Aphorismus
Ritter vom Osten und Westen
- 22. Dezember 2004
- 2.466
To whom it may concern:
Hoffnung. Das, was Glauebige Gott nennen, nenne ich Hoffnung. Begruendet oder unbegruendet, voellig egal. Hoffnung. Beten zu Gott - Hoffnung.
"Hell is where you are and Heaven is what you make it."
Sind wir wirklich in der Hoelle? (Mit George W. Bush als amerikanischem Praesidenten kann die Antwort nicht Nein sein.) Wenn ja, was ist Merkmal der Hoelle? Man kann nicht raus. Niemals. Und der Chef ist ein perfides Arschgesicht namens Teufel.
Ich wuerde wirklich gerne glauben, dass alle Gottglauebigen Recht haben, dass ihre Hoffnung belohnt wird. Aber je laenger man durch die Welt geht, umso mehr merkt man, dass etwas faul ist. Moenche werden von Maehdreschern erwischt, Nonnen verungluecken mit ihrem Reisebus und der friedliche Buddhist von nebenan wird von Jugendlichen mit einem neongelben Riesendildo zum Krueppel gehauen, weswegen seine Frau und Kinder Hunger leiden. Etwas ist faul hier.... und wir sind noch nichtmal in Afrika.
Was gibt einem Hoffnung, was haelt einem davon ab zu rebellieren und etwas zu aendern, egal ob zum Guten oder Schlechten? Die Hoffnung. Der Glaube, dass alles schon wieder in Ordnung kommen wird. Und irgendwie kommt ja auch alles in Ordnung, zumindest teilweise. Zumindest reicht es fuer uns Boardler noch fuer einen Computer und genug Zeit und Musse um ueber alles moegliche zu diskutieren. Soooo schlimm ist es also doch gar nicht, oder?
Gut, es gibt kaum wirklich glueckliche Menschen, Politiker sind groesstenteils Schweine und wenn die grosse Liebe den Bach runtergeht tut es mehr weh als es einem gebracht hat, aber wer die Welt so sieht hat schon verloren. Alles was zaehlt ist die Hoffnung, worauf auch immer. Und der kurze Moment der gelebten Hoffnung. Traditionell auf eine gleuckliche Ehe und putzige Kinder. Oder fuer die harten Jungs auf genug Koks, Geld und Nutten bis ins hohe Alter. Jedem das seine. Aber was dann? Erloesung? Innere Ruhe? Erleuchtung? Familien zerbrechen und Kinder sind auch nicht mehr was sie noch nie waren.
Ich wuerde es gerne "positiv" sehen, und sehe es doch anders. Ich sehe Verzweiflung, gemischt mit Momenten des Eskapismus und der nackten Angst. Die friedlichsten Menschen kriegen Panik wenn sie sterben. Glauebige sind da keine Ausnahme, auch wenn sie sich das gerne vormachen, bis es soweit ist. Sogar Selbstmordattentaeter mit dem IQ eines suedindischen Packesels machen sich vor dem grossen Bumm in die Hose. Hoffnung....
Woher kommt dieses komische Gefuehl, dass alles schon irgendwie wieder ins Lot kommen wird? Mein Vorschlag: Vom Teufel persoehnlich. Was fuer einen besseren Trick koennte es denn geben um die Menschen bei der Stange zu halten als ihnen vorzuspielen, dass schon alles irgendwie in Ordnung kommen wird, da sich der liebe Gott um jeden Einzelnen sorgt? Gibst du einen Dreck auf die Moskitos im Sommer, wenn du sie an deinem Bein zerklatscht? So lange Menschen Hoffnung haben, ist alles in Butter, die Hoelle bleibt voll. Was ist mein Gegenvorschlag, Selbstmord? Nicht wirklich, bringt im Zweifelsfall auch nichts, wenn die Buddhisten mit ihrem Wiedergeburtsgerede recht haben. Und ausserdem schickt das den Rest (die Angehoerigen) nur noch weiter in die Hoelle, als noetig. Also, was dann?
Ich sehe nur eine Option, Gott muss sterben. Besonders der judeo-christlich-muslimisch-antropomorphe Gott. Er muss verschwinden, die falsche Hoffnung muss sterben. Ich wuenschte Nietzsche haette recht gehabt und Gott waere tot. Aber dieser Bastard will einfach nicht aufgeben. Als Zombie der Hoffnung geistert er weiter durch die Hoelle und haelt die Menschen davon ab irgendetwas zu tun, um dem Teufel zu entkommen. Ich erwarte ja gar nichts besonderes, nur IRGENDETWAS. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder... Geh nicht zu den Gottesdiensten, sei nicht so scheissbieder....
Die Hoffnung stirbt zuletzt - leider. Hoffnungslos macht alles vielmehr Spass, das ist ja gerade der Kick. Wer nicht erwartet erloest zu werden - vom neuen Partner, dem neuen Haus, der neuen Ferienwohnung auf Mallorca - der kann vielleicht sogar etwas erreichen und geniessen. Ich bin ja genau so schuldig wie wir alle - ich habe nicht nur Hoffnung, ich habe sogar Hoffnungen. Und das kotzt mich an. Ich werde diese Hoffnungen nach und nach durch Ziele ersetzen. Zumindest ist das mein Ziel (nicht meine Hoffnung).
Gott ist kein Ziel. Ihn zu toeten schon.
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Writer's Note:
Falls jemand Probleme mit diesem Text hat schiebe ich alle Schuld auf "die Religionen". "Die" haben mich abgefuckt.
