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Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Hallo Reader;
Das weiß ich Mario. Leider wird mir das hier aber immer wieder versucht einzureden. Was soll´s. Soll doch jeder glauben was er will. Jeden tag habe ich mit vielen Menschen zu tun, rede mit ihnen und stelle Fragen. Mittlerweile kann ich mir ganz gut ein Bild machen und weiß, was viele Leute so denken.
Toll, du glaubst deine subjektive Meinung ist der Maßstab und repräsentativ?
Sich mit dem Menschen auseinander zusetzen, ihnen Fragen zu stellen und vor allem ihnen zu zuhören täte einigen hier mal ganz gut. Weniger auf das hören, was unsere Meinungsmacher uns einimpfen wäre echt von Vorteil. Da draußen spielt sich das Leben nämlich ab, nicht in der FAZ oder in den Tagesthemen usw.
Da draußen, gibt es unwahrscheinlich viele Varianten, vom Schnorrer der nebenbei Drogen dealt, bis hin zu wirklich Kranken die nicht arbeiten können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Woher weißt du eigentlich so genau, wie die anderen, z.B. ich, zu ihrer Meinung kommen?
Ich weiß das nicht. Ich schlussfolgere nur aufgrund der Reaktionen, die ich u.a. von dir bekomme.Nach dem zu urteilen was einige hier so von sich geben, sind diese weit entfernt davon zu wissen, was ihre Mitmenschen so denken und fühlen. Im Gegenteil. Einigen ist das sogar sehr egal.
Toll, du glaubst deine subjektive Meinung ist der Maßstab und repräsentativ?
Nein. Das glaube ich nicht. Das ist das, was zum Beispiel du jetzt gerade diesbezüglich interpretierst. Ich habe das nie behauptet, sorry...
Da draußen, gibt es unwahrscheinlich viele Varianten, vom Schnorrer der nebenbei Drogen dealt, bis hin zu wirklich Kranken die nicht arbeiten können.
Eben. und genau diese Menschen haben Ansichten, Sorgen, Ängste, Nöte und ihre Gründe so zu leben wie sie leben. Aus Gesprächen mit ihnen ergeben sich Bilder die unsere Gesellschaft sehr gut widerspiegeln. Ist nun mal so.


Reader
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Liebe Amphetia. Das war kein Fehler. Bitte hör doch auf dich zu rechtfertigen für das was du tust. Du bringst niemanden um, du verletzt niemanden, du nimmst niemandem seine Menschenwürde usw...! Du musst dich für deine Ansichten nicht rechtfertigen. Jeder hat für seine Meinungen einen bestimmten Grund, du sicher auch.

@Reader:
Ich danke Dir für diesen Beitrag, Reader, da Du (und natürlich auch einige andere) durchblicken, was ich ausdrücken wollte.
Nein, ich werde mich nicht mehr "rechtfertigen" vor Leuten, die ich nicht kenne und die mein Lebenslauf im Grunde überhaupt nichts angeht. Leute, die nur pauschalisieren und beleidigen, die alles und jeden über einen Kamm scheren, um vielleicht den Schmutz vor der eigenen Tür zu vertuschen! Ich weiss WER ich bin und weshalb ich momentan HARTZ IV beziehe, von Ignoranten als "Schmarotzer" bezeichnet zu werden muss ich mir nicht weiterhin geben.
 

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Ganz genau. Wenn unser Staat nicht wollte, dass jemand Hartz4 bekommt, dann würde es Hartz4 auch nicht geben. Die wissen ganz genau, dass einfach kaum Arbeit mehr da ist und es völlig normal ist, dass nicht jeder Arbeit haben kann. Menschen die einfach nicht wollen oder nicht können gab es immer und wird es immer geben. Die sind schon mit einkalkuliert und werden bzw wurden immer schon von der Gesellschaft getragen. Ein Schaden war´s nie.


