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Geist - Körper: Puppenspieler in drei Welten?

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo,

zum alten Geist - Körper -Problem habe ich mir folgendes Bild ausgedacht, das zu Platons Höhlengleichnis passt:

"Geistige" Marionettenspieler sind mit "körperlichen" Puppen über "informative" Fäden verbunden.

1. In der (realen) Puppenwelt gelten folgende Spielregeln:
Energieerhaltung, Impulserhaltung, usw., Körper haben definierte Eigenschaften (bei Messung); Kausalprinzip (dabei auch geistige Ursachen via Fäden möglich)

2. In der (geistigen) Spielerwelt gilt:
Es gibt Erstursachen (Selbstbeweger). Hier gelten eigene logische Gesetze, z.T. andere als in Puppenwelt. Puppen können (passiv) über Fäden zurückwirken auf Spieler.

3. In der (informativen) Fadenwelt gilt: Es gibt reale Fäden (mit Energie), v.a. zwischen Puppen. Es gibt auch Informations-/Steuerfäden ohne Energie, die subtilere Informationen übertragen (analog zu Quantenverschränkung)

Dabei muss man sich die Puppen etwas unabhängiger als Marionetten vorstellen, denn sie haben ihre eigene Energie.
Viele (z.B. Elementarteilchen) haben vielleicht "schlafende" oder absichtslose Spieler und scheinen daher zufällig gesteuert.
Bei Lebewesen meist eine organisierte Steuerung.
Die Puppen haben auch Bezüge untereinander und können sogar auf die Spieler zurückwirken, aber die Erstursachen liegen auf Seiten der Spieler.

Zumindest die menschlichen Spieler können sich gegenseitig nicht wahrnehmen sondern sehen nur die Puppen, immerhin haben sie eine Art Selbstwahrnehmung/Bewußtsein.

Die Kunst besteht im richtigen Ziehen der Fäden, bzw. ihrem Entwirren.
Sie scheinen aber sehr subtil und dünn zu sein und vielleicht auch einer eigenen Logik zu unterliegen.

Als ob die reale Welt nicht kompliziert genug wäre, postuliere ich also gleich drei mit eigenen Gesetzen...

Also dann, Vorhang auf!

Gruß
Trestone
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Hallo! Interessantes Modell.

Zwei Fragen:

1) Was kann dieses Modell (besonders gut) erklären, woran andere Modelle scheitern?

Anders ausgedrückt: mit welchem Problem hast du dich beschäftigt, dass dir diese Idee weiterführend erschien.


2) Was passiert an den Grenzen zwischen den drei Welten.

Haben etwa Puppen und Spielerwelt eine gemeinsame Grenze oder sind die durch diese Schnurwelt völlig voneinander abgeschnitten gleich einem Fluß?
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo,

zu Frage 1): Da ich nicht alle anderen Modelle kenne, will ich nur meine Motivation darstellen:
Durch die Trennung in 3 Welten kann ich jeweils unterschiedliche Teilgesetze fordern. Z.B. Ursache - Wirkungs - Ketten können unterschiedlich sein.

Aus Körpersicht könnte man z.B. immer einen vollständigen und hinreichenden Ursachensatz finden (d.h. vollständiger Determinismus), allerdings wären dabei z.T. auch Fäden aus der geistigen Welt.
In der geistigen Welt könnte dagegen (Teil-)Freiheit in Form von unverursachten Erstursachen vorliegen.
Die Fadenwelt ist eigentlich nur der Informationskanal zwischen Geist- und Körper (und evtl. auch zw. Geist u. Geist und Körper und Körper?).

Betrachtet man nur Kausalketten, ist es ein idealistisches Weltbild, denn alle Ursachen gehen von "Geistern" aus und Körper und Fäden können als "Zwischenraum" zwischen Geistern gesehen werden.

Da uns aber die Körperwelt so vertraut ist, macht die dreigeteilte Darstellung das Ganze nach meiner Ansicht anschaulicher.

In der Körperwelt gilt weitgehend unsere Physik (bis auf die subtilen energielosen "Geisterursachen/informationen").
In der Geisterwelt sind wir frei, die bedingungen so abzuändern, wie wir die Gesamtwelt gerne hätten...

Zu Frage 2) nach der Fadenwelt habe ich mir noch am wenigsten überlegt.
Sie ist die Grenze zw. den beiden anderen Welten und der Informationskanal.
Sie muss auch die Sprachen der beiden Welten ineinander verwandeln.
(Bei Descartes war das die Zirbeldrüse)
In gewissem Sinne gehört sie zu beiden anderen Welten bzw. umgekehrt.
Hier konsistente Ideen zu finden ist die eigentliche Herausforderung!

