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Erstes Baby aus dem Reagenzglas

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
BUUH! Brennt das Labor nieder!!
Moralisch höchst bedenklich und ein gefährlicher Präzedenzfall.
Wohin soll das nur führen? Die können doch dem armen Jungen nicht in 12 Jahren erklären, "du wurdest gezüchtet um deinen Bruder zu heilen!"

[Edit] Natürlich wieder in Amerika, wo sonst. Und dann bei dieser frommen und gottesfürchtenden Regierung[/EDIT]
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ganz so schlimm wie dkR finde ich das nicht. Das Ergebnis ist ein Mensch, und der wäre auch bei einer natürlichen Befruchtung entstanden. Ob es dennoch sein muss, bezweifle ich in diesem Fall. Ich habe absolut nichts gegen Stammzellenforschung und gegebenenfalls sogar das Heranzüchten von Embryonen. Aber einen Menschen tatsächlich künstlich herzustellen, ist eine prekäre Angelegenheit.
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Ah habs überlesen.
Tja Land der unbegrezten Möglichkeiten.
So schlecht ist das aber auch nicht
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Ich finde das aber sehr schlecht. Ein Baby zu zeugen, nur als "Stammzellenspender"!!
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Stimmt! Wir müssen lernen selektiv bestimmte Organe oder leere Körper zu züchten.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Ich denke, das Paar wollte sowieso noch ein Kind und hat es nicht nur als Ersatzteilspender geplant.
Was ich nur bedenklich finde, ist, daß viele Embryonen erzeugt, dann eines ausgewählt und die anderen getötet wurden. Stellt sich die Frage, wann Leben wirklich anfängt aber im Prinzip wurden seine Geschwister gezielt getötet.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Da regt mich doch sehr viel mehr auf, dass das Kind gezielt deswegen NICHT mit den anderen im Müll landete, eben weil es als Erstatzteillager verwendbar ist!
Ich finde das nicht sonderlich würdevoll. §1 und so! :evil:
Du meinst, die Ausbeutung als Ersatzteillager ist nur ein positiver Nebeneffekt? *Molotowcocktailauspack*
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Sie wollen doch nur Stammzellen aus der Nabelschnur entnehmen und keinen Arm abschrauben.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Trasher schrieb:
Sie wollen doch nur Stammzellen aus der Nabelschnur entnehmen und keinen Arm abschrauben.
Das mit dem Armabschrauben ist aber der logische nächste Schritt.
"Sie brauchen eine Spenderniere? Kein Problem! In 10 Monaten haben wir Ihren ganz persönlichen Ersatzteilspender gezüchtet!"
 

PirAz

Geheimer Meister
5. August 2002
176
na das mit der spenderniere dauert scho nochn paar jahre kommt aber och noch... nich in allen ländern und für alle aber wenn irgendso n prominenter sterbenskrank is kanna bestimmt in paar jahren in so nen kleinen staat der da keine entsprechenden gesetze hat sein eigenes ersatzteillager züchten lassen. dann könn se ihren alkoholexzessen früöhnen und zack! einfach ne neue leber rin - feddich ... und irgendwann werdn wir das nichmal mehr schlimm finden, so wie wir die spaßgesellschaft akzeptiert haben : spaß ham , bier trinken, teure autos fahren und bloß nich nachdenken obs nich och leute gibt die sich von dreck ernähren müssen
 

zeskwetsch

Geheimer Meister
27. Dezember 2002
238
TheUnknown schrieb:
Schon mal "Schöne, neue Welt" gelesen?
:roll:
Zu Anfang hielt ich es für absolut negativ.
Dann habe ich drüber nachgedacht. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher, ob diese Vision wirklich so negativ ist, denn im Grunde sind ja alle Leute dort glücklich mit ihrem Leben.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Wenn wir mal krank sind, dann wären wir auch dankbar für ein
Spenderorgan. Und wenn wir eine Nier oder eine Leber oder
was auch immer einfach so, unabhängig vom restlichen Körper züchten
könnten hätte wohl keine ein problem damit.
Aber erst ein Kind zu züchten, dem man dann organe wegnimmt??
Das ist rechtlich unhaltbar.
 

Skywalker

Großmeister
23. September 2002
94
Mal ohne viele Worte ein Gedicht von Erich Kästner zum Thema...denkt mal drüber nach:

Erich Kästner, Der synthetische Mensch

Professor Bumke hat neulich Menschen erfunden,
die kosten zwar, laut Katalog, ziemlich viel Geld,
doch ihre Herstellung dauert nur sieben Stunden,
und außerdem kommen sie fix und fertig zur Welt!

