Tominaitor
Geheimer Sekretär
- 31. Juli 2002
- 657
Wird es der Dosenpfand auch überstehen wie der Flaschenpfand?
Und was haltet ihr von diesem Dosenpfand?
Gruß Tominaitor 8)
Und was haltet ihr von diesem Dosenpfand?
Gruß Tominaitor 8)
schade das uns die Bequemlichkeit bisher meist wichtiger war als Umweltschutz.wer hat schon Lust, 300 leere Dosen wieder mit nach Hause zu nehmen?
sillyLilly schrieb:schade das uns die Bequemlichkeit bisher meist wichtiger war als Umweltschutz.wer hat schon Lust, 300 leere Dosen wieder mit nach Hause zu nehmen?
Anscheinend ist Geld doch das einzige was zum Umdenken bewegt.
Namaste
Lilly
Trasher schrieb:Wie schon oben angemerkt: Was ist mit dem Kraftstoffmehrverbrauch durch den Transport zurück zum Supermarkt?
sboyli schrieb:Es muss was richtig sein am Dosenpfand sonst würde doch der Handel und die Industrie nicht bis zum letzten Tag dagegen klagen.
Ausgangslage:
In München werden 26.000 Liter Bier einer Flensburger Brauerei bestellt.
In Flensburg werden 26.000 Liter Münchener Weizenbier bestellt.
Lösung 1: Dosenbier
Von Flensburg fährt ein 32-t-LKW mit 26.000 Litern Dosenbier 900 km nach München. Der LKW nimmt auf der Rückfahrt 26.OOO Liter Weizenbier in Dosen aus München mit nach Flensburg.
Zur Auslieferung beider Bestellungen erforderlich: 1 LKW mit 1.800 km Fahrstrecke.
An beiden Zielorten fällt jeweils etwa 1 t hochwertiger Metallschrott an, der z.B. in Pfaffenhofen und in Stade verhüttet werden kann. Das Einsammeln und der Transport der leeren Dosen zur Verhüttung ist durch die Gebühr für den „Grünen Punkt“ bereits vorab vom Verbraucher bezahlt worden.
Lösung: 2 Pfandflaschen
Von Flensburg fahren zwei 32-t-LKW mit je 13.000 Litern Bier in Pfandflaschen nach München und mit Leergut zurück.
Von München fahren zwei weitere 32-t-LKW mit je 13.000 Litern Bier in Pfandflaschen nach Flensburg und mit Leergut zurück.
Zur Auslieferung beider Bestellungen erforderlich: 4 LKW mit 7.200 km Gesamtfahrstrecke.
Die jeweilige Leergutfahrt ist auch bei der theoretisch möglichen Verwendung von Einheitsflaschen nicht vermeidbar, da die Transportbehälter „Bierkästen“ Werbeträger der Brauereien sind und als sperriges Leergut den gleichen Platz einnehmen wie im vollen Zustand.
In beiden Brauereien lagern jetzt je 52.000 leere 0,5-LiterFlaschen, die mit hohem Reinigungsmittel-, Wasser- und Energiebedarf, verbunden mit einer nicht unerheblichen Abwasserbelastung, gereinigt werden müssen. Da nach der Reinigung nur etwa 80% der angelieferten Flaschen zur Wiederfüllung zugelassen werden können, fällt zusätzlich mehr als 4,5 t Glasbruch ohne „Grünen Punkt“ an, der entsorgt werden muss.
Das im Pfand gebundene Kapital beträgt 20.800 DM, davon müssen etwa 4200 DM für den
Glasbruch abgeschrieben werden.
Lösung 3: Einwegflaschen
Bei Verwendung von 0,33-Liter-Einwegflaschen wird gegenüber Dosen eine etwa 50 % höhere Transportkapazität benötigt.
Zur Auslieferung beider Bestellungen erforderlich: 1,5 LKW mit 2700 km Gesamtfahrstrecke.
Hierbei wird angenommen, dass die freibleibende Ladekapazität des zweiten LKW für andere Lieferungen zum gleichen Zielort genutzt wird. Das Einsammeln und die Wiederverwertung der anfallenden etwa 15 t Leergut je Verbrauchsort sind durch den „Grünen Punkt“ bereits bezahlt.
Fazit:
Getränkevertrieb in Pfandflaschen führt gegenüber dem Getränkevertrieb in Dosen zu einer vierfachen Verkehrsbelastung.
Durch die erforderliche Reinigung der Pfandflaschen vor einer Neufüllung wird zusätzlich Energie und Wasser verbraucht und das Abwasser belastet.
Die Verkehrsbelastung beim Endverbraucher verdoppelt sich ebenfalls.
Der Endverbraucher muss das Leergut bis zum Einzelhändler zurückführen.
Die Brauerei muss das Leergut beim Einzelhändler einsammeln.
Es ist leider zu befürchten, dass unser Umweltminister Probleme mit seiner Waage haben wird und dass seine Gutachter das Ergebnis unseres Planspiels anzweifeln werden, da die Entfernung von Flensburg nach München nur 898,5 km betragen könnte und man auf dieser Basis ein neues Gutachten erstellen müsse, das auch die Möglichkeit berücksichtigt, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass 1 Liter Bier in Dosen 1042 g wiegt und damit nur 25.838 Liter Bier pro LKW transportiert werden können.
K. Krause
Der Unsinn mit der Pfandflaschen-Verodnung
helium schrieb:Wieso geht sowas bei uns nicht auch?