Gruß
Trestone
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Munich,


danke fürden Link, ist alles klar !

Trestones und Platons Auslegungen stimmen überein !

Wir haben eben hier inkarniert als Menschen in Prüfungen unsere Befähigung zur Rückerlangungen unserer geistigen Reichtümer abzulegen!
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo,

was ich auch spannend finde, sind die verschiedenen Erklärungen zur Fortpflanzung bei Geist - Körpertheorien.

Die Monotheorien (nur Geist oder nur Körper) haben es bei dieser Frage am leichtesten, denn z.B. die Materialisten können auf die biologischen Eltern als Vererber von Geist und Körper eines Kindes verweisen (auch wenn das bei geklonten Kindern bzgl. der Gene ein etwas einseitigeres Mischungsverhältnis geben kann ...).

Aber obwohl mir Geist - Körpertheorien mehr zusagen, habe ich keine plausible Erklärung zur Vererbung:
Anscheinend erben wir ja nicht nur körperliche Eigenschaften von unseren Vorfahren sondern auch geistige.

Soll es etwa ein geistiges Pendant zur DNS geben und dieses sich simultan zur DNS teilen und ergänzen?
Dass sich ein "Geist" bzw. eine "Seele" jeweils einen neuen Körper "aussucht" erscheint mir zu esoterisch.
Da wir lebendige (v.a. menschliche) Körper nicht ohne Seele/Geist kennen, uns umgekehrt aber besser Seele/Geist ohne Körper vorstellen können, erwarten wir ehr, dass es mehr Geister als Körper gibt.

Das würde zum Bild "Körper als Gefängnis für gefallene Seelen" passen,
aber so eingesperrt und gefallen fühle ich mich gar nicht ...

Wie kommt also der Geist zum (körperlichen) Kinde?

Gruß
Trestone
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Trestone schrieb:
Wie kommt also der Geist zum (körperlichen) Kinde?

Gruß
Trestone
....vielleicht so:
Die "schlafengelegte" Seele nimmt die Form des Körpers an

Seht, der Mensch ist zusammengesetzt aus einem naturmäßigen Leibe, der da ist ein Gefäß, darinnen sich durch die verschiedenen Organe eine lebendige Seele ausbilde; denn im Entstehen durch die Zeugung wird nur das alleinige Wesen des Leibes konstruiert. Und erst im siebenten Monate, wenn schon das leibliche Wesen organisch, wenn auch noch nicht ganz der Form, doch aber all den Teilen nach ausgebildet wird durch das vegetative Leben der Mutter, – so erst wird in der Gegend der Magengrube ein für eure Augen nicht wahrnehmbares, vom Zeuger herrührendes Bläschen, darinnen die Substanz der Seele enthalten ist, geöffnet (aber schon viel früher legt sich die Seele im Mutterleib darin "schlafen", wie an anderer Stelle mitgeteilt wurde) und teilt sich dann dem ganzen Organismus durch die Verbindung der Nerven mit, umwandelt dann ein in allen Nerven vorfindliches magnetisches Fluidum in die seinige und dringt dann in aller elektrischen Schnelle bald auch in alle übrigen Organe, namentlich aber zuletzt erst in die Herzmuskeln, was gewöhnlich erst am siebenten Tage, bei einigen manchmal etwas später erst geschieht.

Dann fängt ganz langsam das Herz an sich auszudehnen durch die allmähliche Füllung der Seelensubstanz, und wenn es so nach und nach voll geworden ist gleich einer elektrischen Flasche, so entladet es sich dann in die Adern durch eine obere Kammer. Dieses entladene Fluidum teilt sich dann allen dort befindlichen Säften mit und zwingt sie in alle Gefäße und so auch dann die in den Gefäßen selbst vorhandenen Säfte zur Bewegung wieder in die Venen und durch dieselben wieder zum Herzen zurück, während welcher Zeit das Herz schon wieder geladen wird und die dahin kehrenden Säfte alsogleich wieder weiterbefördert.

