Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

eurokrise

jamguy

Geheimer Meister
4. Januar 2012
354
AW: eurokrise

[...]
Wer sich mit einer von Großkotz und Arroganz nie völlig freien Geisteshaltung und mit einer meist rosarot gefärbten Erinnerung an die ach so tolle D-Mark,
mal eben selbige zurück wünscht und sich also aus dem europäischen Integrationsprozess herausziehen möchte, dem fehlt es meiner Ansicht nach ganz gehörig
an Geschichtsbewusstsein, an Gegenwartswahrnehmung und an Zukunftsvisionen.

Toll, nur 2 Sätze. :read: Nachbar

Ungarn macht es vor.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: eurokrise

ICh muss kein experte sein, man muss nur mal völlig logisch 1+1 zusammen zählen.
Nein ein Experte nicht. Aber sich ein wenig mit dem Thema beschäftigen und dazu etwas Wissen muss man schon.


AUs panik schieben sich die banken milliarden hin und her aber dann sagt man das land verarmt durch arbeitlose die nichtmal 3 prozent der ausgaben in DE ausmachen.
Die Ausgaben für Arbeit und Soziales beträgt über 40 %

Ich hab auch keine grosse ahnung von der wirtschaft u.s.w aber ich brauch auch kein geniee sein um zu erkennen das der euro mir persöhnlich und auch keinen den ich kenne was gutes gebracht hat.
Woher weißt du denn, ob es vom Euro kommt, oder andere Gründe hat?

Einfach blind irgendwelchen politiker und wirtschafts geschwaffel glauben hat auch nichts mit ahnung zu tun.
Nein da hast du Recht. Genau deswegen ist es ja wichtig sich damit zu beschäftigen, um dann erkennen zu können, was Geschwafel ist und was nicht.

Zu verstehen was der Euro gebracht hat und was nicht .... erfordert mehr als die Beobachtung des eigenen Geldbeutels.


Kann man etwa ohne den euro kein handel betreiben? Kann ein land mit eigener währung nicht überleben? Wie macht es denn zb. die schweiz und co. ?
Man kann Handel betreiben, aber ein Land, welches überwiegend vom Export in einer globalen Wirtschaft lebt... lebt nun mal davon, dass sich die Menschen in der Welt ihre Waren kaufen können. Deswegen ist die Währung da ein wichtiger Faktor. Wenn die Währung zu teuer ist, dann gehen die Preise der Waren in den anderen Ländern so hoch, dass keiner die kaufen kann. Wenn die Währung instabil ist ist das auch nicht gut, weil die Preise dann in den Keller gehen.
Eine kleine Facette z.b. : Wenn ein anderes Land, wie China fremde Währungen bunkert und damit die Währung in eine Inflation treiben kann, wenn sie sie auf den Markt wirft .... dann wäre das für ein Exportland mit einer Landeswährung eine Gefahr. In einem Verbund mit vielen Ländern sieht das schon etwas anders aus.


Unterschiedliche Länder haben auch unterschiedliche Bedarfe und müssen dies auch in Ihrer Währungspolitik mit bedenken ..... Währungspolitik
Die Schweiz lebt nicht vom Export und läßt sich deswegen nicht vergleichen.
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: eurokrise

@ Silly


Ok ich erkenn deine Argumente an und sehe auch vieles ein. Dennoch ist es seltsam das genau wo der euro eintrifft alles anfängt den bach runter zu gehen.
40% für soziale sachen okeyy aber die eigentlichen arbeitslosen sind grad mal 3 oder 5 % aus diesen 40% der rest sind ganz andere sachen, mütter, arbeitsunfähige u.s.w


Mag schon sein das ich das mir nicht richtig vorstellen kann mit der weltwirstschaft und ich dadurch falsche entschlüsse fasse.


ABer trotz allen gegenpunkten, in meinen augen war der euro eine falle für unser finanzsystem.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Hi Sailess :)
Respekt das du das so einräumen magst :top:
Ok ich erkenn deine Argumente an und sehe auch vieles ein. Dennoch ist es seltsam das genau wo der euro eintrifft alles anfängt den bach runter zu gehen.
Naja, das ist eine verständliche aber auch recht subjektive Betrachtungsweise.
Denn in den Jahren hat sich auch sehr viel politisch und weltwirtschaftlich verändert. kleines Beispiel: Hast du mal die Auswirkungen der Wiedervereinigung bedacht?

