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Hartz 4 - Wahlversprechen?

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Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
woelffchen schrieb:
@Gestreift :
würde das bedeuten, dass es egal ist, was ich arbeite – der Lohn wäre der gleiche ?...

Nur wenn man sich auf die notwendigen Arbeiten beschränkt. Demnach kann jeder, der eine bestimmte Lebensarbeitszeit hinter sich bringt mit einem gesicherten Grundeinkommen rechnen. Wenn man mehr macht, bekommt man auch mehr.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass man unterschiedliche Leistungen auch unterschiedlich bewertet.

Das wäre eigentlich eine Idee des Kommunismus – alle arbeiten ohne Lohn und könnten trotzdem schön leben.

Kann sein, da muss ich erst drüber nachdenken. Also ich wollte eigentlich keinen Betrieb verstaatlichen.

Wir bräuchten so ein Ding wie auf der Enterprise, wo man aufs Knöpfchen drückt, und das kühle Bier kommt raus.....

Ja.


Ich habe mir meine Thesen nicht aus den Fingern gezogen, sondern mal über so ein Modell gelesen. Ich weiß leider nicht mehr, wer sich dieses Wirtschaftsmodell ausgedacht hat, sonst würde ich hier Links posten.

Stichwort zu den Thesen: Sozialeinkommen.
 

OTO

Erhabener auserwählter Ritter
18. März 2003
1.184
Ich habe mir da auch mal ein paar Gedanken gemacht.

Mir schwebt da ein Staatliches Konzept vor.

Wie währe es, wenn jeder Junge und jedes Mädchen nach der Schule in eine Jugendgruppe kommt die sich darum kümmert das die Hausaufgaben gemacht werden, für Sportliche Betätigung sorgt und für eine Erziehung da diese Jungen Menschen ihr Handeln immer Prüfen sollen ob es dem Zwecke der Gemeinschaft dient.
Sie an Moralische und Gesellschaftliche Regeln halten.
Dies aber auch auf ihren Sinn prüfen.

Da viele Eltern ihre Kinder vor dem Fernseher abspeisen da diese Arbeiten müssen.
Oder sie haben keine Arbeit, was heutzutage nicht mal selten ist. Vielleicht werden den Kindern dadurch Chancen genommen.

Das würde mit einer Jugendbewegung nicht der fall sein da dort jeder etwas auf den Weg mitbekommt von dem später profitiert werden kann.


Wenn nun diese Jungen Menschen erwachsen werden schlagen sie verschiedene Berufliche Richtungen ein, aber immer mit dem Hintergedanken nicht gegen das wohl der Gemeinschaft zu handeln.
Da dies Menschen auch Politiker werden habe sie auch ein Gemeinschaftsdenken und fühlen sich vielleicht verpflichtet für ihr Volk da zu sein ohne an Geld- und Machtgeilheit zu leiden.
Sie werden Entscheidungen nicht der Wirtschaftlichkeit fällen sondern zum wohl aller.

Diese Politiker werden sich dann auch mit Probleme wie der Automatisierung, der Altenpflege und der schwindenden Geburtenrade beschäftigen.

Das ermöglicht wiederum das abschaffen von vielen Parteien die heutzutage sich gegenseitig Blockieren und eine Autorität des Kapitals sind. Neoliberale Politiker die den Sozialstaat demontieren.
Sie werden sich gegen den Willen der Konzerne durchsetzen. Da sie die Kraft des Volkes und dessen Gemeinschaft hinter sich haben weil sie aus diesem Stammen.

Daher könnte man eine einzige Partei schaffen in die jeder nach Eignung aufsteigen kann.
Jeder mit seinen Individuellen stärken, setzt diese zum Dienst der Gemeinschaft ein.

Der Missbrauch wird gering sein, da diese Menschen von klein auf eine Erziehung genossen haben die darauf aus war Körper und Geist zu stärken, für Humanität und Sozialdenken.
Jeder Stand ob Straßenkehrer oder Chirurg wird gleich geachtet.

Ein System in der es nur eine Partei gibt in der jeder fähige Bürger dieses Staates.
Dadurch das es nur eine Partei gibt wird es keine unnötige blockiererei mehr geben, Entscheidungen können schneller gefällt werden.

Die wesentlichen Entscheidungen werden durch Volksabstimmungen geklärt.
Es gibt auch nicht mehr 16 Bundeslänger, deren Ministerien und Landtage werden abgeschafft, was enormes Geld spart und auch für einen reibungsloseren und direkteren Staatsapparat sorgt.

Es gibt zwar noch Kreis und Bürgermeister, dies geht auch bis zu einer kleinen Bundesland Verwaltung. Somit können belange der Bürger vor Ort eingereicht werde und schnell überprüft werden.

Die Wirtschaft wird unangetastet bleiben, es gibt einen regulierten freien Markt. Wenn ein Konzern gegen das Gemeinwohl handelt gibt es Sanktionen.
Auch wenn eine Firma auf den Konkurs zu steuert und nicht mehr weiter weiß werden Manager und Wirtschaftsexperten des Staates beauftragt den Konzern wieder aufzupäppeln.

Das Zinssystem wird auch abgeschafft, das es knechtet und lähmt. Kredite werden Zinslos zurückgezahlt mit einer gewissen Gebühr. Auch wer sein Konto überzieht muss einen Prozentualen Anteil zahlen.

Der Mensch muss über den Materiellen besitz und dem Kapital stehen.


Wie gesagt das ist eigentlich alles nur graue Theorie.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
,,__
o" )~
''''


ich habe hier nochmal was zum grundeinkommen gefunden, an dem meiner meinung nach kein weg vorbeiführt...wenn man ehrlich ist.

