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DISKUSSION: Verbesserung unserer Demokratie

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Alien schrieb:
Tarvoc schrieb:
Alien schrieb:
verbesserung:abschaffen,dann stammes/horden-kultur einführen.

:-/
:-/ :2 ¿

Das wird doch zur Zeit gemacht!

Mit der Hartz-Reform wird die Abhängigkeit des Volkes von der Wirtschaft gestärkt. Da werden Dinge abgeschafft, für die hart gekämpft wurde. Überhaupt finde ich es eine Unverschämtheit, dass die Politik nur noch die Interessen der Wirtschaftsunternehmen vertritt. Wählerstimmen zählen immer weniger, auf das Kapital kommt es an. Und am Ende sind wir alle blökende Schäfchen, denen eingeredet wird, ihr blöken sei ausgeübte Demokratie.

Wettbewerb, Globalisierung blah blah blah... Also ich möchte nicht in einem Land leben, dass versucht beim Wettbewerb "Wie senke ich den sozialen Standard am effektivsten" Plätze gut zu machen.

Okay das ist jetzt nicht sehr konstruktiv. Aber selbst wenn ich jetzt das super-konzept hätte, daß alle rettet, würde das niemanden interessieren. Man wird ja als einfacher Bürger eh nicht ernst genommen. Und wenn man in ner Partei was bewirken will, muss man erstmal ein paar Jahre popo kriechen üben.

Es gibt keine Alternative. Also fügen wir uns...

the mgt
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Und wenn man in ner Partei was bewirken will, muss man erstmal ein paar Jahre popo kriechen üben.

Eine ziemlich bezeichnende Aussage. Warst Du jemals in einer Partei aktiv? Woher hast Du sonst deine Erkenntnis?

Es sind doch fast immer die gleichen Aussagen:

"Die da oben machen eh, was sie wollen." Ohne überhaupt zu wissen, wer "die da oben" eigentlich sein sollen. Ich habe noch nie einen einen Namen als Beweiß für diese Bahauptung gelesen.

"Parteiarbeit bringt nix." Wer noch nie in versucht hat, sich in einer Partei einzubringen, benutzt diese Aussage nur als Schlagwort, um seine eigene Faul heit zu begründen.

WS
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Winston_Smith schrieb:
Und wenn man in ner Partei was bewirken will, muss man erstmal ein paar Jahre popo kriechen üben.

Eine ziemlich bezeichnende Aussage. Warst Du jemals in einer Partei aktiv? Woher hast Du sonst deine Erkenntnis?

Ich hab das seit ein paar Jahren bei einem guten Kumpel von mir mitverfolgt.

Es sind doch fast immer die gleichen Aussagen:

"Die da oben machen eh, was sie wollen." Ohne überhaupt zu wissen, wer "die da oben" eigentlich sein sollen. Ich habe noch nie einen einen Namen als Beweiß für diese Bahauptung gelesen.

Hmm... sprach ich von denen da oben? Egal. Du willst Namen? Okay: Gerhard Stoiber, Edmund Schröder, Jochen Merkel, Angela Fischer, Friedrich Trittin und Jürgen Merz... Ne, mal im Ernst: Was hat das denn jetzt mit dem Namen zu tun? Also wie die heissen weiss ich schon ;-)
Die alle machen aber nicht was sie wollen. Sie machen was die Wirtschaft will. Auf jeden Fall nicht das was die Allgemeinheit will. Aber die ist in einer Demokratie ja auch unerheblich.

"Parteiarbeit bringt nix." Wer noch nie in versucht hat, sich in einer Partei einzubringen, benutzt diese Aussage nur als Schlagwort, um seine eigene Faul heit zu begründen.

hast recht...

das sind dann immer die, die von ihrem Arbeitgeber auf die Straße gesetzt werden und sich dann anhören müssen sie seien Sozialschmarotzer. Das sind die, die vom Schulsystem ausgesiebt wurden. Die gerade mal lesen und schreiben können (und das nur mit Mühe). Is ja auch kein Wunder. Wenn man faul ist bringt man es in der Schule auch zu nix.

du hast aber trotzdem recht. ich bin heute nur irgendwie schlecht drauf.
gruß

the mgt
 
D

deLaval

Gast
semball schrieb:
Kann Weltverbesserung so einfach sein?
Nein.