Gruß
Reader
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

@Reader:
Mich ärgert allerdings, dass die 16 Jahre meiner Berufstätigkeit vollkommen ignoriert werden;
ich beziehe nun seit 15 Mon. HARTZ IV, was davor war, interessiert keinen.
Na ja, und mein Darmkrebs war für manche hier wohl auch nicht viel mehr als ein Schnupfen!
Laut einigen Usern hier bade ich lediglich in Selbstmitleid!
Böse und "faul", wie ich nun mal bin, wünsche ich einigen wenigen dasselbe Schicksal!
 
Zuletzt bearbeitet:

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

[OTOP]Interessant - wenn man euch als Einzelpersonen anspricht und das, was ihr hier so schreibt, kommentiert, schert man eurer Meinung nach alle über einen Kamm ... das ist so hohl, das fasst man nicht ... aber es wird noch besser: ihr beschwert euch über Pauschalisierungen, macht dann aber aus allen, die euch widersprechen oder auch nur eine abweichende Meinung haben, eine homogene, nicht "erwachte" Masse und aus Politikern und Wirtschaft einen großen einheitlichen Brei. Und: ihr labert ständig davon, dass ihr eure Krankheiten ja nicht vorschieben wollt, erwähnt sie aber in jedem zweiten Beitrag ...

Ehrlich, so viel kognitive Dissonanz ist schon beeindruckend ... ^^[/OTOP]
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

[OTOP]Interessant - wenn man euch als Einzelpersonen anspricht und das, was ihr hier so schreibt, kommentiert, schert man eurer Meinung nach alle über einen Kamm ... das ist so hohl, das fast man nicht ... aber es wird noch besser: ihr beschwert euch über Pauschalisierungen, macht dann aber aus allen, die euch widersprechen oder auch nur eine abweichende Meinung haben, eine homogene, nicht erwachte Masse und aus Politikern und Wirtschaft einen großen einheitlichen Brei. Und: ihr labert ständig davon, dass ihr eure Krankheiten ja nicht vorschieben wollt, erwähnt sie aber in jedem zweiten Beitrag ...

Ehrlich, so viel kognitive Dissonanz ist schon beeindruckend ... ^^[/OTOP]

DU sollst Recht haben, aber lass' mir bitte meine Ruhe mit Deinem unqualifizierten Gestammel!
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Hallo Reader;
Ganz genau. Wenn unser Staat nicht wollte, dass jemand Hartz4 bekommt, dann würde es Hartz4 auch nicht geben. Die wissen ganz genau, dass einfach kaum Arbeit mehr da ist und es völlig normal ist, dass nicht jeder Arbeit haben kann. Menschen die einfach nicht wollen oder nicht können gab es immer und wird es immer geben. Die sind schon mit einkalkuliert und werden bzw wurden immer schon von der Gesellschaft getragen. Ein Schaden war´s nie.
Na ja, so lange gibt es die "Sozialhilfe noch gar nicht. Ein Schaden ensteht aber schon, wenn zu viele meinen, sie hätten ganz selbstverständlich einen Anspruch darauf, obwohl sie eigentlich arbeiten könnten.
Bis 1880 war die Armenpflege Aufgabe der Wohngemeinden.
Mit der Versicherungsgesetzgebung des deutschen Reiches nach 1880 (Krankenversicherungs- (1883), Unfallversicherungs- (1884) sowie Invaliden- und Altersversicherungsgesetz (1889) ) ergaben sich wesentliche Entlastungen der traditionellen Armenfürsorge.
Mit dem „Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge“, Berlin, koordinieren öffentliche und freie Träger ihre Soziale Arbeit. Er ist ein eingetragener Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist und 1880 gegründet wurde.
1924 – aus diesem Jahr stammen die Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge (RGr) und die Verordnung über die Fürsorgepflicht (RFV) der staatlichen Gemeinschaft für Einzelne – ein Begriff der als neue staatliche Aufgabe neben den Begriff „Freie Wohlfahrtspflege“ gestellt wurde.
1962 – Das Vorläufergesetz „Bundessozialhilfegesetz“ trat am 1. Juni 1962 in Kraft.
Seit 1976 ist das Bundessozialhilfegesetz Bestandteil des Sozialgesetzbuches (SGB). Seither finden die allgemeinen Regelungen des SGB (insbesondere SGB I und SGB X) auch auf die Sozialhilfe Anwendung.
Sozialhilfe (Deutschland)
 