Insgesamt ist es schwer zu trennen, was nun woher kommt. Weil man selber das naheliegende und selbsterlebte zum Maßstab nimmt.


Es läßt sich auch leicht auf den Euro schieben, weil wir nicht vergleichen können, wie es uns gehen würde, wenn wir die DM behalten hätten.



40% für soziale sachen okeyy aber die eigentlichen arbeitslosen sind grad mal 3 oder 5 % aus diesen 40% der rest sind ganz andere sachen, mütter, arbeitsunfähige u.s.w
:gruebel:
Wie kommst denn auf die 3 % ? Ich kann das jetzt nicht so nachvollziehen.
Du hast schon recht in dem Punkt das in den 40 % noch andere Ausgaben drin sind, aber 49 Mrd davon sind Arbeitsmarktpolitik, dass sind allein schon 15 %

Dann kommt in anderen Resorts etwas dazu.... das schwer abzugrenzen, was die Arbeitslosigkeit für Kosten verursacht....z.b. gibt es da teilweise auch vermehrte Kosten in den Bereichen: Kinder, Familie, Jugendhilfe, Wohngeld, Gesundheit, Bildung ..... Teilweise sind das auch Kosten die sich in den Länderhaushalten verstecken und nicht im Bundehaushalts auftauchen.
Außerdem muss man die Mindereinnahmen hinzuzählen,(Lohnsteuer, Pflegevers, Krankenvers usw)
:gruebel:
Als ich eben mal im Internet gesucht habe, habe ich eine Doktorarbeit zu dem Thema gefunden *g*
Die will ich jetzt nicht lesen, aber alles in allem sind 3 % bei weitem zu wenig, wenn schon alleine die Arbeitsmarktkosten 15% betragen.Bundesministerium der Finanzen: Bundeshaushalt*2011*
Außerdem kommen noch 42 Mrd für die Bundesagentur für Arbeit hinzu. Bundesagentur für Arbeit
Wenn ich das richtig grob überschlagen habe, dann sind alleine schon diese beiden Punkte 26 % der Ausgaben des Bundes.
Mehr möchte ich jetzt nicht raussuchen. Ist ja auch eher am Rande hier von Belang, oder?

Mag schon sein das ich das mir nicht richtig vorstellen kann mit der weltwirstschaft und ich dadurch falsche entschlüsse fasse.
Ich glaube, dass es uns allen schwer fällt das alles wirklich zu verstehen.
Wir leben mittlerweile in einer Welt in der alles was wir konsumieren oder nicht konsumieren, irgendwo Auswirkungen hat. Das wird uns allen etwas zu viel.

Deswegen ist es ja so verlockend, wenn Menschen daher kommen und einfache Lösungen anbieten. "Der Euro ist schuld .... Wir wollen die DM zurück"
Wenn man sich mit vielen Themen der Politik ernsthaft auseinander setzt und nach wirklich möglichen Lösungen sucht ..... dann ist das als wenn man Knoten im Hirn bekommt.
Und da gibt es zum Glück Menschen, die bieten einem Projektionsflächen für den Frust .... und sie bieten einem eine angebliche Lösung, bei der man kein Knoten im Hirn bekommt.


ABer trotz allen gegenpunkten, in meinen augen war der euro eine falle für unser finanzsystem.
Letztens hatte ich einen Artikel darüber gelesen, dass es eigentlich nicht rechtens sei, wenn Deutschland mit dem Finger auf die Griechen zeigen würde, als wären sie schuld.
In Deutschland sind die Lohnkosten/Export in den letzten Jahren eigentlich nicht gestiegen. Was uns ärgert und was wir ungerecht empfinden.
Das hat aber wiederum wirtschaftlich den Vorteil gebracht für Deutschland .... und den Nachteil für andere Länder .... das wir relativ günstig deren Märkte mit unseren Waren überschwemmen können.
Unsere Verluste im Europäischen Markt werden im Moment durch den ansteigenden Chinesischen Markt (teilweise) kompensiert.