Überzeugender wäre: Nein, weil...


Ich erinnere mich dabei an eine Schulstunde, als ich in der 12. Klasse war.
Eine Person kritisierte an der Demokratie herum und verlangte Direktabstimmungen für alles. Auf meine Nachfrage, ob sie sich brennend für Verkehrspolitik interessiere, antwortete sie mit 'Nein'.
Warum nur will sie dann darüber entscheiden?

Das frage ich mich auch oft. Aber da sich die meisten heute kaum mehr für Politik interessieren, könnte man auch fragen, warum wollen die eigentlich überhaupt wählen?


Muss sie ja auch nicht, dafür haben wir ja schließlich Leute gewählt, die sich mit dem Kram auskennen.

Also auf meinem letzten Wahlzettel, standen nur Parteien, bzw. die Namen von Abgeordneten. Über "sich auskennen" bzw. Befähigung einzelner Politiker oder gar Parteien wird man nicht so recht unterrichtet.
Auch sehe ich die Verbindung nicht zwischen meinem Wahlgang und jemandem der sich mit Verkehrspolitik auskennt.
Außerdem, wenn ich mich damit nicht auskenne, wie soll ich denn dann beurteilen, ob jemandanders was davon versteht?

Im übrigen, weil es jemand angesprochen hatte, die überwältigende Mehrheit aller Gesetzesvorlagen werden einfach von allen Parteien durchgewunken;

"Durchgewunken"... herliche Wortwahl, besonders, wenn im Absatz zuvor noch von "was davon verstehen" die rede war :wink:


Generell kann man festhalten: Politik wird von denen gemacht, die Politik machen wollen, sprich von denen die in einer Partei (stolze 3% der Bevölkerung) sind oder denen, die einfach wählen gehen und die organisierten Aktiven mit ihrer Stimme unterstützen.

Wie du sagst, die es wollen. Lieber wäre mir ja, von denen, die es können. Aber das ist wahrscheinlich Utopie...

Herausreden kann man sich nicht, da es jedem in unserer Demokratie freisteht politisch aktiv zu werden und sich nach Belieben in bereits vorhandenen oder beliebig neu zu gründenen Strukturen zu organisieren.
Wer also weder wählt noch sich aktiv engagiert und dennoch behauptet, er wolle ja so gerne Politik mitgestalten, der ist nichts weiter als ein Heuchler.
(Und wer nicht will, der hat auch kein Recht zu Meckern)

Volle Zustimmung!


Und wieso, bitte, wird das Vorhandensein von unterschiedlichen Initiativen von unterschiedlichen Parteien als schlecht bewertet. Es gibt nun mal unterschiedliche Interessen von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.... Genauso haben auch die politischen Interessensverbänden (Parteien)unterschiedliche Ansichten, da ihre Wähler und Mitglieder unterschiedliche Prioritäten, in welchen Bereichen auch immer, setzen

Die Regierung (bzw. Partei) sollte aber am Wohle der ganzen Bevölkerung interessiert sein, und nicht nur an dem Wohl der Bevölkerungsgruppen, die sie gewählt haben.



Wer behauptet dies sei unmoralisch oder gar schädlich (beides natürlich Blödsinn!), der vergisst, dass das größtmögliche Wohl der Menschen immer durch den größtmöglichen Konsens erreicht wird. Und das fällt nicht vom Himmel sondern muss ausdiskutiert und ausgestritten werden.

Meinst du denn nicht, daß so weniger der größtmögliche Konsens zum Zuge kommt, als einfach der, der sich am besten Durchsetzen kann, sprich wer die stärkste Lobby hat?