Alternative Wirtschaftsmodelle

Die Arbeitsfalle

Warum uns das bedingungslose Grundeinkommen glücklich machen könnte, erklärt der Soziologe Ulrich Oevermann

http://www.woz.ch/archiv/old/03/46/6159.html

hier grundsätzliches:

Jeremy Rifkin
Das Ende der Arbeit
Wege aus der Krise
http://home.snafu.de/malzahn/Autonomie/Rifkin/Wege.htm

Eine schöne gefährliche neue Welt
http://home.snafu.de/malzahn/Autonomie/Rifkin/NeueWelt.htm

Wegrationalisierung im Dienstleistungssektor
http://home.snafu.de/malzahn/Autonomie/Rifkin/Dienstleistung.htm


Der Sozialkahlschlag: Perspektiven von oben – Gegenperspektiven von unten
http://www.gegeninformationsbuero.de/frameset.html?/hartz/sozraub_roth.htm
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
Gestreift schrieb:
Bei deinem Denkansatz geht es darum, die Kosten der Sozialversicherung von den Einkommen zu entkoppeln? Oder habe ich dich falsch verstanden?
Doch, Du hast mich schon richtig verstanden.
Gestreift schrieb:
Weiterhin schlägst Du vor, dass alle in die Sozialversicherung einzahlen sollen. Wenn ich den das mit den Beitragsbemessungsgrenzen richtig verstanden habe.
Ganz richtig. Dann könnten auch die Beiträge erst einmal gesenkt werden.
Ein Link zur Beitragsbemessungsgrenze
Gestreift schrieb:
Die erste Frage die sich mir auftut, wäre zum Beispiel beim Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze. Man hätte zwar mehr Beitragszahler aber auch gleichzeitg mehr Anspruchsberechtigte. Wahrscheinlich letztlich ein Nullsummenspiel.
Der Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze würde die Zahl der Beitragszahler nicht erhöhen, es würden nur einige mehr beitragen.
Gestreift schrieb:
Da wir es mit einem strukturellen Problem zu tun haben, wird ein Festhalten an dem alten System uns imho nicht weiterbringen. Auch wenn man dieses modifiziert, so wie z. B. von Mother_Shabubu vorgeschlagen, wird man irgendwann in der Sackgasse enden.
Da hast Du schon recht. Allerdings können wir nicht von heute auf morgen ein neues System aufbauen. Mit meinen Vorschlägen hätten wir vielleicht etwas mehr Zeit dafür. Dann müssten wir aber auch sofort mit den Veränderungen beginnen.
Gestreift schrieb:
Nein, ich denke, es wird Zeit, dass wir anfangen radikal umzudenken.

Wir müssen das Recht auf Arbeit und das Recht auf Einkommen entkoppeln. Das ergibt sich schon zwingend daraus, dass es eben immer weniger Arbeit im Produktionsbereich geben wird.

Man kann dieses Problem eindämmen, indem man die Arbeitszeiten in diesem Sektor radikal kürzt und auf viele Schultern verteilt. Das alleine wird aber nicht ausreichen.

Die individuelle Menge an Arbeit, die notwendig ist, um das Notwendige zu produzieren, ist so gering, dass man von den Einkünften nicht leben könnte, die man für seine reine Arbeit erhält.

Deshalb wäre es angemessen, wenn man den Lohn von der Arbeit abkoppelt und sich Kriterien einigt, die es jedem ermöglichen ein würdevolles Leben zu führen und sich selbstverständlich auch nach der Bedürftigkeit des Einzelnen richten.
Produktionsarbeit ist aber nicht die einzige Form von Arbeit. Die Dinge, die damit hergestellt werden, könnten auch durch Maschinen produziert werden. Menschen wären dann nur noch zur Überwachung nötig. Genauso ist es auch bei menschenunwürdiger Arbeit. Auch diese sollte von Maschinen erledigt werden.
Wir Menschen sollten uns viel mehr auf die geistige Arbeit konzentrieren. Das heißt, solche Sachen wie Forschen und Entwickeln. In vielen wissenschaftlichen Disziplinen gäbe es nämlich Arbeit für mehrere Menschenleben, aber es fehlt am Geld und an ausgebildeten Leuten, um alles abzuarbeiten.
Eine weitere Möglichkeit wäre soetwas wie "Kreativarbeit", also Produktion von Gebrauchsgegenständen. Es wird ja auch später noch Leute geben, die nicht nur 08/15-Gegenstände haben wollen und Leute, die ihre Einfälle handwerklich umsetzen wollen. Dazu würde ich auch die Unterhaltung anderer zählen, z. B. durch Musik oder Theater.
Zum Stichwort Sozialeinkommen (oder Bürgergeld): Ich könnte mir sogar noch einen weiteren Schritt vorstellen und würde die Befriedigung der unmittelbaren Bedürfnisse komplett umsonst gestalten. Das wäre dann u. a. die Sicherstellung von angemessenem Wohnraum und ausgewogener Ernährung. Das würde dann niemanden zur Arbeit zwingen, aber jemand, der mehr möchte, müsste dann auch seinen Teil beitragen.

@woelffchen: Bei Deinem Vorschlag dürfte uns die EZB kräftig auf die Finger klopfen, da sie eine so extreme Deflation nicht dulden wird. Außerdem müssten wir im Außenhandel immer noch die gleichen Preise bezahlen, aber wir hätten viel weniger Geld, und die anderen EU-Staaten werden sehr schnell auf die gleiche Idee kommen.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
zumindest ein steuerfreies Grundeinkommen rulet denke ich enorm, weil es schon mal psychologisch aus dem Arbeitsmarkt-Lebens-Darwinismus rausführt und für tatsächliche "Berufungen" motiviert. Leider hör ich schon wieder einige - vor allem Schwaben - wer sich net kaputt schafft, soll au nix kriega, sprich: nur ein halbtoter Arbeiter ist ein gut(bezahlt)er Arbeiter. Aber die Maxime gilt halt leider nimmer lang, weils dann keine mehr gibt.

Ich bin nach wie vor der Meinung, ein einfaches Entlohnungs- und Steuersystem ohne korrupte Machenschaften seitens Managern oder Regierung und natürlich auch der Arbeitnehmern ist der erste Schritt aus der vielgeliebten Krise.


Eine weitere Möglichkeit wäre soetwas wie "Kreativarbeit", also Produktion von Gebrauchsgegenständen. Es wird ja auch später noch Leute geben, die nicht nur 08/15-Gegenstände haben wollen und Leute, die ihre Einfälle handwerklich umsetzen wollen. Dazu würde ich auch die Unterhaltung anderer zählen, z. B. durch Musik oder Theater.
Sehe ich auch so, der Trend geht längerfristig zu Kreativem und Individuellem, zu mehr Mensch und damit zu mehr Genuss, auch wenn Gewerkschaften, Politiker, Aktionäre und Vorstände derzeit noch was anderes predigen und die Arbeitenden es sich größtenteils gefallen lassen (müssen).
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Mother_Shabubu

Produktionsarbeit ist aber nicht die einzige Form von Arbeit. Die Dinge, die damit hergestellt werden, könnten auch durch Maschinen produziert werden. Menschen wären dann nur noch zur Überwachung nötig. Genauso ist es auch bei menschenunwürdiger Arbeit. Auch diese sollte von Maschinen erledigt werden.
Wir Menschen sollten uns viel mehr auf die geistige Arbeit konzentrieren. Das heißt, solche Sachen wie Forschen und Entwickeln. In vielen wissenschaftlichen Disziplinen gäbe es nämlich Arbeit für mehrere Menschenleben, aber es fehlt am Geld und an ausgebildeten Leuten, um alles abzuarbeiten.

ganz deiner meinung. die technischen voraussetzungen sind geschaffen, so das sich der mensch eigentlich von der fremdbestimmung durch arbeit (nicht zu verwechseln mit sinnvollen tätigkeiten!) frei machen könnte.
ich möchte nicht wissen, wieviel ungenutztes, kreatives potential in den meisten menschen schlummert, das zum leben erweckt werden könnte- wenn man sie nur lassen würde.
es würde auch beinhalten, das die tätigkeiten, die eben nicht auf profit ausgerichtet sind (kinder/altenbetreuung, haus/nachbarschaftsarbeit usw.), ohne die eine gesellschaft von sozialwesen (und das sind wir ja nun mal) gar nicht über die runden kommen könnte, endlich die ihr zustehende aufmerksamkeit und anerkennung erfahren würde.

