Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Eigenverantwortung

Ist der Mensch für sein Tun selbst verantwortlich?

  • Ja, obwohl es beeinflussende Fremdeinwirkungen gibt

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nicht immer, manchmal hat man keine Wahl

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, alles wird von außen aufdoktriniert

    Stimmen: 0 0,0%
  • Wenn ich mich doch nur entscheiden könnte

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    219

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
milktoast schrieb:
@Woppadaq
Ok dann interpretiere ich einfach einmal das, was du zum Thema Kriegsdienstverweigerung geschrieben hast als Zustimmung das man auch im Krieg verantwortlich handelt.

Wenn ein Richter dem Gesetz gegenüber verantwortlich ist, ist er dem Gesetz gegenüber verantwortlich und nicht sich selbst.
Der Richter hat die Aufgabe dem Gesetz genüge zu tun. Dadurch dient er dem Gesetz. Und wie du schon sagst ist er dem Gesetz gegenüber verantwortlich, trägt also die Verantwortung für sein tun, und nur darum gehts. Auf wen du die Verantwortung dann projezierst ist egal.
Der Richter trägt verantwortung gegenüber dem Gesetz, das Gesetz aber nicht gegenüber den Richter.
Wo liegt das Problem, wenn er das mit sich selbst vereinbaren kann ?
Dadurch würde er seine Aufgabe und Verantwortung nicht erfüllen.
Wenn er selbst nicht für sein tun verantwortlich wäre, dann könnte er beliebig urteilen.

:lol: :lol:

Tschuldige, auch auf die Gefahr hin, daß ich für dich arrogant erscheine, aber alles was ich hier lese ist "Ich bin der Drehrumbum, ich dreh die Aussage um...."

Zunächst einmal ist es richtig, daß man im Krieg auch verantwortungsvoll handeln kann. Aber die Frage war eigentlich, ob man im Krieg die Verantwortung auch abgeben kann z.B. wenn ein Befehl gegeben wurde. Und deine Frage, warum es so viele KDW's gibt, wo man doch die Verantwortung abgeben könne, hatte ich nicht nur beantwortet, sondern kann ich auch mit einer Gegenfrage beantworten: Wenn jeder für seine Tat im Krieg einzig und allein vollkommen SELBST verantwortlich ist, warum finden sich dann doch noch so viele Soldaten in der Armee ein ? Sind das alles überzeugte Mörder ?

Und was den Richter betrifft: Wie kann er für "sein" Tun völlig allein verantwortlich sein, wenn es nicht "sein" Gesetz ist ? Und der Satz "Der Richter trägt Verantwortung gegenüber dem Gesetz, das Gesetz aber nicht gegenüber den Richter" ist schlichtweg falsch. Wenn das Gesetz die Arbeit des Richters unmöglich macht, kann man schließlich nicht den Richter dafür verantwortlich machen.

Du wolltest wissen wo denn die Eigene Tat anfängt. Ich habe dir geantwortet. Wenn du das jetzt als Beschreibung für EIGENVERANTWORTUNG deuten willst, dann kann das natürlich so nicht klappen.

Mir geht es darum: Wenn du mich darauf hinweist, daß das Topic "Eigenverantwortung" heißt, dann mußt du mir schon erklären, inwiefern ich gerade nicht darüber rede, während du es angeblich tust.

... folglich ist der Richter nicht nur dem Gesetzt sondern eigentlich dem ganzen Volk verpflichtet.

Welch Riesenverantwortung ! Warum tut er sich das an ? Will ihn da keiner was abnehmen ? Der Richter ist also für das Gesetz, für meinen Sonntagsbraten, für die Schärfung des Henkerbeils und für den Koitus meiner Freundin verantwortlich ?
Letztere Verantwortung würd ich ihm aber abnehmen.

Ich mach dir nen Vorschlag: Schreib einhundertmal diese Frage in diesem Post, und du kriegst vielleicht ne Antwort drauf.
Ich hatte ehrlich gehofft du würdest ein mal deine Aussagen auch kommentieren wenn ich ein paar mal nachfrage, danke das du mir zeigst das du nicht so "arrogant" bist und meine Frage einfach ignorierst.