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Ein Schaden ensteht aber schon, wenn zu viele meinen, sie hätten ganz selbstverständlich einen Anspruch darauf, obwohl sie eigentlich arbeiten könnten.
Da hast du recht. Nur sind diese Leute nicht die Mehrheit. Sie werden nur gern immer als Mehrheit dargestellt um Zwiespalt zu betreiben damit arbeitende Menschen einen Hass auf Transfairempfänger entwickeln. So verhindert man, dass die Menschen tiefgründiger über das "Wieso" nachdenken und dass nicht die "Gefahr" besteht, die Menschen könnten sich finden und aufbegehren. Glaub mir, unsere Leiter und Lenker wissen genau über die Misstände in unserer Gesellschaft. Sie profitieren aber davon und sind deshalb nicht bereit daran etwas zu verändern Dazu passt eines meiner Zitate sehr gut:
Die Reichen leben von den Dummen, die Dummen leben von der Arbeit.
Solange man es schafft, die Leute am Nachdenken zu hindern, in dem man ihnen andere Möglichkeiten des "Zeitvertreibs" liefert, muss man vor dem Pöbel keine Angst haben. Das sähen von Zwietracht gehört da genau so dazu wie Brot und Spiele. Auf lange Sicht werden sie aber damit keinen Erfolg mahr haben


Gruß
Reader
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Ein schöner Spruch ... unterstreicht er doch, dass die, die arbeiten, die Dummen sind, da sie für die, die zu faul sind zu arbeiten, das Geld mitverdienen sollen ... und dass wird dann von Leuten wie dir implizit als "fair" bezeichnet ...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.803
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Da hast du recht. Nur sind diese Leute nicht die Mehrheit.

Darauf kommt es gar nicht an. Es reicht, wenn es zu viele sind, um den Einzahlern egal zu sein. Es reicht erst recht, wenn sie die Funktionsfähigkeit des Transfersystems beeinträchtigen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Ein Schaden ensteht aber schon, wenn zu viele meinen, sie hätten ganz selbstverständlich einen Anspruch darauf, obwohl sie eigentlich arbeiten könnten.

@Bona-Dea:

Es gibt und gab sicher schon seit Einführung der Sozialhilfe Leute, die sich gezielt durchschnorrten
(ich kannte so ein Beispiel, eine junge, alleinstehende, kinderlose und gesunde Frau, die schon lange vor HARTZ IV im Alter von ca. 25 Jahren durchgehend Sozialhilfe bezog; was sie heute inzwischen macht, entzieht sich meiner Kenntnis). Solche Menschen als "Schmarotzer" zu bezeichen, finde ich nicht mal unpassend.

In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ist es aber leider auch eine Tatsache, dass Menschen, die arbeiten wollen, keinen Job finden, weil es einfach zu wenig Stellenangebote gibt.
In Mannheim hier z.B. schlossen KARSTADT/QUELLE im Herbst 2008, einen Monat vor dem 50-jährigen Jubiläum der Mannheimer KARSTADT-Filiale; Angestellte, die teilweise 25 Jahre und länger dort gearbeitet hatten, standen unverschuldet auf der Strasse.
Nur ein Beispiel von unzähligen; geboren und schon immer in der Innenstadt Mannheims wohnhaft würde ich mich, wäre ich beispielsweise nur ca. 2-3 Jahre von hier weg gewesen, kaum noch auskennen, was die
Laden-Geschäfte in der City betrifft; von Bauunternehmen, Bank-Filialen usw. usw. jetzt ganz abgesehen.
Restaurants, Kneipen, Bistros, Discos: zu geschätzen 70% nicht mehr vorhanden, woran auch das Nichtraucher-Gesetz von 2007 mitverantwortlich sein dürfte.
Will hier nicht endlos weitere Beispiele aufzählen, da es in anderen Städten garantiert genauso ist, möchte nur ausdrücken, dass zwischen arbeiten "wollen" und "können" eben auch nochmal ein Unterschied besteht.
War nach langjähriger Bürotätigkeit einige Jahre lang mit einem kleinen Second-Hand-Laden selbständig, doch die Einnahmen deckten die Ausgaben am Ende bei Weitem nicht mehr (was anfangs super lief, begann ab 2005 immer mehr zu verrutschen, bis ich 2006 aufgeben musste); Umschulungen werden, zumindest hier in MA, momentan nur noch in wenigen Einzelfällen (wenn überhaupt) finanziert, da der Stadt die Gelder fehlen (auch Weiterbildungsmassnahmen etc. gibt es inzwischen so gut wie keine mehr).