Eine weitere Möglichkeit wäre soetwas wie "Kreativarbeit", also Produktion von Gebrauchsgegenständen. Es wird ja auch später noch Leute geben, die nicht nur 08/15-Gegenstände haben wollen und Leute, die ihre Einfälle handwerklich umsetzen wollen. Dazu würde ich auch die Unterhaltung anderer zählen, z. B. durch Musik oder Theater.

ja, und das würde auch bedeuten, nicht so ex und hopp und auf verfall zu produzieren wie heute, nur damit der konsum angekurbelt wird, sondern sachen herzustellen, die die kreativität des herstellenden beflügeln, in die sozusagen das eigene "herzblut" einfließt und die entsprechend haltbar sind.
ein beispiel wäre ein freund von mir, der drechsler ist.
das was der da an seinen alten drehbänken herstellt kommt wirklich an, auch wenn er weit davon entfernt ist davon wirklich leben zu können.
die faszination des ganzen macht aus, das er seine berufung lebt, das er keine fließbandarbeit abliefert, das jedes stück, weil mit der hand gearbeitet, etwas von einem unikat hat.

Zum Stichwort Sozialeinkommen (oder Bürgergeld): Ich könnte mir sogar noch einen weiteren Schritt vorstellen und würde die Befriedigung der unmittelbaren Bedürfnisse komplett umsonst gestalten. Das wäre dann u. a. die Sicherstellung von angemessenem Wohnraum und ausgewogener Ernährung. Das würde dann niemanden zur Arbeit zwingen, aber jemand, der mehr möchte, müsste dann auch seinen Teil beitragen.

das wäre natürlich das genialste, die grundbedürfnisse umsonst zu stellen.
wer meint es zu brauchen, der soll sich was dazuverdienen, ich würde da wohl eher auf die tauschebene ausweichen.
fakt ist, das sich vollkommen neue strukturen herausbilden könnten.
es würde wesentlich relaxter zugehen und die menschen würden aus diesem ständigen konkurrenzdruck austeigen können.

mit der debatte um hartz IV wurde etwas losgetreten, was weit darüber hinausgeht. worüber wir hier reden, findet millionenfach auch in anderen foren oder in persönlichen gesprächen statt.
dahinter steckt der wunsch und das bedürfnis nach anderen gesellschaftsentwürfen- man muss sie nur zum leben erwecken.
einen ganz treffenden artikel gabs dazu in der taz:

Es klingt paradox: Dank Hartz IV und der Proteste dagegen sind die Arbeitslosen rehabilitiert, die Montagsdemos sind eine "Politik der Würde", um einen Begriff des Philosophen Avishai Margalit zu verwenden.

Damit verschiebt sich möglicherweise auch der gesamte gesellschaftliche
Maßstab für Leistung und Erfolg, also für ein Leben in Selbstrespekt. In
Zeiten der Massenarbeitslosigkeit, ohne Aussicht auf schnelle Besserung,
könnte sich nämlich nicht mehr der Modus von Wachstum und Aufstieg, sondern der Modus des Überlebens zum neuen Leitbild entwickeln. Die "improvisierte Biografie" wird dann zur neuen Norm.

http://www.taz.de/pt/2004/08/13/a0237.nf/text.ges,1

auch hier sehr treffend formuliert:

Es gilt, nicht die Formel zu wiederholen, es sei notwendig, die Macht zu ergreifen, um die Welt zu verändern und dann in der Macht fangen wir an, die Welt besser zu führen, d.h. so wie ich, der ich an der Macht bin, finde, daß sie besser wäre. Sondern es kommt darauf an eine Welt zu schaffen, nicht wie die Macht sie will, nicht wie wir sie wollen, sondern eine Welt zu schaffen, in die viele Welten passen, so viele Welten wie nötig sind, damit jeder Mann und jede Frau ein Leben in Würde führen kann und alle ihren eigenen Begriff von Würde leben können. Wenn wir nicht mehr versuchen, als das alte müde Rad der Geschichte zu drehen, kommen wir wieder an, wo wir hergekommen sind.

Wo wir keine Antworten haben, müssen wir nach Antworten suchen - zusammen, kollektiv. Warum verzagen wir von vorneherein, daß milliardenfaches "Humankapital", daß Milliarden von Menschen nicht fähig sind, eine Welt zu schaffen, die nicht auf Kosten "des anderen" - anderer Menschen, anderer Nationen, anderer Erdteile, anderer Wesen wie Pflanzen und Tiere - geht?

Dem Kapitalismus geht es glänzend. Er fühlt sich wohl in seiner neoliberalen Haut. Die Frage ist, wie lange noch, wenn er weiterhin sich selber die Nachfrage entzieht, da immer weniger noch an seinen Produktionssteigerungen partizipieren können. Wenn wir das einfach auf uns zukommen lassen, wird da nichts Positives draus entstehen.

Nach Antworten müssen wir suchen. Dazu sollten wir keine Zeit verlieren, denn wir haben keine zu verlieren. Dafür bedarf es dem Widerstand vor Ort und aber auch der Vernetzung, vielleicht sogar Organisierung jenseits der Nationen und jenseits der Wirtschaftsblöcke

..."Wir können die Utopie nicht beschreiben, wir müssen sie verkörpern", hörte ich vor kurzem auf einer Diskussion einen Lateinamerikaner sagen. Was für Worte! Doch wenn diese Forderung uns nicht zusätzlich drückt, weil wir wissen, daß sie eh nicht erfüllbar ist, sondern wenn sie uns Ansporn ist, dann erscheint sie mir gut. Wir werden keine soziale Gemeinschaft errichten, wenn wir selber nicht an unseren Egoismen arbeiten...

quelle
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
vielleicht noch mal zur erinnerung, welches kuckucksei mit welchen folgen (die man jetzt allerorten zu spüren bekommt) uns mit den sogenannten "steuerreformen" ins nest gelegt wurde.

artikel von 2002:

Steuergeschenke, rot-grün verpackt

Steuerreform der Bundesregierung: Fortsetzung der alten Umverteilungspolitik

Im Sommer 2000 setzte die Bundesregierung von SPD und Grünen eine große Steuerreform durch, die schon jetzt nachhaltige Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte hat und sich in Zukunft noch stärker auswirken wird.

http://www.vsp-vernetzt.de/soz/020807.htm
 

indi-ffo

Geheimer Meister
10. März 2004
257
OTO schrieb:
Ich habe mir da auch mal ein paar Gedanken gemacht.

