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Ethik, Moral - oder Gesetz?

G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ich sehe das wie Moritz,
die Beispiele die er anführt sprechen da für sich.
Zum Kirchenasyl....auch wenn man mit Kirche sonst nichts am Hut hat geht es nach meinen Informationen ( die ich von dieser Seite- Achtung, eine "kirchliche"- habe Asyl in der Kirche e.V. ) darum, dass Flüchtlinge, die keinen legalen Aufenthaltstatus haben für eine bestimmte Zeit unter Kirchenasyl stehen wenn bestimmte Vorraussetzung gegeben sind und sie trotzdem von Abschiebung bedroht sind.
Wenn der Staat hier nicht greift( und die Gründe dafür wären durchaus interessant) halte ich die moralischen und ethnischen Gründe für ausreichend um über einem Gesetz zu stehen, da hier scheinbar eine Loch enstanden ist durch das der eine oder andere Flüchtling fallen kann.
Es geht ja letzlich "nur" darum die Entscheidung einer Behörde zu überprüfen und ein neues Asylverfahren anzustreben.
So ganz im privaten Bereich kann es meiner Meung nach auch dazu kommen, dass man Entscheidungen trifft, die nicht unbedingt im Einklag mit irgendwelchen Verordnungen sind.
Man könnte theorethisch ständig jemanden anschwärzen tut es aber nicht, weil man keinen Sinn dahinter sieht und die eigene Moral vor irgendwelchen kleinen Verstößen steht die XY begeht.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Interessantes Beispiel Thomas. Rückblickend ist aber wegen den SS20 und Pershing in der BRD aber auch kein Krieg ausgebrochen - also war die Position der Friedensbewegten damals rückblickend betrachtet mindestens überzogen.

"Überzogen", Viminal? Ich war selbst im Hofgarten - und nahezu alle Demonstranten damals waren sich einig: Ein Bekloppter der irgendwo auf der Welt "auf den Knopf drückt" - und aus ist es mit lustig.... Man konnte zwar vermuten dass der "böse Russe" wirtschaftlich nicht mehr in der Lage war einen Krieg zu führen - aber
sicher war die Vermutung keineswegs. Und man erinnere sich: Trotz der desolaten wirtschaftlichen Situation sind die Sowjets "fröhlich" in Afghanistan einmarschiert und haben "Krieg gespielt"

Was nun die Propaganda der "roten Unterwanderung der Friedensbewegung" angeht, Jäger: Ich habe seinerzeit in Göttingen gewohnt, und die Göttinger Friedensinitiativen wussten sehr wohl "bei wem Moskau am Rad dreht". Da gab's drei "DKP-nahe" Initiativen - und 30 Initiativen (u.a. auch kirchliche) die mit "den Roten" nix am Hut hatten.

In Bonn hat sich dann bei Gesprächen mit anderen Initiativen aus anderen Städten heraus gestellt, dass die auch wussten wer "ihre Pappenheimer" sind. Und es gab sogar DKPler die der Meinung waren: "Wenn die Perhings hier nicht stationiert werden - werden vielleicht auch SS 20 aus der DDR abgezogen...". So "rot versus schwarz" wie die Konservativen das immer noch darstellen, war die Friedensbewegung gar nicht....

- - - Aktualisiert - - -

Ich persönlich sehe in der Vergangenheit der BRD keinen Grund für einen Umsturz, in der DDR Vergangenheit jedoch reichlich.

Lassen wir doch die derzeitige Situation sprechen ob ein Umsturz nötig gewesen wäre:
Oh wir gehören zu den reichsten Ländern der Welt.
Oh wir leben in großer Freiheit, größer als an fast allen anderen Orten auf der Welt.
Oh wir leben mit großer Sozialer Absicherung.

Hmm. Ja Du hast Recht, man hätte alles kaputt schmeißen sollen für irgendwelche Linksutopistischen Ideen so das wir uns alle jetzt in 100% Überwachter Gosse suhlen könnten.

