G 8 Gipfel - Was haltet ihr davon?

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spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Ich fasse also zusammen: Autonome Gewalttäter sind Abschaum, weil sie aus Spaß Gewalt verüben(gibt es wohl auch welche die das aus Überzeugung tun? :roll: ). Wer dagegen Gewalt aus finanziellen Interessen verübt, ist kein Abschaum. Also ist ein idelogisch geprägter Gewalttäter ein größeres Schwein, als jemand der prügelt um seine Familie zu ernähren? Oder ist zumindest der Polizist der geringere Abschaum, der Prügelt, um die freiheitliche Grundordnung zu beschützen? Sind denn nicht beide einfach Menschen, die Gewalt als legitimes Mittel zum Erreichen der jeweilgen politischen Ziele einsetzen? Ich findes es jedenfalls arm, andere für seine eigene Weltsicht prügeln zu lassen, während man die gegeseite als Abschaum bezeichnet. Ganz davon abgesehen finde ich es politisch sowieso IMMER bedenklich, den jeweiligen politischen Gegner mit solchen Vokabeln zu diffamieren.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Also ist unsere Regierung in deinen Augen Abschaum?
Ich vermag jetzt nicht genau zu erkennen, wo unsere Regierung von vorne herein ohne andere Optionen vorher auszuschöpfen grundsätzlich Gewalt zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele einsetzt. Zumindest seit 1945 hält sie sich damit einigermassen zurück. :roll:
Und wie gesagt: Was Staatsorgane anbelangt wird es schon daher noch schwieriger zu beurteilen, weil der Staat nun mal das Gewaltmonopol beansprucht und das vermutlich hierzulande durchaus mit der Unterstützung der demokratischen Mehrheit im Rücken. Inwieweit das dann allein schon deshalb legitim ist oder nicht und wo die Grenzen zu liegen haben wäre wohl einen eigenen Thread wert.

Aber um mal ein Beispiel zu nennen, wo ich ganz eindeutig bin: Gestern kam mal wieder diese Dikomentation in unseren gleichgeschalteten, unkritischen und ebenso amerika- wie kapitaltreuen Staatsmedien (einer von denen, wo man in der ersten Reihe sitzt) wo man sieht, wie amerikanische Soldaten eine irakisch-schiitische Patrouille begleiten, die dann eine Auto mit 3 Sunniten anhält. Die irakischen Soldaten ziehen die Sunniten aus dem Wagen, vermöbeln sie mit Stiefeln und Gewehrkolben und werfen sie dann in den Kofferraum des Humvee. die Amerikaner beobachten die Szene und kriegen sich gar nicht mehr ein vor Heiterkeit. Das ist für mich Abschaum und zwar Täter wie Zuschauer.
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Stimmt darum geht es auch nicht. Es geht darum, ob jemand der das gewaltmonopol nicht anerkennt automatisch zum Abschaum degradiert werden kann.
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
spriessling schrieb:

ch fasse also zusammen: Autonome Gewalttäter sind Abschaum, weil sie aus Spaß Gewalt verüben(gibt es wohl auch welche die das aus Überzeugung tun? Rolling Eyes ).

Aber von was sind sie Überzeugt, das Gewalt der Schlüssel zur Veränderung in Deutschland ist. Auch ich bin manchmal überzeugt, aber ich muß auch meine "Überzeugung" objektiv hinterfragen können, oder nicht?

spriessling schrieb:

Wer dagegen Gewalt aus finanziellen Interessen verübt, ist kein Abschaum. Also ist ein idelogisch geprägter Gewalttäter ein größeres Schwein, als jemand der prügelt um seine Familie zu ernähren?

Das hab ich nicht gesagt.

spriessling schrieb:

Oder ist zumindest der Polizist der geringere Abschaum, der Prügelt, um die freiheitliche Grundordnung zu beschützen?

In erster Linie kann sich der Polizist meiner Meinung nicht aussuchen, wo er eingesetzt wird. Naja und alle Polizisten prügeln nicht wild drauflos.
Der Polizist hat ja auch bei der Arbeit keine besondere politische Gesinnung, er führt "blind" Befehle aus.

Ich findes es jedenfalls arm, andere für seine eigene Weltsicht prügeln zu lassen, während man die gegeseite als Abschaum bezeichnet. Ganz davon abgesehen finde ich es politisch sowieso IMMER bedenklich, den jeweiligen politischen Gegner mit solchen Vokabeln zu diffamieren.

Niemand soll oder brauchs sich für "mich" prügeln, hat das jemand gefordert? Da hast du absolut Recht! Auch ein sorry von mir, das gehört eigentlich in keine Diskussion, den Gegner so zu diffamieren.

