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Freimaurer Symbolik Zahl 3

DerStudent

Lehrling
14. Februar 2020
2
Guten Tag Freimaurer Experten !
undzwar geht es um eine Hausarbeit die ich für mein Studium schreiben muss. (noch 12 Seiten bis Montag) Derzeit bin ich beim Punkt Symbole in der Freimaurerei.
Es geht um die Zahl 3.
Auf Freimaurer-wiki steht die Zahl 3 für Gerechtigkeit. „Ein Symbol ist ein Gegenstand, eine Form oder ein Vorgang, der stellvertretend für etwas Abstraktes oder Unsichtbares steht.“ mit der Erklärung "Symbolik der Gerechtigkeit bedeutet in der Freimaurerei nicht die Besinnung auf das jenseits der Welt thronende Gerechte an sich, vielmehr erscheint sie in Symbolen der Hoffnung, die das moralisch Vollkommenere erahnen lassen in den unvollkommenen Gestalten des Gegenwärtigen".
Laut Hobapp steht die 3 "für das fortwährende Streben nach Perfektion".
Meine Frage lautet welche Erläuterung ist richtig und was genau bedeutet die Erklärung auf Fraumaurer-wiki?

Danke im vorraus !
 
G

Gelöschtes Mitglied 32188

Gast
Hier kommt auch eine 3 vor. Vielleicht hilft es Dir.
Danke für Deine Frage. Vielleicht werde ich Freimaurer.
Es kann ja keine Aufnahmeprüfung geben...

 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.327
Etwas zu Symbolen allgemein:

Im Unterschied zu Zeichen hat ein Symbol keine fest definierte Bedeutung. Ein Zeichen, wie z.B. ein Stoppschild ist eine ganz klare Anweisung, die Du in der Straßenverkehrsordnung nachlesen kannst.

Ein Zeichen gehört szusagen in die dingliche Welt. So wie die konkreten Begriffe „Tisch“, „Stuhl“, usw. die einen konkreten Inhalt haben. Wenn einer nicht weiß, was ein Stuhl ist, kannst Du einen vorkramen und ihm zeigen. Dann ist die Frage geklärt.

Ein Symbol steht eher für etwas Abstraktes. Wie z.B. ❤ für Liebe steht. Was genau ist Liebe? Schwierig, man kann sie eben nicht vorkramen und jemandem zeigen. Und jeder hat sein eigenes Empfinden dazu, und das ist auch nicht immer gleich. Sicherlich steckt in dem Begriff für einen Teenager, der händchenhaltend mit seinem Schatz über den Schulhof flaniert, etwas anderes als für jemanden, der gerade seine goldene Hochzeit feiert. Will man also genau erklären, was in ❤ steckt, zerredet man es nur.

Weiterhin ist ❤ zum Beispiel für einen Arzt lediglich ein Organ, das erkrankten kann. So, wie z.B. auch ein Zirkel nichts weiter ist, als ein Instrument, mit dem man Kreise erzeugen kann. Ein Kreuz an der Wand kann eine Markierung zum Dübeln sein oder den Glauben des Besitzers dieser Wand symbolisieren. In der Freimaurerei wird der Zirkel als Zeichengerät als „profan“ bezeichnet. Als Symbol steht er für etwas anderes, über das, ähnlich wie beim ❤ zwar eine Übereinkunft besteht, die aber dennoch für jeden einen anderen Inhalt haben mag, der sich nicht beschreiben, sondern nur zerreden lässt.

Hier findet sich auch das freimaurerische Geheimnis. Etwas, das sich allenfalls nur selbst verstehen, aber nicht erklären lässt. Wäre es ein geheimes, konkretes Wissen, wäre es im Laufe von 300 Jahren mit Sicherheit längst ausgeplaudert worden.

Die freimaurerische Symbolik entspringt dem alten Bauhandwerk. Die Aufgabe, ein Gebäude zu errichten, das etwas darstellt und die Zeit üerdauert, lässt sich gedanklich gleichsetzen mit dem Wunsch, ein Leben zu leben, das etwas darstellt und die Zeit überdauert, auch, wenn es mal „fertig“ ist. Beim Bauen ist es völlig gleichgültig, ob Du nun eine Kathedrale oder ein Klohäuschen bauen willst: Wenn Du es ohne Plan und ohne Sorgfalt lieblos zusammentackerst, wird‘s nichts gescheites. Nicht anders Dein eigenes Leben. Aus dieser Analogie ergibt sich alles weitere.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.292
Woher stammt das Wissen über die Zahlen oder die Mystik der Zahlen. Mir fällt da als erster Pythagoras ein: "Die Zahl ist das Wesen aller Dinge" Ich nehme an, aus diesem Fundus schöpften auch die Freimaurer.

