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Hartz 4 - Wahlversprechen?

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forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
newknow schrieb:
Studenten gegen Schüler und Arbeitslose, diese gegen Sozialhilfeempf und Studis., Unternehmer/Handwerker gegen AL und Sozempf. und Lehrlinge, Angestellte und Arbeiter.
Denen fällt außer Steine schmeißen und faulen Eiern nichts ein.

das wird ja auch nach herzenslust von medien und politik gefördert.

ich erinnere nur an den "florida-rolf" ( so hieß der doch in den medien wenn ich mich richtig erinnere ) ... was wurde dieser einzelfall durch den kakau gezogen nach dem motto "sozialhilfeempfänger sind sozialschmarotzer" seht her wie die das machen ... das entbehrte zwar jeder realität weil leute wie onkel rolf oder die vielen pfeifen, die in diesen beknackten talkshows nicht den durchschnitt repräsentieren, aber es ist halt zweckdienlich für bestimmte leute.

im großen und ganzen spiegelt dieses jeder gegen jeden natürlich die konzeptlosigkeit wieder mit der dieser situation ( deutschland in der misere ) begegnet wird....

den leuten fällt zum teil nicht mehr viel ein.... wie auch... da ist einfach wut und zorn und egal was man tut es hilft irgendwie nichts.... steine und eier mögen erst mal wenig gehaltvoll sein aber sie sind die folge des langanhaltenden ignorierens der situation...

zehntausende haben schon demonstriert und niemanden aus den kreisen der politik hat es auch nur im ansatz interessiert.... ich kann mich noch erinnern, wie anfangs sogar die demonstrationen des sovd medial klein gehalten wurden... während das gurkenmassaker eines kübelschrecks mehrmals durch die nachrichten flimmerte bis es wirklich jeder, der es nicht wissen wollte auch erfahren hat vermißte man den protest des sovd... da haben doch die öffentlich rechtlichen tatsächlich aufnahmen durch fernsehdeutschland geschickt, die leere ränge zeigen als wäre da nicht viel los gewesen.... nur... die aufnahmen stammen vom ende der veranstaltung als sich die plätze schon lehrten....

wie es der zufall will weiß ich aus direkter quelle was beim sovd so läuft und wie diese veranstaltungen besucht waren...

andere veranstaltungen schafften es wohl nicht mal in die zeitungen....

nach so viel ignoranz braucht man sich nicht wundern, wenn es die leute jetzt mit eiern und steinen probieren... und dabei haben unsere großkopferten noch glück, dass man es gnädig nur mit solchen mitteln versucht aufmerksamkeit zu erregen
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
samhain schrieb:
was denn eigentlich für eine politische kultur?
die liegt doch längst in trümmern- zerstört von eben diesen kanaillen, die tag für tag begriffe wie demokratie usw. ad absurdum führen und nun laut aufheulen.
es wird ja auch öfter von politischer seite mit krokodilstränen in den augen beklagt, das sich die bürger von der demokratie abwenden würden.
das gegenteil ist der fall: die leute wollen nicht ein hohles gebilde wo nur demokratie draufsteht und stattdessen scheisse drin ist- sie wollen demokratie in ihrem wortwörtlichsten sinn.
sie wenden sich also überhaupt nicht ab- sie fordern ein!

in der tat.... das demokratieverständnis einiger "berufsdemokraten" scheint eher nach guter alter neusprechtradition zu sein "geht zur wahl und wählt zwischen den drei berühmten identischen häufchen scheiße....dahinter steckt in jedem fall die wirtschaftslobby und dann haltet die klappe, denn ihr durftet ja schon eure bescheuerten kreuzlein machen... mehr steht euch idioten nicht zu"

doch wie es halt nun mal so ist... genau das ist eben nicht demokratie... ganz und gar nicht..

ich finde es erfrischend, dass die menschen im osten den mut haben auf die straße zu gehen.... das ist etwas was uns im westen durch jahre der "demokratisierung" ( im sinne des neusprech ) schon etwas abhanden gekommen ist.... es scheint als würden gerade im osten die menschen noch mehr an die demokratie und an ihr recht und ihre möglichkeit zu demonstrieren glauben während bei uns im westen deutschlands eher die ansicht "wir ändern ja eh nichts daran" vorzuherrschen scheint...