Wer anderer Meinung ist, kann sich gleich bei der NPD einreihen. Die propagiert momentan: "Volksfront statt Gruppenegoismus"

Es ist argumentativ etwas schwach, Leute anderer Meinung gleich zu den politisch Unkorrekten zu stellen, findest du nicht? Wie war das mit dem Meinungspluralismus?

adfag[/quote]
 

Alien

Geheimer Meister
1. Juni 2003
265
the_midget schrieb:
Alien schrieb:
Tarvoc schrieb:
Alien schrieb:
verbesserung:abschaffen,dann stammes/horden-kultur einführen.

:-/
:-/ :2 ¿

Das wird doch zur Zeit gemacht!

Mit der Hartz-Reform wird die Abhängigkeit des Volkes von der Wirtschaft gestärkt. Da werden Dinge abgeschafft, für die hart gekämpft wurde. Überhaupt finde ich es eine Unverschämtheit, dass die Politik nur noch die Interessen der Wirtschaftsunternehmen vertritt. Wählerstimmen zählen immer weniger, auf das Kapital kommt es an. Und am Ende sind wir alle blökende Schäfchen, denen eingeredet wird, ihr blöken sei ausgeübte Demokratie.

Wettbewerb, Globalisierung blah blah blah... Also ich möchte nicht in einem Land leben, dass versucht beim Wettbewerb "Wie senke ich den sozialen Standard am effektivsten" Plätze gut zu machen.

Okay das ist jetzt nicht sehr konstruktiv. Aber selbst wenn ich jetzt das super-konzept hätte, daß alle rettet, würde das niemanden interessieren. Man wird ja als einfacher Bürger eh nicht ernst genommen. Und wenn man in ner Partei was bewirken will, muss man erstmal ein paar Jahre popo kriechen üben.

Es gibt keine Alternative. Also fügen wir uns...

the mgt

das war nicht zynisch gemeint,sondern ernst.
abschaffung dieses natur- und menschenfeindlichen systems auf der welt zurück zur ursprünglichen gesunden lebensform der gemeinschaft die auf horde basiert,keine familien mehr keine patriarchat,nicht mal matriarchat,sondern EGALITÄR!

Alien
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
deLaval schrieb:
semball schrieb:
Herausreden kann man sich nicht, da es jedem in unserer Demokratie freisteht politisch aktiv zu werden und sich nach Belieben in bereits vorhandenen oder beliebig neu zu gründenen Strukturen zu organisieren.
Wer also weder wählt noch sich aktiv engagiert und dennoch behauptet, er wolle ja so gerne Politik mitgestalten, der ist nichts weiter als ein Heuchler.
(Und wer nicht will, der hat auch kein Recht zu Meckern)


Doch jeder hat das Recht zu meckern! Ich lasse mir nicht von einer Minderheit das Maul verbieten, die mir ihr System aufzwingen will.

In diesem Sinne:
*mäh*! :x

gruss

the mgt
 

Philipp

Geheimer Meister
8. Januar 2003
315
Demokratie ist halt ein Spiegel der Gesellschaft, jedes land ist zu 80 % für ihre Politiker verantwortlich. Nur unmündiges Wahlvieh erlaubt es den Parteien und Politikern schlechte Politik zu machen.

Ich denke man sollte aufhören der Politik die Schuld zu geben sondern einfach einsehen, dass der Grossteil der Wahlberechtigten nicht genug Interesse besitzen um sich der Politik zu widmen und diese auch in sinnvolle bahnen zu lenken.

Wenn Menschen eher mit Polemik, Populismus dazu zu bringen sind ihr Kreuzerl auf eine stelle zu machen als mit sinnvollen aber nicht so leicht
nachvollziehbaren Themen.... was sollen die Politiker dann machen.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Die Gesellschaft ist ein Spiegel des politischen Systems, jeder Politiker ist zu 100% für sein Land verantwortlich. Nur unmündiges gewähltes Vieh erlaubt es sich und den Parteien schlechte Politik zu machen.
Ich finde man sollte aufhören dem Volk die Schuld zu geben, sondern einfach einsehen, daß der Großteil der Gewählten nicht genug Interesse besitzt, um sich dem Volk zu widmen und dieses auch in sinnvolle Bahnen zu lenken.

