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Eigenverantwortung ?

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
Ich verfolge den Thread "Was heisst Islam" jetzt schon ein weilchen und hab schon ein- zweimal angefangen, einen Beitrag zu schreiben, habs aber jedesmal wieder gelöscht. Ich kann teilweise kaum glauben, was ich dort lese.
Natürlich bin ich mir als ein ziemlich Religions-Uninteressierter bewusst, dass mir das Hintergrundwissen zu diesem Thema total fehlt. Ich möchte aber eigentlich auch nicht über den Glauben an sich etwas schreiben, sondern zum Thema Eigenverantwortung und gesunder Menschenverstand. Desshalb auch ein neuer Thread, weil es irgendwie in den Anderen nicht rein passt.

Was ich absolut nicht verstehen kann, wie man sein eigenes tun und handeln anhand irgendwelchen Textpassagen in einer Bibel, dem Koran oder anderer Schriften rechtfertigen kann. Es ist doch einfach der absolut bequemste Weg, die Verantwortung für sein Tun abzuschieben. Gott, Odin oder wer auch immer hat mir erlaubt, einen Kreuzzug zu führen oder die Ungläubigen zu töten. Wers nicht glaubt, kann es nachlesen.
Meine Frau hat mich betrogen, lasst sie uns Steinigen, so muss ich mich wenigstens nicht mir mit und meinen Fehlern auseinander setzten...ausserdem stehts auch irgendwo geschrieben.
Nun gut, es ist bestimmt alles viel komplizierter und für einen "ungläubigen" wie mich nicht nachvollziehbar. Nur wo bleibt da die Eigenverantwortung ? Ach ja, wie konnt ich nur vergessen, der Herr wird's schon richten. (Der Herr wird richten :roll: )
Es steht geschrieben, was man darf und was nicht. Sogar dermassen detailliert, dass keine zwei Menschen, egal wie lange sie die Schriften studieren, jemals zur gleichen Überzeugung kommen werden. Die Anderen, welche zu faul zum lesen sind, schliessen sich einfach der Gruppe an, welche ihnen gerade am besten passt oder zu der sie gezwungen, oder durch Gehirnwäsche seit Kindesbeinen getrieben wurden.
Die restlichen gruppieren sich wiederum in Gruppen wie die Atheisten oder Agnostiker, hauptsache die Überzeugung hat einen Namen.

Schade ist einfach, dass wir als Menschen nicht in der lage zu sein scheinen, selbständig eine Entscheidung zu treffen. Alles muss irgendwie vorgekaut werden. Ich meine, wie kommt ein "normaler" (gibt es das überhaupt) Mensch auf die Idee, einen Anderen zu steinigen, zu verbrennen oder auf irgendeine andere perverse Art zu töten und hat auch noch den Nerv zu behaupten, dies geschehe in Gottes willen ?

Es geht einfach nicht, ich versuche es zu verstehen, ich kann es nicht. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Grüsse

NoToM
 
W

Weinberg, Oliver

Gast
:wink:
..aber sicher kann dem Mann geholfen werden.
die Bibel sagt doch ganz klar und deutlich husthust.. :wink:

Ich glaube, dass Religion der sich kultivierenden Menschheit
immer als eine Leitlinie gedient hat, die das eigene Handeln
bis zu dem Punkt 'getragen' hat bzw. ja immer noch trägt,
wo der Mensch sich seiner Eigenverantwortlichkeit so weit
bewußt ist, sein Handeln ohne Rechtfertigung auf religiöse
Weisungen und Gebote selbst verantworten zu können.

Die vorchristliche Tradition des 'Sündenbocks' , also einem
Symbol für die mangelnde Fähigkeit der Eigenverantwortlichkeit
sollte meinem Dafür halten nach durch das Opferlamm Jesu
aufgelöst bzw. transzendiert werden. Durch dieses Opfer
wurde den Menschen das Geschenk des Paradiesapfels nunmehr
'legitimiert'. Sei eigenverantwortlich Deinem Tun gegenüber.

Die Wirklichkeit hinkt diesem Angebot allerdings noch weit
hinter her, auch im christlichen Kulturkreis. Immer wieder
geht es darum, die alttestamentarische Tradition des
Sündenbocks neu aufleben zu lassen. Sie ist ja um so
vieles bequemer...
 

DaJ23

Geheimer Meister
28. Oktober 2003
150
Hm, find ich sogar sehr gut das Du das Thema ansprichst, hat mich eigentlich auch schon immer gestört.

Ich denke wir haben hier in unserem Land Grundgesetze an dir sich jeder halten zu hat. Die aber in einer Demokratie auch für alle Gleich zu sein scheinen ;). Ich sehe es ebenfalls so das Religion es meistens mit Ihren weisen Schrifte übertreibt und versucht Regeln aufzuzeigen die bestimmte Menschen und Gruppen verurteilen und richten.

Ich denke aber (vielleicht hab ich das von Dir auch nur falsch Verstanden) das gerade Atheisten und Agnostiker sich deswegen am ehesten auf Ihren Verstand, Ihre Ethik und Moral verlasssen als andere Religionen. Immerhin gibt es keine gebunden Regeln und ich kenne bisher auch keinen Atheisten oder Agnostiker der wehement darauf pocht das er es "beweise" kann das es keinen Gott gibt. Alles Definitionsache aber grundsätzlich ist sich jeder Mensch erstmal nur zu eigenen und kann nur für sich selbst Entscheiden, egal welcher Gott da oben ist. Wie war das noch mit dem freien Entscheidungsreichtum des Menschen? ;) Ich denk daran glauben die meisten Weltreligionen... irgendwie ist das ganze sowieso mehr als Paradox.

Ich behaupte von mir selbst Agnostiker zu sein und hoffe damit niemandem unrecht zu tuen und nach besten Wissen und Gewissen zu handeln. Keiner kann irgendwas "beweisen" wo die Fragen gestellt werden :arrow: Woher kommen wir? :arrow: Was ist unser Lebenssinn? und :arrow: Wohin gehen Wir?

Ich denke man kann darüber jetzt noch wahnsinnig viel zu schreiben. Aber grundsätzlich sind wir nur Besitzer unseres Eigenen Verstandes oder haben zumindest das Gefühl. Und danach möchte ich auch gewissentlich handeln.

Was für "Hilfe" erwartest Du selbst denn nun genau @NoToM?

@Weinberg, Oliver:

Ich geb Dir grundsätzlich Recht das neue Testament basiert mehr wieder auf dem eigenem tuen und lassen. Aber prinzipiell sind es auch wieder nur erweiterte Regeln die viel das eigene denken abnehmen.