Sowas passiert halt, wenn man Antworten ignoriert.

Nochmal:
Wenn du etwas nicht verstehst, kann ich es dir erklären.
Wenn du anderer Meinung bist als ich, kannst du dies äußern.
Wenn du deshalb meinst, deine Frage sei dadurch nicht ausreichend beantwortet, ist es ok, wenn du dies äußerst.

Wenn du aber behauptest, ich hätte dir nicht geantwortet, obwohl dies offensichtlich der Fall ist, frage ich mich, warum ich dir überhaupt antworten soll.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Wenn aber nun - ganz grob mal gesagt - jeder für alles verantwortlich ist, dann gibt es ja praktisch überhaupt keine reine Eigenverantwortung, da für einen selbst ja auch wieder jemand verantwortlich ist - oder ?

Ja es gibt viele Verantwortlichkeiten ... und manchmal überschneiden sie sich auch.
Warum du deswegen darauf schließt, das es praktisch keine Eigenverantwortung gibt, ist für mich nicht nachvollziebar.

Ein Beispiel:
ich habe Kinder ... und trage die Verantwortung für sie und das was sie tun. mit 16 Jahren trägt ein Kind aber auch schon einen teil eigenverantwortung für seine Handlungen .... damit ist meine Verantwortung nicht beendet. Auch wenn das Kind 18 ist ... und ich per Gesetz keine Verantwortung mehr habe, habe ich eine Verantwortung diesem Kind, auch wenn es nun erwachsen ist, gegenüber.

ein Chef der eine Firma hat .... verteilt verantwortungsbereiche auf seine mitarbeiter. hat er deswegen keine mehr?

Ein gewisser Priebke brachte während des 2.Weltkrieges als angeordneter Racheakt 300 Menschen um. Letztes Jahr wurde er freigesprochen - er hatte auf Befehl gehandelt.

Wo ist bei diesem Priebke diese sogenannte "Eigenverantwortung" ?
Ich weiß nicht, ob ich das Gesetz so verstehen kann, daß es über die Eigenverantwortung entscheidet.
Ein Gericht entscheidet anhand von Gesetzen die gemacht wurden.

Wenn jemand etwas macht, dann muß er sich zwar vor dem Gericht dafür verantworten, aber ich sehe das nicht als das Wesen der Eigenverantwortung.


Ich persönlich, sehe jemanden als eigenverantwortlich für seine Taten an ... auch wenn er nur auf Befehl gehandelt hat oder auch wenn er aufgrund eigener Not etwas kriminelles tut.
Unser Gesetzt ist aber wiederum dem menschen verpflichtet auch solche mildernden Umstände in das Urteil miteinzubeziehen.
Auch wenn es in manchen Fällen nicht der Gerechtigkeit entsprechen mag... sehe ich aber den Grundsatz, das ein Richter auch die Umstände, die zu einer Tat geführt haben, mitberücksichtigen muß, als richtig an.

Eine (moralische) Eigenverantwortung bleibt aber unanbhängig von einem Richterspruch, trotzdem bei dem Menschen.
Dieser Priebke hat, auch wenn er auf Befehl gehandelt hat, meiner Meinung nach eine Verantwortung für das was er getan hat.
Er trägt seinen Teil der Verantwortung am Tode von diesen 300 Menschen.

Er mußte sich ja auch vor Gericht dafür verantworten und das immerhin bis letztes Jahr. (außerdem wird er sicher auch in seinem Leben die eine oder andere Konsequenz daraus zu spüren bekommen (haben)... sei es in seinem Inneren oder auch von Außen)
Das Gericht, hat dann -basierend auf unseren Gesetzen- das Urteil gesprochen, daß er dafür keine weitere Strafe bekommt, weil sein Handeln aufgrund des Befehls geschah. Denn nach dem Gesetz soll der Hauptverantwortliche die Strafe bekommen.
Das er moralisch trotzdem eine Eigenverantwortung trägt ... dem würde wohl auch jeder Richter zustimmen, aber er kann ihn nach dem Gesetz nicht dafür verurteilen.