Mir schwebt da ein Staatliches Konzept vor.

Wie währe es, wenn jeder Junge und jedes Mädchen nach der Schule in eine Jugendgruppe kommt die sich darum kümmert das die Hausaufgaben gemacht werden, für Sportliche Betätigung sorgt und für eine Erziehung da diese Jungen Menschen ihr Handeln immer Prüfen sollen ob es dem Zwecke der Gemeinschaft dient.
Sie an Moralische und Gesellschaftliche Regeln halten...

Das würde mit einer Jugendbewegung nicht der fall sein da dort jeder etwas auf den Weg mitbekommt von dem später profitiert werden kann.


Wenn nun diese Jungen Menschen erwachsen werden... habe sie auch ein Gemeinschaftsdenken und fühlen sich vielleicht verpflichtet für ihr Volk da zu sein ohne an Geld- und Machtgeilheit zu leiden.
Sie werden Entscheidungen nicht der Wirtschaftlichkeit fällen sondern zum wohl aller...

Das ermöglicht wiederum das abschaffen von vielen Parteien die heutzutage sich gegenseitig Blockieren und eine Autorität des Kapitals sind...

Daher könnte man eine einzige Partei schaffen in die jeder nach Eignung aufsteigen kann.
Jeder mit seinen Individuellen stärken, setzt diese zum Dienst der Gemeinschaft ein...

Ein System in der es nur eine Partei gibt in der jeder fähige Bürger dieses Staates.
Dadurch das es nur eine Partei gibt wird es keine unnötige blockiererei mehr geben, Entscheidungen können schneller gefällt werden...

Der Mensch muss über den materiellen Besitz und dem Kapital stehen.


Wie gesagt das ist eigentlich alles nur graue Theorie.

OTO, pass bloß auf das dir bei solchen gedanken die du dir machst und hier niederschreibst, dir nicht irgendeiner die verbreitung von kommunistischem, oder was wohl noch schlimmer ist, die verbreitung von nationalsozialistischem gedankengut vorwirft.


hier mal wieder ein kleiner sinnloser spruch:

"Intuition ist die Fähigkeit, aus nicht vorhandenen Fakten falsche Schlüsse zu ziehen"
Erskine Preston Caldwell, (US-amerikanischer Schriftsteller, * 17. 12. 1903 White Oak, Georgia, † 11. 4. 1987 Paradise Valley, Arizona)
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
ich habe hier einen ganz guten text entdeckt, der ausdrücklich weiterverbreitet werden darf:

Von Brandstiftern - Feuerwehren und Schmarotzern


Tausende Menschen protestieren dieser Tage in ganz Deutschland gegen die
gravierenden Kürzungen das die Einführung der unsinnigen Hartz IV – Regelung
für viele, viele Menschen in diesem Land bedeutet.

Aber ist es nicht mehr ?

Nur wenigen Leuten ist bewusst, wie sehr sich in diesem Land die Kluft
zwischen den sehr Reichen und dem Rest innerhalb relativ kurzer Zeit
verbreitert hat. Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, setzt sich
unweigerlich dem Verdacht aus, Klassenkampf oder eine Politik des Neides zu
betreiben. Und nur wenige Leute sind tatsächlich willens, über die
weitgehenden Auswirkungen dieser sich immer weiter öffnenden Schere zu
sprechen - über die ökonomischen, sozialen und politischen Auswirkungen.

Arm gegen Reich – Jung gegen Alt – Kranke gegen Gesunde – Deutsche gegen
Ausländer – Neue Bundesländer gegen Alte Bundesländer – und nun, um eine
psychologische Akzeptanz zur Umsetzung von Hartz IV in der Bevölkerung zu
erreichen....“noch Beschäftigte“ gegen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger.
Alles und jedes wird in Frage gestellt – nur sich selbst, das kam dem
Kanzler nebst Gesinnungsgenossen bis dato noch nicht in den Sinn.

Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen Folgekosten sind dem Kanzler ein
Übel. Er wird nicht müde, über die ihm wohlgesonnen Medien, das seinem
getäuschten Wahlvolk zu verkünden. Besonders Medienwirksam erscheint ihm der
Hinweis das Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe – Fürsorgeleistungen des
Staates seien, für die letztlich jeder Steuerbürger aufzukommen hätte. Das
kommt an – das wird verstanden.

Über reale Übel ganz anderer Art spricht er weniger gern.

Ist es nicht von Übel - das sich in diesem Land ein Behörden und
Verwaltungsapparat etabliert hat mit annähernd - 6 Millionen Staatsdienern –
2064 Abgeordnete verteilt auf 16 Landesparlamenten – 603
Bundestagsabgeordnete – sowie ein gigantisches Heer von politischen Beamten,
(Staatssekretären, Ministerialdirektoren) – ausgestattet mit üppigen Diäten,
Kostenpauschalen und einer überdemissionierten Altersversorgung und
Privilegien aller Art, das es dem Normalbürger die Sprache verschlägt ?

Ist es nicht von Übel - das der Bund der Steuerzahler - Jahr für Jahr auf
Steuerverschwendung aufmerksam macht, das die gigantische Summe von 30
Milliarden Euro übersteigt und die Politik das mit arroganter
Gleichgültigkeit und Ignoranz zur Kenntnis nimmt ?

Ist es nicht von Übel – das der im Januar 2004 entlassene ehemalige Chef der
Bundesagentur für Arbeit – Florian Gerster drei Monate lang sein
Normalgehalt von monatlich 20.833,35 Euro bezog. Und es anschließend danach
drei Jahre lang halbiert weiter geht, wenn Gerster keinen neuen Job annimmt.
Insgesamt belief sich die Abfindung auf 427.000 Euro für 23 Monate im Amt.
Weiterhin, weil er zehn Jahre lang Sozialminister in Rheinland-Pfalz war,
darf Gerster mit etwa 8.000 Euro Ruhegeld im Monat rechnen. Obwohl er als
Beamter nicht in die Pensionskassen eingezahlt hat. Durchschnittsrentner
hingegen, die 45 Jahre lang Beiträge
abgeführt haben, erhalten nur etwa ein Achtel der Gerster -Pension.

