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Globale Erderwärmung; stärker als erwartet!

Sabberhirn

Geselle
24. Dezember 2004
34
soeben auf Spiegel Online gefunden:

Spiegel Online schrieb:
Golfstrom hat sich stark abgeschwächt

Es ist eines der Horrorszenarien, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel immer wieder benannt werden: Der Golfstrom, Nordeuropas Warmwasserheizung, könnte versiegen. Messdaten zeigen jetzt erstmals, dass er tatsächlich an Kraft verliert.


Die Zirkulation habe "sich zwischen 1957 und 2004 um etwa 30 Prozent verlangsamt", berichten Harry Bryden vom National Oceaonography Centre in Southampton und zwei seiner Kollegen in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" (Bd. 438, S. 655). 30 Prozent in knapp 50 Jahren - "das ist eine ganze Menge", findet Quadfasel.
[...]
Erstmals Messdaten statt Modelle
Das Entscheidende an den jetzt publizierten Daten: Sie sind nicht die Ergebnisse eines Rechenmodells, sondern über Jahre hinweg erhobene Messwerte. Es seien "die ersten Beobachtungen, die zeigen, dass eine solche Abnahme der ozeanischen Zirkulation schon in vollem Gange ist", schreibt Quadfasel.
Hier der ganze Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,387715,00.html

Gruß,
Sabberhirn
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wir haben die Heizung um 30 % runtergedreht, und trotzdem wird es wärmer? Wirkt sich die Globale Erwärmung in Europa etwa stärker aus als anderswo?
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Den Artikel habe ich anders verstanden. Die Wärmepumpe fördert weniger, weshalb sich die Wärme Richtung Äquator mehr staut, und wir hier oben weniger abbekommen.
Deswegen rechnen sie mit einer Absenkung von 4°C in unseren Breiten.
Spiegel Online schrieb:
In gewisser Weise wirke der Klimawandel, der die Temperaturen ja eigentlich steigen lässt, sich also selbst entgegen: "Es wird dann nicht ganz so warm in Europa."
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
...und wenn im Süden weniger Wärme abtransportiert wird, müßte es da verdammt heiß werden!? 8O :O_O:
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Sollte so sein. Nur: Wenn es bei uns 4°C weniger sind, können es am Äquator vielleicht mehr als 4°C sein. Da wirkt sie stärkere Sonneneinstrahlung in Verbindung mir schwächerer Zirkulation vielleicht ganz anders?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Okay, neuer Versuch. Seit '57 haben wir die Heizung um 30 % runtergedreht, trotzdem ist es bei uns wärmer geworden (Treibhauseffekt). Im Süden scheint sich der Treibhauseffekt entsprechend weniger ausgewirkt zu haben, sonst hätte es da wesentlich heftigere Temperaturanstiege geben müssen als bei uns.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
okay, ich versuchs auch noch mal ;-)

Zuerst ist das Salzwasser mit seiner höheren Dichte nach Süden geflossen, auf der anderen Seite wurde das abgeflossene Salzwasser niveaumäßig durch Salz- und Süßwasser aufgefüllt.
Nun hat sich die Kugel erwärmt und an den Polen schmilzt mehr Eis ab.
Das Salzwasser wird nun gleich an den Polen mit Süßwasser aus dem schmelzenden Eis verdünnt/gemischt. Die Dichte nimmt nun mit dem "verdünnten" Salzgehalt ab.
Nun ist der Dichteunterschied geringer geworden, weshalb der Stom langsamer fließt.

Ich hoffe, das war so richtig ...
00000659.gif
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Das ist ja das große fachliche Problem dieses letzten Artikels dass darin weder erklärt wird worauf sich 30% beziehen, noch worauf die 4 Grad.

4 Grad Lufttemperatur? Im Jahresmittel? Im Extremfall?
4 Grad Wassertemperatur? An welcher Stelle?

30% weniger wovon?
An einer Stelle wird von Durchflußmenge gesprochen.
Das wird dann mit einer niedrigeren Fließgeschwindgigkeit erklärt.

Durchflußmenge läßt sich aber immer doch nur sehr punktuell messen...
Da könnte sich der Strom ja auch ein bißchen verlagern, oder?