Inwiefern hat das was ich frage nicht mit Eigenverantwortung zu tun ?
Weil du irgendwie die Verantwortungen mischt, gegeneinander aufrechnest, als würde eine Verantwortung von einem anderen, meine Eigenverantwortung aufheben....oder als könnte ein Gericht, mit seiner Entscheidung die Verantwortung von einem nehmen

... und ich gar nicht so recht verstehe, worauf du hinauswillst. :roll:

Namaste
Lilly
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Wenn jeder für seine Tat im Krieg einzig und allein vollkommen SELBST verantwortlich ist, warum finden sich dann doch noch so viele Soldaten in der Armee ein ? Sind das alles überzeugte Mörder ?

Es gibt offensichtlich Leute die meinen das es gerechtfertigt ist andere Menschen zu töten wenn dies im Auftrag des Staates geschieht.
Sie sehen darin wohl ein höheres Ziel und übernehmen diese Verantwortung.
Ähnliches Beispiel: Inquisition.
Dabei wurden unglaubliche Gräueltaten begangen, und die Täter waren der Meinung das sie jemanden dabei etwas "Gutes" tun. Und taten das aus tiefster Überzeugung. Und waren auch bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen, deshalb gab es damals auch die haarstreubensten Gedankenmodelle der Kirche um den Effekt (mögliches Fegefeuer) auf die Inquisitoren zu deuten.
Inquisitoren waren keine überzeugte Folterer und Mörder, sie hatten andere Beweggründe.

Wenn das Gesetz die Arbeit des Richters unmöglich macht, kann man schließlich nicht den Richter dafür verantwortlich machen.

Das Problem dabei ist das du eine Schuldfrage stellst. Die Verantwortung für sein Tun trägt der Richter. Er ist allerdings nicht schuldig für die Freilassung eines Mörders. Das sind zwei gänzlich verschiedene Dinge, die man nicht zusammenwerfen sollte.
Verantwortlich für die Freilassung ist der Richter, er lädt sich dadurch allerdings nicht die Schuld daran auf.

Du magst jetzt sagen, man ist zwar nicht für jede Tat, wohl aber für jede EIGENE Tat verantwortlich. Dann mußt du aber definieren, ab wann eine Tat beginnt, eine EIGENE Tat zu werden.
Daraufhin habe ich dir versucht zu verstehen zu geben das ich nicht sagen muß das ich EIGENE Taten meine, sondern das wir hier sowieso nur über eigene Taten sprechen, und daraufhin einige Beispiele für eigene Taten gebracht.

... folglich ist der Richter nicht nur dem Gesetzt sondern eigentlich dem ganzen Volk verpflichtet.
Du willst mich gar nicht verstehen oder?

Aber belassen wir es dabei.
Du bist der Meinung das weder Richter noch Soldaten die Verantwortung für ihre Taten tragen. Ich bin da anderer Meinung, aber da ich ja deine Argumente immer ignoriere werden wir da nicht einen grünen Zweig finden. Und dannach, nur noch Nettigkeiten auszutauschen, ist mir nicht.

cu milktoast
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
sillyLilly schrieb:
Wenn aber nun - ganz grob mal gesagt - jeder für alles verantwortlich ist, dann gibt es ja praktisch überhaupt keine reine Eigenverantwortung, da für einen selbst ja auch wieder jemand verantwortlich ist - oder ?

Ja es gibt viele Verantwortlichkeiten ... und manchmal überschneiden sie sich auch.
Warum du deswegen darauf schließt, das es praktisch keine Eigenverantwortung gibt, ist für mich nicht nachvollziebar.

