shechinah schrieb:Ich kann mich nicht erinnern, daß friedliche Demonstrationen jemals zu einer modifikation von politischen Entscheidungen geführt hätten (und kommt mir jetzt bitte keiner mit DDR und Montagsdemonstrationen. Wer sich die Geschichte 2+4 Verträge mal angesehen hat, weiß daß der Mauerfall an anderer Stelle und viel früher beschlossen wurde - die Demos wurden nur als Folklore inszeniert in der Hoffnung die Mauer in den Köpfen einzureißen, bevor die echte fällt - was nicht ganz so funktioniert hat.)
Hmmm...
Bist du dir sicher?
Vielleicht hat es nur ein bisschen länger gedauert bis die mauer nicht nur in den köpfen sondern auch auf der landkarte verschwunden war?...
Trotzdem ist die Demonstration eine folkloristische Veranstaltung die dem Einzelnen die Möglichkeit gibt, wenigsten das zu tun was er sonst nicht kann, seine Meinung den Regierenden medienwirksam ins Gesicht zu brüllen.
Er befindet sich in einer größeren Gruppe, fühlt sich also nicht als schräger Außenseiter mit Minderheitenmeinung.
Und er hat danach das Gefühl ein Held oder zumindet ein guter Demokrat zu sein der "irgendwas tut" weil irgendwas muss man ja tun. Wenn er dann irgendwas getan hat kann er beim Würstchenbraten am Lagerfeuer von den Fährnissen der aktiven Demokratieverteidigung schwadronieren.
Tolle Wurst!
Daß er dabei (Heil) Schäuble seinen Gauleiter Beckstein in die Finger arbeitet merkt er nicht, weil irgendwas muss man ja tun.
Ich empfinde das ähnlich ... Demonstranten werden meiner Meinung nach genauso instrumentalisiert wie Terrorangriffe. Das Hauptaugenmerk liegt hier nichtmehr in den Inhalten der Proteste sondern nurmehr an deren eventuell gewaltsamen Auftreten und Ihrer darauffolgenden Niederschlagung durch die Staatsgewalt. Als wolle man die Assoziation schüren das G8-Demonstranten in jedem Fall mit Gewalt in Kontakt kommen werden um den Reiz für neue Kritiker, die sich diesen öffentlichen Protesten anschliessen wollen, zu dämpfen, um nicht selber als gewaltbereit eingestuft zu werden oder auch nur damit in Kontakt kommen zu müssen.
Das der Grossteil der Leute dort nicht daran denken sich mit einem Polizisten zu prügeln oder Steine zu werfen ist da nebensächlich... wer nicht dort war sieht im fernsehn und auf youtube meistens nur die Gewalt die aufgetreten ist... und solche Aufnahmen täuschen.
Aber ist es besser zuhause zu bleiben und däumchen zu drehn?... in jedem Fall ist es "denen da oben" nur recht kommt mir vor ...
Meine Frage ist: Welches Szenario wäre denkbar, wenn ALLE in Heiligendamm anwesenden Demonstranten, zum "schwarzen Block" gehört hätten?
Und was wären die folgen?