Wenn die Wahlbeteiligung weiter sinkt, weil Polemik und Populismus statt sinnvollen und komplexen Themendiskurs die Wähler davon abhält ihr Kreuzerl auf eine Stelle zu machen... was sollen die Politiker dann wohl machen ?

the mgt
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Das idaele wäre ein guter König. Aber da es diesen alle 100 Jahre einmal gibt, ist die Demokratie das beste vom schlechten. Denn Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir verdienen.
Es gibt aber verschiedene Formen der Demokratien, in Deutschland und den USA habt ihr ein Oppositionssystem. Eine Partei oder Parteienkoalition (SPD/Grüne) ist an der Macht. Die Opposition versucht dann möglichst alle Ideen der Regierenden zu blockieren. Irgendwann schafft es die Regierungskoalition nicht mehr, ihr fehlt es an Ideen und die Opposition kommt an die Macht (zB: CDU(CSU). Das erste was die dann machen, ist, alle Reformen der Vorgänger wieder rückgängig zu machen. Partienen zerstören sich gegenseitig, anstatt einen konstruktiven Dialog zu führen.
In der Schweiz haben wir ein anderes System und ehrlich gesagt: es läuft besser. Wir haben ein direkt-demokratisches Konkordanzsystem (einmalig auf der Welt). Ist wie folgt aufgebaut:
:arrow: das Volk wählt nicht nur die Politiker, sondern stimmt auch direkt über politische Fragen ab. Bsp: EU- Beitritt, Strassenbau, Verfassungsänderungen etc.
:arrow: das Volk wählt Nationalräte und Ständeräte in das Parlament. Die Schweiz hat keinen Präsident. Das Parlament bestimmt nämlich anschliessend einen s.g. Bundesrat. Der Bundesrat besteht aus 7 Leuten aus den 4 stärksten Parteien. Das heisst: Die Regierung muss sich arrangieren, denn sie besteht aus allen Parteien. 2tens kann sie keine wichtigen Entscheide fällen, die fällen das Volk. Insofern sind unsere Poltiker nur professionelle Berater und Ausführer des Volkes, haben aber keine wirkliche Macht. Das garantiert, dass es keinen Reformstau, keine politischen Blockaden und Boykotte, keine Korruption und keinen Machtmissbrauch gibt.
Wär vielleicht auch mal ne Idee für Deutschland :!:
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Entschuldigung, das ich als Thread - Eröffner so lange nichts von mir hab hören lassen, dass mag wohl ein bisschen unhöflich erscheinen. Ich bitte dieses Versäumnis zu verzeihen.


Ich finde Calileo hat einen der besten Beiträge bis jetzt gemacht, zumindest kann ich viel damit anfangen.

Calileo schrieb:
Das idaele wäre ein guter König.
Ja, das wäre schön... Aber das Volk lässt sich wohl nicht gern von einem Mann regieren, auch auf Grund der [z.B. deutschen, italienischen, russischen] Vergangenheit sieht man ja auch, wozu Oligachie oder Einzelherrschaft führen kann. UNd heutzutage wäre es wohl undenkbar, in der westlich-demokratisch orientierten Welt noch eine Monarchie o.ä. einzuführen...

Was ich an der Schweizer Staatsform, zumindest wie du es uns erklärt hast, Calileo, gut finde ist, dass alle Parteien zusammenarbeiten müssen und sich am Ende einer Legislaturperiode nicht gegenseitig den "Schwarzen Peter" in die Schuhe schieben können, weil sie die Gesetzte u.ä. ja gemeinsam beschlossen haben.

Aber ist es nicht lästig für das Volk, über alles mögliche abzustimmen?
Bzw. fasst das Volk es nicht manchmal als lästig auf? Und wie schon kritisiert wurde, bei manchen Themen hat ein Großteil der Bürger vielleicht gar keine fundierte Grundlage um abstimmen zu können?
Falls du das hier lesen solltest, hab ich ein paar andere Fragen: Wird nur über große Reformen abgestimmt und wie oft im Jahr ungefähr? Ist das Volk mit diesem System zufrieden?

