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Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Wenn sich das rechnet... Ich komme mit dem Ton des Artikels nicht ganz zurecht. Aber wenn es billiger ist als Windräder und Sonnenkollektoren, immer her damit.

Und was Umweltschützgüter angeht, könnte man ja mal den komparativen Vorteil ausrechenen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Mit den entsprechenden Subventionen ist zumindest ein Zeitvorsprung möglich.
Bei neu zu findenden Verfahren ist auch an Patente u.ä. zu denken.
Standortvorteil Nr. 1 ist die Forschung und allgemein die Bildung.
Standortvorteil Nr. 2 kann der politische Auftrag einer Energiewende sein.

Imho wäre die Politik jetzt gut beraten, den allgemeinen Konsens und den Fukushima-Schock
für ein paar unangenehme weitreichende Weichenstellungen zu nutzen.
Die Politik hat da insofern Erfahrung, als sie z.Bsp. Fußball-WM´s nutzt, um unbemerkt ein paar Steuern zu erhöhen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Wenn ich mich nochmal kurz einschalten darf - ich halte das Abscheiden von CO2 und sein Verpressen in unterirdische Kavernen für eine der schlechtesten Ideen der ganzen Klimaschutzdiskussion. Es werden Gefahrenquellen geschaffen, die ohne weiteres mit Staudämmen vergleichbar sind, denn im Falle einer Leckage können in einer CO2-Linse beliebige Mengen an Leuten ersticken.

(Übrigens produziert das kleine Dänemark z.Z. immer noch mehr Windkraftanlagen als wir, und unsere Solarzellen kommen zu einem guten Teil aus China. Ich bin skeptisch, was die Belieferung der ganzen Welt aus D angeht. Die USA werden ganz sicher nicht bei uns kaufen, die decken afaik praktisch ihren ganzen Medium Tech - Bedarf aus eigener Herstellung.)

Das sehe ich ebenso. Co2-Speicherung wäre, selbst wenn sie sicher machbar wäre, nur ein aufschieben des Problems. Zumal dafür auch Energie aufzuwenden ist, und im Endeffekt irgendwann das Gas ja doch wieder austritt. Leider mehr, als ohne diese unnütze HighTech produziert worden wäre. Entweder man findet eine nützliche Anwemdung für das Gas, oder seine Speicherung ist nicht nur gefährlich, sondern auch sinnlos.
Ich halte es für wenig stichhaltig nun zu überlegen wo etwas produziert wird, das ist überholtes nationales Denken. Bei dem großen weltweiten Bedarf wird es wohl viele Standorte solcher Produktionen geben. Außerdem stehen wir am Anfang einer Energiewende, ich glaube kaum daß wir heute überschauen können welche Konsequenzen das noch haben wird; also meine ich daß globale, oder wenigstens kontinentale Lösungen gefragt sind, wie z.B. Desertec.

Solarstrom wird auch weitere Anwendungen haben, nicht nur die direkte Einspeisung in Stromnetze: Wasserstoffproduktion z.B. - Wasserstoff kann verlustlos transportiert werden und vielleicht teilweise Benzin ersetzen.
Wie Al'Azrad richtig bemerkte, leben wir hier ja nicht nur von Produktion, sondern ganz wesentlich von Forschung und Entwicklung. So maches könnten die Chinesen nicht produzieren, wäre es nicht hier erdacht worden. Das wird wohl auch so weiter gehen.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Kurz zu dem Co2 Problem...

Ich meine irgendwo hatte in den letzten Tagen schon jemand einen Link eingestellt, oder ich habe es an anderer Stelle gelesen, es gibt die Möglichkeit Methan aus Co2 herzustellen, der Prozess ist auch schon länger bekannt : Sabatier-Prozess
Und auch das hier sieht ganz interessant aus : wissenschaft.de - Aus Licht wird Gas
Daraus :
Amerikanische Forscher haben einen vielversprechenden Ansatz entwickelt, mit Sonnenenergie Wasserdampf und Kohlendioxid in den Brennstoff Methan umzuwandeln. Ihre einzige Zutat: Sie beschichten Nanoröhrchen aus Titandioxid mit chemisch aktiven Substanzen. An diesen Katalysatoren reagieren der Wasserdampf aus der Luft und Kohlendioxid im Sonnenlicht zu Methan und anderen Kohlenwasserstoffen
Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Nö Grubi, das hattest du definitiv nicht hier gepostet.
Wär mir aufgefallen.

Hab gerade einen Bericht von der Hannover-Messe gesehen.
Die dort ausstellenden Betriebe stehen allesamt in den Startlöchern.
Wenn jetzt einer das GO gibt, geht das alles verdammich fix.

Lieber dtrainer,
es klingt egoistisch und ist es wahrscheinlich auch.
Aber so ohne weiteres die Vorteile aufzugeben,
die der Status einer erfolgreichen Industrienation für mein Leben haben,
ergibt für mich keinen Sinn.