Ich finde diesen 30% Wert reißerisch und unwissenschaftlich
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
@holo:
Ja, so in etwa habe ich das auch verstanden.
Klimaerwärmung -> mehr Regen -> größerer Süsswassereintrag im Norden -> Abschwächung des Absinkvorganges des Wassers im Norden -> Langsamere Golfströmung

Auf jeden Fall könnte ein schwächelnder Golfstrom dazu beitragen, dass die Hurrikane in der Karibik noch verheerender und zahlreicher werden, denn die Energie, die sonst nach Europa transportiert wird (1 Billiarde Joule pro Sekunde), steht ihnen dann zusätzlich zur Verfügung.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Gut, aber hätte dieser Energietransfer nicht in den letzten fünfzig Jahren kontinuierlich abnehmen und steigende Temperaturen im Süden und mehr Wirbelstürme verursachen müssen?
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@erik

Das ist ja das große fachliche Problem dieses letzten Artikels dass darin weder erklärt wird worauf sich 30% beziehen, noch worauf die 4 Grad.

vielleicht ist dein problem eher, das du vor lauter sand in den augen, die das stecken des kopfes in eben diesen mit sich bringt, deine optik in mitleidenschaft gezogen hast.

im spiegel-artikel heißt es:

Die Zirkulation habe "sich zwischen 1957 und 2004 um etwa 30 Prozent verlangsamt"

mhhh...nun mal ganz scharf nachdenken...welche zirkulation könnte da wohl gemeint sein? wenn bei einem selber nichts mehr zirkuliert, ist es schwer mit diesem begriff etwas anzufangen, aber man sollte sich doch bemühen...da gibt es aber ausserhalb einem selber noch einiges das fließt- in diesem zusammenhang ist eindeutig der golfstrom gemeint. :wink: ist doch eigentlich recht gut erklärt, wie was funktioniert.

ok, die vier grad finde ich ich einigermaßen kryptisch, weil nicht genau klar ist auf was sie sich beziehen, aber ich schätze mal auf die "normaltemperaturen":

An einem bestimmten Punkt bricht das System plötzlich zusammen, der Zustrom warmen Wassers nach Norden versiegt mit einem Schlag. Einen Temperaturabfall von "schätzungsweise vier Grad Celsius" würde das zur Folge haben

ansonsten, meine speziellen freunde, die ihr eure ignoranz dahinter verbergt es immer ganz genau wissen zu wollen...es kommt...seid ihr bereit? :smile:

@liberaler

Gut, aber hätte dieser Energietransfer nicht in den letzten fünfzig Jahren kontinuierlich abnehmen und steigende Temperaturen im Süden und mehr Wirbelstürme verursachen müssen?

hätte, müsste, sollte...scheiß der hund drauf!
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
samhain schrieb:
ansonsten, meine speziellen freunde, die ihr eure ignoranz dahinter verbergt es immer ganz genau wissen zu wollen...es kommt...seid ihr bereit? :smile:
Ja. Genug Brennstoff, Schneeketten und den Schlitten haben wir griffbereit. Sollen die vier Grad nur kommen! ;-)

@Ein_Liberaler:
Vielleicht geschieht diese Zunahme der Wirbelstürme erst mit einem bestimmten Maß an Veränderung, wäre für mich ebenfalls denkbar.

erik schrieb:
Durchflußmenge läßt sich aber immer doch nur sehr punktuell messen...
Da könnte sich der Strom ja auch ein bißchen verlagern, oder?
Die Frage finde ich durchaus berechtigt. Die Messpunkte stellen meines Wissens nach Bojen dar. Diese sind also stationäre Einrichtungen, womit eine Verschiebung des Verlaufes nicht messbar wäre. Die Dichte ist bei Süßwasser niedriger, womit also die Wasserdichte mit Näherung zu einer Küstenregion abnimmt.
Zeigt der Strom mit seiner spezifischen salzhaltigen Dichte nicht mehr einen gewissen Dichteunterschied zur der Region, in der sich die Bojen befinden, könnte der Stom näher zur Küste wandern.
Aber es passt nicht. Würde der Strom tatsächlich mehr in Richtung Küstennähe verlaufen, hätte er einen höheren Widerstand durch die Steigungen zur Landmasse hin. Somit würde sich auch die Strömungsgeschwindigkeit verringern.
Es müsste andersherum verlaufen. Der Strom müsste sich landabseits verlagern. Doch dazu benötigt er eine durch Salz erhöhte Dichte, oder?
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
@erik

Zitat:
Das ist ja das große fachliche Problem dieses letzten Artikels dass darin weder erklärt wird worauf sich 30% beziehen, noch worauf die 4 Grad.


vielleicht ist dein problem eher, das du vor lauter sand in den augen, die das stecken des kopfes in eben diesen mit sich bringt, deine optik in mitleidenschaft gezogen hast.

im spiegel-artikel heißt es:

Zitat:
Die Zirkulation habe "sich zwischen 1957 und 2004 um etwa 30 Prozent verlangsamt"

@samhain

Was bedeutet denn, "die Zirkulation hat sich um 30% verlangsamt, bitte schön?

