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Einbürgerungstest für Muslime

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Nun wird Hessen nachziehen und auch einen Leitfaden zur Einbürgerung bringen. Dieser Fragenkatalog "Wissen und Werte"soll künftig bei jeden Ausländer/in zum zuge kommen.

Zum hessischen Prüfungskatalog sollen Fragen zur Geschichte und zu den staatlichen Organen Deutschlands gehören, aber auch Bekenntnisse zur Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft, zum Gewaltmonopol des Staates oder zum deutschen Wahlrecht. Die Kritik an dem in Baden-Württemberg erstellten Gesprächsleitfaden werde man aufnehmen, kündigte Bouffier an. So werde nicht nach der Einstellung der Einbürgerungsbewerber zur Homosexualität gefragt. Es solle auf jeden Fall der Eindruck vermieden werden, die Überprüfung richte sich vor allem gegen Muslime oder gegen eine andere Religionsgruppe.
Hessen Leitfaden

Aus den Fehler andere lernen kann man sagen, auf jeden Fall besser als
der Fragebogen aus Baden-Württemberg. Mal sehen was für fragen dort gestellt werden. Eine Frage bleibt; wieviele deutsche haben selbst keine
Ahnung über die staatlichen Organen Deutschlands ?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wenn man alle verdächtigt, ist das natürlich besser, als nur eine Gruppe zu verdächtigen - absurd, aber so funktioniert das. Man kommt ja auch besser damit durch, alle Kinder zu regelmäßigen Überprüfungen auf Mißhandlung zu bestellen als nur einen wie auch immer ausgewählten Teil.

Eine Frage bleibt; wieviele deutsche haben selbst keine
Ahnung über die staatlichen Organen Deutschlands ?

Wie viele haben keine Ahnung von deutscher Geschichte? Wieso sollte das für einen Bundesbürger Pflicht sein? (Wieso sollte man sich zum Gewaltmonopol des Staates bekennen? Ich zum Beispiel bestreite sein Recht zur Gewaltausübung. Klar: Weil es um den Beitritt zur Klientel des Staates geht. Der Staat sucht sich schon die passenden Untertanen aus.)

Ist aber egal: Bürgerkandidaten können auch abgewiesen werden, weil sie Analphabeten sind. Erfolgreiche Automobilhändler, wertvolle Glieder der Gesellschaft, völlig integriert, aber nicht in der Lage, aus dem Urlaub eine Karte an Tante Erna zu schreiben. So jemand darf nicht Bundesbürger werden, wenn er es nicht schon ist.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Ein_Liberaler schrieb:
Wenn man alle verdächtigt, ist das natürlich besser, als nur eine Gruppe zu verdächtigen - absurd, aber so funktioniert das. Man kommt ja auch besser damit durch, alle Kinder zu regelmäßigen Überprüfungen auf Mißhandlung zu bestellen als nur einen wie auch immer ausgewählten Teil.

moralisch ja, testtheoretisch nicht (immer). tests machen fehler, perfekte tests gibt's nicht. je nachdem, wie sich übeltäter-rate und fehlerrate verhalten, ists ganz sinnvoll nur verdächtige zu testen. fraglich ist jedoch, ob man personen aufgrund ihrer herkunft oder religion verdächtigen darf.




So jemand darf nicht Bundesbürger werden, wenn er es nicht schon ist.

ist das deine meinung oder die darstellung, wie du den ist-zustand wahrnimmst?
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Antimagnet schrieb:
fraglich ist jedoch, ob man personen aufgrund ihrer herkunft oder religion verdächtigen darf.

da hast du recht, nur weißt du denn auch was besseres?
vielleicht sollte man nicht unbedingt sagen, dass man die leute verdächtigt; man müsste das anders rüberbringen..
sie gehören eben aufgrund ihrer herkunft zu einem staat, in dem leider terroristische aktivitäten stattfinden, weswegen sie halt leider einfach miteinbezogen werden müssen..

schwierig das als nichtverdächtigung darzustellen.. obwohl ich es wirklich eher als vorsichtsmaßnahme denn als generalverdacht sehe
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Das ist selbstverständlich eine Darstellung des ist-Zustandes.* Ich bin entsetzt, was denkst Du von mir? 8O

Ein geborener Deutscher darf halt so allerhand, was ein Bürgerkandidat nicht darf...

*Bericht über so einen empörenden Fall letzte Woche im Feuilleton der FAZ.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
_Dark_ schrieb:
sie gehören eben aufgrund ihrer herkunft zu einem staat, in dem leider terroristische aktivitäten stattfinden, weswegen sie halt leider einfach miteinbezogen werden müssen..

jaja, die Türkei...Drehscheibe des internationalen Terrorismus...