So kann man sicherlich viele Seiten füllen indem man sich mit den Ursprüngen beschäftigt.


Das Christentum kennt interessanterweise schon wieder die Dreifaltigkeit. Die Drei war für die Pythagoreer die erste Zahl, die einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat und jeweils nur eines davon (Bild 4). Betrachtungen mit dem Grobablauf eines Menschenlebens nämlich, Geburt, Leben und Tod, liegen nahe. Das Dreieck war für die Pythagoreer der "Anfang der Entstehung", denn aus dieser einfachen Fläche lassen sich alle anderen geradlinig begrenzten Flächen zusammensetzen, ein in der Mathematik noch heute unumstrittener Lehrsatz. In der Mystik wurde das Dreieck in den späteren Jahrhunderten deutlich belegt. Man denke an Amulette, das Auge Gottes oder moderne Dreiecksverhältnisse. Im Hexagramm sind zwei Dreiecke innig miteinander verwoben, z.B. ein Hinweis auf das Ineinander von Makro- und Mikrokosmos (Bild 5). Andere symbolhafte Verknüpfungen sahen die Pythagoreer in sogenannten Dreieckszahlen (z.B.: 3, 6, 10 und 15), die geometrisch angeordnet stets ein gleichseitiges Dreieck ergeben (Bild 6). - Es sei am Rande erwähnt, dass Pythagoras auch die Erkenntnis zugeschrieben wird, dass die Summe der Winkel in einem Dreieck gleich zwei rechten Winkeln oder - modern ausgedrückt - gleich 180 Grad ist.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Das schöne an der Freimaurerei ist, dass es keine allgemein gültigen Definitionen für Symbole gibt.
Das ist für deine Frage zwar nicht wirklich hilfreich aber muss angemerkt werden.

Die 3 kann ist unglaublich vielfältig und spielt in sehr vielen Mysterienbünden und in vielen Glaubensrichtungen eine grosse Rolle.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Das schöne an der Freimaurerei ist, dass es keine allgemein gültigen Definitionen für Symbole gibt.

Eine feste Bedeutung gibt es für Symbole nie. Symbole erhalten Ihre Bedeutung erst durch den Kontext den der Leser des Symbols Ihnen gibt.
Das ist ein Unterschied zu einem Zeichen welches eine feste Bedeutung hat (etwa ein Verkehrsschild).

Das wird landläufig nicht verstanden.
 
K

Kadosch

Gast
Hallo Student,
ich vermute, dass der Abgabetermin Deiner Arbeit vcll. schon verstrichen ist - möchte Dir aber trotzdem eine konkrete Deutung der Zahl DREI anbieten.

In der griechisch-römischen Mathematik kannte man die Null nicht, auch bei den Ägyptern gab es zwar ein Zeichen für eine sog. "Leerstelle", ein Zeichen für "Nichts" gab, man vermutet, dass auch dort ohne die Null Mathematik betrieben wurde.

Also war die EINS die erste Zahl und damit das Synonym für den Ursprung.

Für die Menschen wurde der "Ursprung alle Dinge" die EINS, ein Zeichen für den erschaffenen Menschen, der sein "Gegenüber" suchte und in der Dualität fand und damit die Zahl ZWEI begründete.

Die DREI entspräche demnach der Suche der Menschen nach dem über ihnen stehenden, dem ewiglichen - die Suche nach dem Transzendenten, für Gläubige das Symbol für (einen) Gott.

In der Freimaurerei gibt es drei Grade:

Der erste, der Lehrlingsgrad, beinhaltet den Auftrag "Schau in Dich" , also betrachte den Einen in Dir

Der zweite, der Gesellengrad, fordert "Schau um Dich", also suche das, was um Dich herum geschieht, das Duale.

Schließlich der dritte Grad, der des Meisters, erwartet "Schau über Dich", gehe über das alltägliche hinaus, suche nach dem Numinosen.

Alles andere kam erst später hinzu und ist, genau wie meine Interpretation, der Versuch dem Leben des/der Menschen einen Orientierungsrahmen zu geben.

Vielleicht hilft es Dire, Student, ja auch auißerhalb der Arbeit etwas weiter.

Kadosch
 

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