- Ersteller
- #21
sillyLilly
graues WV- Urgestein
- 14. September 2002
- 3.269
Hier ein Ausschnitt aus einem interview von dieser Seite http://www.weltall-erde-ich.de/auszuege/26.shtml
Ich denke das die Polarisierung und die damit verbundene Unfähigkeit zur Kommunikation ein ganz entscheidender Knackpunkt ist.
Wer nicht für mich ist ist gegen mich.
Es kann nur einer Recht haben.
Einer muß ja Schuld sein.
Wir haben so viele Programmierungen im Kopf, die es uns heute fasst unmöglich machen einen Konsens zu finden ...wenn Menschen unterschiedlicher Meinung sind ....
Das es Entscheidungsfindungen gibt, die allen gerecht werden ...wo es keine Gewinner und Verlierer gibt ..... wurde in unserer jüngeren Vergangenhiet einfach als Illusion abgetan.
Namaste
Lilly
T. B.: Ich hab das Gefühl, daß in unserer augenblicklichen, untergehenden, und die ganze Welt vielleicht noch mit sich nehmenden Kultur, Kommunikation das Hauptproblem ist. Irgendwie hat sich halb ernst und halb lächerlich zwar die Ansicht verbreitet, daß es zum Wachstum meiner Zimmerpflanzen beiträgt, wenn ich mit ihnen rede, oder in der Religion geht noch, daß ich mit Gott kommunizieren soll (den verstehe ich allerdings noch weniger als meine Pflanzen) aber ansonsten ... Mit wem kann ich schon noch wirklich in Verbindung treten, außer mit denen, die genauso aussehen wie ich. Möglichst dürfen sie auch keine andere Hautfarbe, Sprache etc. haben.
Göttner-Abendroth: Und sie müssen auch gleiche Ansichten haben, sonst klappt die Kommunikation wieder nicht.
T. B.: Ja, genau.
Göttner-Abendroth: Das ist sehr treffend, was du sagst, Tanja, daß wir im Grunde unsägliche Kommunikationsprobleme haben. Und ich denke, das ist auch ein Teil der Katastrophe, wie sie in frühpatriarchalen Zeiten begann und sich jetzt fortsetzt.
Einmal zerbrach die Kommunikation zur Natur hin. Wenn man die Natur beherrscht, macht man keine Kommunikation mehr mit ihr. Dann unterwirft man sie, schaut ihre Regeln ab und benutzt sie.
Dann zerbrach die Kommunikation zwischen den Geschlechtern. Wenn die Männergruppe die Frauengruppe beherrscht, dann braucht man nicht mehr zu kommunizieren. Man schaut nur noch hinter dem Rücken der anderen, wie reagieren die, um sie über ihre Reaktionen zu beherrschen.
Kommunikation nimmt ja das Gegenüber ernst. Es ist eine Ich-Du-Beziehung. Während alle, die per Experiment oder Erforschung hinter dem Rücken der anderen herausforschen, wie funktionieren die, um sie beherrschen zu können, das Gegenüber nicht mehr ernst nehmen. Das heißt, hier wird das Gegenüber zum Objekt gemacht: die Natur, die Frauen. Dann setzt sich das fort mit fremden Völkern, mit Andersgesinnten, die zum Objekt der Kriege wurden - ob sie nun Heiden, Ungläubige, Nichtmarxisten oder "Nicht-sowieso" heißen. Das ist vollkommen egal.
Dadurch wird die Kommunikation auch zerstört, denn Kommunikation ist "mitmenschlich". Und Herrschaft ist nicht "mitmenschlich". Herrschaft will objektivieren und andere benutzen.
Wir haben gar keine Ahnung mehr, wie diese alten Kulturen mit der Natur kommunizieren konnten. Sie hatten wahrscheinlich sehr subtile Möglichkeiten dafür. Und wahrscheinlich ... nicht nur wahrscheinlich, antwortete die Natur auch. Wohl nicht auf unsere menschliche Weise. Wenn Kommunikation entsteht, ist das ja nicht nur die Sache der einen Seite. Es entsteht ein Wechselspiel.
Ich denke das die Polarisierung und die damit verbundene Unfähigkeit zur Kommunikation ein ganz entscheidender Knackpunkt ist.
Wer nicht für mich ist ist gegen mich.
Es kann nur einer Recht haben.
Einer muß ja Schuld sein.
Wir haben so viele Programmierungen im Kopf, die es uns heute fasst unmöglich machen einen Konsens zu finden ...wenn Menschen unterschiedlicher Meinung sind ....
Das es Entscheidungsfindungen gibt, die allen gerecht werden ...wo es keine Gewinner und Verlierer gibt ..... wurde in unserer jüngeren Vergangenhiet einfach als Illusion abgetan.
Namaste
Lilly