Alles eben doch nicht ganz so "simpel", wie manche hier die Arbeitlosen beurteilen (wobei ich Dich, Bona, damit nicht meine).

Lg S. (Amphetia)

Obwohl ich eben selber erleben konnte (oft und lange und ausgiebig) wie an
dem Getränkemarkt wo ich gearbeitet habe am Tag der ALG Auszahlung die Taxis vorfuhren und man 30 Kisten Bier gekauft hat, dazu Schnaps.
Ein Taxi, das 30 Kisten Bier befördern kann, habe ich noch nie gesehen;
meintest Du nun tatsächlich Taxis oder eher Transportunternehmen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Du weißt genau wie dieser Spruch gemeint ist. Ich werde jetzt ganz sicher nicht auf deine Art der Auslegung eingehen weil ich weiß zu welchem Zweck du das tust. Also tu bitte nicht so als wäre der Satz nicht eindeutig. Vielen Dank


Gruß
Reader
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Hallo Amphetia;
Es gibt und gab sicher schon seit Einführung der Sozialhilfe Leute, die sich gezielt durchschnorrten
(ich kannte so ein Beispiel, eine junge, alleinstehende, kinderlose und gesunde Frau, die schon lange vor HARTZ IV im Alter von ca. 25 Jahren durchgehend Sozialhilfe bezog; was sie heute inzwischen macht, entzieht sich meiner Kenntnis). Solche Menschen als "Schmarotzer" zu bezeichen, finde ich nicht mal unpassend.
Klar, da wollen wir uns jetzt aber auch nicht dran festbeißen

In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ist es aber leider auch eine Tatsache, dass Menschen, die arbeiten wollen, keinen Job finden, weil es einfach zu wenig Stellenangebote gibt.
Genauso schwierig ist es auch eine Lehrstelle zu finden. Oder eben die Tatsache, dass die vorhandenen Jobs stark unterbezahlt werden. So bietet die Firma KIK, doch sage und schreibe 4€ Stundenlohn an.
In Mannheim hier z.B. schlossen KARSTADT/QUELLE im Herbst 2008, einen Monat vor dem 50-jährigen Jubiläum der Mannheimer KARSTADT-Filiale; Angestellte, die teilweise 25 Jahre und länger dort gearbeitet hatten, standen unverschuldet auf der Strasse.
Nur ein Beispiel von unzähligen; geboren und schon immer in der Innenstadt Mannheims wohnhaft würde ich mich, wäre ich beispielsweise nur ca. 2-3 Jahre von hier weg gewesen, kaum noch auskennen, was die
Laden-Geschäfte in der City betrifft; von Bauunternehmen, Bank-Filialen usw. usw. jetzt ganz abgesehen.
Restaurants, Kneipen, Bistros, Discos: zu geschätzen 70% nicht mehr vorhanden, woran auch das Nichtraucher-Gesetz von 2007 mitverantwortlich sein dürfte.
Will hier nicht endlos weitere Beispiele aufzählen, da es in anderen Städten garantiert genauso ist, möchte nur ausdrücken, dass zwischen arbeiten "wollen" und "können" eben auch nochmal ein Unterschied besteht.
Japp.
War nach langjähriger Bürotätigkeit einige Jahre lang mit einem kleinen Second-Hand-Laden selbständig, doch die Einnahmen deckten die Ausgaben am Ende bei Weitem nicht mehr (was anfangs super lief, begann ab 2005 immer mehr zu verrutschen, bis ich 2006 aufgeben musste); Umschulungen werden, zumindest hier in MA, momentan nur noch in wenigen Einzelfällen (wenn überhaupt) finanziert, da der Stadt die Gelder fehlen (auch Weiterbildungsmassnahmen etc. gibt es inzwischen so gut wie keine mehr).
OK, das ist von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden.
Alles eben doch nicht ganz so "simpel", wie manche hier die Arbeitlosen beurteilen (wobei ich Dich, Bona, damit nicht meine).
Vielen Dank, ich weiss es, weil ich selbst schon Arbeitslos war, Dank meiner Arbeitszeiten (Wechselschicht) konnte ich das mit der Kinderbetreuung nicht vereinbaren, am WE gibt es keine offenen Kindergärten und Tagesmütter sind zu teuer, außerdem habe ich mit Tagesmüttern schlechte Erfahrungen gemacht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Hallo Reader;
Na ja, so lange gibt es die "Sozialhilfe noch gar nicht. Ein Schaden ensteht aber schon, wenn zu viele meinen, sie hätten ganz selbstverständlich einen Anspruch darauf, obwohl sie eigentlich arbeiten könnten.
Sozialhilfe (Deutschland)