Ich denke wir hätten die Folgen der Wiedervereinigung und da wir ein Exportland sind mit der DM keine Chance gehabt. Es würde uns jetzt dramatisch schlechter gehen. Mit der Wiedervereinigung und allen anderen Faktoren wäre das für Deutschland nicht toll gewesen. Wenn ich mich recht erinnere machen wir 40% unserer Exporte in die Länder der EU. Wenn sie nicht den Euro hätten, meinst du sie würden unsere Waren kaufen?

*such*
Der starke Euro, der deutsche Waren in Ländern, die nicht der Eurozone angehören, erheblich teurer machte, wirkte sich nur gering aus, da ein Großteil der ausgeführten Waren in Länder der EU ging. Im Jahr 2009 lag der Anteil der Ausfuhren in EU-Länder bei 62,3 Prozent des deutschen Gesamtexportes, in Euro-Länder bei 42,7 Prozent.
Wirtschaft Deutschlands

Wobei ich persönlich die finanziellen EuroGründe nicht im Vordergrund sehe. Viel wichtiger finde ich die Chance auf Frieden und Kooperation in der EU als eine Chance für uns.


Angenommen wir hätten die DM behalten. Bei der wirtschaftlichen Potenz von Deutschland wäre die Währung erstmal wahrscheinlich ziemlich teuer gewesen und wir hätten erst recht Probleme gehabt, die Lohn/Stückkosten runterzubekommen, damit jemand auf der Welt unsere Waren kauft.
Außerdem hätte unsere starke Währung auch taktische Spiele von anderen Ländern/ausländlichen Firmen ins Rollen gebracht.... die ich gar nicht in ihrem Ausmaß abschätzen kann. Das führt an die Grenze auch für andere Länder erpressbar zu sein, weil sie einen in eine Inflation treiben könnten.
Ob durch taktische Spiele oder einfach dadurch, um unsere Waren überhaupt auf dem Weltmarkt verkaufen zu können .... es wäre meiner Meinung nach zwangsläufig auf einen Absturz der DM hinausgelaufen.
Deswegen bin ich froh das wir den Euro haben.

Aber mir stinkt es auch, dass man heute das Gefühl hat, Geld würde die Welt mehr denn je regieren.
Dies läßt sich aber nicht dem Euro zuschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: eurokrise

Danke für deine mühe Silly, hast schon gut strukturierte beobachtungen und gedanken gemacht.

Warum wir das mit dem geld regiert die welt prinzip merken, ist die schwere zeit die wir haben wo auch jeder ein stück mehr zeigt das zahlen wichtiger als meinungen sind.


Wir beobachten das einfach mal weiter mit dem euro.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269

bruneor

Geheimer Meister
3. Januar 2010
197
AW: eurokrise

Als erstes würd ich den Dm/Euro Vergleich weglassen weil keiner von uns sagen kann wie es uns mit der Dm ergangen wäre,also sind diese Vergleiche nur spekulativ.(und spekulieren is hier nicht so angesagt,die jungs stehen doch alle auf Fakten)

So kommen wir zum Euro !
Wenn es unserem Land so gut geht wieso sind wir den dann so Pleite???
Ein großteil unserer Kommunen ist pleite! Immer mehr öffentlichen Einrichtungen werden die Gelder gekürzt oder ganz zu gemacht! (Bibliotheken,Schwimmbäder,Jugendtreffs...usw)
Von Investitionen in die Infrastruktur mal ganz zu schweigen....(zb. Straßenbau,Wasserstraßen ,Schulen...usw)

Also so wie es aussieht nützt der Euro nur der Wirtschaft aber nicht dem Land!Dem Arbeiter bestimmt nicht!