Ich sagte keine REINE Eigenverantwortung. Ein bißchen Restverantwortung, so sagte ich ja, bleibt immer bestehen.
Und es ging ja hier darum, daß jeder Mensch für seine Taten völlig alleine verantwortlich ist.

ich habe Kinder ... und trage die Verantwortung für sie und das was sie tun. mit 16 Jahren trägt ein Kind aber auch schon einen teil eigenverantwortung für seine Handlungen .... damit ist meine Verantwortung nicht beendet. Auch wenn das Kind 18 ist ... und ich per Gesetz keine Verantwortung mehr habe, habe ich eine Verantwortung diesem Kind, auch wenn es nun erwachsen ist, gegenüber.

Irgendwie verstehe ich das nicht....das Kind ist für seine Taten selbst verantwortlich, gleichzeitig bist du dafür verantwortlich, obwohl das keiner von Dir verlangt.

Verwechselst du da nicht "Verantwortung" mit "Sorge" oder "Bedürfnis" ?

ein Chef der eine Firma hat .... verteilt verantwortungsbereiche auf seine mitarbeiter. hat er deswegen keine mehr?

Schlechtes Beispiel, weil der Chef ist IMMER für seine Firma verantwortlich, und damit für alles, was darin geschieht.

Andersrum gefragt: Wenn ein Arbeiter Verantwortung für seine Arbeit innerhalb der Firma übernimmt und dieser auch gerecht wird, und die Firma geht pleite, weil der Chef Mist gebaut hat, ist dann der Arbeiter dafür verantwortlich, daß er seinen Job los ist ?

Auch wenn es in manchen Fällen nicht der Gerechtigkeit entsprechen mag... sehe ich aber den Grundsatz, das ein Richter auch die Umstände, die zu einer Tat geführt haben, mitberücksichtigen muß, als richtig an.

Gut. Sehe ich nämlich genauso.


Das Gericht, hat dann -basierend auf unseren Gesetzen- das Urteil gesprochen, daß er dafür keine weitere Strafe bekommt, weil sein Handeln aufgrund des Befehls geschah. Denn nach dem Gesetz soll der Hauptverantwortliche die Strafe bekommen.

Nunja....damit ist die Verantwortlichkeit ja doch abgegeben worden. An den "Hauptverantwortlichen".
(Daß dies nur zum Teil geschehen ist, habe ich nie bestritten.)

Das er moralisch trotzdem eine Eigenverantwortung trägt ... dem würde wohl auch jeder Richter zustimmen, aber er kann ihn nach dem Gesetz nicht dafür verurteilen.

Genau das meine ich mit "Restverantwortung" - eben die moralische Verantwortung. Die kann einen wirklich niemand nehmen.

Inwiefern hat das was ich frage nicht mit Eigenverantwortung zu tun ?
Weil du irgendwie die Verantwortungen mischt, gegeneinander aufrechnest, als würde eine Verantwortung von einem anderen, meine Eigenverantwortung aufheben....

Aber wenn wir jetzt mal die moralische Verantwortung außer Acht lassen - ist es dann nicht so ?

oder als könnte ein Gericht, mit seiner Entscheidung die Verantwortung von einem nehmen

Beispiel (hat sich wirklich so zugetragen):

Eine Frau hatte sich eine Mikrowelle gekauft, und als ihr Hund vom Regen ganz naß war, hat sie ihn zum Trocknen in die Mikrowelle gesteckt. Natürlich ist der Hund krepiert. Eigentlich klarer Fall von selbst Schuld. Sah die Frau aber ganz anders, ging vor Gericht und wies darauf hin, daß in der Gebrauchsanweisung nichts davon steht, daß man besagtes nicht tun solle bzw. daß es schädlich für das Tier wäre. Sie bekam Recht. Laut Gericht war der Hersteller somit verantwortlich für den Tod des Hundes.

Du magst jetzt darauf verweisen, daß die Frau natürlich auch verantwortlich ist für den Tod ihres Hundes. Zugegeben, sie hat ganz schön daran zu knabbern. Aber sie muß sich - zumindest vor sich selbst - keine Vorwürfe mehr machen, daß SIE SELBST an den Tod ihres Hündchens Schuld ist.