Sorry! aber du bist natürlich in der Lage diese ganzen Fälle erkennen und beurteilen zu können!? Woher denn bitte schön? Und ein Fallmanager beim Jobcenter ist wahrscheinlich zu blöde dafür!? All diese bösen Hartz IV Empfänger die zu Unrecht Geld bekommen *lach*
Das sich die Politiker ständig die Diäten erhöhen oder das Steuergelder in private Hände fließen durch Mauschelei scheint dir ja egal zu sein, denn dorthin kann man ja nicht treten. Das sinnlos Geld für einen Krieg ausgegeben wird, der auf Lügen basiert, das Pharmafirmen Geschäfte mit der Regierung machen und so private Konzerne subventionieren wofür der Bürger zahlt, alles unwichtig! Denn wir haben ja die Hartzler auf denen wir all unseren Frust abladen können.
 

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Schau dir doch mal die Tv-Sendungen an, in denen es um Harz4er geht, oder lies was darüber so in den Zeitschiften steht usw...
Es wird immer nur von den Leuten berichtet, die entweder nicht arbeiten wollen, die sich nicht genug bemühen oder die nicht bereit sind für einen Euro zu arbeiten. Dabei wird nie zusätzlich erwähnt, dass es sich hierbei nur um einen Bruchteil derer handelt, die Harz4 beziehen. Die meisten davon sind Leute, die durchaus gern arbeiten würden und die weder saufen noch ihre Knder verprügeln.
Das alles ist Absicht, um einen gewissen Hass seitens der arbeitenden Menschen gegenüber den Sozialleistungsempfängern zu schüren. Es lenkt wunderbar davon ab, dass es keine Alernative als Harz4 mehr gibt für diese Leute, dass es so gut wie unmöglich ist, diese Leute wieder in Arbeit zu bringen weil es einfach immer weniger sozialversicherungspflichtige Arbeit gibt in diesem Land. Arbeit ist für diesen Staat nämlich nicht gleich Arbeit. 400-Euro Jobs und dergleichen nützen dem Staat nichts. Er kann so keine Einkommenssteuer einziehen und muss diesen Leuten obendrauf auch weiterhin Harz4 zahlen weil das Geld einfach nicht reicht.
Damit die breite Mass diese Hilflosigkeit nicht gleich erkennt, schürt man Unfrieden und sät Zwietracht unter den Leuten. So erreicht man, dass sich die Menschen nicht so schnell finden und verhindern so einen gewissen Zusammenhalt der zu Aufbegehren führen könnte. Ich habe das hier schon sehr oft erzählt und nur Hohn und Spott geerntet. Wenn man aber diese Situation mal ganz nüchtern berachtet, dann muss man zwangsläufg auf diese Überlegung kommen. Zumindest für mich es die logischste Erklärung die ich finden konnte. Denk mal darüber nach Mario. Wie siehst du das denn?