Man darf dergleichen Vorteile nicht unterschätzen.
Professor Bumke hat mir das alles erklärt.
Und ich merkte schon nach den ersten Worten und Sätzen:
Die Bumkeschen Menschen sind das, was sie kosten, auch wert.

Sie werden mit Bärten oder mit Busen geboren,
mit allen Zubehörteilen, je nach Geschlecht.
Durch Kindheit und Jugend würde nur Zeit verloren,
meinte Professor Bumke. Da hat er ja recht.

Er sagte, wer einen Sohn, der Rechtsanwalt sei,
etwa benötige, brauche ihn nur zu bestellen.
Man liefre ihn, frei ab Fabrik, in des Vaters Kanzlei,
promoviert und vertraut mit den schwersten juristischen Fällen.

Man brauche nun nicht mehr zwanzig Jahre warten,
daß das Produkt einer unausgeschlafenen Nacht
auf dem Umweg über Wiege und Kindergarten
das Abitur und die übrigen Prüfungen macht.

Es sei ja auch denkbar, das Kind werde dumm oder krank
und sei für die Welt und die Eltern nicht recht zu verwenden.
Oder es sei musikalisch! Das gäbe nur Zank,
falls seine Eltern nichts von Musik verständen.

Nicht wahr, wer könne denn wirklich wissen, was später
aus einem anfangs ganz reizenden Kinde wird?
Bumke sagte, er liefre auch Töchter und Väter,
und sein Verfahren habe sich niemals geirrt

Nächstens vergrößre er seine Menschenfabrik.
Schon heute liefre er zweihunderneunzehn Sorten.
Mißlungene Aufträge nähme er natürlich zurück.
Die müßten dann nochmals durch die verschiednen Retorten.

Ich sagte: Da sei noch ein Bruch in den Fertigartikeln,
in jenen Menschen aus Bumkes Geburtsinstitute.
Sie seien konstant und würden sich niemals entwickeln.
Da gab er zur Antwort: "Das ist ja gerade das Gute!"

Ob ich tatsächlich vom Sichentwickeln was halte?
Professor Bumke sprach's in gestrengem Ton.
Auf seiner Stirn entstand eine tiefe Falte. -
Und dann bestellte ich mir einen vierzigjährigen Sohn.



Gruß

Skywalker
 

Dilandau

Geselle
18. Juni 2003
45
da ich nunmal selbst das ergebnis einer künstlichen selbstbefruchtung bin, öffnet die tore für die genmittel.
 

dosenpfand

Großmeister
18. Juni 2003
54
allein die tatsache, dass es heute die möglichkeiten gibt, sich embryos nach best. genetischen gesichtspunkten auszuwählen, wird dazu führen, dass es auch immer wieder gemacht wird, egal ob verboten oder nicht.
es wird wohl immer einen doc geben, der sich darüber hinwegsetzt, also sollte man vielleicht besser daran arbeiten, dass das ganze in geregelten bahnen abläuft. (also von profis durchgeführt und nachdem alle anderen möglichkeiten erschöpft wurden)
sozusagen sollte diese möglichkeit als ultima ratio offen stehen, denn wer in solch einer situation ist, wird bestimmt nicht mehr aus prinzip nein sagen, sondern zumindest 2 oder 3 mal nachdenken.
 

Skywalker

Großmeister
23. September 2002
94
dosenpfand schrieb:
es wird wohl immer einen doc geben, der sich darüber hinwegsetzt, also sollte man vielleicht besser daran arbeiten, dass das ganze in geregelten bahnen abläuft.

Das kann ich nicht nachvollziehen.... klingt mir so nach "Wenn wir nicht verhindern können, daß jemand jemanden tötet, legalisieren wir Mord einfach...."

Klar ist so etwas in geregelten Bahnen besser aber deshalb noch lange nicht vertretbar....


Gruß

Skywalker
 

dosenpfand

Großmeister
18. Juni 2003
54
also erstmal hinkt der vergleich.
leben retten oder leben zerstören ist was anderes.
wollte damit nur sagen, dass es auch retortenbabys geben wird, wenn es verboten ist (genauso wie mord, der ja auch verboten ist, da stimmt der vergleich dann wieder)
und da dieses kind ein mensch wie jeder andere sein wird, da seine gene nicht verändert wurden, sehe ich da keine großen ethischen probleme.
wichtig sollte aber sein, dass sich dieses "aussuchen" wirklich auf medizinische notfälle beschränkt. designerbabys (größe, haut- und haarfarbe ...) sind wirklich moralisch verwerflich.
 

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