Zitat"

Die traurige Wahrheit hinter dem „Jobwunder“
Von Markus Fasse, Ulf Sommer und Dietrich Creutzburg, www.handelsblatt.com, 08.02.1011
Das sogenannte „Jobwunder“ klingt positiver, als es ist. Ein Blick hinter die Kulissen der schönen Arbeitsmarkt-Zahlen belegt: Unterm Strich verlagern nicht zuletzt die Dax-Konzerne mehr Stellen ins Ausland, als sie im Inland schaffen. Großer Profiteur ist die Zeitarbeitsbranche. Doch die Gewerkschaften gehen wegen der "Lohndrückerei" immer mehr auf die Barrikaden.

Arbeitslosenzahlen 2011


Dann lese ich immer was von EU=Frieden

Dann schaue ich nach Griechenland und Italien! Da sind mittlerweile Regierungen an der Macht die NICHT vom Volk gewählt worden sind!!! (Würd ja gern mal sehen was der Deutsche sagen würde wenn die Eu kommt und uns vorschreibt wer hier regiert ohne Wahlen)!In Slowenien mußte die nicht Eu-Freundliche Regierung nach der Abstimmung gegen die Eu zurücktreten,man könnte sagen die wurden höfflich weggepresst!!!
Schauen wir aber nochmal auf Griechenland! Da hatte uns Kauder ja ne super Idee und wollte direkt nen neuen Gauleiter einstellen!!

Zitat"Es muss klargemacht werden: Geld gibt es nur, wenn das Land straff geführt wird - notfalls bis hin zu einem Staatskommissar, der von der EU oder den Euro-Staaten eingesetzt wird“,

Kauder will Griechenland notfalls den Geldhahn abdrehen - Politik | DerWesten

Klar kann man nicht ständig Geld reinpumpen ohne Forderungen zu stellen doch sieht das hier sehr nach einem Wirtschaftskrieg aus!!! Vor allem muß man ja auch mal sehen wo die Schulden der Griechen herkommen!
Somit kommen wir zum Exportland Germany!
Wie kann ich den mit einem Land wo bekannt ist das es Pleite ist Geschäfte machen!!! Wo sollen die den das Geld hernehmen ohne Schulden zu machen ! Hier mal zahlen aus 2004:

Die griechischen Exporte nach Deutschland beliefen sich 2004 auf 1.471,3 Mio. Euro, während die Gesamtimporte aus Deutschland im gleichen Jahr 6.311,5 Mio. Euro ausmachten

So sind unsere Exporte anscheinend auf einer Schuldenblase aufgebaut , die irgendwann mal Platzen mußte! ( Man müßte mal sehen wie das Export/Importverhältniss bei anderen Schuldenstaaten mit Deutschland ausschaut,hab ich jetzt aber keine Lust zu)

Jetzt müßte man auch nochmal schauen inwieweit Deutsche Banken darin verwickelt sind!Sollten die nämlich den Griechen auch Geld gepumpt haben und nun Hilfe durch unsere Steuergelder bekommen haben dann haben wir ja so zu sagen unsere Exporte selber bezahlt!

Also ob man da stolz drauf sein kann Exportland auf Pump zu sein mag ich zu bezweifeln!

Auf jedenfall wird es ein spannendes Jahr 2012 und wir werden sehen wie es weiter geht mit dem Euro..oder auch nicht!!!





 
Zuletzt bearbeitet:

bruneor

Geheimer Meister
3. Januar 2010
197
AW: eurokrise

Solange hier permanent von "uns" und von "Ländern die Kacke bauen" gesprochen wird, und solange es als ganz schlimm
empfunden wird, wenn deutsche (hart erarbeitete, ja ja) Steuergelder bei (wahrscheinlich verlotterten) französischen Banken landen,
solange gibt es eine Euro-Krise, weil es leider an der Einsicht zur Notwendigkeit eines vereinigten Europa mangelt.

Wer sich mit einer von Großkotz und Arroganz nie völlig freien Geisteshaltung und mit einer meist rosarot gefärbten Erinnerung an die ach so tolle D-Mark,
mal eben selbige zurück wünscht und sich also aus dem europäischen Integrationsprozess herausziehen möchte, dem fehlt es meiner Ansicht nach ganz gehörig
an Geschichtsbewusstsein, an Gegenwartswahrnehmung und an Zukunftsvisionen.