Hoffnung. Das, was Glauebige Gott nennen, nenne ich Hoffnung. Begruendet oder unbegruendet, voellig egal. Hoffnung. Beten zu Gott - Hoffnung.
"Hell is where you are and Heaven is what you make it."
Sind wir wirklich in der Hoelle? (Mit George W. Bush als amerikanischem Praesidenten kann die Antwort nicht Nein sein.) Wenn ja, was ist Merkmal der Hoelle? Man kann nicht raus. Niemals. Und der Chef ist ein perfides Arschgesicht namens Teufel.
Ich wuerde wirklich gerne glauben, dass alle Gottglauebigen Recht haben, dass ihre Hoffnung belohnt wird. Aber je laenger man durch die Welt geht, umso mehr merkt man, dass etwas faul ist. Moenche werden von Maehdreschern erwischt, Nonnen verungluecken mit ihrem Reisebus und der friedliche Buddhist von nebenan wird von Jugendlichen mit einem neongelben Riesendildo zum Krueppel gehauen, weswegen seine Frau und Kinder Hunger leiden. Etwas ist faul hier.... und wir sind noch nichtmal in Afrika.
Was gibt einem Hoffnung, was haelt einem davon ab zu rebellieren und etwas zu aendern, egal ob zum Guten oder Schlechten? Die Hoffnung. Der Glaube, dass alles schon wieder in Ordnung kommen wird. Und irgendwie kommt ja auch alles in Ordnung, zumindest teilweise. Zumindest reicht es fuer uns Boardler noch fuer einen Computer und genug Zeit und Musse um ueber alles moegliche zu diskutieren. Soooo schlimm ist es also doch gar nicht, oder?
Gut, es gibt kaum wirklich glueckliche Menschen, Politiker sind groesstenteils Schweine und wenn die grosse Liebe den Bach runtergeht tut es mehr weh als es einem gebracht hat, aber wer die Welt so sieht hat schon verloren. Alles was zaehlt ist die Hoffnung, worauf auch immer. Und der kurze Moment der gelebten Hoffnung. Traditionell auf eine gleuckliche Ehe und putzige Kinder. Oder fuer die harten Jungs auf genug Koks, Geld und Nutten bis ins hohe Alter. Jedem das seine. Aber was dann? Erloesung? Innere Ruhe? Erleuchtung? Familien zerbrechen und Kinder sind auch nicht mehr was sie noch nie waren.
Ich wuerde es gerne "positiv" sehen, und sehe es doch anders. Ich sehe Verzweiflung, gemischt mit Momenten des Eskapismus und der nackten Angst. Die friedlichsten Menschen kriegen Panik wenn sie sterben. Glauebige sind da keine Ausnahme, auch wenn sie sich das gerne vormachen, bis es soweit ist. Sogar Selbstmordattentaeter mit dem IQ eines suedindischen Packesels machen sich vor dem grossen Bumm in die Hose. Hoffnung....
Woher kommt dieses komische Gefuehl, dass alles schon irgendwie wieder ins Lot kommen wird? Mein Vorschlag: Vom Teufel persoehnlich. Was fuer einen besseren Trick koennte es denn geben um die Menschen bei der Stange zu halten als ihnen vorzuspielen, dass schon alles irgendwie in Ordnung kommen wird, da sich der liebe Gott um jeden Einzelnen sorgt? Gibst du einen Dreck auf die Moskitos im Sommer, wenn du sie an deinem Bein zerklatscht? So lange Menschen Hoffnung haben, ist alles in Butter, die Hoelle bleibt voll. Was ist mein Gegenvorschlag, Selbstmord? Nicht wirklich, bringt im Zweifelsfall auch nichts, wenn die Buddhisten mit ihrem Wiedergeburtsgerede recht haben. Und ausserdem schickt das den Rest (die Angehoerigen) nur noch weiter in die Hoelle, als noetig. Also, was dann?
Ich sehe nur eine Option, Gott muss sterben. Besonders der judeo-christlich-muslimisch-antropomorphe Gott. Er muss verschwinden, die falsche Hoffnung muss sterben. Ich wuenschte Nietzsche haette recht gehabt und Gott waere tot. Aber dieser Bastard will einfach nicht aufgeben. Als Zombie der Hoffnung geistert er weiter durch die Hoelle und haelt die Menschen davon ab irgendetwas zu tun, um dem Teufel zu entkommen. Ich erwarte ja gar nichts besonderes, nur IRGENDETWAS. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder... Geh nicht zu den Gottesdiensten, sei nicht so scheissbieder....
Die Hoffnung stirbt zuletzt - leider. Hoffnungslos macht alles vielmehr Spass, das ist ja gerade der Kick. Wer nicht erwartet erloest zu werden - vom neuen Partner, dem neuen Haus, der neuen Ferienwohnung auf Mallorca - der kann vielleicht sogar etwas erreichen und geniessen. Ich bin ja genau so schuldig wie wir alle - ich habe nicht nur Hoffnung, ich habe sogar Hoffnungen. Und das kotzt mich an. Ich werde diese Hoffnungen nach und nach durch Ziele ersetzen. Zumindest ist das mein Ziel (nicht meine Hoffnung).
Gott ist kein Ziel. Ihn zu toeten schon.
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Writer's Note:
Falls jemand Probleme mit diesem Text hat schiebe ich alle Schuld auf "die Religionen". "Die" haben mich abgefuckt.