Gruß
Reader
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

@ Reader

Ich sehe das genauso wie du und habe auch schon angesprochen wie unmenschlich es finde.
Wenn erst mal die Aufmerksamkeit auf etwas liegt, scheinen einem die Dinge mehr und mehr aufzufallen. Das gilt in beide Richtungen. Denn jeder der diese Medienkampagne sehen musste, ist erstmal seinen eigenen Bekanntenkreis durchgegangen und hat dort nach einer Bestätigung für das Berichtete gesucht und vielleicht auch gefunden. Das ist nur all zu menschlich und meiner Meinung nach auch die Absicht gewesen. Eine menge Aggressionen lassen sich so kanalisieren, wodurch Hartz IV Empfänger leiden und was sie zu Selbstzweifeln bringt die ihnen nicht weiterhelfen, sondern den sozialen Verfall begünstigen. Hinzu kommt das sich viele Hartz IV Empfänger schämen, obwohl sie alles tun was von ihnen Verlangt wird. Dadurch erleben Sie sich als getrennt von der Gesellschaft was die Ausgrenzung komplettiert.
Von einer aufgeklärten Gesellschaft erwarte ich, das ihnen diese Mechanismen einfach bekannt sind und sie sich nicht noch an der Ausgrenzung beteiligen. Leider wird/ist diese Gesellschaft alles andere als Aufgeklärt und diejenigen die versuchen die aggressivsten Argumente hervorzukramen, in dem sie persönlich Beleidigend werden und damit ihre Aggressionen auf Leute projiezieren, die ihnen gar nichts getan haben, sind leider die Manipuliertesten.
unison
Mario
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Schau dir doch mal die Tv-Sendungen an, in denen es um Harz4er geht, oder lies was darüber so in den Zeitschiften steht usw...

Das alles ist Absicht, um einen gewissen Hass seitens der arbeitenden Menschen gegenüber den Sozialleistungsempfängern zu schüren.

Sehr richtig, Reader, ist mir, speziell in TV-Sendungen und sonstigen Medien, auch schon oft aufgefallen: vor Einführung von HARTZ IV im Jahr 2005 hieß es höchstens mal in TV-Shows "der arbeitslose XYZ", heute wird von vornherein jeder Betroffene gleich als "der Hartz-Empfänger XYZ" bezeichnet, was meines Erachtens einer Abqualifizierung gleichkommt (und wohl auch gezielt so sein soll).
Vor Jahren gab es nach Arbeitslosengeld die Arbeitslosenhilfe und allgemein nannte man betroffene Menschen höchstens arbeitslos.
Diese "HARTZ-IV-Empfänger"-Betonung in sämtlichen Medien ist in meinen Augen eine gezielte Hetze auf die Betroffenen!
Was passierte eigentlich diesem [........] Peter Hartz, der das HARTZ-Konzept entwickelte und Spesengelder in gigantischen Höhen veruntreute? Der blanke Hohn....

Peter Hartz

[mod]Beleidigung entfernt, das muss nicht sein. beast/Mod[/mod]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Reader

Gesperrter Benutzer
23. Juni 2009
691
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

Was passierte eigentlich diesem [........] Peter Hartz, der das HARTZ-Konzept entwickelte und Spesengelder in gigantischen Höhen veruntreute? Der blanke Hohn....
Na selbstverständlich nichts. Hast du etwas anderes erwartet? Aber ist schon etwas befermdlich, wie du schon sagst, blanker Hohn. Ein Krimineller nach dessen Vorschägen unsere Regierung die Arbeitslosen abfertigt und demütigt. Davon kann jeder halten was er will. Ich find´s einfach nur ... ohne Worte.


Gruß
Reader
 

NOTRUSTLEFT

Geheimer Meister
4. Februar 2009
154
AW: Hartz 4, die Menschenwürde und der Friseur

@Reader

Das hier:

"Die Reichen leben von den Dummen, die Dummen leben von der Arbeit. "


ist übrigens in meiner Welt pauschalisierend und beleidigend. Findest Du es okay anderen etwas vorzuwerfen, was du Dir selbst sogar auf deine eigene Fahne schreibst?