Toll, nur 2 Sätze. :read: Nachbar


Na wenn das die Gegenwartswahrnehmung ist dann möchte ich auf die Zukunftsvision doch gern Verzichten!

Zitat"Das hochverschuldete Land hat im Gegenzug für internationale Hilfe strenge Sparmaßnahmen verordnet. Diese haben die seit Jahren anhaltende Rezession aber noch weiter verschärft. Seit Beginn der Wirtschaftskrise haben in Griechenland fast 900.000 Menschen ihren Job verloren. Hunderttausenden Angestellten und Pensionären ist ihr Einkommen vom Staat gekürzt worden!

Griechische Regierung verteilt Lebensmittelcoupons an Schüler - Politik | DerWesten
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: eurokrise

Ich hatte eigentlich gehofft das du etwas dazu sagen würdest.
Ein wahres Dilemma bei den helenen. Der Staatsbankrott dürfte unausweichlich sein, wenn man deren Staatsorganisation und die daraus entstandene defizitäre Steuer und Finanzpolitik berücksichtigt. Man beachte die ganzen ausnahme und sonderregelungen.
Plus des Überbordenden Amtsschimmel.
Ich bin kein Experte, aber die armen kleinen leute und deren Kinder tun mir aufrichtig Leid.
Eine schande was dem Griechischen Volk alles eingebrockt wurde.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: eurokrise

Eine schande was dem Griechischen Volk alles eingebrockt wurde.
Ich habe auch Mitleid mit den einfachen Leuten dort.
Aber ich frage mich, was die Griechen eigentlich erwartet haben?
Aus Griechische Krise: Böse Deutsche | Wirtschaft | ZEIT ONLINE
[...]Die Bundesbürger geben einen genauso großen Teil ihres Bruttoinlandprodukts (BIP) für den Konsum aus wie der Durchschnitt der Euro-Länder. Hierzulande flossen zuletzt 57,4 Prozent des BIP in den privaten Konsum, in den Euro-Ländern waren es 57,5. Vor einigen Jahren bewegte sich Deutschland ein klein wenig über dem Durchschnitt, jetzt liegt es minimal darunter. Ablesen kann man daran nur eines: Die Konsumnachfrage hierzulande ist ziemlich normal. Sehr ungewöhnlich sieht es seit Jahren anderswo aus – nämlich in Griechenland. Dort fließen 75 Prozent des BIP in den privaten Konsum, das ist weit weit mehr als in allen anderen EU-Ländern.[...]

In Spanien hat man geglaubt, die Betonburgen, die man an den Küsten hochgezogen hat,
würden immer wertvoller und wertvoller werden.
Italien muckelt schon seit Jahrhunderten mit Schulden vor sich hin.
Die können das.
Aber vor allem Spanien und Griechenland haben sehr viel Eigenschuld an ihrer Situation.

Wenn man sich mal frei macht von den alltäglichen Katastrophenmeldungen und die nackten Zahlen betrachtet,
ist die Situation fast schon lächerlich.
Die EU hätte Griechenland genauso mitschleifen können, wie wir das hierzulande mit Bremen, Berlin und
dem Saarland machen. Uns Zuschauern wird erzählt, daß das eine Griechenland-Krise sei.
Dabei ist es eine europaweite strukturelle Krise.
Und schaut euch genau an, wie es den Griechen gerade ergeht.
Genau so kann es uns hier auch gehen, wenn die Spekulanten gewinnen.
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: eurokrise

Stichwort Spekulanten;
Schön das du es angesprochen hast Al.
Diese sind gewiss eine der schlimmsten von Menschen gemachten plagen. Darauf spezialisiert die dinge dahingehend betreiben zu lassen, in Not und elend geratene Menschen rücksichtslos auszupressen, und sich an deren Leid ordentlich Fett zu machen.

Wenn ich das richtig beurteile kann man sagen , das die schon seit geraumer Zeit auf der Straße der Sieger sind.
Ich kann es gar nicht fassen das dies in einer Modernen Zivilisation so einfach möglich ist.
Dafür reicht mein Wissen über Finanzen und deren auswüchse nicht aus.
Ja wir werden in habt acht Stellung gehen müssen.
Wir werden nicht umhin kommen Griechenland mitzuziehen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: eurokrise

Das sind jetzt zwei Stimmen für eine dauerhafte finanzielle Unterstützung Griechenlands bzw. einen europäischen Finanzausgleich, wenn ich das richtig verstehe.