LG
Al
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Lieber dtrainer,
es klingt egoistisch und ist es wahrscheinlich auch.
Aber so ohne weiteres die Vorteile aufzugeben,
die der Status einer erfolgreichen Industrienation für mein Leben haben,
ergibt für mich keinen Sinn.

LG
Al
Okay - und jetzt frage ich mich wo ich das vorgeschlagen hätte? Ich sehe einen großen Vorteil darin daß wir zunehmend von Forschung und Entwicklung profitieren, was ohne eine industrielle/handwerkliche, aber auch akademische Basis nicht möglich wäre. Das heißt aber nicht daß wir heute noch die Produkte vergangener Zeiten herstellen müssen. Die sozialen Bedingungen dieser Zeiten möchte nämlich auch keiner mehr, hierzulande..
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Na klasse, da wir ja die sichersten Atom-Reaktoren in Germanien haben, kann ich mich ja unter den gegebenen Umständen friedvoll und gänzlich beruhigt zurücklegen.

Ich begann mir schon Sorgen ob der geringen Entfernung zu Grohnde und Hamm zu machen, aber bei der folgenden Nachricht werden meine Bedenken hinweggewischt.


Rätselraten um Brennelemente aus Jülich - Service - sueddeutsche.de


Und die Verantwortlichen spielen Rätsel-Raten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Ich sehe einen großen Vorteil darin daß wir zunehmend von Forschung und Entwicklung profitieren,
Schon richtig, aber die industrielle Produktion vorschnell aufgeben, bevor die Marktverhältnisse es erzwingen,
kann zu ungeahnten Problemen führen.
[otop] Ein recht bizarres Beispiel:
Du hast bestimmt mitbekommen, daß den Amerikanern das Hinrichtungsmittel ausgeht, weil es nicht in Amerika hergestellt wird.[/otop]
Zur Zeit erlebt die herstellende Industrie sogar eine gewisse Renaissance in der westlichen Welt auf Grund
der damit verbundenen Wertschöpfung. Natürlich nicht die Herstellung einfachster Produkte, sondern dementsprechend anspruchsvoller High-Tech.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Schon richtig, aber die industrielle Produktion vorschnell aufgeben, bevor die Marktverhältnisse es erzwingen,
kann zu ungeahnten Problemen führen.
[otop] Ein recht bizarres Beispiel:
Du hast bestimmt mitbekommen, daß den Amerikanern das Hinrichtungsmittel ausgeht, weil es nicht in Amerika hergestellt wird.[/otop]
Zur Zeit erlebt die herstellende Industrie sogar eine gewisse Renaissance in der westlichen Welt auf Grund
der damit verbundenen Wertschöpfung. Natürlich nicht die Herstellung einfachster Produkte, sondern dementsprechend anspruchsvoller High-Tech.
Okay, nochmal zum mitschreiben: ich habe kein Wort davon gesagt, daß wir die industrielle Produktion aufgeben sollten. Punkt.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Nunja, die Erklärung mit dem Zementblock kam ja seltsamerweise erst, nachdem man schon intensive Suchen ohne Erfolg hatte.

Wieso dauert denn solch eine simple Erklärung derart lang?

Wobei ich mit Zement in diesem Kontext eher nichts anfangen kann.

Lagerfähig heisst das dann zu allem Überfluss auch noch...andere würden Spezial-Beton zum einlagern nehmen.

Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack...
 

Greymore

Geselle
4. April 2011
31
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Ich glaube ich werde mal was in den Raum werfen! (ob es schon einigen bekannt ist weiß ich nicht)

Ich habe im Internet recherchiert und vieles herausgefunden.

FAKTEN:

Fakt Nr. 1: Alle AKW's in Deutschland werden alle vom TÜV in 4 Jahresabständen geprüft usw.

Fakt Nr. 2: Deutsche AKW's ähnnehln der Bauweise in Fukushima

Fakt Nr. 3: Die Hauptaktionäre des TÜV's sind die 4 Großen Energiekonzerne in Deutschland.

Der Bock ist der Gärtner.

Die Pyromanen sind zum Brandschutz beauftragt werden.


Meine Meinung kann widerlegt werden und soll bitte auf Kleinligste kritisiert werden.

MfG Greymore
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Einige ältere Reaktoren arbeiten nach dem gleichen Prinzip (Siedewasserreaktor) - die Neueren sind Druckwasserreaktoren. Diese älteren sind derzeit abgeschaltet und werden wahrscheinlich auch abgeschaltet bleiben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Abgesehen von deiner etwas kruden Signatur:
Die Verquickung von TÜV und Energie-Konzernen ist gerade Bestandteil der öffentlichen Diskussion.
War allerdings immer schon bekannt. hat sich kaum einer drüber aufgeregt.
Nur ein paar von den Atomkraftgegnern fanden das zu beanstanden.
Seit neulich sind ja jetzt alle irgendwie AKW-Gegner.
Pech für den TÜV.
Läuft also eher unter miserabel verdeckter Verschwörung, wenn überhaupt.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Wobei noch anzumerken wäre dass es erstmal Sinn macht Kraftwerke von Leuten überprüfen zu lassen die diese Dinger entworfen und gebaut haben.
Dass es dabei zu finanziellen "Verknüpfungen" kommt ist zwar ein Dilemma, aber nicht ganz zu vermeiden.
Man kann höchstens aus kosmetischen Gründen so tun als hätte der TÜV ansonsten nichts mit den Kraftwerksbetreibern zu tun, aber wozu ?