es wird zeit, dass man sich auch im westen der republik den protesten massiv anschließt.
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
Eigentlich ist es doch traurig, daß wegen dieser "lächerlichen" 3.6 Mrd-Einsparung der Landesfrieden aufs Spiel gesetzt wird
(etwas überspitzt gesagt). Dabei wäre genügend Kohle da:

Der Bund zahlt gegenwärtig:

39 Mrd. für Eurofighter und Transportflugzeuge
7 Mrd. für Auslandseinsätze der Bundeswehr
22 Mrd. werden an die EU bezahlt
19 Mrd. werden vom Bund verschludert B.d.V
12 Mrd. verplempert die BA. f. Arbeit unsinnig
20 Mrd. erlassende Steuer der Großindustrie

119 Mrd. fragliche Ausgaben des Bundes
7 Mrd. Entlastung ab 2005 für Spitzen- verdiener (Schröder bekommt ca. 7.860.- Euro mehr).
Quelle

Der Gipfel kommt dann etwas weiter unten:
Damit auch richtig Lohndumping betrieben werden kann, setzt der Bund jetzt weitere 10 Mrd. dafür ein, um die Ein-Euro-Jobs zu fördern. (wohlbemerkt um 3,6 Mrd. mit Hartz IV zu sparen).
:gruebel:
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Dieser Tenor findet sich auch bei den neuesten Attac-Meldungen:

PROTESTE GEGEN HARTZ IV
Die Proteste gegen Hartz IV gehen unvermindert weiter. Am vergangenen
Montag waren mindestens 120.000 Menschen an den Demonstrationen beteiligt!

Auf der Seite http://www.attac.de/genug-fuer-alle/termine finden sich
inzwischen schon angekündigte Montagsdemonstrationen in 178 Städten - und täglich kommen weitere dazu. Auf der Seite http://www.attac.de/hartz finden sich am Ende der Seite viele Materialien zum Ausdrucken, um noch mehr Leute zu motivieren, sich an den Protesten zu beteiligen. Es ist genug für alle da!
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
St-Germain schrieb:
Eigentlich ist es doch traurig, daß wegen dieser "lächerlichen" 3.6 Mrd-Einsparung der Landesfrieden aufs Spiel gesetzt wird
(etwas überspitzt gesagt). Dabei wäre genügend Kohle da:

es wurde hier in diesem thread schon ein zweimal genau die gleiche auflistung gepostet und es wurde mehrmals mit anderen worten ausgedrückt ;) ... aber ich habe verständnis dafür, dass du nicht den inzwischen schon sehr langen thread durchgeackert hast...

however...

du triffst den nagel auf den kopf.

eine zentrale erkenntnis und eine zentrale kritik.

und ja, dass zu allem überfluss auch noch geld investiert wird um der großndustrie ein-euro-sklaven zu gewährleisten ist geradezu lächerlich...

das führt letztlich das ganze manöver ad absurdum.

ist es nötig, dass wir in diesem land als sklaven arbeiten? ist ein job für einen verfluchten beschissenen euro die stunde überhaupt noch als job zu bezeichnen? macht es sinn wenn menschen arbeiten nur um zu arbeiten... quasi als eine art beschäftigungstherapie? ich könnte auch prima leben ohne einen job wenn da das geld nicht wäre, dass ich eben brauche weil das system so ist wie es ist...

wem nutzt es?

füllt es die kassen?

heißt es nicht, dass menschen arbeiten für wenig geld und damit konkurenzlose arbeitskräfte darstellen im vergleich zu denen, die für tarifliche löhne arbeiten? wird so nicht lohndumping im eigenen land durch jene millionen bürger zwangsweise betrieben, die eben nicht das glück hatten eine geregelte arbeit mit angemessenem einkommen zu finden?