Ich denke eigentlich will jeder Mensch etwas eigenständig denken, aber es gibt wie NoToM selbst auch schon gesagt hat, zuviele faule Menschen oder Fanatiker die dem glauben dann dennoch einfach blind nachhinken. Das ist die einzige Gefahr dabei.

mfg DaJ23
 
W

Weinberg, Oliver

Gast
@DaJ23/Zitat:
"Ich geb Dir grundsätzlich Recht das neue Testament basiert mehr wieder auf dem eigenem tuen und lassen. Aber prinzipiell sind es auch wieder nur erweiterte Regeln die viel das eigene denken abnehmen."

Ich bitte, bei dessen inhalt zu berücksichtigen, dass er
von Menschen geschrieben wurde, deren Sozalisation
doch im wesentlichen noch durch das alttestamentarische
'Denken' geprägt war. Vielleicht hatten sie eine Ahnung,
eine Vision davon, was Jesus gemeint hatte, aber eben
keine dazu passenden Worte..und blieben daher ihrem
eigenen Modus verhaftet..
Ich glaube, Jesus Ansatz war da viel radikaler, als sie
es nach voll ziehen konnten, aber solche kulturellen
Zeitverzögerungen, bitte, sie gehören zum Spiel.. :wink:
 
D

deLaval

Gast
@NoToM

Ich meine, wie kommt ein "normaler" (gibt es das überhaupt) Mensch auf die Idee, einen Anderen zu steinigen, zu verbrennen oder auf irgendeine andere perverse Art zu töten und hat auch noch den Nerv zu behaupten, dies geschehe in Gottes willen ?

hehehe...
Du hast das "normal" in Gänsefüßchen gesetzt, vermutlich in dem Wissen, daß jeder etwas anderes darunter versteht, hats es aber nicht weggelassen, weil Leute, die z.B. andere Steinigen, ja nicht "normal" sind. :lol:
Damit erklärst du das Phänomen selbst, auf eine brilliant subtile Art und Weise (die möglicher Weise nicht beabsichtigt war :wink: )
Als nächstes steht bei dir wahrscheinlich dieser Gedanke auf der Liste:
"Da muß man doch was gegen tun, gegen diese "unnormalen" Zustände"
:wink:


adfag
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
DaJ23 schrieb:
Was für "Hilfe" erwartest Du selbst denn nun genau @NoToM?

Der ganze "was heisst Islam"-Thread schlug mir aufs Gemüt und wollte wissen, ob es nur mir so geht oder jemand meine Gedanken teilt.

DaJ23 schrieb:
Als nächstes steht bei dir wahrscheinlich dieser Gedanke auf der Liste: "Da muß man doch was gegen tun, gegen diese "unnormalen" Zustände"

Um etwas gegen diese "unnormalen" Zustände zu unternehmen, müsste man ja zuerst normal definieren und schon wäre die nächste Fibel geschrieben.

Wieso braucht ein Mensch ein Buch in den steht, töten ist schlecht, stehlen ist schlecht, betrug ist schlecht, lieben ist super, teilen ist toll usw. Liegt es nicht in der Natur der Dinge, diese "Wahrheiten" zu empfinden ? (jaja, schon wieder Gänsefüsschen...)

Falls es tatsächlich einen Gott geben sollte, (oha, aufgepasst...) müsste er bestimmt nicht seine Regeln in einem Buch festhalten lassen. Nein, ich denke, er würde viel subtiler vorgehen, in dem er dem Mensch zB ein Gewissen gibt, oder etwas, das man gesunden Menschenverstand nennt. Ach ja, richtig, diese Dinge gibts ja...

Ich versuche mich jetzt mal an einer Szene, die wie ich meine, so oder so ähnlich irgendwo in der Bibel steht. (Mit Bitte um Nachsicht)
Es ging in dieser Geschichte um einen Vater, welcher von Gott höchstpersöhnlich den Befehl bekam, einen seiner beiden Söhne zu töten. Er tat es aber nicht, er brachte es schlicht nicht übers Herz. Und siehe da, Gott war nicht Stinkig (oder Theatralisch: Sein allmächtiger Zorn entlud sich nicht in einem Froschregen, auch kein flammendes Schwert fiel auf den Vater herunter ), im Gegenteil, er war zufrieden. Wieso ? Weil der Vater auf sein Herz oder seinen gesunden Menschenverstand gehört hat.

Ich hoffe die Geschichte stimmt so ungefähr, wenn nicht, müsste ich sie erfinden, denn sie gefällt mir... :wink:

Dann sieht man wieder in den Nachrichten, wie Kinder (ja, richtig KINDER mit Bombenatrappen geschmückt werden oder gar dazu missbraucht, sich in die Luft zu sprengen. Die Eltern sind ja sooo Stolz, weil ein Gott Bonuspunkte dafür Verteilt. (Ist Egoismus eigentlich keine Sünde ?) Oder der Papst verteufelt Kondome als Sünde und traut sich auch noch, dies der Öffentlichkeit weiterzugeben. 8O

Naja, er hatts ja schwarz auf weiss.....
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
Mich wundert dieses Gottesbild das sich auch bei der oben erwähnten Geschichte von NoTom zeigt.

Da geht es um einen Gott, der Opfer will, der verteidigt werden möchte, der eifersüchtig ist und rachsüchtig.

Was aber nicht gesehen wird sind dass das menschliche Züge sind. Damit wird Gott zu einem Menschen "degradiert". Daher ersheint es plötzlich logisch, dass man seinen "König" schützen muss vor Angriffen.

Während des "Islam" Threads wurde mir immer klarer dass mein Gott anders ist als der Gott irgendeinr dieser Buchreligionen. Ich kann nicht bestreiten, dass er geprägt ist von meiner christlichen Erziehung (aber low Level :wink: ) aber ich brauche kein Buch um an diesen Gott zu glauben.

Un das befürchte ich bei vielen Gläubigen, seien es Juden, Christen oder Moslems, dass sie ohne das jeweilige Buch nicht glauben könnten. Und das macht natürlich Angst.

Ich habe das an einer ehemaligen Freundin beobachtet. Sie sehr streng katholisch erzogen, weigerte sich z.B. "Verschlusssache Jesus" zu lesen oder mit mir über die Bibel oder Gott zu diskutieren. Auf meine Frage warum, sagte sie sie befürchte sie können anfangen zu viel zu denken und sich von ihrem Glauben zu entfernen. Da habe ich erst bemerkt wie unsicher sie in ihrem Glauben ist, obwohl es nach aussen schien sie sei eine hervoragende Christin.