Ist es nicht von Übel – das Exbundesverkehrsminister Günther Krause, unter
anderem gefeuert, weil er sich seine Privat -Putzfrau vom Arbeitsamt
bezahlen ließ,
für 31 Monate Amtszeit 107.899 Euro Übergangsgeld bezog und als Dank des
Vaterlandes mit 55 Jahren seinen Anspruch auf mindestens 1.832 Euro Pension
geltend machen kann - Lebenslang !

Ist es nicht von Übel – das Exkanzleramts - und Innenminister Rudolf
Seiters, abgedankt nach Fahndungspannen der Polizei bei den RAF-Festnahmen
in Bad
Kleinen, für 50 Monate Amtszeit 168.215 Euro Übergangsgeld pro Jahr erhielt
das ihm drei Jahre lang gezahlt wurde und Seiters Anspruch auf 3.873 Euro
Pension hat - Lebenslang ! Seiters ist heute Präsident des DRK ( Deutsches
Rotes Kreuz)

Ist es nicht von Übel – das Ex - Arbeitsminister Walter Riester (SPD) sich
über eine fette Weihnachtsgans freuen kann - Jahr für Jahr gebraten - auf
Kosten der Steuerzahler. Neben seiner Abgeordnetenentschädigung sowie seiner
Ministerpension erhält er ein Weihnachtsgeld in Höhe von 14.274 Euro. Seine
Dezemberbezüge betragen somit insgesamt 21. 896 Euro - mehr, als viele
Bundesbürger im ganzen Jahr verdienen.

Ist es nicht von Übel – das die Bundesregierung besonders Hilfebedürftigen,
Multimillionäre wie Roland Berger und Arthur Andersen zum Beispiel gern
unter die Arme greift Die rot-grüne Bundesregierung hat unter Beratern und
Sachverständigen seit Beginn ihrer Amtszeit - für Gutachten und die
Mitarbeit in Expertenkommissionen - insgesamt fast 190 Millionen Euro
verteilt, Gelder für nicht veröffentlichte (versteckte) Beraterverträge
nicht mitgerechnet. Für schätzungsweise 250 Millionen Euro haben Berater und
Sachverständige Regierungsarbeit geleistet.


Mehr als eine Milliarde Euro lässt sich Schröder – Regierung die Hilfe der
Externen pro Jahr kosten (50 Prozent mehr als vor fünf Jahren), wie „DER
SPIEGEL“ zu berichten wusste.

Ist es nicht von Übel – das der AOK-Bundesverband seit dem Jahr 2000
Beraterverträge mit einen Volumen von über 50 Millionen Euro vergeben hat,
die Beraterverträge einzelner AOK-en auf Länderebene nicht mitgerechnet und
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt das nicht zu verhindern wusste. Allein
die Firma McKinsey hat laut einer internen Aufstellung des
AOK-Bundesverbandes im Jahr 2000 über 28 Millionen Euro abkassiert.

Ist es nicht von Übel – das die Schulden des Irak gegenüber Deutschland in
Höhe von 4,4 Milliarden Dollar erlassen werden. Das hat Gerhard Schröder,
dem amerikanischen Präsidenten versprochen. Wie üblich in solchen Fällen
sollen natürlich die deutschen Steuerzahler für die vom Kanzler großzügig
abgeschriebenen Irak-Milliarden aufkommen. Die Ausbeutung der irakischen
Ölindustrie übernehmen Briten und Amerikaner.

Ist es nicht von Übel – das 365.000 Personen in diesem Land ein Vermögen
besitzt das sich auf knapp 2.045 Billionen Euro beläuft und damit ganze
0,445 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung mehr Geld besitzt, als dieser
Staat seit 1949 an Schulden angehäuft hat. (1.3 Billionen). Nachzulesen im
ersten Armutsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2001.

Ist es nicht von Übel – das die Zahl der Sozialhilfeempfänger von 2001 (2.
715 Millionen) bis zum Jahr 2003 auf (2.828 Millionen) Menschen anschwoll,
was einen Anstieg von 113.000 (3,99 %) Einzelschicksalen bedeutete, während
im gleichen Zeitraum die Zahl der Einkommensmillionäre von 750.000 auf
775.000 anwuchs, was einen Steigerung von 3,22 % bedeutete ? Mithin
produziert dieses Land gegenwärtig 34 Millionäre und im Gegenzug 154
Sozialhilfeempfänger pro Tag! Diese Daten sind beim Statistischen Bundesamt
einsehbar.

Ist es nicht von Übel – das die Unternehmergewinne in den letzten 25 Jahren
um 400 % gestiegen sind, während Löhne und Gehälter im gleichen Zeitraum nur
um 7 % angehoben wurden ?

Ist es nicht von Übel – das politische Emporkömmlinge wie der junge CDU –
Bundestagsabgeordnete Phillip Missfelder (24), alten Leuten ein notwendig
gewordenes Hüftgelenk in Abrede stellt, und der ebenso kometenhaft
aufgestiegene Yuppie aus der Wirtschaft und inzwischen wegen seiner
asozialen Charaktereigenschaften entlassene ehemalige Infinon – Chef „Ulrich
Schumacher“, der von 40 Jährigen als Minderleister in den Betrieben der
deutschen Wirtschaft sprach, die aussortiert gehören.

Ist es nicht von Übel – das Hunderttausende von Helfern und Helfershelfern
sich zum Büttel und willfährigen Werkzeug dieser Kaste machen lässt.
Manchmal zum Preis einer gesicherten Arbeitsstelle, ein anderes Mal durch
korrupte Zuwendungen in Form von Geld oder Sachleistungen. Andere wiederum
betätigen sich als geistige Brandstifter, machen Arbeitslose,
Sozialhilfeempfänger und Ausländer für die momentane Gesellschaftskrise
verantwortlich und merken nicht das ihnen der Strick des neoliberalen
Sozialabbau durch die Schröder – Regierung schon lange um den eigenen Hals
gelegt wurde.