es wird kassen füllen... die kassen der konzerne, die nun nicht mehr in dem maß auswandern werden... es wird die kassen jener füllen, die lohnsklaven einstellen können aber es wird nicht die kassen der deutschen konsumenten füllen, denn für ca 500 euro kann man nicht viel kaufen.. dies aber war wohl auch nie das ziel... die gönnerhafte einladung sich gesundzustoßen gilt jener gruppe reicher weltweit.. jenem geringen prozentsatz von menschen in jedem land, die über den anderen stehen.... binnenmärkte brechen zusammen zugunsten des globalen marktes auf dem es genug konsumenten gibt für die megakonzerne...

für den rest bleiben die supermärkte mit billigfutter etc. und die öffentlichen verkehrsmittel... und wenn die öffentlichen verkehrsmittel dank streichungen den arbeitnehmer nicht mehr zu seiner arbeitsstelle bringen, dann steht der arbeitnehmer halt früher auf um einen zug oder bus früher zu fahren und eine oder zwei oder drei stunden in der kälte zu warten bis es weiter geht und der arbeitnehmer kommt halt eben etwas später nach hause von seinem beschissenen ein euro-job und wenn der arbeitnehmer krank wird, dann muss er sich halt überlegen ob er sich die behandlung leisten kann und wenn er/sie es nicht kann dann wird halt verreckt wie das in den verdammten staaten von amerika schon üblich ist...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
zum mythos des amerikanischen traums ein interview mit Jeremy Rifkin:

Soziale Ungleichheit in den USA hat zugenommen
«Amerikas Traum ist verblasst»
Jeder kann es mit guter Ausbildung und harter Arbeit zu etwas bringen. Das war Amerikas Traum. Doch nun warnt US-Ökonom Jeremy Rifkin die Europäer davor, das amerikanische Modell zu übernehmen.

http://www.baweibel.com/americandream.cfm.html

auch bezeichnend: stichwort "neue" (neoliberale) konzepte braucht das land

Graf Lambsdorff als Stichwortgeber - Das meiste, was heute als modern gilt, ist uralt.

Seit über zwanzig Jahren immer nur dieselben Rezepte und nichts hat sich verbessert. Am 9. September 1982 hat der damalige Bundeswirtschaftsminister Graf Lambsdorff sein „Konzept für eine Politik zur Überwindung der Wachstumsschwäche und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ - den „Scheidebrief“ für die damalige sozialliberale Koalition - veröffentlicht. Seit dieser Zeit wird Politik – manchmal mehr, manchmal weniger - nach dieser Rezeptur gemacht. Und dennoch haben sich die Staatsschuld und die Zahl der Arbeitslosen vervielfacht.

...Es heißt ja, dass der Mensch (jedenfalls auch) aus Erfahrung klug wird. Man fragt sich deshalb, wie es kommt, dass zwanzig Jahre schlechte Erfahrung mit einem politischen Konzept noch immer nicht genug sind?

quelle

und:
hochsaison für geschichtsrevisionisten?

Ein Herz für Brüning

Sagt Ihnen der Name Heinrich Brüning etwas? Das ist jener Mann, der in den Geschichtsbüchern oft als Totengräber der Weimarer Republik beschrieben wird. Ökonomen, die Lohnsenkungen fordern, loben neuerdings die Deflationspolitik der frühen 30er Jahre.
Durch Brünings Politik der Lohnkürzungen und Ausgabenstreichungen per Notverordnung habe er Deutschland Anfang der 30er Jahre in die Deflation getrieben und die Wirtschaftskrise unnötig verschärft, so die gängige Interpretation. Letztlich habe dies die Machtübernahme Hitlers befördert. Erst der Autobahnbau und die Rüstungsausgaben der Nazis hätten dann die wirtschaftliche Wende gebracht.

...Geschichte beeinflusst die Zukunft

Warum aber überhaupt eine neue Debatte, mehr als 70 Jahre nach Brünings Rücktritt? Die Antwort ist einfach. "Wer die Vergangenheit kontrolliert, hat Macht über die Zukunft", hat der Autor George Orwell das Prinzip in seinem Roman "1984" zusammengefasst. Konkret: Wer die Interpretation der Wirtschaftsgeschichte bestimmt, hat auch in der wirtschaftspolitischen Debatte die Nase vorne.

