Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.322
AW: Eine Frage an den Islam
1. Es gibt berechtigte Zweifel daran, ob die islamische Expansion zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert überhaupt so stattgefunden hat, wie uns das auch Muslime gern erzählen wollen.
Sieh an: Die christlichen Autoren schreiben über alles Mögliche, eine neue Herrschaft, eine neue Religion, die sich auch noch "im Handstreich" verbreitet, erwähnen sie aber nicht? Kann ja wohl nicht sein, oder?
2. Es kommt immer wieder vor, dass uns Muslime Weltkarten präsentieren, über die ganz groß "Die Welt unter dem Islam" drüber steht - und uns damit suggerieren wollen, es habe sich um ein einheitliches Großreich gehandelt. Das ist aber im Grunde derselbe Unfug, als nähme man eine Karte des mittelalterlichen Europas und drucke "Die Welt des Christentums" darüber.
Tatsächlich lagen aber auch die verschiedenen Fraktionen des Islams auch immer miteinander im Clinch und keineswegs nur aus religiösen Gründen.
3. Am Sklavenhandel waren auch christliche Fraktionen beteiligt und m.E. ist Sklaverei mit dem Christentum genauso wenig vereinbar. Amerikaner waren an der Sklaverei beteiligt, obwohl sie an sich mit der Verfassung der USA unvereinbar ist. Der Islam selbst legt den Gläubigen sogar ans Herz, den Sklaven frei zu lassen, akzeptiert gleichwohl aber die historische Existenz der Sklaverei. Daher halte ich es für unangebracht, der Religion selbst die Sklaverei zum Vorwurf zu machen.
4. Der Islam war von Anfang an vom Spaltpilz befallen, aber das kennen wir ja von allen anderen Religionen auch. Es hat viel damit zu tun, dass die jeweiligen Religionsgründer selbst nichts aufgeschrieben haben, sondern nur ihre Anhänger - und das i.d.R. erst Jahrzehnte oder Jahrhunderte später, ohne selbst Zeitzeugen gewesen zu sein. Die Texte sind vieldeutig und erlauben widersprüchliche Interpretationen, wobei jede Seite für sich die absolute Wahrheit gepachtet hat.
5. Den heutigen Islam sehe ich in der Krise, ähnlich wie der Katholizismus zu Zeiten der Gegenreformation. Das oft behauptete Wachstum des Islam ist nur ein scheinbares, er hat seinen Höhepunkt schon überschritten. Die Nerven der Muslime liegen blank und zwar aus politischen und vor allem ökonomischen Gründen. Der Islam hat keine Antworten auf die Probleme der Moderne, kann sich aus sich selbst heraus nicht reformieren und ist auf Dauer nicht überlebensfähig. Die islamischen Länder sind, ob arm oder reich, Auslaufmodelle und die Verlierer der Globalisierung. Die derzeitige Radikalisierung der islamischen Länder ist die Reaktion darauf und wird die Nationen nicht aus ihrer Misere bringen.
Dazu fiel mir spontan eine Frage ein, die ich an dieser Stelle von neuem stellen möchte:
Warum hat es dann acht Jahrhunderte der gewaltsamen Ausbreitung des Islams gegeben, zwölf Jahrhunderte der Sklavenjagd und 14 Jahrhunderte Bruderkrieg zwischen Schia und Sunna?
1. Es gibt berechtigte Zweifel daran, ob die islamische Expansion zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert überhaupt so stattgefunden hat, wie uns das auch Muslime gern erzählen wollen.
Quelle:Bundeszentrale für politische Bildung: Zur Entstehung und Frühgeschichte des IslamDieser westliche Konsens beruht allerdings, wie auch die muslimische Tradition, auf Grundlagen, die von keinem Historiker akzeptiert würden. Die "Informationen" zu dem arabischen Propheten Mohammed sind erst in vier "biographischen Werken" aus dem frühen 9. und 10. Jahrhundert greifbar; auf Letzteres, die "Annalen" des at-Tabari, geht auch die überlieferte Geschichte der arabischen Expansionen, Reiche und Kalifen zurück.