Ich frage mich, was wäre wenn man, wie auch immer nachweisen könnte, dasss alle 3 Bücher von Menschen quasi als philosophische Regelwerke geshrieben wurden ohne göttliche Eingebung. :gruebel:
 

DaJ23

Geheimer Meister
28. Oktober 2003
150
Gorgona schrieb:
Ich frage mich, was wäre wenn man, wie auch immer nachweisen könnte, dasss alle 3 Bücher von Menschen quasi als philosophische Regelwerke geshrieben wurden ohne göttliche Eingebung. :gruebel:
Ich hätte damit am wenigsten ein Problem genau das zu akzeptieren, das einzige was ich dann total bescheuert finde das wir heutzutage mit ganz anderen technologisch/sozialen/globalen/wirtschaftlichen Mitteln arbeiten und ich deshalb nicht verstehen würde wie man dann immernoch an den gleichen Regeln festhält und sie obendrein nicht als "Regeln" interpretiert sondern als Lebensmaximen die es "bei Gott" bitte nicht zu brechen gilt!

Wenn sich die Menschen endlich mal mit der Wissenschaft auseinandersetzen würden und dann auch noch akzeptieren können das wir mehr als die Summe aller Wissenschaften sind dann wäre es denk ich endlich so wie es sein sollte. Aber wer will das schon :oops: :? ?

Ich denk das ist auch wieder ein Punkt für die Konservativen die immernoch an den alten Regeln festhalten,was sicherlich nicht immer schlecht ist. Nur wenn Ich jemanden Frage was diese oder jene Tradition eigentlich für ein Ziel haben soll und mir derjeniger keine Antwort geben kann (obwohl man es ausprobiert hat!) dann Frag ich mich ernsthaft wo diese Menschen sich noch ernsthaft mit Ihrem Leben und Ihrer Umwelt auseinandersetzen.

mfg DaJ23

P.S.: @NoToM dein zweites Zitat betitel ich eigentlich nicht ;)
 
D

deLaval

Gast
@NoToM
Wieso braucht ein Mensch ein Buch in den steht, töten ist schlecht, stehlen ist schlecht, betrug ist schlecht, lieben ist super, teilen ist toll usw. Liegt es nicht in der Natur der Dinge, diese "Wahrheiten" zu empfinden ? (jaja, schon wieder Gänsefüsschen...)
Natürlich liegt es nicht in der Natur der Dinge, weil diese "Wahrheiten" keine "absoluten Wahrheiten" sind.
Warum ist es schlecht, wenn einer der nichts hat, einem der "zu viel" hat etwas wegnimmt?
Warum ist es super, jemanden zu lieben, der einen mißhandelt?
Warum ist es schlecht zu Töten, wenn man sich dadurch einer Bedrohung entledigen kann?
Man braucht ein Buch dafür, weil diese Regeln konstruiert sind (wenn auch auf sinnvoller Basis)
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
@ NoToM
Na dann will ich mal mein Glück versuchen es Dir zu erklären. Als Vorbemerkung. Ich habe den Islam-Thread nicht intensiv verfolgt und ich kann Dir auch nicht allzu viel zum Koran sagen. Ich will aber versuchen Dir verständlich zu machen, warum jemand sich von der Bibel was vorschreiben lässt

Ich meine, wie kommt ein "normaler" (gibt es das überhaupt) Mensch auf die Idee, einen Anderen zu steinigen, zu verbrennen oder auf irgendeine andere perverse Art zu töten und hat auch noch den Nerv zu behaupten, dies geschehe in Gottes willen ?
Wenn mir jemand erzählen würde, dass er nach der Bibel den Auftrag hätte jemanden zu steinigen, würde ich das auch nicht verstehen. Ich kenne nämlich keine Passage, die das rechtfertigen würde. Und ich kenne auch keine halbwegs normale christliche Gruppierung, die so etwas behauptet. Da herrscht Einigkeit. Wenn Du mir sagst, auf wen oder was Du Dich genau beziehst, kann ich vielleicht was dazu sagen.
In der Bibel wurde allerdings für eine bestimmte geschichtliche Periode ein Rechtssystem aufgestellt, in dem für gewisse Verbrechen die Todesstrafe verhängt wurde, die durch Steinigung vollzogen wurde. Daran kann ich aber nichts perverses finden. Ich nehme an, Du bist gegen die Todesstrafe an sich, das kann ich gut verstehen, aber Du dürftest es sein, weil Du in der westlichen Kultur aufgewachsen bist, die einen bestimmten Wertmaßstab an den Menschen, das Leben, die Verbrechen und mögliche Strafen legst. Ausgehend von dieser Kultur, diesem Wertmaßstab urteilst du. Wenn Du das andere Rechtssystem jetzt als pervers bezeichnet erklärst Du damit übrigens Deine Vorstellungen als allgemein gültig. Vielleicht kannst Du Dir aber vorstellen, dass jemand der in einer anderen Kultur aufgewachsen ist, es absolut pervers findet jemanden jahrelang einzusperren. Außerdem gibt es auch in westlichen Ländern noch die Todesstrafe.

Meine Frau hat mich betrogen, lasst sie uns Steinigen, so muss ich mich wenigstens nicht mir mit und meinen Fehlern auseinander setzten...ausserdem stehts auch irgendwo geschrieben.
Damit unterstellst Du, dass die Religion nur als Vorwand verwendet wird. Der Betreffende will ein Ziel erreichen und instrumentalisiert dafür die Religion. Wenn das tatsächlich zutrifft, ist das absolut verurteilenswert. Und dafür habe ich auch kein Verständnis. Viel Unheil, dass "im Namen Gottes verbrochen" wurde ist darauf zurückzuführen. Aber das geht am Kern der Sache und Deiner Frage vorbei. Ich glaube doch dass Du Dir vorstellen kannst, wie jemand die Religion issbraucht und ausnutzt oder? Dazu muss man ja auch nicht gläubig sein.

Es steht geschrieben, was man darf und was nicht. Sogar dermassen detailliert, dass keine zwei Menschen, egal wie lange sie die Schriften studieren, jemals zur gleichen Überzeugung kommen werden. Die Anderen, welche zu faul zum lesen sind, schliessen sich einfach der Gruppe an, welche ihnen gerade am besten passt oder zu der sie gezwungen, oder durch Gehirnwäsche seit Kindesbeinen getrieben wurden.
Muss ich dazu wirklich was sagen?

Wieso braucht ein Mensch ein Buch in den steht, töten ist schlecht, stehlen ist schlecht, betrug ist schlecht, lieben ist super, teilen ist toll usw. Liegt es nicht in der Natur der Dinge, diese "Wahrheiten" zu empfinden
Vorausgesetzt den Fall deine AUssage stimmt:
Wieso haben wir in Deutschland ein Strafgesetzbuch, Bürgerliches Gesetzbuch, etc. Außerdem steht in der Bibel doch noch ein bisschen mehr als das. Und als drittes: "Natürliche Empfindungen" können ganz schön verdreht werden. Und zum Schluss: Doppelt hält besser

Aber selbst wenn das alles berücksichtigt wird, bleibt natürlich immer noch die Frage: Wieso sollte ein Mensch, irgend ein altes Buch als Autorität anerkennen, statt sich auf seinen eigenen Verstand zu verlassen?
Ich glaube darum ging es Dir im Kern. Nun ich kann Dir nicht sagen was in anderen Vorgeht, aber ich kann Dir einige der Gründe sagen, die mich dazu veranlassen mein Leben nach der Bibel auszurichten.