Unser früher "böse" gewordener Geist

Hier merket wohl auf, - gleich ungefähr drei Tage vor der Geburt aber wird aus der allerfeinsten und zugleich solidesten Substanz der Seele in der Gegend des Herzens ein anderes unendlich feines Bläschen gebildet, und in dieses Bläschen wird ein einst böse gewordener Geist (wir als Anhänger Luzifer beim Engelssturz), der da ist dem Wesen nach ein Funke der göttlichen Liebe (unser Geist stammt ja direkt oder indirekt von Gott), hineingelegt; gleichviel ob der Körper männlich oder weiblich ist, so ist doch der Geist ohne geschlechtlichen Unterschied und nimmt erst mit der Zeit etwas Geschlechtliches an, welches sich durch die Begierlichkeit kundgibt.

Nun ist aber dieser Geist noch tot, wie er schon in der Materie seit langen und langen Zeiten war.
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo,

wenn ich es richtig verstehe stammt der Geist des Kindes nach dieser Theorie /Ansicht hauptsächlich von einem göttlichen Wesen.
Weshalb ähnelt dieser Geist dann aber in vielen Punkten den Geistern seiner Vorfahren - und zwar mehr als den Geistern von Nichtverwandten?

Gruß
Trestone
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Trestone schrieb:
Hallo,

wenn ich es richtig verstehe stammt der Geist des Kindes nach dieser Theorie /Ansicht hauptsächlich von einem göttlichen Wesen.
Weshalb ähnelt dieser Geist dann aber in vielen Punkten den Geistern seiner Vorfahren - und zwar mehr als den Geistern von Nichtverwandten?

Gruß
Trestone
Tja, diese Frage kann ich nicht beantworten, aber wie kommst Du darauf das Geister seinen Vohrfahren ähneln? :?
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
WolArn schrieb:
Tja, diese Frage kann ich nicht beantworten, aber wie kommst Du darauf das Geister seinen Vohrfahren ähneln? :?

Nun für mich sind z.B. Musikalität und Intelligenz geistige Eigenschaften,
und diese scheinen zu hohen Anteilen vererbbar zu sein.

Außerdem glaube ich auch an Geist/Seele bei Tieren, und nehme einfach an,
dass eine Schimpansenseele bzw. ein Schimpansengeist sich von einem Menschengeist deutlich unterscheidet.

Gruß
Trestone
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Trestone schrieb:
Außerdem glaube ich auch an Geist/Seele bei Tieren, und nehme einfach an,
dass eine Schimpansenseele bzw. ein Schimpansengeist sich von einem Menschengeist deutlich unterscheidet.

Gruß
Trestone
Ja, an eine Seele bei Tieren glaube ich auch. Ich glaube sogar, daß aus mehreren tierischen Seelen eine menschliche Seele entsteht, und diese Seele im Menschen erst vollkommen wird.
Warum hat ein Mensch andere Aufgaben als z.B. ein Tier? {jl.ev09.102,03}

"Bis zum Menschen sorgt ganz allein Gottes Liebe, Weisheit und Macht dafür, daß die Entwicklung des in der Weltmaterie gefesteten und gehaltenen Urgeistlebens von Stufe zu Stufe in eine stets größere Vollendung übergehe und sich fortbilde; aber beim Menschen, als dem Schlußstein der Urgeistlebensentwicklung, geht diese Sache dann notwendig anders. Was seinen materiellen Leib anbelangt, so ist dessen Einrichtung auch noch zum allergrößten Teil von der Liebe, Weisheit und Macht Gottes abhängig - aber nicht so die Entwicklung der Seele und ihres Geistes. Dieser ist gegeben die Vernunft, der Verstand, ein freies Denken, ein vollkommen freier Wille und die Kraft, so zu handeln, wie die Seele für gut und nützlich erkennt." {jl.ev09.102,03}
Woher beziehen die meisten Menschen ihre Seele? Woher stammen die Seelenteile? {jl.ev04.106,06-07; jl.ev08.029,11-12}