Vielleicht ist sie ja verantwortlich, aber was besagt das schon ?

... und ich gar nicht so recht verstehe, worauf du hinauswillst. :roll:

Ich will, was so ziemlich jeder in diesem Thread will - beweisen, daß ich Recht habe ! :wink:
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
milktoast schrieb:
Es gibt offensichtlich Leute die meinen das es gerechtfertigt ist andere Menschen zu töten wenn dies im Auftrag des Staates geschieht.
Sie sehen darin wohl ein höheres Ziel und übernehmen diese Verantwortung.
Ähnliches Beispiel: Inquisition.

Seh ich das jetzt richtig : Du machst jeden Soldaten - wenn auch nur im übertragenen Sinne - zum Inquisitor ??

Inquisitoren waren keine überzeugte Folterer und Mörder, sie hatten andere Beweggründe.

Bist du dir da so sicher ?

Woppadaq schrieb:
Wenn das Gesetz die Arbeit des Richters unmöglich macht, kann man schließlich nicht den Richter dafür verantwortlich machen.

Mit deiner folgenden Antwort ist die Frage für mich noch nicht beantwortet.

Das Problem dabei ist das du eine Schuldfrage stellst. Die Verantwortung für sein Tun trägt der Richter. Er ist allerdings nicht schuldig für die Freilassung eines Mörders. Das sind zwei gänzlich verschiedene Dinge, die man nicht zusammenwerfen sollte.

Interessant. Wo besteht denn der Unterschied, und warum sollte man nicht beides zusammenwerfen ?


Daraufhin habe ich dir versucht zu verstehen zu geben das ich nicht sagen muß das ich EIGENE Taten meine, sondern das wir hier sowieso nur über eigene Taten sprechen, und daraufhin einige Beispiele für eigene Taten gebracht.

Um dich mal zu zitieren: du solltest an deinem Feingefühl etwas arbeiten. Es kam nämlich sehr arrogant rüber.

... folglich ist der Richter nicht nur dem Gesetzt sondern eigentlich dem ganzen Volk verpflichtet.
Du willst mich gar nicht verstehen oder?

Und du willst anscheinend mich nicht verstehen.
Du bürdest den Leuten immer nur (hier stimmt das Wörtchen "nur" mal) Verantwortungen und Verantwortungen und Verantwortungen auf, aber wehe, wenn ich den Leuten mal Verantwortung abnehmen will - dann setzts gleich was !


Aber belassen wir es dabei.
Du bist der Meinung das weder Richter noch Soldaten die Verantwortung für ihre Taten tragen. Ich bin da anderer Meinung, aber da ich ja deine Argumente immer ignoriere werden wir da nicht einen grünen Zweig finden.

Geht es, daß du auch mal nicht beleidigt bist, wenn ich mal nicht deiner Meinung bin und auch dabei bleiben möchte ??
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
du vermischt nach meiner meinung Schuld und Verantwortung

Aber wenn wir jetzt mal die moralische Verantwortung außer Acht lassen - ist es dann nicht so ?
Warum sollte ich das tun, wo wir doch genau darüber reden? Eigenverantwortung ist zum großen Teil eine moralische Verantwortung.

Namaste
Lilly
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
sillyLilly schrieb:
Aber wenn wir jetzt mal die moralische Verantwortung außer Acht lassen - ist es dann nicht so ?
Warum sollte ich das tun, wo wir doch genau darüber reden? Eigenverantwortung ist zum großen Teil eine moralische Verantwortung.

Das würde aber bedeuten - wenn ich keine Moral habe, habe ich auch keine Verantwortung (oder besser gesagt, extrem weniger) ??
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Seh ich das jetzt richtig : Du machst jeden Soldaten - wenn auch nur im übertragenen Sinne - zum Inquisitor ??

Nein das mache ich nicht!
Ich habe nur ein noch deutlicheres Beispiel gewählt, bei dem die grausamkeit der Taten eindeutiger ist als bei Soldaten, da ich eben den Soldaten pauschal KEINE solche Grausamkeit unterstellen wollte.