Aber in seiner Grundform finde ich dieses direkt-demokratisch Kordonanzsystem schon ziemlich gut!

Was meinen die anderen?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
also ich denke die frage ob das permanente abstimmen lästig ist darf sich einfach nicht stellen...
das ist so ähnlich wie die frage "ist das leben an und für sich nicht ziemlich lästig?".

ich denke wenn die leute die wahl haben ist das gut, wenn sie diese wahlmöglichkeit aus bequemlichkeit nicht wahrnehmen wollen... bitte schön... aber ich denke es muss ihnen die möglichkeit eingeräumt werden und letztlich glaube ich wäre die beteiligung jeweils recht hoch...
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hi Calileo,

Calileo hat folgendes geschrieben:
Das idaele wäre ein guter König.

meinst Du, das wäre eine ideale Lösung? Und wie sollte der denn regieren? totalitär? konstitutionell? Und ist der Titel erblich?

Wenn ich so auf die Insel schaue, bin ich nicht unbedingt von der Monarchie angetan.

Auch eine Lösung - wie in der Schweiz - kann in Deutschland nicht adaptiert werden, das scheitert doch schon an der wesentlich höheren Einwohnerzahl. Und Reformstau - na ja. Soweit ich mich erinnere, haben die Frauen in der Schweiz erst seit einigen Jahren das Wahlrecht.

Aber an unserem föderalistischen System kann man sicher noch feilen, da gibts noch viel zu verbessern!

Gruß Artaxerxes
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Laokoon schrieb:
Was ich an der Schweizer Staatsform, zumindest wie du es uns erklärt hast, Calileo, gut finde ist, dass alle Parteien zusammenarbeiten müssen und sich am Ende einer Legislaturperiode nicht gegenseitig den "Schwarzen Peter" in die Schuhe schieben können, weil sie die Gesetzte u.ä. ja gemeinsam beschlossen haben.

Ich wünschte das wäre in Deutschland auch so! Einen Bundesrat gibt es ja hier auch. Das Problem ist nur, daß unser System nicht immer im Sinne der Erfinder genutzt wird. Die Frage ist, wie man so etwas erfolgreich unterbinden kann. Gibt es institutionelle bzw. strukturelle Veränderungen, die einen "Politikmissbrauch" eindämmen könnten? Und wenn ja welche?

Momentan bin ich der Meinung, das es sinnvoll wäre den Kommunen mehr Gewicht und Eigenständigkeit zu geben. Aber auch das würde nicht vor Machtmißbrauch schützen. Wo ich herkomme gibt es eine Menge Klüngel (das ist das rheinische Wort für Verschwörung ;-) ). Der Vorteil auf kommunaler Ebene ist allerdings, daß die Bürger auch besser Bescheid wissen, worum es geht, weil es sie alle unmittelbar betrifft. Insofern finde ich auch die EU besorgniserregend. Teilweise werden dort Gesetze erlassen, die für die Länder gelten und von denen man kaum was mitkriegt

Lakoon schrieb:
Aber ist es nicht lästig für das Volk, über alles mögliche abzustimmen?
Bzw. fasst das Volk es nicht manchmal als lästig auf? Und wie schon kritisiert wurde, bei manchen Themen hat ein Großteil der Bürger vielleicht gar keine fundierte Grundlage um abstimmen zu können?

Ja, einige werden es bestimmt als lästig sehen. Andererseits könnte ich mir schon vorstellen, daß Abstimmungen was bringen, wenn die Menschen merken, daß es auch was bringt und was ändert. Was die Grundlage angeht: Das sehe ich auch als Problem. Allerdings steht in unserem Grundgesetz auch, daß die Parteien zur politischen Meinungsbildung des Volkes beitragen sollen. Dazu ist Transparenz notwendig. Und es wäre schon wenn bei der Umsetzung dieser Meinungsbildung mehr wert auf letzteres Teilwort gelegt werden würde als auf das Erstere. Dazu müssen die Regierenden aber auch entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.