@ Amphetia

Dass die eigene Vorgeschichte für die Arbeitsagentur keine Rolle spielt, ist leider tatsächlich so. Das bekommt man schnell mit, wenn man ein paar mal dort war. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist ja auch, dass alle Menschen in die gleichen Sofortmaßnahmen gesteckt werden - unabhängig davon wie alt sie sind und was sie gelernt haben, welches Bildungsniveau sie haben. "Wie bewerbe ich mich richtig" - Maßnahme Nummer 1 für Harz IVer geht glaube ich mehrere Wochen 6 Std am Tag / 4x pro Woche oder so? Was für ein Bullshit. Für die einen sicher gut, für die anderen nur lächerlich. Aber der Unterschied wird nun mal nicht gemacht.

Ich versteh gut, dss Du Dich darüber ärgerst. Ich verstehe auch, dass Du deiner Erkrankung wegen momentan nicht voll arbeiten kannst. Das finde ich auch gut so. Man sollte sich erholen, wenn man so schwer krank war und auf sich aufpassen. Das ist definitiv ein Sonderfall und ist meiner Meinung nach anders zu beurteilen.
Dennoch sind Aussagen, wie für x Geld steh ich nicht auf meiner Meinung nach nicht ok.

Was ich nämlich generell nicht verstehe ist, dass man sich bei längerer Arbeitslosigkeit oder einer anderen großen Veränderung quasi "weigert" diese Gegebenheiten und damit verbundenen Veränderungen zu akzeptieren und festzustellen, "ok, es ist alles nicht mehr so, wie es war. ok, es ist scheisse und ich hab es mir verdammt nochmal anders vorgestellt. aber ok, ich mache jetzt das beste draus und gehe für weniger Geld arbeiten, obwohl ich denke dass ich mehr verdiene. So komme ich wieder rein ins Arbeitsleben, bilde mich weiter und werde so vielleicht wieder einen anderen Job bekommen, der mich anständig entlohnt". Ich meine ganz ehrlich, andere Leute haben doch auch mal mehr, mal weniger Geld- oder nicht?

Du hast auch geschrieben, dass du für deinen Job im Büro immer sehr gut gekleidet sein musstest und dir das jetzt nicht mehr leisten könntest. Das geht doch aber anderen Leuten auch so. Mein Klamottenstil ist eher auffällig. War nie ein Problem. So. Als ich dann mit dem Studium fertig war, hatte ich null Kohle, eher minus, und musste mir auch Geld leihen, um neutrale bürokonforme Klamotten zu kaufen, um in einem Vorstellungsgespräch einigermaßen auszusehen, ohne zu wissen ob ich den Job überhaupt jemals bekomme. Ich glaube so geht es ganz vielen. Freunde von mir mussten sich nach dem Studium ein paar Anzüge kaufen... blabla. Ist für mich kein Harz IV spezifisches Problem.

Allgemein kann ich ein paar Sachen sagen:
1.) dass man definitiv von Fall zu Fall entscheiden muss. Alles andere ist ungerecht.
2.) Ich halte das Anspruchsdenken innerhalb unserer Gesellschaft auf jeden Fall für ein riesiges Problem. Viele Dinge, die manche Menschen als normal betrachten sind meiner Meinung nach Luxus.
3.) Ich hatte als Studentin sehr viel weniger Geld, als ich bekommen hätte, wenn ich Harz beantragt hätte.War auf einer Infoveranstaltung damals und habe dankend abgelehnt.
4.) Als Empfänger von ALG I wirst du auf dem Amt viel besser behandelt. Habe insgesamt 1/2 Jahr bezogen, als Überbrückung zwischen Filmprojekten.
5.) Ich kenne übrigens keinen Menschen, der kurzfristig oder auch langfristig Harz IV bekommen hat und nicht getrixt hätte-> Und ich meine Studenten, die nach dem Studium bezogen haben und nur keinen Bock hatten zu kellnern und ich meine auch Menschen Anfang 40, die wegen Krankheit nicht konnten.

LG NTL
 

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