Das mit den Spekulanten verstehe ich allerdings nicht, weder inwiefern sie gerade Griechenland schaden, noch was man dagegen tun könnte.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: eurokrise

Das mit den Spekulanten verstehe ich allerdings nicht, weder inwiefern sie gerade Griechenland schaden, noch was man dagegen tun könnte.
Gemeint war folgendes:
Die Länder der EU, allen voran Deutschland stellen enorme Geldsummen als Sicherheit und Kredit zur Verfügung.
Bisher sind damit vor allem drohende Kreditklemmen abgewendet worden.
Imho bedeutet das, daß die Staaten Zahlungsausfälle verhindert haben.
Gleichzeitig müssen die Schuldner höhere Zinsen für ihre Verbindlichkeiten zahlen, da sie ja
unsichere kandidaten sind, sie haben kein Toprating.
Spätestens hier beißt sich die Katze in den Schwanz.
Die Märkte preisen einen möglichen Zahlungsausfall ein und lassen sich damit etwas vergüten,
das unsere Politiker mit aller Macht verhindern (wollen).
Das nenne ich politische Spekulation.

Aus meiner Sicht legitime Gegenmittel wären entweder die Besteuerung dieses pekuniären Perpetuum Mobile
oder die Ausschaltung des "Zwischenhandels".
 

bruneor

Geheimer Meister
3. Januar 2010
197
AW: eurokrise

Die nächste Frage die sich da stellt ist ja auch ob es nur bei Grichenland bleibt und wie lange die anderen Staaten eine mitfinanzierung stemmen können!
Wo oder wann kommt der Punkt wo das gebilde Eu auseinander bricht weil keiner mehr da ist zum zahlen???

Man wird auch nicht ganz schlau aus den Politikern , erst wird ein Fiskalpakt beschlossen und Geld nach Griechenland gepumpt , jetzt fängt die Csu erneut eine Debatte über den Austritts Griechenlands aus der Eu an?!?
Da fragt man sich schon ob in der Koalition die rechte Hand weiß was die linke grade macht??

Dobrindt rät Griechenland zum Austritt aus Euro-Zone - Nachrichten | DerWesten

Wie haben das eigentlich die Argentinier gemacht,die waren doch auch mal Pleite und die gibts immer noch!

Und was ist an den Vorwürfen der Oppositionen dran , die Sparmaßnahmen als das falsche Instrument in der Krise betrachten?Wird dadurch die Krise verschärft oder entschärft!
Das mit den Spakulanten versteh ich auch nicht aber Ihre Finger haben die auf jedenfall mit drin!

Zitat" Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) meinte, mit den Beschlüssen habe Europa gezeigt, "dass es bereit ist, die Ursachen der Krise konsequent anzupacken". Die Beschlüsse seien ein klares Signal an die Finanzmärkte, dass die bisherige Schuldenpolitik nicht fortgesetzt werde. Dass ausgerechnet am Gipfeltag die Zinsen für portugiesische Staatsanleihen auf ein neues Rekordhoch geklettert waren, war aus Sicht des SPD-Europaabgeordneten Udo Bullmann dagegen eine "schallende Ohrfeige für das fahrlässige Krisenmanagement von Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy".

Die Opposition bremst Merkels Fiskalpakt-Freude - Nachrichten | DerWesten

Vielleicht wird auch am ganz falschen Ende angesetzt und man sollte endlich mit einer Regulierung der Finanzmärkte anfangen!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: eurokrise

Die bisher verhinderten Ausfälle betreffen doch Kredite auf deutschem Zinsniveau aus der Zeit nach der Euroeinführung, in die Zahlungsausfälle gerade nicht eingepreist waren, und die Kredite, die mögliche Ausfälle einpreisen, werden nicht aufgenommen, weil sie unbezahlbar teuer sind.

