Seit es politisch unbedeutend wurde.
Seit wann soll das sein?
Quatsch. Der Tempelberg ist ein sorgsam austarierter Kompromiß, schließlich ein islamisches Heiligtum in einer jüdischen Umgebung. Er wird vom Staat Israel verwaltet, da richtet sich jedoch Vieles nach islamischen Regeln, da ist jedes Wort sorgfältig und langatmig erwogen. Ändert nun Israel auch nur eine Kleinigkeit daran (einseitig), löst das Befürchtungen aus, da geht es um Macht und Einfluß. Da will keiner unbedingt Waffen hinbringen, aber sich etwas von den verhaßten Besatzern vorschreiben zu lassen (das ist Ostjerusalem, besetztes Gebiet sein 1967), das geht gar nicht. Da muß man unbedingt lauthals protestieren.
Gar nicht, ich bemerke ja abschließend, daß dieser routinemäßige Protest Menschenleben kostet. Nur ist es ein Unterschied, ob man wegen jeder Kleinigkeit auf die Barrikaden geht ( das tut kein Terrorist) oder ob man Anschläge machen will. Wer demonstriert, mordet nicht - aber auch das kann Menschenleben kosten.
In etwa seit der Aufklärung.
Ich habe ja nur beschrieben, wie es ist - daß mir das gefällt, habe ich nicht gesagt. Es ist nicht nur auf dem Tempelberg so, auch in der Grabeskirche "besitzen" die vielen christlichen Konfessionen je eine Ecke, und die gesamte Kirche verfällt, weil die Einigung auf notwendige Arbeiten schwierig ist. An der Klagemauer...usw.
Inwiefern? "Gläubiger" bzw. "Ungläubiger" ist erstmal nur Bezeichnung einer einzigen Eigenschaft. Leider beliebt, aber dennoch Unsinn: eine Religion will mich belehren, führen, erziehen. Wenn ich Andere auf- oder abwerte, tut das gar nichts zur eigenen Entwicklung. Es gibt eben helle Lichter und trübe Funzeln, aber auch die können Mitglied einer Religion sein. Lernen kann man von ihnen aber eher nichts.