Heute gab's im Radio in Berlin eine Meldung: Der DPWV (wer die Abkürzung nicht kennt: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband) hat festgestellt, das trotz annähernder Vollbeschäftigung die Zahl der Armen steigt und es für diejenigen die an oder unter der Armutsgrenze leben müssen nahezu unmöglich ist, der Armut zu entkommen.

Und - wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, wir erfreuen uns (noch) zahlreicher demokratischer Freiheiten. Nur die soziale Absicherung wird mehr und mehr ausgedünnt... aber es geht uns besser als den Kenianern oder den Somalis.... Interessant - aber wir leben nicht in Kenia oder Somalia, oder?

Und - es geht nicht um's "kaputt schmeissen"; es geht darum sie zu verbessern, anstatt zuzusehen wie sie sich Jahr um Jahr verschlechtern. Eine Verbesserung hat nicht notwendigerweise was mit einer Rebellion oder Revolution zu tun.... Aber - wer nur in "schwarz - weiss" (oder "schwarz - rot - grün") -Kategorien denkt, dem fällt das "natürlich" nicht auf.....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Thema Pershing, SS20 etc.:
Nöh, ein Krieg ist nicht ausgebrochen, aber ich weiß, dass 1981 die erste Stufe der Mobilmachung stattgefunden hat+wen das interessiert, dem kann ich das gerne per PN berichten.

Da ich dazu neige, mittels Überspitzung Positionen heraus zu stellen, kann ich ja manchmal missverstanden werden.
Klar ist es Blödsinn zu glauben, dass mittels Demonstrationen bestimmte Gesetze geändert werden(hier:Asylrecht). Ich wollte aber verdeutlichen, dass der satte Deutsche(+da nehm ich mich nicht aus)zwar über die armen Somalis lamentieren kann, aber da seltenst aktiv was tut.

+ dass die Friedensbewegung moskauferngesteuert war, ist so ein alter Hut, da bräuchte man gar nicht mehr drauf eingehen.Das warn ja auch alles dumme Menschen,die da mitgemacht haben+ keine Ahnung hatten+deswegen von den schlauen moskautreuen DKP'lern manipuliert werden konnten. Au Mann!
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Und - es geht nicht um's "kaputt schmeissen"; es geht darum sie zu verbessern, anstatt zuzusehen wie sie sich Jahr um Jahr verschlechtern. Eine Verbesserung hat nicht notwendigerweise was mit einer Rebellion oder Revolution zu tun.... Aber - wer nur in "schwarz - weiss" (oder "schwarz - rot - grün") -Kategorien denkt, dem fällt das "natürlich" nicht auf.....

Leider, leider kommen aber alle nur mit "erstmal Kaputschmeißen" daher und sind gegen alles ... nur wie es besser gehen soll weiß keiner.
Aber nochmal, ich finde es in jeder Hinsicht absonderlich Westdeutschland vorzuhalten sie hätten keinen Aufstand geschafft wie die Ostdeutschen. Dafür gab es eben schlicht keinen ausreichenden Grund (wie im Osten).

... und das es uns besser geht als sogut wie ALLEN anderen Ländern (nicht nur Somalia oder so) heißt mit Sicherheit NICHT das man nicht verbessern könnte oder müsste.

Nur eben nach "Umsturz" zu brüllen ist doch etwas vermessen.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Mir ist im Laufe des Tages eingefallen warum die Diskussion hier sinnlos ist, nämlich weil wir auf zwei komplett verschiedenen Ebenen diskutieren. Ihr redet eher auf einer visionären Ebene davon wie es sein sollte und kümmert euch nicht darum wie dies ganz praktisch real umsetzbar ist. Ich und andere sind aber sehr stark Praxisorientiert und prüfen eure Ideen gegen die harte Realität ab bzw. überlegen Maßnahmen die real umsetzbar sind.

Analogie: Wir sind alle 100kg übergewichtig, wir fressen nur McDonalds und Süßigkeiten und schon beim Treppen steigen hecheln wir wie ein Hund.
Die Friendensbewegten in diesem Thread sind nun all diejenigen, die davon reden dass wir 100kg weniger wiegen sollten, uns nur noch gesund ernähren und so sportlich sein sollten dass wir einen Marathonlauf schaffen.
Ich und ein paar andere sind dagegen jene, die sich überlegen was sie heute, hier und jetzt mit immer noch 100kg zu viel auf den Rippen praktisch schaffen können - z.B. für den Anfang nur mal 5 Kniebeuge und keine Schokolade mehr.