Gruss Grubi
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Moin,

[OTOP]Jemand delegiert sein eigenes Gewissen an den Pfarrer, der ihm alle 14 Tage die Beichte abnimmt. In der Zwischenzeit kümmert er sich ohne jeden Skrupel nur noch um sein eigenes Fortkommen ... der Pfarrer muss ja nicht alles wissen. Dann hat der Guteste zwar ein sogar unabhängiges, unbestechliches Gewissen, und das kann ihm der Pfarrer sogar bescheinigen, aber taugt das was?

... und wie bringe ich diesen Gedanken on topic?[/OTOP]

hm. Ich denke mal an die Eisenbahnen. Früher war das alles ein großer "Klüngel" unter dem Dach der DB, inclusive der Bundesbahn-Zentralämter BZA, in deren Aufgaben auch die Betriebszulassung für Fahrzeuge und Bauteile lag. Das hat jahrzehntelang prächtig funktioniert.

Heute haben wir die DB AG, dutzende privater Betreiber und das staatliche EBA, das nun für die Betriebserlaubnisse und Fahrzeug- und Bauteilzulassungen zuständig ist. Betreiber und Zulassungsämter sind also fein säuberlich voneinander getrennt - was sich rein instinktiv viel "gesünder" anhört. Tatsächlich haben wir heute Achsbrüche, unzureichende Bremsanlagen bei S-Bahnzügen, vergammelte Strecken usw. In England war bzw ist es das Gleiche.

Ergo scheint es im Endeffekt doch eher kontraproduktiv zu sein, wenn man den kommerziell orientierten "Betrieb" und die restriktive "Sicherheit/Überwachung" zu weit auseinander setzt. Man macht beide Seiten zu Gegenspielern, die in Opposition stehen. Kleine Schlampereien werden unter den Teppich gekehrt - muss die Gegenseite ja nicht wissen. Ganz überspitzt ergibt sich eine ähnliche Situation wie beim KfZ-TÜV, bei der der einzelne Fahrzeughalter alles tut, um die Mängel seiner Rostmühle zu verschleiern, damit er sie noch irgendwie weiter fahren kann.

Ich bezweifle, dass das bei echter Hochsicherheitstechnologie wie Eisenbahn und erst recht Kernkraft wirklich der wahre Jakob ist. Der Knackpunkt ist, dass die "Sicherheit/Überwachung" zu weit weg geschoben wird und der "Betrieb" per Organisation nur noch die Aufgabe hat, Geld zu scheffeln.

Da wünsche ich mir fast einen zwar bräsigen, aber wenigstens nicht nur profitorientierten Staatsbetrieb wie die DB zurück ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

[..]
Ich bezweifle, dass das bei echter Hochsicherheitstechnologie wie Eisenbahn und erst recht Kernkraft wirklich der wahre Jakob ist. Der Knackpunkt ist, dass die "Sicherheit/Überwachung" zu weit weg geschoben wird und der "Betrieb" per Organisation nur noch die Aufgabe hat, Geld zu scheffeln.
[...]

Ja eben, es handelt sich hier nicht um ein technisches Produkt von der Stange, das sind doch eher Einzelstücke die mit besonderen Tücken ausgestattet sind.
Ähnlich wie bei Flugzeugen, findet da eine ständige Überwachung und Wartung statt, da kommt nicht alle 4 Jahre mal so ein Tünnes mit ein paar TÜV-Plaketten vorbei und klebt die Dinger auf die Reaktorblöcke... oder doch ?
In meinen Augen ist da schon ein Dauereinsatz vor Ort notwendig.

Weiss jemand wie das in einem AKW aussieht ?
Sind dort ständig irgendwelche technisch gut ausgebildeten Beamte im Einsatz die mit dem Monitoring beschäftigt sind ?

Gruss Grubi
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

sollte die frage nicht lauten

brauchen wir hier in deutschland überhaupt akw`s
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

sollte die frage nicht lauten

brauchen wir hier in deutschland überhaupt akw`s
Solange die Nachbarländer ausreichend AKWs haben um Deutschland mitzuversorgen, nein.
Braucht unsere Gesellschaft/Zivilisation zuverlässig Strom? Auf jeden fall.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Gedanken zur Kernkraft in Deutschland,

Um unseren Bedarf zu bestimmen, müssen wir erst unsere Bedürfnisse formulieren. Somit ist die Frage "Brauchen wir überhaupt AKWs?" für sich allein betrachtet sinnlos.
 

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