Lg Hosea
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
spriessling schrieb:
Stimmt darum geht es auch nicht. Es geht darum, ob jemand der das gewaltmonopol nicht anerkennt automatisch zum Abschaum degradiert werden kann.

Nö, außer er versucht diese Position mit Gewalt durchzusetzen. ;.)

Ganz davon abgesehen finde ich es politisch sowieso IMMER bedenklich, den jeweiligen politischen Gegner mit solchen Vokabeln zu diffamieren.
Ähm. Wurden sie nicht so bezeichnet wegen ihrer Gewaltbereitschaft und nicht wegen ihrer politischen Ansichten?
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Hosea schrieb:
Niemand soll oder brauchs sich für "mich" prügeln, hat das jemand gefordert?
:lol: Ich glaube nicht, dass der individuelle Polizist erst bei dir um Erlaubnis fragen wird, bevor er zu deinem Schutze ein paar Nasenbeine zertrümmert.

agentP schrieb:
spriessling schrieb:
Ganz davon abgesehen finde ich es politisch sowieso IMMER bedenklich, den jeweiligen politischen Gegner mit solchen Vokabeln zu diffamieren.
Ähm. Wurden sie nicht so bezeichnet wegen ihrer Gewaltbereitschaft und nicht wegen ihrer politischen Ansichten?

Geht das nicht miteinander einher. Man kann wohl kaum gegen das kapitalistische System kämpfen und ernsthaft glauben, dieses Ziel ohne Gewalt erreichen zu können. Der Staat glaubt ja auch nicht, das ohne Gewalt verhindern zu können.
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
spriessling schrieb:

Ich glaube nicht, dass der individuelle Polizist erst bei dir um Erlaubnis fragen wird, bevor er zu deinem Schutze ein paar Nasenbeine zertrümmert.

Ja das wäre zu schön, aber der Polizist schützt mich ja nicht, sondern nur die Gäste des G8 Gipfels.

Lg Hosea
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Man kann wohl kaum gegen das kapitalistische System kämpfen und ernsthaft glauben, dieses Ziel ohne Gewalt erreichen zu können.
Welches kapitalistische System denn bitte? Wir haben einen Staat, der beinahe 50% der hierzulande erwirtschafteten Kohle einzieht, der an allen Ecken subventioniert und umverteilt, der sich massiv in den Arbeitsmarkt eingreift und der seine Märkte mit Schutzzöllen sichert. Das ist beim besten Willen kein kapitalistisches System, sondern bestenfalls eine Mischform.
Da fängt´s doch schon mal an.
Und warum eigentlich dagegen kämpfen? Immerhin ist dieser Staat und damit auch seinen Wirtschaftsordnung mehr oder weniger demokratisch legitimiert. Mit welchem Recht nimmt man sich also heraus, das System bekämpfen zu wollen? Weil man denkt man ist schlauer als der Rest und alleine Resistent gegenüber den Einflüsterungen der herrschenden Klasse?
Wenn das die Rechtfertigung ist, dann muss ich sagen, dann hat es der Liberale ja doch auf den Punkt gebracht: Eine kleine Gruppe, die sich für eine geistige Elite hält, will den anderen, die zu blöd sind um zu kapieren, dass sie eigentlich unterdrückt werden, ihr System aufzwingen und zwar mit Gewalt.

Der Staat glaubt ja auch nicht, das ohne Gewalt verhindern zu können.
Der Staat hat zumindest von einer Mehrheit den Auftrag erhalten, das zur Not auch mit Gewalt zu verhindern. Die andere Seite nimmt sich das Recht aus sich selbst heraus.
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Ist Gewalt, die von einer Mehrheit ausgeht also besser, als Gewalt von einer Minderheit ausgehend?
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Professor Henning Klodt vom Institut für Weltwirtschaft über die 5 Irrtümer der Globalisierungsgegner:

Auszug:
Irrtum 2: Die Globalisierung macht die Reichen reicher und die Armen ärmer. Tatsächlich haben sich Ungleichheit und Armut in der Welt in den vergangenen Jahrzehnten nicht vergrößert, sondern verringert. Allein schon die Aufholprozesse in China und Indien, wo zwei Fünftel der Weltbevölkerung leben, haben zu einer kräftigen Konvergenz zwischen Arm und Reich in der Weltwirtschaft geführt.

(Ich würde ja gerne den ganzen Text zitieren. Darf man das? Ist ja von einem Blog.)

link

ws
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wir drehen uns im Kreis.
Ich bin der Meinung dass es durchaus sinnvoll ist, wenn das Gewaltmonopol beim Staat liegt. Lieber wäre mir eine gewaltfreie Welt ohne Staaten, aber da ich den Menschen nun mal für eine relativ aggressive Spezies halte, halte ich das für eine Utopie. Ein Staat mit demokratischer Struktur, einer Verfassung, die die Rechte der Menschen festlegt und den Staat in engen Grenzen hält und Gewaltenteilung ist für mich das geringere Übel.