Die Friedensbewegten schreien dabei natürlich auf - weil sie fälschlich glauben, dass wir in 5 Kniebeugen und dem weglassen von Schokolade bereits das Endziel sehen. Wir dagegen rollen mit den Augen bei den Vorstellungen der Friedensbewegten, weil wir genau wissen dass wir mehr als 5 Kniebeuge heute nicht schaffen können.

Niemand hier will doch Krieg oder Gemetzel. Die Kontroverse ist doch nur die zwischen Theorie und Praxis.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ansonsten: Du bist genau so ein arroganter Mensch wie ich,Viminal, allerdings ist mir diese bewusst+ich arbeite an derselben, während du+deine Gruppierung(muss ja ne tolle Elite sein) wohl glaubt, dass ihr was besseres wärd als der Rest der Menschheit, weil ihr ja 'was' tut.
Dann tutet mal weiterhin + schaut auf 'uns' herab!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Nur eben nach "Umsturz" zu brüllen ist doch etwas vermessen.

Um das mal klar zu stellen, Malakim: Ich "brülle" nicht nach Umsturz - aber fordere eine politische Reformation. Und da bin ich nicht der Einzigste....

- - - Aktualisiert - - -

Real, Viminal, ist dass Menschen im Mittelmeer ersaufen, weil wir um Europa herum neuen Mauern hochziehen. Real ist, das es den Waffenverkäufer nicht juckt wer was mit den verkauften Waffen macht - Hauptsache "die Kohle stimmt". Real ist, das wir in einer "Zeit" leben, in der Geld wichtiger ist als der Mensch. Real ist auch, das ohne eine Vision sich nichts bewegt und das man Visionäre gerne als "Spinner" bezeichnet, weil die Vision, sollte sie auch nur ansatzweise verwirklich werden können, "an der gewohnten Macht kratzt" (...was - nur am Rande bemerkt - einer der Hauptgründe dafür ist, warum Baha'i im Iran verfolgt werden und christliches Engagement in Saudi-Arabien "nicht gerne gesehen" wird).
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

"You may say, I'm a dreamer, but I'm not the only one!"(John Lennon in 'Imagine').
Das Problem ist nur: Wie könnten WIR da Veränderungen herbei führen?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Ich hab gerade die Religionsarbeit einer 5 Klasse gesehen, dass war Thema: Was sind Menschenrechte, was ist Menschenwürde, was verstehst du unter der goldenen Regel, findest du Gesetze notwendig und wenn ja warum...
Wenn Religionsunterricht zu Ethik Unterricht wird, kann ich damit ganz gut Leben.
:lol:
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Tja - da müsste man "nur" ein konsequentes "Missionierungsverbot bei Religionslehrern/Lehrerinnen" anordnen und beaufsichtigen - und dann geht das schon.... Und man müsste den Religionsunterricht offen gestalten, also nicht so wie in meiner Schulzeit: "Die Evangelischen gehen in's linke Klassenzimmer, die katholischen in's rechte Klassenzimmer und die anderen gehen in die Mitte und schreiben einen Aufsatz über das Thema: "Was ich mir vom Osterhasen wünsche".....
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Hallo ThomasausBerlin;

Tja - da müsste man "nur" ein konsequentes "Missionierungsverbot bei Religionslehrern/Lehrerinnen" anordnen und beaufsichtigen - und dann geht das schon.... Und man müsste den Religionsunterricht offen gestalten, also nicht so wie in meiner Schulzeit: "Die Evangelischen gehen in's linke Klassenzimmer, die katholischen in's rechte Klassenzimmer und die anderen gehen in die Mitte und schreiben einen Aufsatz über das Thema: "Was ich mir vom Osterhasen wünsche".....