Zinserträge werden schon besteuert. Dir schwebt also eine Sondersteuer auf Erträge aus Staatsanleihen vor. Das ist sicher machbar, halt im üblichen Rahmen und mit den üblichen Folgen. Die Anlageform muß attraktiv bleiben. Mit Ausschaltung des Zwischenhandels meinst Du Kreditgewährung von Staat zu Staat, d.h. D gewährt G Kredite?

Argentinien bekommt meines Wissens immer noch keine Kredite und muß Geld drucken (inflationieren). Außerdem war der argentinische Bankrott natürlich mit erheblichen Wohlstandseinbußen für die Bevölkerung verbunden. Die werden imho auch für G unvermeidlich sein, bisher verschließen wir davor die Augen.

Und was ist an den Vorwürfen der Oppositionen dran , die Sparmaßnahmen als das falsche Instrument in der Krise betrachten?Wird dadurch die Krise verschärft oder entschärft!

Leichte Konjunkturdellen werden dadurch verschärft, schwere Konjunkturdellen und strukturelle Probleme lassen imho mangels Masse keine andere Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:

bruneor

Geheimer Meister
3. Januar 2010
197
AW: eurokrise

Hab ja gestern schon den Link mit den Lebensmittelmarken gepostet , bin da ganz deiner Meinung !Aber denke das auch wir uns auf Wohlstandseinbußen einstellen müssen!
Wollt ja darauf hinaus das hier wer geschrieben hat mit dem Euro würde es uns besser gehen! Im Augenblick sieht es für mich eher so aus als ob es den Bevölkerungen in Europa bis auf einige Ausnahmen eben nicht besser geht mit dem Euro! Und sich dann noch hin zu stellen und zu sagen (wie unsere Kanzlerin)Euro /Europa bedeutet Frieden halt ich für ziemlich gewagt!!!
Es könnte sich noch irgendwann rächen das die sogenannten elitären Klassen den Euro/Europa eingeführt/gegründet haben ohne das Volk zu befragen!
Und eben dieses muß die Sch..ße jetzt ausbaden!!!

Ob das auch bei den alten Währungen so gekommen wäre läßt sich nun ja nicht feststellen!
 

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
AW: eurokrise

Es ist eh klar dass sich "das System" (gott wie ich den ausdruck mittlerweile verabscheue) irgendwann totläuft. Wir laufen in eine sogenannte Weniger-Gesellschaft rein. Und ich frage mich warum da jeder so ein Problem hat. Hilfe! Ich hab nicht mehr Tablet, Desktop-PC und Netbook sondern nur noch nen Laptop! Schlimm!!

"Unser" Wohlstand, damit meine ich den unserer Gesellschaft, berut nämlich nicht auf Guthabensbasis sondern auf Krediten. Das Kreditsystem an sich ist aber auch nicht das Übel. Die ganze Sachlage auf einen einzigen Faktor zu schieben ist nicht richtig. Und ich find es lustig von einer EURO-Kriese zu reden, wo man genau sieht das es an anderen Orten das gleiche ist: Nordamerika, Südamerika, ja sogar China stagniert! Und das wir noch einigermaßen Wachstum haben liegt auch am Euro.

Wir haben eine Wohlstandsverwöhnte und altruistische Gesellschaftsform erreicht, was sich in den nächsten 50 Jahren wieder ändern wird.
Die Kriese dauert noch länger (siehe heutige Meldung über Portugal) am ende kommt eine Wohstandsverteilung dabei rum. Die reichen länder werden ärmer und die armen reicher. Dagegen ist aus meiner sicht solange nichts einzuwenden, wie der Lebensunterhalt in den reichen ländern gesichert werden kann.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: eurokrise

Skeptiker, da stimme ich dir zu.
Habe auch gerade in der Zeit einen Artikel gelesen, der dazu recht interessant ist.
Denn so wie ich es sehe sind wir gerade auf dem Weg zu den knirschenden Angleichungen des Lebensstandards, der verschiedenen Länder.