Derzeit geht es darum, allgemeine Lohnsenkungen durchzusetzen. Wenn aber nach anerkannter historischer Lesart so etwas geradewegs in die Krise führt und womöglich Gefahren für die Demokratie birgt, sind politische Widerstände nicht nur von der Linken programmiert. Und gegen eine kreditfinanzierte Finanzpolitik lässt sich schwerer argumentieren, wenn ein solcher Kurs historisch anerkannt einmal Erfolge brachte.

http://www.ftd.de/pw/de/1093076503161.html?nv=skyx
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
forcemagick schrieb:
es wurde hier in diesem thread schon ein zweimal genau die gleiche auflistung gepostet und es wurde mehrmals mit anderen worten ausgedrückt ... aber ich habe verständnis dafür, dass du nicht den inzwischen schon sehr langen thread durchgeackert hast...
Stimmt, hab ich wohl überlesen :roll:
Kann aber auch gra nicht oft genug gesagt werden! :twisted:
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
zwei sehr interessante Artikel aus der FTD
Bringen die Reformen nichts bzw. sind sie sogar der total falsche Weg ???
Lesen !

wir bzw. die Regierung soll nicht sparen sondern mehr Geld ausgeben:

http://www.ftd.de/pw/de/1093076515079.html?nv=skyx

Ökonomen haben keine Ahnung, wann und warum eine Volkswirtschaft wächst:

http://www.ftd.de/pw/de/1092171048355.html?nv=arser

Ich finde es schon beruhigend, dass der Normalbürger und manchen Experten wüssten, wie es geht.
Schade nur, dass wir von diesen Leuten nicht regiert werden.
 

indi-ffo

Geheimer Meister
10. März 2004
257
"Gerhard Schröder fährt einen ökonomisch gewagten Kurs, wenn er darauf setzt, dass ein mehr oder weniger heilloses Verzichten irgendwann die große Wende bringt. Es geht auch anders, Kanzler. Und es wird höchste Zeit, das depressive Reformverständnis abzulegen."
ja woelfchen du siehst ja, die was zu sagen haben wissen es besser.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Bringen die Reformen nichts bzw. sind sie sogar der total falsche Weg ???

ähnlich äußert man sich auch hier:

Nackte Erpressung
HARTZ IV UND DIE FOLGEN
Die Unternehmerverbände wollen den Durchbruch an der Lohnfront, um jeden Preis

Vielleicht wäre es besser für uns alle, wenn die Wall Street die Geschicke unseres Landes übernähme. Wirtschaftsminister könnte dann beispielsweise Jim O´Neill sein, der Chefvolkswirt der Investmentbank Goldman Sachs. Den Katastrophengesängen des deutschen Establishments hält er das entgegen, was im Ausland bestaunt und gefürchtet wird: "Deutschlands Unternehmen sind extrem wettbewerbsfähig." Da sich dieser Erfolg kaum noch steigern lässt ("Wohin wollen Sie denn die ganzen Waren liefern? In die Antarktis?"), müssen sich die Deutschen "so rasch wie möglich von ihrer Exportabhängigkeit befreien und die Binnennachfrage stärken." Das wiederum geht nur, wenn man die "dramatische Schwäche bei der Einkommensentwicklung" überwindet, besonders "bei den unteren Einkommensgruppen"...

http://www.freitag.de/2004/36/04360101.php

ich war übrigens heute auf einer party- allerdings nur als (irgendwann durch den regen ziemlich durchweichter) zaungast:

HARTZ-IV-WUT TRIFFT BERATER

Polizei muss McKinsey-Party schützen

Der Consultant-Konzern McKinsey feiert 40-jähriges Deutschlandjubiläum und hat zur 5000-Personen-Party an verschiedene Orte der Hauptstadt geladen. Hartz-IV-Gegner und linke Gruppen wollen die Feierlaune mit Protesten vermiesen - darum rückte ein Polizei-Großaufgebot an, um Berater und Stargäste zu schützen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,315383,00.html

war schon ziemlich widerwärtig, was dort für ein arrogantes volk rumflanierte- alle gut an ihren weißen regenschirmen zu erkennen- und sich selbst feierte, bei hummer und schampus- immer mit einem abschätzigen blick auf den "pöbel" und den entsprechend dümmlichen sprüchen ("geht mal arbeiten"u.ä.) :lol:
die retourkutschen folgten prompt...


zu diesem anlass wurde jedenfalls einiges angemietet, wie museen, den dom, den palast der republik (Clement hat da um 22:00 die "palastdisco" eröffnet), opernhäuser, humboldt-uni...die dann selbstverständlich für den öffentlichen publikumsverkehr gesperrt sind.

