähnige Blondine jedenfalls das Faible für sündteure Klamotten, «energisch» betriebene Rendez-vous und schicke Restaurants.................................................
http://www.nzz.ch/2003/09/12/fe/page-article936VY.html
Die Menschen lügen. Alle.
Bezichtigungs-Bestseller überschwemmen den US-Buchmarkt
Kennen Sie Ann Coulter? Ann Coulter ist ein Star. Die ultrarechte Kolumnistin, die sich auf ihrer Website gern am Arm von Ronald Reagan oder mit Gewehr im Anschlag präsentiert, schreibt Bücher der besonderen Art. Schon mit ihrem letzten Reisser, «Slander» («Verleumdung: Liberale Lügen über die amerikanische Rechte»), landete die Fernsehdiva, die ihre Weisheiten hauptsächlich über Murdochs Fox News Channel zu Gehör bringt, einen Hit. Mit dem jüngsten Titel, «Treason», in dem sie die linksliberale Presse einmal mehr des «Hochverrats» bezichtigt, hat Coulter sich zum Ziel gesetzt, die Kommunistenhatz des Joe McCarthy nachträglich als moralisches Purgatorium zur Läuterung der Nation zu nobilitieren. Das Pamphlet, das Demokraten, Grünen oder Menschenrechtsvertretern unter anderm Drogensucht, sexuelle Libertinage und «instinktive Idiotie» vorwirft, führt in den USA seit Wochen die Bestsellerlisten an. Coulters (anderswo) erklärtes Ziel: Invasion der USA in alle Länder des Islam, deren «Führer töten» und «die Bevölkerung zum Christentum bekehren».
Ihr Publikum findet die selbstgewisse Propagandafrau, die gern die moralische Überlegenheit von Orten wie Kansas City gegen die verdorbenen intellektuellen Zirkel von New York hochhält, vor allem in dem Herzland der Nation, in jenen Weiten Nordamerikas, wo zwischen einem Farmhaus und dem nächsten viele Meilen klaffen und der Hund begraben liegt. Coulter, deren Adresse an der Upper East Side nach eigener Auskunft «geheimer als die Anschrift von Dick Cheney ist», lebt freilich, wie die «New York Times» unlängst in ihrer Mode- und Klatsch-Beilage «Sunday Styles» spottete, «eher wie Carrie Bradshaw als wie Carry Nation». Mit Carrie Bradshaw, der Hauptfigur der Kultshow «Sex and the City», teilt die langmähnige Blondine jedenfalls das Faible für sündteure Klamotten, «energisch» betriebene Rendez-vous und schicke Restaurants.................................................
http://www.nzz.ch/2003/09/12/fe/page-article936VY.html