Die Basis dafür ist der Glaube an Gott. Das Problem das Du haben dürftest, ist das Du diesen Glauben nicht vollkommen verstehen kannst. Ich könnte Dir versuchen dir zu erklären warum ich es tue, aber ich glaube jemand der nicht glaubt, kann das nie wirklich verstehen. Es ist aber der springende Punkt. Ich glaube an Gott, ich glaube daran, dass er ein persönlicher Gott ist, der mich liebt und der nur das beste für mich will. Ich glaube weiter daran, dass dieser Gott allwissend und superintelligent ist. Ferner glaube ich, dass dieser Gott seinen Willen und seine Ansichten hat niederschreiben lassen, eben in der Bibel. Und in dieser Bibel finde ich eine Moral und eine Ethik, die meine eigene weit übersteigt.
Ist es da verwunderlich, dass ich versuche mich an das zu halten was geschrieben steht? Mir sagt mein Glaube, dass ich es tun soll, denn ich haben diesen Gott als Herrn über mein Leben anerkannt, mir sagt mein Verstand dass ich es tun soll. Was wäre logischer als sich nach diesem liebenden allwissenden, gütigen und gerechten Gott zu richten? Und es sagt mir auch mein ethisches Empfinden, denn dass ich z.B. meinen Nächsten lieben soll, dass finde ich vom ethischen Standpunkt ausgesprochen gut.
Es gibt aber auch Aussage, die mir gar nicht so behagen. Steinigung ist ein schlechtes Beispiel, dass hab ich oben ja auch schon ausgeführt. Aber es gibt noch andere Beispiele. Als da wären die Aussagen der Bibel über außerehelichen Sex. Ich geb zu, die behagen mir nicht besonders. Aber in diesem Fall vertraue ich dass Gott, der den Menschen ja geschaffen hat es besser weiß ich als und er mir nichts gutes Vorenthalten würde. Vielleicht fragst Du jetzt warum ich das tue. In dem Fall erlaube mir eine Gegenfrage zu stellen? Vertraust Du niemals jemanden? Hat für dich das Urteil anderer, von denen Du weist dass sie besser informiert und klüger sind als Du keine Bedeutung?
War das verständlich?

PS: Noch was zu Deiner Geschichte. Sie stammt tatsächlich aus der Bibel. Der Vater war Abraham, der Sohn Isaak. Nur geht sie etwas anders. Die Opferung wurde aufgehoben, weil Gott es so befahl. Und Abraham wurde gelobt, weil er bereit gewesen war, für Gott das Wertvollste zu opfern was er besaß, was dieser aber niemals wirklich wollte. Das steht in 1. Mose 22,1-17



@ all
noch eine Anmerkung zu etwas was hier wieder durch klingt. Der Unterschied zwischen "Gott im AT" und "Gott im NT" beruht meistens darauf dass man die Bibel nicht genau gelesen hat. Um es etwas zugespitzt zu sagen: Weder wird die Vorstellung eines blutdürstigen Rachegotts dem AT, noch die des lieben Opis der am Ende alles zu Fried Freude Eierkuchen werden lässt dem NT gerecht.
 

DaJ23

Geheimer Meister
28. Oktober 2003
150
deLaval schrieb:
@NoToM
Wieso braucht ein Mensch ein Buch in den steht, töten ist schlecht, stehlen ist schlecht, betrug ist schlecht, lieben ist super, teilen ist toll usw. Liegt es nicht in der Natur der Dinge, diese "Wahrheiten" zu empfinden ? (jaja, schon wieder Gänsefüsschen...)
Natürlich liegt es nicht in der Natur der Dinge, weil diese "Wahrheiten" keine "absoluten Wahrheiten" sind.
...
Man braucht ein Buch dafür, weil diese Regeln konstruiert sind (wenn auch auf sinnvoller Basis)
Ja aber mehr als ein "Regel"-Werk soll es dann auch bitte nicht sein!
Ausserdem haben wir schon allgemeingültige Regelwerke (Grundgesetz etc.) und diese Werke sollten dann nur zu einzelnen Untergruppen die Ihre Regeln "focusiert" haben zählen, am besten sogar rein individuell!

Kein Mensch kann sich einer Gruppe 100%ig zugehörig fühlen, es sei denn er ist kein Individum. Meine Meinung!

Lyle schrieb:
Ich könnte Dir versuchen dir zu erklären warum ich es tue, aber ich glaube jemand der nicht glaubt, kann das nie wirklich verstehen.
Super und überhaupt nicht arrogant die Aussage! Und für den Fall das nicht (was bei mir aber erstmal den Subjektiven Anspruch erhebt!) dann frage ich Dich wie, wenn Du es mir nicht erklären kannst mir eine Buch etwas erklären soll das ebenfalls von (wenn auch von mehreren) Menschenhänden geschrieben ist?!

Lyle schrieb:
In der Bibel wurde allerdings für eine bestimmte geschichtliche Periode ein Rechtssystem aufgestellt, in dem für gewisse Verbrechen die Todesstrafe verhängt wurde, die durch Steinigung vollzogen wurde.
Tod ist und bleibt für mich immer ein Ende des Lebens und keine Strafe!

Lyle schrieb:
Ausgehend von dieser Kultur, diesem Wertmaßstab urteilst du.
Ich urteile von Werten die ich Messen und Nachvollziehen kann. Ich wüsste nicht das das jemal irgendwer als Toter konnte.
Von daher sind mir Kulturen die anderes Behaupten, ehrlichgesagt, zuwieder! Was nicht heisst das ich den Menschen mit seiner Einstellung und Werten so stehen lassen kann. aber:
  1. Individuell
  2. Nur solange er auch vom selbigen bei mir ausgeht! (Das ich meine Eigenen Werte habe!)