Eurokrise: Merkels Gegner und wie sie die Welt sehen | Wirtschaft | ZEIT ONLINE


Ich versuch mal ein paar Sachen rauszugreifen und einen Abriss zu geben, für diejenigen, die nicht gleich den ganzen Artikel lesen wollen:

Aus Sicht einiger Leute, die den deutschen Eurokurs kritisieren – sie sitzen nicht nur in den angelsächsischen Regierungszentralen, sondern auch in diversen Universitäten – sei die Staatsschuldenkrise im Kern keine Staatsschuldenkrise.

Um ihre Einwände zu verstehen, muss man zurückgehen in die Zeit vor dem Euro. Damals stürzten die Währungskurse der südeuropäischen Staaten immer wieder ab, weil ihre Notenbanken zu viel Geld druckten. Deshalb waren die Zinsen im Süden sehr hoch. .....(....). Die Menschen nahmen kaum Kredite auf, es wurde wenig gebaut und konsumiert.

Als vor rund zehn Jahren die gemeinsame Währung eingeführt wurde, sind die Zinsen in den südlichen Euroländern rasant gesunken.

Dadurch kam der Konsum in Schwung und die Leute haben Kredite aufgenommen.

Aber Paul de Grauwe meint, dass die meisten neuen Schulden nicht der Staat gemacht hätte, sondern es waren vielerorts die Akteure in der privaten Wirtschaft.

»Von Griechenland abgesehen, ist die Wurzel des Problems die exzessive Privatverschuldung und nicht die Staatsverschuldung«, sagt der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman

Im Süden fielen die Zinsen und stiegen die Löhne, der Konsum wurde angekurbel und aufgrund der Lohnpolitik in Deutschland sind die deutschen Waren dort der Renner, während die Deutschen selber aber weniger Güter kaufen.
Deutschland produziert mehr als wir brauchen und ist größter Gläubiger der anderen Länder.
Was bedeutet: Ein erheblicher Teil des deutschen Geldvermögens ist im Ausland angelegt, wo es wiederum für den Kauf deutscher Produkte verwendet wurde.

Als die Blase platzt, müssen die Staaten im Süden einspringen, um ihre überschuldeten Banken und Bürger zu unterstützen. Dadurch steigen die Staatsschulden, und deshalb müssen Rettungsschirme aufgespannt werden. Die Nordländer hingegen bangen um ihre wichtigsten Handelspartner – und um ihr im Ausland angelegtes Geld, das bei einer Staatspleite im Süden in Gefahr wäre.

Nobelpreisträger Krugman macht für die Krise hauptsächlich die Kapitalströme vom Norden in den Süden verantwortlich.


Ob das stimmt, darüber streiten die Fachleute – entscheidend aber ist: Wer die Diagnose von Krugman teilt, für den setzt Angela Merkel mit dem Sparappell an der falschen Stelle an, wenn es darum geht, künftig Krisen zu verhindern. Statt Grenzen für die Staatsschulden einzuziehen, müssten Grenzen für im Ausland aufgenommene private Schulden eingezogen werden.

Wenn die Krise letztlich ein Ergebnis zu hoher Privatschulden sein sollte, die wiederum durch internationale Ungleichgewichte entstanden sind, dann wäre das für die Europäer keine gute Nachricht. Denn wie soll eine Privatschuldenkrise zu lösen sein? Wenn das Geld gar nicht im Land ist und unter den Ländern falsch verteilt, dann müssen die Volkswirtschaften des Landes komplett anders ausgerichtet werden.

Im Artikel steht dazu:
Die Schulden der Volkswirtschaft insgesamt können aber nur gesenkt werden, wenn ein Land über einen längeren Zeitraum hinweg mehr Waren an das Ausland verkauft, als es von dort bezieht. Das bedeutet: Im Norden müssten die Menschen mehr Geld ausgeben – und im Süden die Unternehmen die Gehälter kürzen und innovative Produkte auf den Markt bringen.
Aber wie soll das gehen?
Es wird von einigen dafür plädiert, dass die Länder aus der Währungsunion austreten und durch die Abwertung ihrer Währung einen Wettbewerbsvorteil für den Handel nutzen.
Wie sich das auf Deutschland, mit ihrem Aushandelsüberschuss dann auswirken würde ... da vermag man nur zu philosophieren.
 
Oben Unten