Insgesamt halte ich also eine direktere und stärkere, lebensnähere Einbindung der Wählerschaft für notwendig, Bildung spielt dabei eine wesentliche Rolle, nicht nur um den Qualifikationsbedarf der Wirtschaft zu decken.


Gruß

the midget
 

kaka

Vollkommener Meister
25. Oktober 2004
515
im prinzip bin ich auch für mehr demokratie. aber direkte volksabstimmungen machen mir ein wenig angst. ich will nicht sagen, dass der großteil des volkes dumm ist, wie helmut schmidt es mal formulierte, aber es ist leider so.
stellt euch mal vor, da würde dann ein 10 jähriges mädchen grausamst vergewaltigt und umgebracht. bild startet eine kampagne zur wiedereinführung der todesstrafe für solche verbrecher. ich garantiere euch, dass die innerhalb von 3 tagen die notwendigen stimmen zusammen hätten. der pöbel ist wankelmütig und beeinflussbar. spätestens seit der wahl 2002 weiss ich, dass dieses volk komplett durch die medien zu lenken ist.
und daher sage ich: boss nicht mehr direkte demokratie!
wie hier auch schon gesagt wurde, steht es jedem frei, eine partei zu gründen oder sich in einer partei zu engagieren. wer an der politik dieses landes teilhaben möchte, kann das ja auf dem klassischen wege machen.
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
kaka schrieb:
im prinzip bin ich auch für mehr demokratie. aber direkte volksabstimmungen machen mir ein wenig angst. ich will nicht sagen, dass der großteil des volkes dumm ist, wie helmut schmidt es mal formulierte, aber es ist leider so.
Ja wie denn nu? :wink:
Ich sehe das Problem mit den Medien auch, allerdings sollte man dem Bürger erstmal Verantwortung geben, bevor man ihm vorwirft, nicht verantwortungsvoll damit umgehen zu können. Außerdem muß man schon zwischen der Verurteilung eines Mörders und dem Bau einer Autobahn unterscheiden. Den Mörder kann man wohl kaum nach Mehrheitsentscheid verurteilen, den Autobahnbau kann man aber so schon entscheiden. Also ich wäre dafür, Volksabstimmungen zu versuchen, krassere Entscheidungen als die Politiker können wir auch nicht treffen. :twisted:
 

kaka

Vollkommener Meister
25. Oktober 2004
515
ja und in der schweiz scheint es sehr ordentlich zu funktionieren. ebenfalls ein sehr gutes beispiel ist der bundesstaat california. dort kann man auch einfach und unkompliziert volksabstimmungen initiieren.

man könnte ja mit kleineren dingen anfangen und sich bei vernünftigen abläufen steigern. aber glaubst du, dass irgendeiner der politiker macht aus den händen geben will? und den einfch pöbel seinen job überlässt?das galube ich kaum.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also in bayern gibt es in einem gewissen rahmen bereits volksentscheide und bürgerinitiativen..
bei dem einem wird dem bürger ein gesetz zur abstimmung vorgelegt, beim anderen wird eben eine petition gestellt, und dann bei genügend befürwortern auch zur abstimmung vorgelegt..
außerdem gibt es einen petitionsausschus, an den sich jede(r) bürgerIN wenden kann, falls einen etwas stört..
ich denke unterberücksichtigung der blödheit des volkes sollte das reichen
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
kaka schrieb:
man könnte ja mit kleineren dingen anfangen und sich bei vernünftigen abläufen steigern. aber glaubst du, dass irgendeiner der politiker macht aus den händen geben will? und den einfch pöbel seinen job überlässt?
Ich denke ja! Es ist doch nicht jeder Politiker ein Trottel, wenn es sich auch für ihn entsprechend lohnt, würde er vermutlich Macht abgeben. Wir müssen nur jeden überzeugen, daß es für ihn persönlich Vorteile hat! :D
Irgendwie schaut doch jeder so ein wenig, wo er bleibt und genau das muß man irgendwie zum allgemeinen Vorteil ausnutzen...
 
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