Lyle schrieb:
Vielleicht kannst Du Dir aber vorstellen, dass jemand der in einer anderen Kultur aufgewachsen ist, es absolut pervers findet jemanden jahrelang einzusperren.
Vorstellen ja.. der einzige Unterschied besteht darin das man das eine wenigstens auf eine vielleicht nicht ganz beständige Art und Weise wieder gutmachen "könnte" - Das andere aber definitiv nicht! ;) Ausserdem geht es beim Einsperren auch größtenteils darum andere Menschen nicht zu gefährden, wenn Du eine andere Möglichkeit ausser der Ausweisung oder Einsperrung dann bitte... :twisted:

Lyle schrieb:
Ich glaube doch dass Du Dir vorstellen kannst, wie jemand die Religion issbraucht und ausnutzt oder? Dazu muss man ja auch nicht gläubig sein.
Es stellt sich aber die Frage ob Religion nicht genau dazu entworfen wurde... System und Menschen irgendwo auszunutzen... mal abgesehen das Du das nicht glaubst! :twisted: ;)

Lyle schrieb:
Es steht geschrieben, was man darf und was nicht. Sogar dermassen detailliert, dass keine zwei Menschen, egal wie lange sie die Schriften studieren, jemals zur gleichen Überzeugung kommen werden. Die Anderen, welche zu faul zum lesen sind, schliessen sich einfach der Gruppe an, welche ihnen gerade am besten passt oder zu der sie gezwungen, oder durch Gehirnwäsche seit Kindesbeinen getrieben wurden.
Muss ich dazu wirklich was sagen?
Kannst Du, musst Du aber nicht. :roll:

Lyle schrieb:
noch eine Anmerkung zu etwas was hier wieder durch klingt. Der Unterschied zwischen "Gott im AT" und "Gott im NT" beruht meistens darauf dass man die Bibel nicht genau gelesen hat. Um es etwas zugespitzt zu sagen: Weder wird die Vorstellung eines blutdürstigen Rachegotts dem AT, noch die des lieben Opis der am Ende alles zu Fried Freude Eierkuchen werden lässt dem NT gerecht.
Geb ich Dir recht, jedoch gibt es erst Seitdem auch erst eine erste "echte" Alternative... nämlich Jesus?! Warum?! die Frage ist ernstgemeint!

.oO(Hatte uns Gott in seiner Zeitlosigkeit auf einmal doch irgendwie "lieb" und meinte uns deshalb seinen Sohn schicken zu müssen?) o_O :roll: :oops:

mfg DaJ23

Hoffe weiter auf eine Freudige Diskussion, ich hoffe Ihr nehmt mir Meine Einstellung des Themas betreffend nicht zu übel :p :D
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Was ich absolut nicht verstehen kann, wie man sein eigenes tun und handeln anhand irgendwelchen Textpassagen in einer Bibel, dem Koran oder anderer Schriften rechtfertigen kann. Es ist doch einfach der absolut bequemste Weg, die Verantwortung für sein Tun abzuschieben.
Es ist eine einfache und relativ eindeutige Antwort auf die Frage "Was ist Richtig?" daher wird sie wohl auch gerne angenommen. Es ist wie du so schön sagts ein bequemer Weg. Erziehung und Missionierung tuen dann ihr übriges.
Was mir allerdings noch mehr Angst macht als die Greuel die durch den Glauben gerechtfertigt werden ist:
Was passiert eigentlich wenn man aus irgendwelchen Gründen seinen Glauben verliert?
Man baut seine Komplette Ethik und Moral auf ein Buch auf und richtet sein Verhalten nach Glaubensgrundsätzen.
Warum ist es schlecht Menschen zu töten -> Weil es Gott so gesagt hat!
Was passiert jetzt wenn man zur Erkenntniss gelangt das es Gott überhaupt nicht gibt oder das die 10 Gebote das Werk des Teufels sind?
Verlieren dann nicht auf einen Schlag alle Regeln des gütlichen Umgangs miteinander ihre Richtigkeit?
Ich finde es immer wieder Erschreckend wenn sich Menchen in ihrem Wesen so eingeschränkt bilden. Daher kommt wohl auch die Abneigung vieler Gläubiger uns nicht Gläubigen gegenüber, sie denken einfach wir hätten keine Regeln an die wir uns halten und wären unmoralische Wilde. Ich frage mich eher ob ein Mensch der seinen glaubensbedingten moralischen Unterbau verliert vieleicht zum wilden Tier werden könnte?
Wie Lyle schon so schön sagt:
Aber es gibt noch andere Beispiele. Als da wären die Aussagen der Bibel über außerehelichen Sex. Ich geb zu, die behagen mir nicht besonders. Aber in diesem Fall vertraue ich dass Gott, der den Menschen ja geschaffen hat es besser weiß ich als und er mir nichts gutes Vorenthalten würde.
Für mich klingt das so als würde man sich nur der biblischen Doktrin unterwerfen und wenn dieses Gebot nicht existent wäre würde man sich auch nicht darum scheren.
Und wo ist dann der Unterschied zwischen auserehelichen Sex und einem Mord?
Ich kann das nicht verstehen, aber es beunruhigt mich doch sehr.

cu milktoast
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
@DaJ23
Ich wollte nicht arrogant sein. Tut mir leid wenn es so rübergekommen ist. Ich wollte damit nicht sagen, dass ihm oder Dir wenn Du Dich angesprochen fühlst, irgendwelche intellektuellen Fähigkeiten fehlen. Aber es ist doch so, dass der Glaube etwas ist was über die Grenzen der reinen Logik hinausgeht. Wo auch Erfahrung eine Rolle spielt. Um es mal mit einem anderen Beispiel auszudrücken. Stell Dir mal vor Du würdest jemandem der noch nie verliebt war zu erklären versuchen was Liebe ist. Du könntest ihm erklären was Pheromone sind, was für chemische Reaktionen sie ihn seinem Körper auslösen. Du könntest ihm sagen, was für Stimulationen visuelle Reize verursachen, ihn mit psychologischen Erkenntnissen zutexten, aber glaubst Du wenn er das alles Begriffen und Verstanden hat, würde er wissen was Liebe ist? Ich glaube kaum.
Bringst Du ihm jedoch ein hübsches Mädchen mit und spielst den erfolgreichen Kuppler, dann hättest Du wohl mehr Erfolg. Dann würde er es wirklich verstehen. Nicht weil Du es so gut erklärt hast, sondern weil das Mädchen ihn angezogen hat und weil er sich in sie verliebt hat. So ist es auch mit der Bibel, sie stellt Dir Gott vor, und wenn Du Dich auf ihn einlässt, dann beginnst Du zu verstehen.

Ich habe nicht vor hier über die Todesstrafe zu diskutieren, wenn ich mich richtig entsinne gibt es dazu schon einen extrem langen Thread. Es kann ja durchaus sein, dass Dir die Ansicht der Bibel nicht passt. Aber die sagt nun mal "Der Lohn der Sünde ist der Tod" - das steht übrigens im NT - womit sogar noch weit mehr als der rein leibliche Tod gemeint ist. Da Gott die Todesstrafe aber nicht gern verhängt, hat er auch die Möglichkeit zur Begnadigung geschaffen.

Lyle schrieb:
noch eine Anmerkung zu etwas was hier wieder durch klingt. Der Unterschied zwischen "Gott im AT" und "Gott im NT" beruht meistens darauf dass man die Bibel nicht genau gelesen hat. Um es etwas zugespitzt zu sagen: Weder wird die Vorstellung eines blutdürstigen Rachegotts dem AT, noch die des lieben Opis der am Ende alles zu Fried Freude Eierkuchen werden lässt dem NT gerecht.