Da wir hier die ganze Zeit von Wassermassen reden, wird es übrigens schwierig den Kopf in den Sand zu stecken, den ganzen Sand spült es da nämlich weg.
Ich ärgere mich nur darüber, wenn sich Klimaforscher entweder unpräzise ausdrücken, oder ihr Modell selber nicht genau erklären können, oder Journalisten es entweder nicht verstehen, oder falsch wiedergeben...

Hat sich jetzt die Zirkulationsgeschwingigkeit (!) verlangsamt?
Oder die durchgeflossene Menge?
(das das miteinander zusammenhängt ist mir schon klar, aber mich würde halt interessieren, was da eigentlich gemessen wird... auf die Art und Weise kann man nämliche mögliche Fehlerquellen und Meßtoleranzen besser erkennen.)
 

maik79

Großmeister
6. November 2005
79
Klimaprophet schrieb:
Aus der Analyse von Bohrungen im antarktischen Eis (blaue Kurve) geht hervor, dass die globale Kohlenstoffdioxidkonzentration in den letzten 400'000 Jahren nie 290 ml/m³ überschritten hat. Im Jahre 2002 beträgt der Mittelwert bereits 375 ml/m³, die jährliche Zuwachsrate 1,5 ml/m³. . Die CO2-Konzentration lag 2004 bei 379, bei einem Anstieg von 3 zum Vorjahr. Die Dekade davor waren es durchschnittlich 1,8. China und Indien lassen grüßen.
http://www.usatoday.com/weather/news/2004-03-21-co2-buildup_x.htm

Jetzt gibt es die Daten von 2005. Der Anstieg ist der drittgrößte je gemessene. Wir sind jetzt bei 381 ppm, so viel wie seit über eine Million Jahren nicht mehr. Tendenz, na klar steigend. Das hat unkalkulierbare Folgen. Wir alle werden noch Zeuge von unvorstellbaren Naturkatastrophen werden!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,405921,00.html
 
B

Booth

Gast
maik79 schrieb:
Das hat unkalkulierbare Folgen.
In komplexen, chaotischen Systemen hat alles unkalkulierbare Folgen, solange man nicht alle Systemparameter kennt.

Wir können leider nur mutmaßen, da wir noch lange nicht alle Systemparameter (und ihre Wertigkeit) des Klimas kennen, und das sicher noch für eine relativ lange Zeit.

Was aber nicht heisst, daß die Menschen nicht allmählich anfangen sollten, Maß zu halten. Aber dafür sehe ich im Moment keine großen Chancen - da wir alle nicht besonders zur Bescheidenheit neigen... gerade wir in den Industrienationen nicht.

gruß
Booth
 
G

Guest

Gast
maik79 schrieb:
Jetzt gibt es die Daten von 2005. Der Anstieg ist der drittgrößte je gemessene. Wir sind jetzt bei 381 ppm, so viel wie seit über eine Million Jahren nicht mehr. Tendenz, na klar steigend. Das hat unkalkulierbare Folgen. Wir alle werden noch Zeuge von unvorstellbaren Naturkatastrophen werden!

Laut dem Spiegel Bericht ist, 1987 und 1998, ist noch mehr CO2 neu hinzugekommen.

Hmmm, 1987 gabs nicht nur weit weniger Autos als heute, die meisten waren noch nicht mit einem Katalysator ausgerüstet, der das co2 ja erst erzeugt.

Das heißt obwohl weniger Autos weniger co2 erzeugten stieg der Anteil mehr als heute.

An den vielgeschmähten Autofahrern kann`s also nicht liegen.

co2rt407.gif


Wieso ist das co2 von 1973 und 1974 um 60% gefallen?
Wie erklären sich die Einbrüche anfang der 90er Jahre?

Zwischen 1998 und 2002 hat sich der co2 Wert nahezu halbiert.

Kann mir das einer erklären?

Vergleicht mal die co2 Daten oben mit den Temperaturen:

nasa.gif
 

maik79

Großmeister
6. November 2005
79
Wir wissen seit langem, dass die Rate der Zunahme stark schwankt", sagt Martin Heimann, Wissenschaftler am BGC, zu SPIEGEL ONLINE. So steige die CO2-Konzentration während des Klimaphänomens El Nino oder bei großer Trockenheit in Europa besonders stark.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, es kann natürlich schon sein, dass es nächstes Jahr eine geringeren Anstieg geben wird.
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Ich habe mir nicht den gesamten Thread durchgelesen - nur mal so am Rande gefragt: Hat hier einer das Buch "Welt in Angst" gelesen?

Ist sehr aufschlußreich!
 

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