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Ethik, Moral - oder Gesetz?

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Die grundsätzliche Frage ist doch einfach, wie weit ich zu meinem eigenen Vorteil andere Menschen zu benachteiligen bereit bin.
Das fängt bei ein paar heimlich in der Küche gegessenen Zimtsternen an, bevor man den Teller ins Wohnzimmer trägt. Und endet bei Brustimplantaten aus Industrie-Silikon und drüber.
Mit dem Geld hat das ursächlich nichts zu tun.
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

und das billige Silikon war nicht der Grund um sich daran zu bereichern? ^^
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Doch, selbstverständlich war es das.

Nur ist das Geld nicht die eigentliche Ursache. Die Ursache ist der persönliche Vorteil. Und diesem Vorteil ist es egal, in welcher Gestalt er daherkommt. Allgemein gebräuchlich kommt er in Form von Geld daher, eben weil es frei konvertierbar und daher sehr verbreitet ist, aber das hat mit der Ursache nichts zu tun.
Das, worum im es im Kern letztlich immer geht, ist ein "mir geht es besser". Und im Sinne dieses Themas begleitet von einem "egal, ob es Anderen dadurch schlechter geht". Geld steht hier nur stellvertretend für all Das, was man gegen Geld eintauschen kann. Und das ist nahezu Alles, inklusive Gesundheit, weshalb das Geld so gern, aber dennoch fälschlicher Weise, für die Ursache gehalten wird.

Die Ursache bleibt Selbstsucht in Kombination mit mangelnder Empathie, so einfach und zeitlos ist das.
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Welche ja lt. buddhistischer Auffassung imho eine der Grundübel ist.
Ich setze mittlerweile die Angst, nicht genug zu haben/nicht das zu haben/sein, was einem zusteht, an 1.Stelle.
Darauf folgt der Neid, der das haben möchte, was andere haben/sind, woraus sich dann die Gier entwickelt, dies um jeden Preis zu bekommen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.814
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ethik und Moral fordern von uns, unserem Handeln bestimmte Grenzen zu setzen. "Gier" ist eine moralische (keine ethische!)* Wertung, die ein Bedürfnis als übersteigert kennzeichnet. Sie kann nicht nur die Form der Gier nach materiellen Gütern, sondern auch des Ehrgeizes oder der Lebensgier annehmen. Wer Zeit und Lust hat, kann noch prüfen, wie Ethik und Moral mit den anderen beliebten Todsünden, namentlich Trägheit und Zorn, harmonieren.

*Deshalb ist die Floskel von der Gier so unpassend und hat in der politischen Diskussion um die Wirtschaftskrise nichts verloren. Wer von Gier hören will, soll in die Kirche gehen und einer Predigt lauschen. In die Politik gehört eine ethische, keine moralische Debatte.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Moral und Ethik gehören aber zusammen wie ein paar Schuhe..... Ohne Moral biste genauso "einseitig barfuss" wie ohne Ethik.... Wenn alles "eitel Sonnenschein" ist, mag das nicht so tragisch sein, wenn aber der kalte Wind der Unbarmherzigkeit weht, dann frierste mindestens an einem Fuiss genauso....
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

"Es geht um das Finden eines allgemein gültigen Maßstabes. Ethik ist der Gegenstand des moralischen Urteils.
Die Ethik als Reflexion moralischer Urteile braucht ein Modell vom Menschen, um sein Handeln angemessen reflektieren zu können. Dazu braucht es eine Weltanschauung und Aussage über den Sinn des Lebens.
Ethik beschreibt nicht selber Moral."
http://www.denkprozesse.net/htm/pdf/Ethik.pdf

Um in der Politik/Wirtschaft zu bleiben, frage ich: was hat persönliche Erfolgsmaximierung mit Ethik zu tun? Ebenso das Fördern von Raubbau an seinen Mitmenschen?? :-?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.814
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ethik (oder Ethos) ist verallgemeinerte, verregelte und anwendbar gemachte Moral. Sie ist der Moral nicht gleichgestellt wie der rechte Schuh dem linken, sondern leitet sich aus ihr her. Nicht verallgemeinerte und nicht in Regeln gefaßte Moral ist nicht anwendbar, jedenfalls nicht institutionell, sondern höchstens persönlich. Der Wunsch, im gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Leben möge Moral, nicht Ethik, durch Institutionen, nicht nur durch Privatpersonen, angewendet werden, führt zu Willkür und Terror. Man denke an all die Versuche, strenge Sitten durchzusetzen, die im Laufe der Geschichte unter großen Opfern gescheitert sind.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Dann wäre Moral eher individualistisch anwendbar zu sehen, während Ethik versucht, allgemeingültige Handlungsregeln für alle aufzustellen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Das kommt darauf an - Freimaurer haben ebenso eine Moralvorstellung wie Christen - und "Bediingung der Mitgliedschaft" ist die Befolgung der Moralvorstellung.

- - - Aktualisiert - - -

Ethik (oder Ethos) ist verallgemeinerte, verregelte und anwendbar gemachte Moral. Sie ist der Moral nicht gleichgestellt wie der rechte Schuh dem linken, sondern leitet sich aus ihr her. Nicht verallgemeinerte und nicht in Regeln gefaßte Moral ist nicht anwendbar, jedenfalls nicht institutionell, sondern höchstens persönlich. Der Wunsch, im gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Leben möge Moral, nicht Ethik, durch Institutionen, nicht nur durch Privatpersonen, angewendet werden, führt zu Willkür und Terror. Man denke an all die Versuche, strenge Sitten durchzusetzen, die im Laufe der Geschichte unter großen Opfern gescheitert sind.

Auch die Nazi's hatten eine "Ethik", ebenso die Kommunisten der DDR. Beide Ethikvorstellungen arteten ebenso in Terror aus....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.814
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ich würde weder den einen noch den anderen perversen Quatsch als Ethik bezeichnen wollen, schon wegen der inneren Widersprüchlichkeit und Beliebigkeit. Eine Ethik sollte mit Moralvorstellungen beginnen und versuchen, allgemeingültige Regeln zu formulieren, ohne bestimmte Ziele zu definieren. Sowohl Nationalsozialismus als auch Kommunismus zäumen das Pferd von hinten auf, definieren zuerst Endziele (Weltrevolution, Diktatur des Proletariats, Völkermord) und verschwenden keinerlei Zeit mit allgemeingültigen ethischen Regeln.

- - - Aktualisiert - - -

Dann wäre Moral eher individualistisch anwendbar zu sehen, während Ethik versucht, allgemeingültige Handlungsregeln für alle aufzustellen?


Ja, so ist es. Vor allem sind das aber objektivierbare und durchsetzbare Regeln.
 

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