Geb ich Dir recht, jedoch gibt es erst Seitdem auch erst eine erste "echte" Alternative... nämlich Jesus?! Warum?! die Frage ist ernstgemeint!

.oO(Hatte uns Gott in seiner Zeitlosigkeit auf einmal doch irgendwie "lieb" und meinte uns deshalb seinen Sohn schicken zu müssen?) o_O
Hm. Du gibst mir recht aber im Gleichen Atemzug widersprichst Du mir dann wieder. Jesus Christus ist keine Alternative zu Gott, Jesus Christus ist Gott. Und Jesus Christus steht in Harmonie mit dem AT

Aber zu Deiner Frage:
Nach Gottes eigener Aussage hatte er einen Zeitplan. Er hat nicht auf einmal beschlossen Jesus zu schicken, sondern das war von Beginn an sein Plan.Vorher kamen jedoch erst einige andere Sachen an die Reihe.

@ milktoast
Wenn Du mich zitierst, dann lies Dir bitte auch noch die anderen Sachen durch die ich geschrieben habe. z.B. folgendes
Lyle schrieb:
Und in dieser Bibel finde ich eine Moral und eine Ethik, die meine eigene weit übersteigt.
Ich kann Dich was mich angeht beruhigen. Niemanden zu töten halte ich auch unabhängig vom glauben für ganz sinnvoll. Und wenn ich in der Bibel aufgefordert werden würde, jemanden zu ermorden, dann würde ich mir doch stark überlegen ob ich diesem Gott wrklich vertrauen soll. Ab und an benutze ich meinen Verstand ja auch noch
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Und wenn ich in der Bibel aufgefordert werden würde, jemanden zu ermorden, dann würde ich mir doch stark überlegen ob ich diesem Gott wrklich vertrauen soll. Ab und an benutze ich meinen Verstand ja auch noch

das, lyle, unterscheidet dich - glücklicherweise - von (anderen) fundamentalisten! und ich glaube, darauf wollte notom auch hinaus. du glaubst nämlich in eigener verantwortung an die richtigkeit und göttlichkeit der bibel. warum du daran glaubst, hast du dir gut überlegt, und du weißt auch, dass es ein glaube ist. ein wahrer fundamentalist hält seinen glauben nicht für einen glauben, sondern für die wahrheit, der sich jeder zu unterwerfen hat.

im übrigen gings mir mit dem islam-thread genau so wie dir, notom... :wink:
 

DaJ23

Geheimer Meister
28. Oktober 2003
150
@Lyle als erstes möchte ich mal Feststellen das ich das toll finde das es noch Christen gibt die mal versuchen auf die Fragen von anderen einzugehen. Deswegen auch mit einem recht herzlichen Dank an dieser Stelle.

Lyle schrieb:
@DaJ23
Ich wollte nicht arrogant sein. Tut mir leid wenn es so rübergekommen ist.
Keine Sorge es kam nicht wirklich so rüber als wenn Du selbst arrogant bist, sondern nur deine einzelne Aussage konnte so verstanden werden ;) - Dir sei vergeben :)

Lyle schrieb:
Ich wollte damit nicht sagen, dass ihm oder Dir wenn Du Dich angesprochen fühlst, irgendwelche intellektuellen Fähigkeiten fehlen. Aber es ist doch so, dass der Glaube etwas ist was über die Grenzen der reinen Logik hinausgeht. Wo auch Erfahrung eine Rolle spielt.
Ja Erfahrungen... aber die muss denk ich jeder Machen... genauso wie das fassen auf die heisse Herdplatte, wenn Gott meint da eine Ausnahme im Glauben zu machen dann ist er meines erachtens wieder jeder Natur in der wir Leben. Deswegen versteh ich auch nicht warum ich auf Dinge wie eine Bibel hören muss/soll. Wenn Ich nicht in mich selbst hineinhorchen kann und etwas spüre worauf sollte Ich mich dann verlassen?

Lyle schrieb:
Um es mal mit einem anderen Beispiel auszudrücken. Stell Dir mal vor Du würdest jemandem der noch nie verliebt war zu erklären versuchen was Liebe ist. Du könntest ihm erklären was Pheromone sind, was für chemische Reaktionen sie ihn seinem Körper auslösen. Du könntest ihm sagen, was für Stimulationen visuelle Reize verursachen, ihn mit psychologischen Erkenntnissen zutexten, aber glaubst Du wenn er das alles Begriffen und Verstanden hat, würde er wissen was Liebe ist? Ich glaube kaum.

...
  1. Konnte Ich mir das mit der Liebe schon recht früh gut vorstellen, sicherlich gibt es da nie eine vollkommen übereinkunft mit der späteren eigenen Erfahrung aber ich sehe den Glauben da doch schon als etwas anderes.
  2. Liebe kannst Du erfahren wenn Du den richtigen Partner findest und es auch willst
  3. Mit dem Glauben scheint es nicht so sein, es sei denn ich bin verflucht ;)(Meine Einstellung zum Agnostiker hab ich nicht seit jeher und ich hab das Thema auch schon früher so ernst betrachtet und ich habe mich zumindest schon auf viele Stellen der Bibel eingelassen, wenn es auch schon einige Zeit hinter mir liegt!)
Lyle schrieb:
"Der Lohn der Sünde ist der Tod"
Ohne Dich jetzt wieder angreifen zu wollen, aber wenn ich wieder solche Texte höre hab ich immer das Gefühl wir Menschen haben das drängen danach unsere Verantwortung für unser Leben abzugeben :arrow: im Sinne von "Ich hab eh schon abgeloost, jetzt lass ichs mir erstmal gut gehn, Gott wirds schon richten!".
Ich glaube persönlich nicht das Du oder viele Christen diese Einstellung dazu haben, aber die Gefahr ist einfach gegeben das es Menschen gibt die mit solch einfachen Sinn Aussagen und die sich in Ihrem Leben eh schon betrogen fühlen soetwas ausnutzen.

Lyle schrieb:
Lyle schrieb:
noch eine Anmerkung zu etwas was hier wieder durch klingt. Der Unterschied zwischen "Gott im AT" und "Gott im NT" beruht meistens darauf dass man die Bibel nicht genau gelesen hat. Um es etwas zugespitzt zu sagen: Weder wird die Vorstellung eines blutdürstigen Rachegotts dem AT, noch die des lieben Opis der am Ende alles zu Fried Freude Eierkuchen werden lässt dem NT gerecht.

Geb ich Dir recht, jedoch gibt es erst Seitdem auch erst eine erste "echte" Alternative... nämlich Jesus?! Warum?! die Frage ist ernstgemeint!