Bist du dir da so sicher ?

Und ja da bin ich mir ziemlich sicher.
Sie waren ob ihrer Taten sogar sehr um ihr Seelenheil besorgt, dafür hat die Kirche dann schöne Rechtfertigungskonstrukte geschaffen auf die ich ja schon hingewiesen habe.
(Natürlich waren Inquisitoren keine und schon gar nicht ausschließlich Schäfchen).

Interessant. Wo besteht denn der Unterschied, und warum sollte man nicht beides zusammenwerfen ?

Die Verantwortung liegt beim Handelnden. Allerdings können die Ursachen für die Entscheidungsfindung sowie auch bei den Auswirkungen von Ausen beeinflusst werden.

Wenn das Gesetz die Arbeit des Richters unmöglich macht, kann man schließlich nicht den Richter dafür verantwortlich machen.

Da hast du einen Richter der ein Urteil in eigener Verantwortung fällt. Er handelt Gewissenhaft nach seinen Richtlinien. Wenn er jetzt einen Mörder aufgrund irgendwelcher Gesetze freilassen muß, dann ist das Schuld des Gesetzes nicht aber des Richters.

cu milktoast
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Das würde aber bedeuten - wenn ich keine Moral habe, habe ich auch keine Verantwortung (oder besser gesagt, extrem weniger) ??
quatsch
es kann nur bedeuten ... das du die Eigenverantwortung nicht siehst und ablehnst. Das heißt aber nicht das du sie nicht hast.

Namste
Lilly
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
wenn der Hund nicht geschissen hätte
hätte er den Hasen gekriegt.

Finde es halt etwas komisch ... wenn wir seitenlang darüber diskutieren ... was Eigenverantwortung bedeutet und ob man die abgeben könne ... wie manche andere Verantwortung vielleicht.
und dann kommst du irgendwann um die Ecke und sagst .."und was wäre wenn es die Verantwortung nicht geben würde"

also auf deutsch ... wenn es diese Eigenverantwortung nicht geben würde .. dann wäre sie eben nicht da. ... wenn ich nicht leben würde ... dann wäre ich eben tot.

Aber es gibt sie nun einmal ... ob es dir oder mir gefällt ...die Eigenverantwortung gehört einfach zum komplett-Paket "Leben" dazu.

Namaste
Lilly
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
sillyLilly schrieb:
Finde es halt etwas komisch ... wenn wir seitenlang darüber diskutieren ... was Eigenverantwortung bedeutet und ob man die abgeben könne ... wie manche andere Verantwortung vielleicht.
und dann kommst du irgendwann um die Ecke und sagst .."und was wäre wenn es die Verantwortung nicht geben würde"

Weil du aus der Eigenverantwortung so etwas Absolutes machst.

Wenn wir sagen, jemand handelt verantwortungslos, dann meinen wir doch, er nimmt seine Verantwortung GEGENÜBER WAS AUCH IMMER nicht wahr. Das wiederum bedeutet, er bedenkt nicht die Folgen FÜR WAS AUCH IMMER.

Nun reden wir über Eigenverantwortung. Das bedeutet, ich nehme die Verantwortung MIR GEGENÜBER wahr. Was, wenn mir meine eigene Verantwortung MIR GEGENÜBER nun aber wurscht ist?

also auf deutsch ... wenn es diese Eigenverantwortung nicht geben würde .. dann wäre sie eben nicht da. ... wenn ich nicht leben würde ... dann wäre ich eben tot.

Nein, auf Deutsch: Wenn ich ein Tier wäre, hätte ich auch Verantwortung mir selbst gegenüber. Aber als Tier wäre mir das schnuppe.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
milktoast schrieb:
Seh ich das jetzt richtig : Du machst jeden Soldaten - wenn auch nur im übertragenen Sinne - zum Inquisitor ??