Woher waren gleich nochmal die Terroristen in den WTC-Crashplanes...?

Ausserdem, wir wollen das nochmal feststellen, sind das eh alles (!!!) Leute, die mindestens seit 8 Jahren rechtmässig hier einen immer wieder verlängerten Aufenthaltstitel haben. Wie gross hier der Anteil der potenziellen Terroristen sein soll, würd ich mir gern mal fundiert darlegen lassen.

Prima, wie wir alle unsere Freiheiten und moralischen Grundsätze der letzten Jahrzehnte Stück für Stück auf den Müll werfen - Osama und Konsorten werden sich ins Fäustchen lachen, wie einfach das war. :O_O:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
jaja, die Türkei...Drehscheibe des internationalen Terrorismus...

Ich komme eigentlich mehr und mehr zu dem Schluß, daß es bei dem Fragenkatalog eigentlich kaum um Terrorismus gehen kann, sondern doch eher um Ehrenmorde, Zwangsehen und analphabetische Hausfrauen ohne Rechte.

Alles andere würde die zuständigen Beamten zu Idioten abstempeln.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Ich komme eigentlich mehr und mehr zu dem Schluß, daß es bei dem Fragenkatalog eigentlich kaum um Terrorismus gehen kann, sondern doch eher um Ehrenmorde, Zwangsehen und analphabetische Hausfrauen ohne Rechte.

Würde eines dieser Vergehen nicht begangen werden, wenn man dem entsprechenden die Staatsbürgerschaft verweigerte?

Für was also ist dieser Fragebogen gut? Ausser natürlich, unsere Steuergelder mit so einem Rotz zu verplempern.

Alles andere würde die zuständigen Beamten zu Idioten abstempeln.

Ich finde, dieses Adjektiv beschreibt meine Gedanken bezüglich des Nutzens dieses ganzen Verfahrens eigentlich recht treffend.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Franziskaner schrieb:
Würde eines dieser Vergehen nicht begangen werden, wenn man dem entsprechenden die Staatsbürgerschaft verweigerte?

Du scheinst mir Sympathie für den Fragenkatalog und die Inquisition insgesamt zu unterstellen. Da Du weder blöd noch ausgesprochen voreingenommen bist, ist das sicher nicht un-, sondern durch mißverständliche Aussagen meinerseits begründet, aber, wie ich Dir versichern möchte, nicht durch die Realität.

Ich halte die Gesinnungsprüfung im allgemeinen und diesen Fragenkatalog im besonderen für das bürokratische Äquivalent von Masturbation - eine weitgehend unsinnige, aber dem Wesen der Bürokratie entsprechende, womöglich zwanghafte Handlung. Die würden noch viel mehr fragen und prüfen, wenn man ihnen das Personal gäbe.

Was daran besser sein soll, wenn ein Ausländer solche Taten begeht und kein Bundesbürger, erschließt sich weder mir noch sonstjemandem.

Für was also ist dieser Fragebogen gut? Ausser natürlich, unsere Steuergelder mit so einem Rotz zu verplempern.

Bürokraten haben ihren Spaß damit, Populisten versprechen sich Wahlerfolge davon.

Ich finde, dieses Adjektiv beschreibt meine Gedanken bezüglich des Nutzens dieses ganzen Verfahrens eigentlich recht treffend.

Es ist Wahnsinn, aber es hieße den Leviathan gröblich unterschätzen, wenn man davon ausginge, daß er keine Methode hat.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Du scheinst mir Sympathie für den Fragenkatalog und die Inquisition insgesamt zu unterstellen.

Nun, prinzipiell habe ich erst mal Fragen gestellt, ohne jede Unterstellung. Allerdings gebe ich zu, das mir deine Gedankengänge zu dem Thema nicht gleich offensichtlich waren. Von daher war die Klarstellung trotz allem förderlich.
 

LordGosar

Geheimer Meister
29. März 2003
463
Generell finde ich es amüsant, wenn man versucht anhand eines Fragekataloges (wer hat ihn eigentlich erstellt mit welchen Kompetenzen, dies sollte auch geklärt werden) Menschen einzuordnen.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Ich hab grad bei meinem türkischen Nachbar, bzw in seinem
Schnellrestaurant meinen Servus in die Unterschriftenaktion
gesetzt.

Wird wohl nicht viel bringen so wie die meisten
Unterschriftenaktionen aber irgendwie muss dem Bürger
ja vorgegaukelt werden das er aktiv an der Politik mitmachen kann.

Mal schauen.
 
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