Fast alle "Seelen stammen unmittelbar von dieser Erde, zuvor haben sie die drei sogenannten Naturreiche durchgemacht von der plumpen Steinmaterie durch alle Mineralschichten, von da durch die gesamte Pflanzenwelt und zuletzt durch die ganze Tierwelt im Wasser, auf der Erde und in der Luft. Man nehme aber hier ja nicht den Materieleib (der Tiere, wie es die Evolutionstheoretiker tun, d. Vf.), sondern das in dessen Gehülse enthaltene seelisch-geistige Element. Das Gehülse ist zwar auch seelisch-geistig im weiteren Sinne, aber es ist in sich noch zu gemein,... zur eigentlichen Seelensubstanz*) wird daraus wohl nie etwas verwendbar sein." {jl.ev04.106,06-07}.
Der Begriff Substanz ist hier nicht gleich Materie zu setzen. Was unter "Seelen-Substanz" zu verstehen ist, wird {jl.erde.041,01-02} "Die Seele des Menschen, als die höchst potenzierte Zusammensetzung von Mineral-, Pflanzen- und Tierseelen, hat keine Rückerinnerung an ihre Präexistenz, weil die speziellen Seelenteile in den obengenannten drei Reichen keine eigene und streng gesonderte, sondern für ihre Art nur aus dem allgemeinen Raumleben gewisserart entliehene Intelligenz besaßen." "Wenn aber der Mensch vom Geiste alles Lebens und Lichtes dereinst völlig durchdrungen wird, so wird er solche Ordnung auch erschauen können." {jl.ev08.029,11-12}
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Trestone schrieb:
WolArn schrieb:
Tja, diese Frage kann ich nicht beantworten, aber wie kommst Du darauf das Geister seinen Vohrfahren ähneln? :?

Nun für mich sind z.B. Musikalität und Intelligenz geistige Eigenschaften,
und diese scheinen zu hohen Anteilen vererbbar zu sein.
Ich hab da was gefunden:
Jesus erklärte an mehreren Stellen, wie die Vererbung wirklich vor sich geht. Nicht Körpermerkmale
werden vererbt, sondern seelisch-geistige Eigenschaften, die sich auf den Körper auswirken.
 
B

Booth

Gast
Trestone schrieb:
Nun für mich sind z.B. Musikalität und Intelligenz geistige Eigenschaften
Die Frage ist doch, ob der Geist tatsächlich unabhängig vom Körper betrachtet werden kann.

Es gibt jedoch nicht wenige Hinweise darauf, wie enorm der Geist bzw das Denken vom Körper abhängig ist.
Das einfachste Beispiel: Vergleiche DICH selber... als 5-Jähriger und als 25-jähriger. Angeblich derselbe Geist. Aber wohl kaum derselbe Körper und doch auch wohl kaum dasselbe Denken... oder?

Wenn also derselbe Geist im Körper steckt, aber als 5-jähriger kaum eine hohe Intelligenz-Leistung erbringt - wie sehr kann man dann "Geist" und "Denken" miteinander verbinden?

gruß
Booth
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Booth schrieb:
Wenn also derselbe Geist im Körper steckt, aber als 5-jähriger kaum eine hohe Intelligenz-Leistung erbringt - wie sehr kann man dann "Geist" und "Denken" miteinander verbinden?

Zumindest Platon zufolge wird die auf der Seele basierende Erkenntnis (bzw. das Wiedererinnern der Seele) durch den Körper verhindert. Nur die (platonische) Philosophie kann dem Geist letztendlich zur Erkenntnis verhelfen. Bei anderen Lehren spielen Askese, Vermeidung körperlicher Genüsse etc. eine größere Rolle. Also grundsätzlich würde mich der Einwand nicht von einer Zwei- oder Drei- Welten- Lehre abbringen.
Allerdings ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema materialistisch geprägt, weshalb ich mich nun auch nicht weiter an der Diskussion beteilige ;)
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
WolArn schrieb:
Ist denken Geist?

Naja, wenn ich ein Dualist wäre, würde ich mir schon die Frage stellen, was vom Geist übrig bleibt, wenn man das Denken abzieht... Allerdings kann man heutzutage wohl kaum mehr bestreiten, dass Denken doch irgendwie mit dem Körper zusammenhängt ;)

Philosophiegeschichtlich wurden teilweise verschiedene Stufen der Seele angesetzt, deren unterste eben stärker mit dem Körper in Verbindung steht...
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Hier mal ein paar Zitate:

Der Geist.

Der Begriff "Geist" ist in seiner Vieldeutigkeit zunächst verwirrend und entzieht sich jeder verstandesmäßig eingeengten Definition.

Im Pflanzenreiche ist es der Geist, der instinktmäßig die Wurzel dahin leitet, wo sie das ihr Geeignete zur Nahrung und weiteren Entwicklung findet.
Beim Tiere treibt der Geist zum Aufsuchen der Nahrung, zum Bau der Wohnung, zur Fortpflanzung. Und so stets sich mehr und mehr frei machend, steigt der Geist aufwärts von Stufe zu Stufe "bis zum selbstbewußten Begriffe des Seins im letzten Glied aller materiellen Schöpfung, dem Menschen, der sodann als erstes Glied in einer Reihe von geistigen Bildungen, mit verschiedenen Fakultäten bereichert, die ganze Schöpfung in sich trägt und - der Wendepunkt zwischen zwei Welten seiend - die materielle mit der geistigen verbindet".