Nein das mache ich nicht!
Ich habe nur ein noch deutlicheres Beispiel gewählt, bei dem die grausamkeit der Taten eindeutiger ist als bei Soldaten, da ich eben den Soldaten pauschal KEINE solche Grausamkeit unterstellen wollte.

Ändert aber nichts daran, daß du behauptest, jeder Soldat handele aus Überzeugung. Das wage ich zu bezweifeln.

Sie waren ob ihrer Taten sogar sehr um ihr Seelenheil besorgt, dafür hat die Kirche dann schöne Rechtfertigungskonstrukte geschaffen auf die ich ja schon hingewiesen habe.

Angesichts der Tatsache, daß die Inquisitoren meinten, sie MÜSSTEN töten, halte ich es doch für vermessen zu sagen, sie seien keine überzeugten Mörder. Egal welche Beweggründe sie hatten, auf Befehl - den göttlichen zähle ich jetzt mal nicht dazu - handelten sie jedenfalls nicht !

Interessant. Wo besteht denn der Unterschied, und warum sollte man nicht beides zusammenwerfen ?

Die Verantwortung liegt beim Handelnden. Allerdings können die Ursachen für die Entscheidungsfindung sowie auch bei den Auswirkungen von Ausen beeinflusst werden.

Beeinflußt ? Das klingt so, als ob der Richter selbst Schuld ist, wenn er dem Gesetzgeber zuhört.

Es ist doch eher so, daß das Gesetz den Rahmen absteckt, in dem sich der Richter bewegen kann. Genau dieser Rahmen ist dann auch sein VERANTWORTUNGSBEREICH. Was bedeutet, daß er außerhalb dieses Bereiches keine Verantwortung mehr hat. Und dies bedeutet:

Wenn das Gesetz die Arbeit des Richters unmöglich macht, kann man schließlich nicht den Richter dafür verantwortlich machen.

Was wiederum bedeutet:

Wenn er jetzt einen Mörder aufgrund irgendwelcher Gesetze freilassen muß, dann ist das Schuld des Gesetzes nicht aber des Richters.

Gut. aber irgendwie sehe ich immer noch keinen Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung. Wenn das Gesetz Schuld ist, ist das Gesetz in der Verantwortung und nicht der Richter, oder ?
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Woppadaq schrieb:
Elbee schrieb:
Ob man bei Nachfrage angibt, das auf eigener Motivation oder fremden Befehl oder Auftrag getan oder veranlasst zu haben, spielt dabei keine Rolle.

und nun

Es ist btw überhaupt nicht wurscht, ob aus eigener Motivation oder auf Befehl gehandelt wird.

irgendwie widerspricht sich das.

Das wirkt nur so, wenn das Resultat das gleiche ist. Ob ich auf Befehl ein Tor schieße, oder weil ich dazu motiviert bin, ist nur für den Zuschauer gleich.


Woppadaq schrieb:
Wenn es so wurscht ist, ob man aus eigener Motivation oder auf befehl gehandelt hat, warum ist der Priebke dann freigesprochen worden ?

Das wissen nur die, die ihn freigesprochen haben. Und tragen wiederum genau dafür die Verantwortung. Ob es entsprechende Konsequenzen gibt, ist eine andere Sache.

1. Das wissen nicht nur die, die ihn freigesprochen haben, sondern auch die , die sich mit dem Fall beschäftigt und sich dieselbe Frage gestellt haben. Das Urteil wie auch seine Begründung waren nämlich öffentlich. Und es ist nun mal Usus in so ziemlich allen zivilisierten Ländern dieser Welt, daß man jemanden, der zu Kriegszeiten auf Befehl Menschen umbringt, zu Friedenszeiten nicht dafür verantwortlich machen kann, ob uns das nun paßt oder nicht. Priebke stand überhaupt nur deshalb vor Gericht, weil man glaubte, Beweise zu haben, daß er mehr Menschen umgebracht hat als ihn befohlen wurde.

2. Der Richter trägt nur soviel Verantwortung in diesem Fall, wie ihm Ermessensspielraum zur Verfügung stand. Er ist nämlich auch an Gesetze gebunden und kann jetzt nicht einfach jemanden einsperren, wenn es gegen das Gesetz ist.

