Telepathetic
Groß-Pontifex
- 1. Juli 2010
- 2.972
Ich habe mich dazu entschieden, diesen Artikel auf Weltverschwörung zu verlinken, da er thematisch einfach gut in dieses Forum passt.
Es geht um den Allerweltsverdacht, was auf der Artikel-Seite ja auch schön mit dem Bild des Menschen der durch seine Jalousie spioniert, illustriert wird, weil er meint, dass das Beobachtete nicht mit rechten Dingen zugeht. Dieses Bild möge man sich nun als Ausdruck eines gesamtgesellschaftlichen Phänomens vorstellen, dass hinter dem Ungewöhnlichen, dem Ungewohnten, dem Neuen nur das mögliche Schlechte erwartet und sich gleichzeitig einer konstanten Überprüfung der Richtigkeit der eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen aussetzt. Ein Schlagwort, das mir da noch einfällt, ist das der politischen Korrektheit und die (eigentlich gar nicht so neue) Frage: "Was sollen die Nachbarn nur von einem denken?"
Es geht aber auch um das sofortige Aufschreien in den immer gleichen Tönen, wenn es um politische und wirtschaftliche Fragestellungen geht. Dabei ist nicht gemeint, dass eindeutige Mißstände nicht benannt werden sollen. Es geht um die sogar in Kommentaren von Qualitätsmedien mittlerweile übliche Standardreaktion, die in jeder politischen Entscheidung, im momentanen Status Quo eine Verschwörung sieht.
Zum Schluß noch ein Zitat aus dem Artikel (letzter Absatz):
Was denkt ihr?
Es geht um den Allerweltsverdacht, was auf der Artikel-Seite ja auch schön mit dem Bild des Menschen der durch seine Jalousie spioniert, illustriert wird, weil er meint, dass das Beobachtete nicht mit rechten Dingen zugeht. Dieses Bild möge man sich nun als Ausdruck eines gesamtgesellschaftlichen Phänomens vorstellen, dass hinter dem Ungewöhnlichen, dem Ungewohnten, dem Neuen nur das mögliche Schlechte erwartet und sich gleichzeitig einer konstanten Überprüfung der Richtigkeit der eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen aussetzt. Ein Schlagwort, das mir da noch einfällt, ist das der politischen Korrektheit und die (eigentlich gar nicht so neue) Frage: "Was sollen die Nachbarn nur von einem denken?"
Es geht aber auch um das sofortige Aufschreien in den immer gleichen Tönen, wenn es um politische und wirtschaftliche Fragestellungen geht. Dabei ist nicht gemeint, dass eindeutige Mißstände nicht benannt werden sollen. Es geht um die sogar in Kommentaren von Qualitätsmedien mittlerweile übliche Standardreaktion, die in jeder politischen Entscheidung, im momentanen Status Quo eine Verschwörung sieht.
Zum Schluß noch ein Zitat aus dem Artikel (letzter Absatz):
Nie in seiner Geschichte war der westliche Mensch so sichtbar, so überprüfbar. Und zwar in jeder Hinsicht, in optischer, psychologischer, medizinischer, kommunikativer, sexueller. Aus der Synthese dieser Überprüfbarkeit mit immer neuen kollektiven Angstgefühlen dürfte die Chemie der Verdachtsmentalität bestehen. If you see something, say something. Wir erleben den versteckten Sinn dieses Satzes sehr wohl auch diesseits des Atlantiks. Und wir haben ein Problem damit. Denn eine Verdachtsgesellschaft hat ein Problem: den Mangel an Selbstbewusstsein, Optimismus, Tatkraft. Immer befürchtend, dass irgendwas bei irgendjemand und an irgendetwas nicht stimmt, bremst sie sich eigenmächtig aus. Bis sie irgendwann blockiert.
Was denkt ihr?