"Der Geist ist eine positiv-polarische Kraft und strebt daher fortwährend nach der allerungebundensten Freiheit, und ist im gebundenen Zustande nur so lange ruhig, als er von der ihn umgebenden Minus-Polarität (d. i. seine Hülse) keine ungewöhnliche Beeinträchtigung erfährt."
Dazu noch die Randbemerkung Jesus: "Die Physiker würden es zwar lieber hören, wenn Ich anstatt ,Geist' ,freie, ungebundene Kraft' gesetzt hätte, allein, da wir gründlich gehen wollen, so nehmen wir statt der Eigenschaft die mit der Eigenschaft behaftete Sache selbst, welche da ist der Geist" oder, wenn wir es mit vielen Geistern zu tun haben, sonach die Geister selbst."

Ein ganz anderer der Geist-Begriff aber ist jener in die menschliche Seele gelegte Gottesgeist-Funke: "Der Geist ist nicht teilbar, sondern wo er als eine Einheit in eine große oder kleine Seele gelegt wurde, da bleibt er auch als eine Einheit."
Hingegen ist Seele als etwas ursprünglich Zusammengesetztes teilbar und in ihren einzelnen Komponenten komponibel.
Durch den Geistfunken steht der Mensch in engster Verbindung mit dem Urgeiste Gottes selbst und kann durch ihn eindringen in alle Geheimnisse und Weisheit..." Diese Geisteinlegung in die menschliche Seele geschieht noch im Mutterleib, bei einigen Kindern früher, bei anderen später.

Die Seele

Die Seele hat auch dieselben Sinne wie der Körper, wobei "die Sinne des Leibes die Leitzügel in den Händen der Seele sind zur Beherrschung ihres Leibes für die Außenwelt.

Das Erinnerungsvermögen besitzt die Seele aber nur in ihrem freien Zustand, nicht aber in ihrem "durch und durch verdunkelnden Leib.

Die Verbindung zwischen Seele und Geist ist eine allerintensivste, weil die Seele selbst ein ganz geistiges Urelement ist; Dennoch muß die Seele das Materielle ganz ablegen, bis der Geist durch das ihm Verwandte in der Seele mit dieser ein vollkommenes Ich werden kann.

Die Seele des Menschen ist eine rein ätherische Substenz, aus sehr vielen Lichtatomen und möglich kleinsten Teilchen zu einer vollkommenen Menschenform zusammengesetzt

Der reine Geist aber ist der von Gott ausgehende Wille, und die Seele ist gewisserart durch die Kraft des reinen Geistes wieder aufgelöste Materie, die in des Geistes eigene Urform, durch seine Kraft genötigt, übergeht und sodann, mit ihrem Geiste vereint, gleichsam seinen lichtätherisch-substantiellen Leib ausmacht, so wie Seele aus der sie umgebenden Fleischmaterie, wenn diese völlig verwest und aufgelöst worden ist, sich durch ihren rein geistkräftigen Willen ihr einstiges Kleid formt und bildet
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Eine verwandte Frage, die ich mir stelle,
ist ob es Information ohne Materie oder Energie als Träger geben kann?
Und was könnte das für Konsequenzen haben?

Einmal wären soche Informationen bei Übertragung nicht mehr unbedingt an die Lichtgeschwindigkeit gebunden.
Dann könnte es gut sein, dass sie bezüglich Raum und Zeit andere Eigenschaften als gewohnt hätten.
(z.B. vielleicht nicht speicherbar?)

Wie könnten "energiefreie" Informationen und "gewöhnliche" Informationen zusammenwirken
und was könnte das für Ursache - Wirkungsketten bedeuten?

Wären die beiden Informationsformen identisch oder zumindest ineinander umwandelbar?
(Z.B. mit Dolmetscher in unserem Gehirn)

Wie sähe dabei die Energiebilanz aus?

Viele Fragen, also weiter spekulieren...