3. Konsequenzen hat m.M. nach niemand zu befürchten. Weder Priebke noch der Richter noch der Gesetzgeber.

Auf Befehl zu handeln ist die vermeintliche Abgabe der Verantwortung, was aber bekanntlich Käse ist. Befehle sind absurde und restriktive Erfindungen von Militärs, um Menschen gefügig zu machen.

Du mußt aber zugeben, daß diese Erfindung bisher ganz passabel genutzt wurde. Und bis heute in unserem Militär genutzt wird. Käse hin oder her.

Da muss ich gar nichts zugeben, denn dass das Militär das ganz passabel (lustiges Wort hier) nutzt, ist ja bekannt. Du mischst hier einige Sachen, die differenziert gehören. Verantwortung hat per se mit Konsequenzen durch Gerichte nicht zwangsläufig was zu tun. Verantwortung übernimmt man stets freiwillig, Konsequenzen dagegen kann einem sogar zu Unrecht jemand auf´s Auge drücken. Man darf auch nicht Gerichte mit Gerechtigkeit verwechseln. Ich teile Deine Ansicht, dass Priebke, und den meinst Du sicher nur stellvertretend für andere Hardcore-Täter auch, scheinbar unbehelligt bleiben und keine Konsequenzen tragen. Doch das ist nur unsere Ansicht. Lass Dir das Wort Ansicht mal genau durch den Kopf gehen. Wir sehen das nur aus unserer Perspektive. Spekulativ könnte man auch der Ansicht sein, der Priebke hat Albträume jede Nacht, läuft den ganzen Tag total paranoid in der Gegend rum, weil er aus guten Gründen sich verfolgt fühlt, vielleicht hat er auch eine üble Prostatageschichte und kann nicht einmal schmerzfrei pinkeln gehen. Ob dies Konsequenzen seines Handelns sind, wir wissen es nicht. Unter uns: Ich würd´s ihm wünschen, und zwar alles.
 

Vondenburg

Vollkommener Meister
11. Februar 2003
519
Woppadaq schrieb:
Nicht das wir da was durcheinanderbringen - wenn du vom "Staat" redest, meinst du wahrscheinlich das Land oder die Nation, während ich beim "Staat" die Regierung meine.
Ok. Dann redeten wir an einander vorbei. :)
(Ab wann gilt ein Fehler der Regierung eigentlich als gemeingefährlich ?)
Ab dem Zeitpunkt wenn der Fehler sinnlos das Leben einer Menge Menschen gefährdet.
 

Sing-Sil

Geselle
3. Oktober 2003
37
aber verantwortung übernehmen (ich finde im grunde genommen gibt es gar keine andere als eigenverantwortung) bedeutet doch eigentlich, dass man sich klarmacht, dass jegliches ereignis in meinem leben in meinen verantwortungsbereich fällt. deshalb denke ich nicht das das ganze etwas mit moral zu tun hat, sondern eher mit pragmatismus.
wenn ich genervt bin, weil irgendwas in meinem leben nicht stimmt, kann ich entweder die gründe woanders suchen oder mein leben selbstbestimmt führen und die verantwortung übernehmen (also die antwort bei mir selber suchen).
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
@Sing-sil

du bist also verantwortlich für das Israel-Palästina-Problem !!

Nu mach mal endlich was, is schließlich dein Verantwortungsbereich !!

Achja, und für den 11.September bist du auch verantwortlich ! Laß das aber nicht die Amis wissen, könnte sein, daß du geköpft wirst.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Elbee schrieb:
Verantwortung übernimmt man stets freiwillig, Konsequenzen dagegen kann einem sogar zu Unrecht jemand auf´s Auge drücken.

Das würde bedeuten, daß eben doch nicht jeder Mensch selbst für sein Leben verantwortlich ist, da er selbige Verantwortung ja ablehnen kann.
 
Ähnliche Beiträge

Ähnliche Beiträge

Oben Unten