Ist es nicht von Übel – das Millionen von Menschen und insbesondere in den
neuen Bundesländern tagtäglich durch diese Bundesregierung traumatisiert
werden und vor lauter berechtigter Zukunftsangst nicht mehr ein noch aus
wissen. Die Datsche, der Schrebergarten, der vielleicht zu neue oder zu
groß, auf Kredit Finanzierte Gebrauchtwagen, die geerbte Halskette der Oma,
das noch mit einer Hypothek belastete Häuschen, das mühsam über Jahre stolz
angesparte Guthaben, nicht viel – aber immerhin, kann ich es behalten.
Vermögensfreibeträge konterkariert durch Spitzfindigkeiten der Bundesagentur
für Arbeit -Unsicherheiten allenthalben, gepaart mit unbändiger Wut über den
verletzten Stolz durch entwürdigende Fragebögen zum Alg II.

Des Weiteren will und kann vielen Menschen nicht einleuchten, wie die
Forderung nach 20 Bewerbungen pro Monat zu erfüllen sind, angesichts der
ökonomischen Eckdaten die ausweisen das Bundesweit insgesamt 15 Bewerber auf
eine offene Stelle kommen, in den neuen Ländern teilweise bis zu 30. Für
viele Menschen ist das pure Schikane und sie empfinden sich mit dieser
Regierung im Krieg. Dieses Gefühl beschlich zuletzt eine Generation die
gepeinigt vor Todesangst in den Luftschutzbunkern des zweiten Weltkriegs
saß. Trotz und Widerstand macht sich breit. Und die Regierung spürt das.

4.359 Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland ohne Job. 296.600
offene Stellen stehen dem gegenüber – mithin kommen 14,7 Arbeitslose auf
eine offene Stelle und eine Besserung ist nicht in Sicht. Während sich erste
Signale einer angeblichen wirtschaftlichen Erholung andeuten, bauen
zahlreiche Betriebe trotzdem unverdrossen weiter Stellen ab. Seit Anfang
2004 sind ca. 500.000 Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk verloren
gegangen. Die Vorstellung, dass wir mit mehr Wirtschafts- Wachstum die
Arbeitslosigkeit verringern oder gar beseitigen ist auf Grund der
technischen Quantensprünge eine absolute Illusion.

Wir werden keine Vollbeschäftigung – sprich Arbeit für alle - mehr
erreichen. Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache – und das nicht
erst seit 2004.


Das nicht eingestehen wollen einer sich revolutionär technische veränderten
Welt im Wandel von der Industrie zur Informationsgesellschaft, das Opfer
seines eigenen Fortschritt geworden ist, das bis zum Jahr 2050 allenfalls
noch 20 Prozent der Bürger dieses Landes Arbeit und damit Auskommen sichert.
Schröder, Clement und die vielen selbst ernannten Eliten suchen die Lösungen
für das 21 Jahrhundert in der Zeit des Biedermeier in feudaler
Gutsherrenmanier. Sie nehmen bewusst einen sozialen Flächenbrand in Kauf den
sie nicht mehr löschen können. Man ist geneigt ihnen zuzurufen "Bringt
Wasser mit....viel Wasser.

Eins muss man der Schröder – Regierung und deren Lobbyisten jetzt schon
bescheinigen: Der soziale Friede in diesem Land ist durch seine
Ausgrenzungspolitik für lange Zeit nachhaltig gestört. Das Vorhaben der
Bundesregierung, mit einzelnen, minimalen Korrekturen beim Auszahlungstermin
des Arbeitslosengelds II und dem Kinderfreibetrag die Proteste zu
besänftigen, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Harz IV ist und bleibt als was
es von Schröder gedacht war: Sterbehilfe für Arbeitslose. Die Rechnung des
Kanzlers und seines Supersanierers Clement, mit geringfügigen
Zugeständnissen die wachsenden Massenproteste gegen Hartz IV vom Hals zu
bekommen, wird nicht aufgehen. Während sie von den Unternehmerverbänden BDI
und BDA sowie von den Unionsparteien Zustimmung erhalten, weiten sich
Unzufriedenheit und Demonstrationen weiter aus. Vielen Menschen wird klar
das die Täter nicht auf den Fluren der Arbeitsagenturen sitzen.

Die Arbeitsmarkt und Sozialpolitik unserer vermeintlichen Eliten scheint
heute darin zu bestehen, dass Parteien und Politiker darum konkurrieren, wer
die als Schädlinge der Nation identifizierten Personen (Sozialschmarotzer –
Drückeberger und Faulenzer) am härtesten anpackt. Im öffentlichen Diskurs
über sozialstaatliche Verarmung überbieten sich die politischen
Repräsentanten im Erfinden von Zumutungen an die von der Wirtschaft
Ausrangierten und „Überflüssigen“, damit das Elend aus der Welt geschaffen
wird – jedenfalls aus der Welt, die den Staat etwas kostet. Für viele – und
nicht nur für „noch“ Beschäftigte und Erwerbslose wird es ein ganz böses
Erwachen" geben.

De facto werden Langzeitarbeitslosen ihre Bürgerrechte entzogen, eine
dramatische Verarmung eines Großteils der Bevölkerung wird nicht nur in Kauf
genommen, sondern entschlossen befürwortet, während wohlhabende Gauner, die
ihr Geld am Fiskus vorbeischleusten, mit Straffreiheit belohnt werden.
Erst wenn die Suppenküche an die Stelle der Sozialversicherung getreten ist,
lebt sich's in der besten aller möglichen Welten. Wie sollte man eine solche
Entwicklung anders beschreiben, als dass der Klassenkampf von oben in eine
neue Phase eingetreten ist.

Millionen Menschen in diesem Land, und damit die künftigen Bezieher von Alg
II, wird durch die Schröder – Administration suggeriert das sie sich als
Menschen dafür zu entschuldigen hätten, das sie überhaupt geboren wurden. Es
ist kein Wunder, dass sich immer mehr, der so gepeinigten Gedanken über
grundsätzliche Alternativen zu diesem, mehr als ungerechten System machen.
Unverschleiert offenbart des Kanzlers Agenda – neoliberalen Zuschnitts ein
Konzept das von vorne herein auf Ausgrenzung ausgelegt ist. Nur der Kanzler
und seine Helfer scheinen zu vergessen – jeder Mensch in diesem Land hat ein
Recht auf Existenzberechtigung – das muss sich hier niemand verdienen – das
ist ein „noch“ durch die Verfassung geschütztes Grundrecht.