Selbst auf der katholischen Grundschule wird Religion allgemein gelehrt, die Kinder gehen aber zu sämtlichen Festen in die Kirche etc. Meine Tochter hat sich schon in der 3 Klasse entschieden auf die Kommunion zu verzichten und hat damit noch einige andere auf diese Idee gebracht. Sie hat aber keine Nachteile auf der katholischen Schule dadurch bekommen, damit wurde also offen und souverän umgegangen.

Der Religionsunterricht besteht an staatlichen Schulen, schon lange aus dem Bereich Ethik und allgemeine Informationen über Religion. Ein Verbot der christlichen Rituale, wäre an einer katholischen Schule etwas albern.

Ich bin für einen gemeinsamen Ethik/Religionsunterricht und nicht für eine Trennung der Schüler innerhalb der Schule, Religion ist Privatsache und hat so gut es geht, nichts in der Schule zu suchen. Es sei denn man meldet sein Kind auf einer religiösen Schule an.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Eine Ethik ohne Religion, wurde auch von Stephane Hessel propagiert wie so andere ganz moderne Ansichten....der aktive Senior schrieb vor seinem Tod noch ein Essay "Empört euch"!

Antifaschist, Diplomat und im hohen Alter noch Aktivist, der dem Unbehagen gegenüber dem Finanzmarktkapitalismus eine Stimme gab: Stéphane Hessel, Autor von "Empört euch!", ist tot. Ein langes Leben im Kampf für Menschenrechte und eine gerechtere Welt ist zu Ende gegangen.

, sein Plädoyer für eine neue Widerstandskultur im Geist der Résistance war für viele eine überfällige Antwort auf die Verwerfungen, die die Bankenkrise 2009/2010 mit sich brachte.
Nachruf auf Stéphane Hessel - SPIEGEL ONLINE


https://www.youtube.com/watch?v=qLQjcfR5ot0
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

...bei so viel Dummheit in der Welt reichen selbst die "über 90" Jahre Lebenszeit der Besten nicht aus um das Bildungsniveau zu heben.....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Das würd' ich so nicht unterschreieben... Das ist so wie mit dem Küchenmesser - man kann's nutzen um das Gemüse für die Minestrone klein zu schneidem. Man kann's auch als Waffe benutzen...

Mit dem Geld an sich ist das genauso: Ohne Ethik und Moral wird Geld zur Waffe. Mit Ethik und Moral ist Geld das Mittel um dauerhaft die Hungrigen zu ernähren und ihnen darüber hinaus noch die Mittel in die Hand zu geben, damit sie nicht mehr hungern müssen...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.867
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

Und wenn wir Tauschwirtschaft hätten, würden Ethik und Moral wahrscheinlich nicht mit Getreide oder Salz oder Zigaretten oder Schnaps oder Nägeln oder Angelhaken oder Patronen oder Großvieh zusammenpassen. Das sind alles lagerfähige, gängige, begehrte Güter, die zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel gedient haben.
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Ethik, Moral - oder Gesetz?

sicherlich! Deine Aussage kann man jedem x-beliebigen Model überstülpen, vom Küchenmesser bis zur Nuklearwaffe. Wenn nicht ständig der Satz "der Zweck heiligt die Mittel" im Wege stehen würde, käme wahrscheinlich am Ende ein recht ansehnliches Ergebnis raus. Es geht um die Ziele eines oder mehrer Menschen. Was soll am Ende heraus kommen? Der Weg dorthin, wird dann mit Ethik, Moral oder eben dem Mammon befreit von Ethik und Moral beschritten.
Ist es moralisch vertretbar, ein Entwicklungsland als großen Feldversuch für Impfstoffe zu missbrauchen, oder dient das dem höheren Ziele? Nur ein Beispiel am Rande.
Ist es ethisch vertretbar Tonnen von Lebensmittel wegzuschmeißen, damit die Brotauslage beim Bäcker im hübsch aussieht? Oder dient es einem höherem Ziel?
Dem Ziel mehr zu verkaufen? Oder soll es visuell unsere Augen schonen? :wink:

aber die Frage war ja
Unabhängig vom christlichen Bezug wirft das die spannende Frage auf: Kann, darf Ethik und Moral über der staatlichen Gesetzgebung stehen?

sie sollte ein Bestandteil sein!
 
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