.oO(Hatte uns Gott in seiner Zeitlosigkeit auf einmal doch irgendwie "lieb" und meinte uns deshalb seinen Sohn schicken zu müssen?) o_O
Hm. Du gibst mir recht aber im Gleichen Atemzug widersprichst Du mir dann wieder. Jesus Christus ist keine Alternative zu Gott, Jesus Christus ist Gott. Und Jesus Christus steht in Harmonie mit dem AT
Ich habe Dir nur Recht gegeben das es keine so "extremen" Veränderung der Bibel in Hinblick auf Gott im AT und NT gibt. Jedoch gibt es erst seit dem NT, Jesus. Das war auch schon alles ;)

Lyle schrieb:
Aber zu Deiner Frage:
Nach Gottes eigener Aussage hatte er einen Zeitplan. Er hat nicht auf einmal beschlossen Jesus zu schicken, sondern das war von Beginn an sein Plan.Vorher kamen jedoch erst einige andere Sachen an die Reihe.
Kannst Du mir die Betreffenden Stellen bitte einmal nennen. Ich kann mich an keinen "Zeitplan" den man als solches Interpretieren könnte im weder im AT noch im NT erinnern. Abgesehen von Dingen die schon geschehen sind und der Offenbarung. Aber auch da gibt es keine Erwähnung von Zeitlicher Reihenfolge und Jesu Christi - Jedenfalls meines bisherigen Wissens. Und an einen Plan für die "Menschheit" kann ich mich auch nicht erinnern.

Ich lass mich ja gerne etwas besseren belehren ;)

@NoToM Sorry fürs gerade abschweifende Offtopic, aber wir bleiben auch noch am Ball ;)

mfg DaJ23
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
@Lyle
Ich kann Dich was mich angeht beruhigen. Niemanden zu töten halte ich auch unabhängig vom glauben für ganz sinnvoll.
Ich meinte jetzt auch nicht speziell dich damit.
Ist ja auch das einleuchtenste Gebot.
Dennoch glaube ich das sich solche Gebote und damit auch die persönliche Moral relativ leicht aushebeln lassen.
Wenn man meint gottgefällig zu handeln verlieren viele Gläubige sehr wohl ihre persönliche Meinung zu der Tötung eines Menschen. So werden Glaubenssätze erschaffen die den Mord als gottgefällig beschreiben und der Gläubige wird zum mordenden Tier. Und genau das ist meine Furcht, die vieleicht in deinem Fall nicht gerechtfertigt ist, die aber wie die Geschichte und die Gegenwart zeigen alles andere als unberechtigt ist.

cu milktoast
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
@DaJ23

Ja Erfahrungen... aber die muss denk ich jeder Machen... genauso wie das fassen auf die heisse Herdplatte, wenn Gott meint da eine Ausnahme im Glauben zu machen dann ist er meines erachtens wieder jeder Natur in der wir Leben. Deswegen versteh ich auch nicht warum ich auf Dinge wie eine Bibel hören muss/soll. Wenn Ich nicht in mich selbst hineinhorchen kann und etwas spüre worauf sollte Ich mich dann verlassen?
Wie ich sagte, Erfahrungen spielen im Glauben eine Rolle, Glauben ist nicht nur Theorie, aber es ist auch Theorie. Beides ist wichtig. Sich nur ins stille Kämmerlein zu setzen und die Bibel zu lesen bringt im Normalfall nicht so viel, zumindest nciht wenn es dabei bleibt aber wenn Du nur auf Deine Erfahrungen hörst, geht es auch schief. Wenn Du mich fragst warum, kann ich Dir auch nicht so die absolute Antwort geben, es ist einfach so.
Sieh Dich doch mal in der Welt um: Es gibt so viele Religionen, alles von Leuten die auf sich selbst gehört haben und Unterschiedliche Ansichten haben. Ganze Kriege sind darüber ausgebrochen. Die Menschen haben weil sie auf sich selber gehört haben, nach so vielen Wegen gesucht Gott zufrieden zu stellen und dabei so viel unheil angerichtet. Im Christentum sind die Kreuzzüge ein Beispiel. Die Menschen damals glaubten zwar an Gott, kannten die Bibel jedoch nicht, es war ihnen sogar verboten sie zu lesen. Und dann kamen ein paar Menschen und sagten es sei gottgefälliges Werk Ungläubige zu töten, was die Kreuzritter auch geglaubt haben, denn es war das was ihren damaligen Ansichten und Sitten entsprach. Im Willen Gott zu dienen haben sie dann Menschen umgebracht und damit genau das Gegenteil von dem getan, was sie eigentlich wollten. Und deswegen ist es auch so wichtig, dass es einen Leitfaden gibt, auf den man sich wirklich verlassen kann, dazu hat Gott die Bibel gegeben, eben damit die Menschen nicht in solche Fallen tappen.

Ohne Dich jetzt wieder angreifen zu wollen, aber wenn ich wieder solche Texte höre hab ich immer das Gefühl wir Menschen haben das drängen danach unsere Verantwortung für unser Leben abzugeben im Sinne von "Ich hab eh schon abgeloost, jetzt lass ichs mir erstmal gut gehn, Gott wirds schon richten!".
Ich glaube persönlich nicht das Du oder viele Christen diese Einstellung dazu haben, aber die Gefahr ist einfach gegeben das es Menschen gibt die mit solch einfachen Sinn Aussagen und die sich in Ihrem Leben eh schon betrogen fühlen soetwas ausnutzen
Ohne jetzt Dich angreifen zu wollen, aber dieser Gedanke ist mir bis jetzt noch gar nicht gekommen. Ich kann ihn auch nicht so richtig nachvollziehen.