Der Kanzler ist in den ersten 4 Jahren seiner Regierungszeit, mehr durch
persönliche Eitelkeiten, verbalen Entgleisungen seiner Gattin und
Kabinettsumbildungen aufgefallen, als durch eine konstruktive Sozial und
Beschäftigungspolitik für das Volk. Dies überlies er den Vertretern der
Wirtschaftsverbände und dessen Erfüllungsbüttel aus der Union und den
Liberalen. Die von ihm längst verloren geglaubte Bundestagswahl 2002,
brachte für Gerhard Schröder noch einmal die Wende. Unvergesslich sind dem
Wähler die Bilder, als er mit gelben Gummistiefeln die abgesoffenen Deiche
inspizierte, ausgelöst durch das verheerende Hochwasser an der Elbe. Mit
wehenden Scheckbuch und unkomplizierten Hilfeversprechen ging er für die 2
Monate später stattfindende Bundestagswahl auf Stimmenfang. Und er wurde von
den Menschen in den neuen Bundesländern verstanden. Mit einem Vorsprung von
nur 6000 Stimmen bundesweit, sicherte er sich vor Stoiber zum zweiten Mal
die Kanzlerschaft. Der Osten hat`s ihm 2002 gegeben – der Osten könnte es
ihm auch wider im Jahre X nehmen – und das nicht erst 2006



Dieser Text ist privat entworfen und steht in keinem Zusammenhang zu einer
Partei.

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osiris1806

Geheimer Meister
20. August 2002
273
hier werden mal so eben 4Mrd. Euro für Panzer ausgegeben, die für Auslandseinsätzen gedacht sind.., WAS FÜR EIN SCHWACHSINN!!
die BW hat nichts im Ausland zu suchen..., aber Thema für sich....

wenn wir doch soviel Geld haben, wieso dann Hartz??????

wielang müssen wir uns das noch gefallen lassen? WEG MIT DER ROTZ GRÜNEN REGIERUNG!
(heißt aber auch kein Willkommen für Stoiber und Co..!)


Teure Bundeswehr-Investition

Der Pi-mal-Daumen-Panzer

Geld-Gau bei der Bundeswehr: Die Beschaffung von 410 Schützenpanzern vom Typ Puma kostet 80 Prozent mehr als geplant. Grund für die Fehlkalkulation: Schätzungen statt Verhandlungen.
Von Reymer Klüver



Die Anschaffung des neuen Schützenpanzers Puma für die Bundeswehr wird erheblich teurer als bisher geplant. Das geht aus einer schriftlichen Unterrichtung des Staatssekretärs im Verteidigungsministerium, Peter Eickenboom, hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Danach dürfte die Beschaffung von 410 Schützenpanzern 3,46 Milliarden Euro kosten. Bisher hatten die Haushälter mit 1,97 Milliarden Euro gerechnet.

Im Verteidigungsministerium wird die Verteuerung um fast 80 Prozent mit der Begründung gerechtfertigt, dass alle bisherigen Planungen nur auf Schätzungen beruht hätten. Die neuen Preisangaben wurden dagegen auf Grundlage erster Verhandlungen mit der Industrie gemacht. Dem Bundestag soll eine entsprechende Planungsvorlage im Oktober zugehen.

Trotz der Verteuerung drängt das Heer weiter auf eine Einführung des Panzers bereits vom Jahr 2006 an. Der Puma soll den mehr als 30 Jahre alten Schützenpanzer Marder ablösen. Der neue Panzer wird vom Heer als ¸¸essenziell" betrachtet. Es gebe einen ¸¸dringenden Bedarf", um auch in Zukunft bei Auslandseinsätzen bestehen zu können.

>>> http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/254/37217/
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
heute gab es nun auch eine montagsdemo in berlin.
vom alexanderplatz machten sich ca. 30 000 menschen auf zur SPD-zentrale, die natürlich polizeilich schon gut abgesichert war.
ich habe ja schon einiges an demos mitbekommen, aber die stimmung heute vor der zentrale war schon einzigartig- eben, weil den großteil der leute ganz einfache bürger waren und nicht die sonstigen demogänger.
als dann die polizei aufmarschierte (ein paar leute wurden kurz eingekesselt) um die leute vom gebäude wegzuhalten, brach sich verbal eine wut durch, von der selbst ich überrascht war.
wäre nicht abgeriegelt gewesen- die leute hätten die zentrale gestürmt.

ich habe mich mit einigen unterhalten und sie wissen ganz genau wo der hase langläuft (nicht nur) in diesem land. sie wissen das sie verarscht werden, sie wissen dass das hier mit demokratie nicht mehr viel zu tun hat und sie wollen das nicht mehr hinnehmen. sie sind wütend- SEHR WÜTEND! bezeichnend auch, das, obwohl die PDS jetzt versucht auf den protestzug auszuspringen- wobei sie hier in berlin, wo sie mit im senat sind, hartz IV auch mitdurchsetzen- keiner der von mir interviewten überhaupt noch mit irgendeiner partei oder gewerkschaft(spitze) etwas am hut hat.

ich bin wirklich gespannt wie das weitergeht- nächsten montag wird wieder demonstriert und es wird sich zeigen ob die leute einen langen atem haben- genug wut haben sie jedenfalls.

@osiris1806

hier werden mal so eben 4Mrd. Euro für Panzer ausgegeben, die für Auslandseinsätzen gedacht sind.., WAS FÜR EIN SCHWACHSINN!!

ja, "seltsam", für kriegsspielzeug ist immer geld da- kann gar nicht genug sein...hat ja auch die rüstungsINDUSTRIE was von...auch für steuergeschenke an die reichen...nächstes jahr wird der spitzensteuersatz gesenkt...

WIDER DIE THESE VON DER BESTEN ALLER MÖGLICHEN WELTEN

Demokratie und Glück

DAS letzte Tabu, an dem die westliche Welt festhält, ist das der demokratischen Herrschaftsform. Die Parole von 1989, "Wir sind das Volk", Schlachtruf der demokratischen Wende, beinhaltet den urdemokratischen Anspruch, als Volk tatsächlich Souveränität auszuüben. Der Nobelpreisträger und Kommunist José Saramago fordert nun, die real existierenden Demokratien im Hinblick auf ihre Echtheit, ihre Tauglichkeit und ihren wirklichen Demokratiegehalt zu prüfen. Das Delegieren von Macht im Akt des Wählens ist, so seine These, im Grunde ein Akt des Machtverzichts. Die politische Demokratie, ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Komponente beraubt, sei nichts als eine leere Schale.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2004/08/13/a0035.text
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
schade nur, dass wir "Wessis" den Arsch wieder nicht hochkriegen.
gehts uns doch noch so gut, oder haben inzw. alle resigniert, da mit Protesten und Demonstrationen nichts geändert werden kann ?
Wir, das Volk, haben ja wirklich keine Macht, aber bei der Wahl, da brauchen DIE uns plötzlich wieder, versprechen das Blaue vom Himmel, um es dann 2 Monate später zu brechen.
Und was kann "das Volk" tun ?
gar nix, ausser die Faust in der Tasche zu ballen...........
 