Diese "Biographien" bieten weithin legendarisches Material: "Die wirklich geschichtliche Überlieferung ist äußerst gering. Da greift man zu den Andeutungen des Korans und spinnt sie aus (...)."[3] Vor allem aber geben sie Auffassungen über Mohammed und die Anfänge des Islam wieder, die erst zwei- bis dreihundert Jahre nach der behaupteten Lebenszeit Mohammeds abgefasst sind; sie sind Zeugnisse für das Denken der Autoren im 9. und 10. Jahrhundert, nicht aber Quellen für die lange zurückliegende Zeit.
[...]
Nun haben aber die Christen unter arabischer Herrschaft - Syrer, Griechen, Ägypter - nicht nur in diesen beiden Jahrhunderten zahlreiche Klöster und Kirchen gegründet und bis nach China Mission getrieben, sondern auch eine reichhaltige Literatur hinterlassen: Chroniken, Briefe, Predigten, Synodenbeschlüsse, Apokalypsen und vor allem theologische Werke. Diese aber befassen sich mit den gewohnten Geschäften: mit ihren innerchristlichen Auseinandersetzungen, Chalkedonier gegen Monophysiten, Monergeten, Monotheleten und umgekehrt, syrische gegen griechische christliche Auffassungen usw.
Nur sehr selten wird in diesen Schriften einmal die neue arabische Herrschaft erwähnt.
[...]
Von einer neuen Religion der Araber aber berichten die christlichen Quellen nicht.
Sieh an: Die christlichen Autoren schreiben über alles Mögliche, eine neue Herrschaft, eine neue Religion, die sich auch noch "im Handstreich" verbreitet, erwähnen sie aber nicht? Kann ja wohl nicht sein, oder?
2. Es kommt immer wieder vor, dass uns Muslime Weltkarten präsentieren, über die ganz groß "Die Welt unter dem Islam" drüber steht - und uns damit suggerieren wollen, es habe sich um ein einheitliches Großreich gehandelt. Das ist aber im Grunde derselbe Unfug, als nähme man eine Karte des mittelalterlichen Europas und drucke "Die Welt des Christentums" darüber.
Tatsächlich lagen aber auch die verschiedenen Fraktionen des Islams auch immer miteinander im Clinch und keineswegs nur aus religiösen Gründen.
3. Am Sklavenhandel waren auch christliche Fraktionen beteiligt und m.E. ist Sklaverei mit dem Christentum genauso wenig vereinbar. Amerikaner waren an der Sklaverei beteiligt, obwohl sie an sich mit der Verfassung der USA unvereinbar ist. Der Islam selbst legt den Gläubigen sogar ans Herz, den Sklaven frei zu lassen, akzeptiert gleichwohl aber die historische Existenz der Sklaverei. Daher halte ich es für unangebracht, der Religion selbst die Sklaverei zum Vorwurf zu machen.
4. Der Islam war von Anfang an vom Spaltpilz befallen, aber das kennen wir ja von allen anderen Religionen auch. Es hat viel damit zu tun, dass die jeweiligen Religionsgründer selbst nichts aufgeschrieben haben, sondern nur ihre Anhänger - und das i.d.R. erst Jahrzehnte oder Jahrhunderte später, ohne selbst Zeitzeugen gewesen zu sein. Die Texte sind vieldeutig und erlauben widersprüchliche Interpretationen, wobei jede Seite für sich die absolute Wahrheit gepachtet hat.
5. Den heutigen Islam sehe ich in der Krise, ähnlich wie der Katholizismus zu Zeiten der Gegenreformation. Das oft behauptete Wachstum des Islam ist nur ein scheinbares, er hat seinen Höhepunkt schon überschritten. Die Nerven der Muslime liegen blank und zwar aus politischen und vor allem ökonomischen Gründen. Der Islam hat keine Antworten auf die Probleme der Moderne, kann sich aus sich selbst heraus nicht reformieren und ist auf Dauer nicht überlebensfähig. Die islamischen Länder sind, ob arm oder reich, Auslaufmodelle und die Verlierer der Globalisierung. Die derzeitige Radikalisierung der islamischen Länder ist die Reaktion darauf und wird die Nationen nicht aus ihrer Misere bringen.