Gruß
Trestone
 

holgercp

Großmeister
1. Mai 2006
96
hm, sehr interessantes Thema, allerdings hab ich momentan noch ein kleines Problem damit, einen Beitrag zu leisten.
könntest du mal versuchen, genauer zu erklären, was du unter "information" verstehst?
der begriff wird ja ziemlich unterschiedlich verwendet.

gruß

holger
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
holgercp schrieb:
könntest du mal versuchen, genauer zu erklären, was du unter "information" verstehst?
holger

Einerseits meine ich die ganz gewöhnliche Information im Sinne des Inhalts einer Nachricht, die von A an B übermittelt werden könnte (auch mit A=B=ich).
Beispiele:
"Hier und jetzt fühle ich mich wohl"
"Da schleicht sich ein Tiger an"
"Der aufrechte Gang hat sich bisher bewährt"
"Es gibt etwas und nicht nichts"
"Die kleinen grünen Eindringlinge im Blut sind Krankheitserreger"
"Glühende Herdplatten tun bei Berührung weh"

Andererseits sind diese Informations-/Nachrichtenbeispiele alle sprachlich formuliert und vielleicht schon deshalb ungeeignet.
Ich vermute nämlich, dass "Information ohne energetisch-/materielle Träger", kurz "energiefreie Information" eine andere Beziehung zur Zeit (und vielleicht auch zum Raum) hat als übliche Information.

Wir nutzen ja vielfältige materielle Träger zur zeitlichen Speicherung von Information:
Gehirn/Gedächtnis, Antikörper, Gene, DNS, Papier mit Schrift, elektronische Speicher, Denkmäler aus Stein, usw.
Oder übermitteln Informationen mit Tönen, Gerüchen, taktilen Signalen, Funk oder Licht.

Wenn es energiefreie Information gibt, könnte diese zeitlos bzw. flüchtig sein, vielleicht lässt sie sich kaum mit unserer logisch/zeitlichen Sprache beschreiben?

Andererseits könnten obige Beispiele Versuche sein, auch energiefreie Informationen festzuhalten und zu Speichern.
Spannen wäre, wenn sie ineinander umgewandelt werden könnten.
Natürlich ist die Welt des Geistes (bzw. der Seele) Kandidat für enegiefreie Informationen.
Aber gerade unsere bewußten Gefühle und Gedanken erscheinen mir als schlechte Kandidaten, da Bewußtheit eng mit Zeit verknüpft ist.

Meines Wissens wird aber schon lang ohne Ergebnis nach "Energiefreier Information" geforscht, die Unmöglichkeit ist aber auch noch nicht bewiesen.

Mich würde z.B. interessieren, welche Konsequenzen sich aus solchen Informationen ergeben könnte.
(Wäre etwa das berühmte "von nichts kommt nichts" hinfällig?)

Gruß
Trestone
 

holgercp

Großmeister
1. Mai 2006
96
also sagen wir es mal so: ich wäre sehr vorsichtig einen physikalischen begriff von "information" und einen medialen gleichzusetzen.
mit physik kenn ich mich nicht so aus, aber ich glaube zu wissen, dass information allgemein mit negentropie gleichgesetzt wird, von daher frage ich mich ob "energiefrei" hier überhaupt denkbar ist.

vielleicht versteh ich deine vorstellung aber auch falsch. dann versuch doch mal ein fiktives beispiel zu geben, wie du dir das vorstellen könntest.

nachrichtentechnisch halte ich das für schlichtweg unmöglich.
das problem ist, dass der mensch materiegebunden ist, bei allem was er wahrnimmt. dort wo wie "energie" erleben, erleben wir sie in form ihrer auswirkung auf materie.

und information ist hier ein relationaler begriff i.w.S.: es muss etwas wahrgenommen werden können, wa interpretiert wird, ob das nun sprachlich ist oder nicht. aber sprachlich läßt es sich am besten verdeutlichen.

"Hier und jetzt fühle ich mich wohl"
"Da schleicht sich ein Tiger an"
"Der aufrechte Gang hat sich bisher bewährt"
"Es gibt etwas und nicht nichts"

du hast vier Aussagen als Beispiel gegeben.
jede dieser Aussagen besitzt nur im Verhältnis / Relation zu jemanden Information, der sie dekodieren kann.
Dabei kommt es noch nicht einmal unbedingt darauf an, dass er die Sprache versteht. aber wenn er schriftsprachen ansich kennt, kann er vielleicht den schluss ziehen, dass eine Schrift vorliegt. das allein aber ist schon eine interpretation. die interpretation ist nun...

... in einem gewissen zusammenhang mit der vermutung der person zu sehen, dass solche zeichen nicht zufällig auftreten und daher künstlich sind. und hier mag es dann parallelen zur thermodynamik geben, aber wie gesagt "ich hab keine ahnung, aber ich wäre sehr vorsichtig"
 

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