Kannst Du mir die Betreffenden Stellen bitte einmal nennen. Ich kann mich an keinen "Zeitplan" den man als solches Interpretieren könnte im weder im AT noch im NT erinnern. Abgesehen von Dingen die schon geschehen sind und der Offenbarung. Aber auch da gibt es keine Erwähnung von Zeitlicher Reihenfolge und Jesu Christi - Jedenfalls meines bisherigen Wissens. Und an einen Plan für die "Menschheit" kann ich mich auch nicht erinnern.
Die klarste Darstellung von Gottes Zeitplan die mir einfällt findes Du im Galaterbrief in den Kapiteln 3 und 4. Die Menschen damals fragten sich nämlich auch, wie AT und NT, oder im biblischen Sprachgebrauch Gesetz und Gnade mit einander Vereinbar sind. Und da hat Paulus ihnen dann eine Abhandlung darüber geschrieben. Er erklärt, unterstützt von vielen Zitaten des AT, Gottes Handeln beginnend mit der Zeit Abrahams. Wie bereits damals, Jahrhunderte bevor die 10 Gebote und der Rest des mosaischen Gesetzes gegeben wurden, Gottes Plan mit Jesus feststand und vorhergesagt wurde. Dann beschreibt er wie und warum dann zwischendurch die 10 gebote gegeben wurden, was Gott mit ihnen beabsichtigte usw. Er beschreibt wie auf dem Höhepunkt des Plans dann Jesus geboren wurde und was er tun sollte.
Dieser Plan lässt sich auch noch weiter zurükverfolgen als zu Abraham. In Epheser 1,4-12 wird dargelegt, dass dieser Plan bereits gefasst wurde bevor die Menschen geschaffen wurden, und das er mit der Geburt von Jesus Christus noch längst nicht zu Ende ist.
Auch im AT finden sich viele Hinweise. Eine ganze Menge von diesen zitiert Paulus selber. So wird in Jeremia 31,31-34 ausdrücklich gesagt, dass Gott einen neuen Bund (oder Testament) schließen will (Der Alte war das mosaische Gesetz).
Und damit das ganze nicht zu Offtopic wird. Gerade diese Harmonie zwischen AT und NT, dass dazwischen eben kein Widerspruch existiert ist ein Argument dafür dass ich der Bibel vertraue und nicht z.B. dem Koran. Ich bin nicht gezwungen davon auszugehen, dass das AT verfälscht wurde und nicht zuverlässig ist, wie es im Islam behauptet wird, sondern es ist genauso Gottes Wort und genauso zuverlässig wie das NT.
Ach ja. In der Offenbarung kommt Jesus Christus sehr häufig vor, er wird nur mit anderen Namen bezeichnet. Z.B. "Löwe aus dem Stamm Juda", "Lamm" "der da ist und der da war und der da kommt" (Wird auch mal als Titel Gottes benutzt) usw. Jesus ist auch derjenige der sich immer am Anfang der sieben Gemeindebriefe in Offenbarung 2-3 vorstellt.
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
@ Lyle
Ich hab Deinen 1. Beitrag mehrmals gelesen aber er hilft mir irgendwie nicht weiter. Dein Glaube ist sicherlich eine grosse Bereicherung in Deinem Leben und ich gönne Dir das wirklich! Ich nie jemanden ausgelacht oder verurteilt nur weil er sich zu einem Glauben bekennt.
Nur verstehe ich nicht, wie man sich und andere in die Luft sprengen kann, weil man das Paradies versprochen bekommt. Ich verstehe auch nicht, wie man jemanden mit diesem Versprechen in der Tasche in den Tod schicken kann. Hat das wirklich noch mit Glauben zu tun oder ist das dieser Missbrauch, von dem Du gesprochen hast ?

Nehmen wir nochmal den Papst als Beispiel, Thema Kondomverbot.
Bist Du mit ihm in dieser Sache der gleichen Meinung ?
Ich verstehe es ja soweit, dass wenn man sich strikt an die Bibel halten würde, Aids wahrscheinlich gar kein Thema wäre.
Auf der Anderen Seite sind wir uns aber wahrscheinlich auch einig, dass dieses Verbot für abertausende ein Todesurteil ist. Wie muss ich das jetzt sehen ? Die Krankheit als gerechte Strafe für die Sünde welche begangen wird ?
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
@ NoToM
Bei den Selbstmordattentätern kann ich Dir nicht auch keine letztendliche Antwort geben. Ich nehme an Du wirst gemerkt haben, dass ich nicht den Glauben dieser Menschen teile. Glauben ist eben nicht gleich Glauben.

Wenn Du nach dem Missbrauch fragst, dann sollte zunächst geklärt werden was Missbrauch eigentlich ist. Ist es schon Missbrauch, wenn der Glauben zum Erreichen bestimmter Ziele eingesetzt wird, in dem Fall wäre es Missbrauch. Oder gehört zum Missbrauch auch noch, dass die Ziele und Methoden etwas sind, was dem Glauben nicht entspricht. Das ist schwieriger, denn um die Frage beantworten zu können muss man den Koran und den Islam gut genug kennen um entscheiden zu können, wie logisch die rechtfertigenden Aussagen sind, die die betreffenden Personen machen. Und das weiß ich nicht. Ich bin in islamischer Theologie nicht fit genug, um sicher beurteilen zu können in weit die Aussagen eines Osama Bin Ladens mit dem Koran übereinstimmen. Ich hab dazu zwar ne persönliche Meinung, kann diese aber nicht genug belegen um sie zu veröffentlichen.

In gewisser Hinsicht kann ich die Attentäter aber vielleicht doch etwas besser verstehen als Du. Wenn man davon ausgeht, dass das Leben nach dem Tod nicht zuende ist, und das das Leben nach dem Tod besser ist als das jetzige, dann verliert der Tod doch einen Teil seines Schreckens. Das man seinen eigenen Tod in Kauf kann ich noch verstehen, obwohl ich als Christ natürlich gegen den Selbstmord bin, aber das man andere tötet, die nebenbei noch ungläubig sind, was deren Tod dann noch wesentlich schrecklicher werden lässt, dass zu verstehen fällt auch mir schwer. Wie kann man jemanden, den man nicht mal kennt, so sehr hassen, dass man ihn in buchstäblich in die Hölle schicken will, das zu verstehen fällt auch mir sehr schwer.

Zum Papst:
1. Ich bin nicht katholisch
2. Ich bin nicht mit ihm einer Meinung
3. Ich kann gut verstehen, dass er gegen Abtreibung, oder auch die gegen die "Pille danach" ist. Da bin ich mit ihm einer Meinung. Das lässt sich auf das Gebot. "Du sollst nicht töten" zurückführen, aber nicht wenn er gegen Kondome und überhaupt gegen jede Art von Verhütung ist.
 

Hilda

Vollkommener Meister
21. November 2003
506
Hallo NoTom,

in dem 'was bedeutet Islam' faden geht es doch garnicht um die verantwortung die Gott dem menschen weg nimmt!
Das hieße doch , dass wir keinen freien willen haben!
Einer der Schlüsselverse im koran (für mich persönlich) lautet 'Im Glauben gibt es keinen Zwang' d.h. dass ich selber entscheiden kann , ob ich etwas tue , für richtig halte oder nicht!
Der faden sollte eigentlich nur deutlich machen,dass es kein Gott gibt der zum morden aufruft , terror ist nicht mit dem koran vereinbar!
Ich bin ein eigenständiger mensch , der bei strengerer betrachtung nicht wirklich islamisch lebt!
Der koran ist vielmehr als handabhacken und steinigen , warum konvertieren sonst jährlich tausende menschen zum islam!
Es ist in erster linie eine religion fürs herz!
Es wird immer wieder betont , dass Allah die Vergebung mehr schätzt !
Wenn du von natur aus aggressiv und machtbessesen bist , wenn du ein tiefschwarzes herz hast, wirst du diese andauernd betonten verse im koran absichtlich überlesen!
Aber du hast die verantwortung über dein tun und lassen!
So wie du richtest wird auch Gott mit dir richten!
Ich glaube sehr stark an die kosmischen gesetze von hermes trismegistos!
http://www.omkara.de/kosmischeGesetze.htm

lieben gruss


hilda
 
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