Ich könnte ja mal andersrum fragen: Sollte deiner Meinung nach jeder ein Recht auf Gewalt haben?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das wird man nicht können.
Abgesehen davon würde ich es begrüssen statt einer Gegenfrage eine Antwort auf meine Frage zu bekommen.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Winston_Smith schrieb:
Professor Henning Klodt vom Institut für Weltwirtschaft über die 5 Irrtümer der Globalisierungsgegner:

Auszug:
Irrtum 2: Die Globalisierung macht die Reichen reicher und die Armen ärmer. Tatsächlich haben sich Ungleichheit und Armut in der Welt in den vergangenen Jahrzehnten nicht vergrößert, sondern verringert. Allein schon die Aufholprozesse in China und Indien, wo zwei Fünftel der Weltbevölkerung leben, haben zu einer kräftigen Konvergenz zwischen Arm und Reich in der Weltwirtschaft geführt.

(Ich würde ja gerne den ganzen Text zitieren. Darf man das? Ist ja von einem Blog.)

link

ws
Es ist zwar vollkommen richtig, dass die Veränderungen in bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien große Auswirkungen auf die internationale Politik & Wirtschaft (auch in Bezug auf IWF, WTO etc.) haben, doch selbst in Ländern wie Indien, die im globalen Vergleich zu den "Gewinnern" gezählt werden, profitieren die Armen und Ärmsten wenig bis überhaupt nicht vom zunehmenden Reichtum der Eliten des Landes.

Dies sind sicherlich immer noch viel zu viele, aber ohne die Globalisierung hätte sich die weltweite Armutsrate kaum so stark verringern lassen.

1. Die Aussage ist pure Spekulation.

2. Globalisierungskritiker sind in der Regel nicht "gegen Globalisierung" - was allein schon der Grad an Globalisierung vieler NGOs etc. zeigt, sondern gegen die Art und Weise wie sie den Interessen von Wirtschafts- und Finanzeliten entsprechend organisiert wird. Somit ist die Feststellung, etwas hätte sich ohne Globalisierung nicht geändert, kein Argument gegen die Ansichten von Globalisierungskritikern - es sei denn, man fügt hinzu, dass die Globalisierung so und nicht anders hätte ablaufen können, um zu diesem oder einem ähnlichen Ergebnis zu führen.


Als Gegensatz zu der Seite "Wirtschaftliche Freiheit" zitiere ich mal "Brot für die Welt":

Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas, Indiens, Brasiliens
und Südafrikas zu Mächten mit internationaler Be-
deutung verändert die internationalen Wirtschaftsbe-
ziehungen nachhaltig. Dies hat direkte Auswirkungen
auf die politischen Konstellationen. [...] Die Zeiten,
in denen die Industrienationen ihre Vorstellungen im
Alleingang durchdrücken konnten, sind somit vorbei.
Ähnlich ist die Situation in den internationalen Fi-
nanzbeziehungen. [...]
Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass auch die
Chancen zu einer Verringerung der weltweiten Armut
gestiegen sind. Wie im ersten Teil der Untersuchung
(Hütz-Adams 2007) dargelegt, profitieren die Armen
– wenn überhaupt – in China, Indien, Brasilien und
Südafrika nur begrenzt vom neuen Reichtum ihrer
Eliten. Große soziale Gegensätze kennzeichnen be-
reits heute Brasilien und Südafrika, China bewegt sich
in die gleiche Richtung, und in Indien werden Teile
der Bevölkerung von sozialen Verbesserungen wei-
testgehend ausgeschlossen.



China, Indien, Brasilien und Südafrika: Vom Nord-Süd zum Arm-Reich-Gegensatz in Handels- und Finanzfragen
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Und wie würdest du die, die ohne Recht darauf trotzdem Gewalt ausüben dann daran hindern Gewalt auszuüben?
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Wird alles ein wenig sehr off topic, was ? Naja. Aus welchem Grund wurden sie denn gewalttätig? Man sollte zuerst die Ursachen hierfür beseitigen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
spriessling schrieb:
Wird alles ein wenig sehr off topic, was ? Naja. Aus welchem Grund wurden sie denn gewalttätig? Man sollte zuerst die Ursachen hierfür beseitigen.
Und wenn die Ursache reines Habenwollen von fremden Eigentum ist?
Hört sich nicht an, als wäre das praktikabel.
 

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