indi-ffo

Geheimer Meister
10. März 2004
257
woelffchen schrieb:
schade nur, dass wir "Wessis" den Arsch wieder nicht hochkriegen.
gehts uns doch noch so gut, oder haben inzw. alle resigniert, da mit Protesten und Demonstrationen nichts geändert werden kann ?
Wir, das Volk, haben ja wirklich keine Macht, aber bei der Wahl, da brauchen DIE uns plötzlich wieder, versprechen das Blaue vom Himmel, um es dann 2 Monate später zu brechen.
Und was kann "das Volk" tun ?
gar nix, ausser die Faust in der Tasche zu ballen...........
ja, das mit den "Wessis" und den Arsch hochkriegen, das ist so eine sache.
doch, das volk hat macht. und die Faust in der Tasche ballen, das hat noch nie geholfen.
aber wahrscheinlich haben die meisten der leute in den sog. alten bundesländern noch nicht begriffen das es ihnen auch ans geld geht. aber solange es leute gibt die nur ihrem Lokalpatriotismus fröhnen, fehlen einige glieder in der kette des protestes.
die einzigen die von Hartz IV profitiren sind die sozialhilfeempfänger, denn die haben jetzt mehr.
_____________________________________________________________

eine Parole aus grauer vorzeit erhält wieder neue nahrung, war damals zwar anders gemeint als wenn man sie heute einsetzt:
Wer hat uns Verraten? Sozialdemokraten!
 

indi-ffo

Geheimer Meister
10. März 2004
257
osiris1806 schrieb:
hier werden mal so eben 4Mrd. Euro für Panzer ausgegeben, die für Auslandseinsätzen gedacht sind.., WAS FÜR EIN SCHWACHSINN!!
die BW hat nichts im Ausland zu suchen..., aber Thema für sich....

wenn wir doch soviel Geld haben, wieso dann Hartz??????
es sind ja nicht allein diese 4 Mrd. €uro. es kommt ja noch viel viel mehr zusammen.
mehmen wir doch einmal die 3-4 Mrd. €uro die an staatlicher Parteienfinanzierung und zuschüsse für "parteinahe Stiftungen", die 1 Mrd. €uro für die US-Truppen auf deutschen Boden, die 2-3 Mrd. €uro für die Auslandseinsätze der Bundeswehr,die 30-40 Mrd. €uro die durch Schiebung, Korruption und Bestechung in der Politik, durch Fehlplanung und Steuergeldverschwendung, die sinnlosen Beiträge (zw. 30 und 40 Mrd. €uro pro Jahr), die gegenleistungslos an das Brüsseler EU-Kommissariat fließen und all die vielen Milliarden €uro die jährlich irgenwo im Ausland, aber auch im Inland sinnlos versickern.
all diese Gelder fehlen dem deutschen Steuerzahler.
es könnte uns also etwas besser gehen wenn die verschwendeten Milliarden von €uro vernünftig angewendet werden würden.

wielang müssen wir uns das noch gefallen lassen? WEG MIT DER ROTZ GRÜNEN REGIERUNG!
(heißt aber auch kein Willkommen für Stoiber und Co..!)
dein satz in das Ohr von millionen wähler, aber ich glaube kaum das sie bei der nächsten wähl daran denken.

ich gehe nicht mehr wählen, denn ich weiß nicht wem ich meine stimmen geben soll und kann. einige zeit nach der wahl demaskieren sie sich doch alle als stimmenfänger und betrüger.
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
@ indi-ffo
ich glaube schon, daß viele Leute begriffen haben, was in 4 Monaten passiert.
Trotzdem gibt es ein Gefühl der Ohnmacht. Vermutlich auch deshalb, weil uns „Wessis“ seit Jahrzehnten suggeriert wird, dass nur durch die Wahl etwas besser werden kann. Ein anständiger Deutscherdemonstriert nicht, sondern wählt !
Die „Ossis“ haben aber durch ihren Protest vor 14 Jahren die damalige Regierung in die Knie gezwungen. Somit ist da das Bewusstsein wohl ausgeprägter.
Ich bin auch bei jeder Wahl am überlegen:
soll ich gehen ? für was, denn DIE sind doch eh alle gleich. Warum den kostbaren Benzin und die kostbare Zeit verschwenden ? Andererseits, lieber die „Bibeltreuen Christen“ oder die „Tierschutzpartei“ wählen, um zu zeigen:“ Ich bin noch da, ich interessiere mich für Politik, aber von euch großen 4 ist keiner für mich wählbar....“

tschja, die kleinen Bürger kriegen einen auf den Deckel (Gesundheitsreform, Praxisgebühr, Zahnersatz selber versichern, Sparerfreibetrag halbiert) wären für die Bonzen der Spitzensteuersatz gesenkt wird. Super – weiter so.........
 

Inuyasha

Geheimer Meister
3. Dezember 2003
207

captainfuture

Großer Auserwählter
3. Juli 2002
1.902
woelffchen schrieb:
schade nur, dass wir "Wessis" den Arsch wieder nicht hochkriegen.
gehts uns doch noch so gut, oder haben inzw. alle resigniert, da mit Protesten und Demonstrationen nichts geändert werden kann ?
Wir, das Volk, haben ja wirklich keine Macht, aber bei der Wahl, da brauchen DIE uns plötzlich wieder, versprechen das Blaue vom Himmel, um es dann 2 Monate später zu brechen.
Und was kann "das Volk" tun ?
gar nix, ausser die Faust in der Tasche zu ballen...........

uns geht's noch viel zu gut. und es könnte uns auch weiterhin viel zu gut gehen, wenn jeder nach gesundem menschenverstand handeln würde.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
osiris1806 schrieb:
hier werden mal so eben 4Mrd. Euro für Panzer ausgegeben, die für Auslandseinsätzen gedacht sind.., WAS FÜR EIN SCHWACHSINN!!
die BW hat nichts im Ausland zu suchen..., aber Thema für sich....

wenn wir doch soviel Geld haben, wieso dann Hartz??????

wielang müssen wir uns das noch gefallen lassen? WEG MIT DER ROTZ GRÜNEN REGIERUNG!
(heißt aber auch kein Willkommen für Stoiber und Co..!)


Teure Bundeswehr-Investition

Der Pi-mal-Daumen-Panzer

Geld-Gau bei der Bundeswehr: Die Beschaffung von 410 Schützenpanzern vom Typ Puma kostet 80 Prozent mehr als geplant. Grund für die Fehlkalkulation: Schätzungen statt Verhandlungen.
Von Reymer Klüver


Wie dumm kann man sein, dass man sich um 80% mehr verkalkuliert...muahaha
 
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