McKinsey versteht sich selbst als teil des weltweiten netzwerkes neoliberaler "think tanks", vorfahrt für den totalen markt ist die parole, radikale kürzungsorgien die als "sachzwänge" verkauft werden sind ihr programm.
in argentinien z.b. wurden von McKinsey, IWF usw. millionen menschen in armut u. abhängigkeit getrieben.

auf diesen siegeszug kann man doch mal anstossen, am liebsten vor historischer kulisse und noch besser, im eh schon abgehalfterten berlin.
davon fühlten sich auch etliche passanten provoziert.

hier noch ein paar fotografische eindrücke:

McKinsey in Berlin

http://de.indymedia.org/2004/08/90952.shtml

http://de.indymedia.org/2004/08/90997.shtml
 

Shiraffa

Geheimer Meister
16. September 2002
372
Das ist schon vermessen symbolträchtig, wenn die Denker hinter Hartz sich selbst im "Palast der Republik" feiern.

Schade eigentlich, daß ich keine persönliche Polizeieskorte bekomme, die mich beim Feiern vor dem gemeinen Pöbel schützt.

Sind die Berichte auf indymedia von Dir? Weiter so!
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
es erfreut mich, dass die feier ein wenig getrübt werden konnte ... unangenehm finde ich, dass die schweine sich wahrscheinlich trotzdem gut amüsiert haben.... aber auch das wird vielleicht einmal anders...

immerhin geht es ja auch den polizisten nicht mehr all zu gut.. vielleicht stehen die irgendwann mal ganz klar auf der seite der demonstranten...
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
hilfe, mein Magen rebelliert

ich werd ihm nen Euro geben :roll:

Wann gibt es endlich den Typ fähiger, nicht-korrupter Politiker?
Gern auch in großer Stückzah.l
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Sind die Berichte auf indymedia von Dir? Weiter so!

nee.

ich habe hier gerade einen aktuellen artikel gefunden, der sehr gut das denken des gutsituierten bürgerlichen lagers analysiert:

Das modernisierte bürgerliche Milieu des 21. Jahrhunderts braucht den Sozialstaat nicht mehr; der Streit um die Etikettierung der Sozialproteste macht die künftigen politische Bruchlinien sichtbar.

...Statt Investitionen und Jobs kann der Staat den Wütenden nur noch Polizei und BGS schicken - Ende einer Beziehung. Man braucht große Teile der Bevölkerung nicht mehr. Nicht mehr als Arbeitskräfte. Nicht mehr als systemloyale Wähler.

Diese neue egoistische Haltung des modernisierten Bürgertums des 21. Jahrhunderts zeigt sich in den rhetorischen Figuren, mit denen die Etikettierung aktuellen Sozialproteste als "Montagsdemonstrationen" zurückgewiesen werden. Clement sprach von einer "Zumutung" und "Beleidigung", Bütikofer von "Schande" und "Missbrauch" der einstigen Proteste gegen die DDR-Diktatur. Die sächsische Grünen- Abgeordnete Antje Hermenau meint, dass es 1989 um "die Freiheit" und nicht um "Wohlstand" gegangen sei. Ihr Kommentar ist eine Form des bewussten Nicht-Verstehen-Wollens, ähnlich der Kommunikation der SED-Machthaber in der DDR...

...Dieses modernisierte Bürgertum des 21. Jahrhunderts blickt fasziniert auf die global zunehmenden Möglichkeiten auszuwählen, zu genießen und zu erleben. Ausgiebig und gerne sprechen diese Selbstverwirklicher von "der Freiheit". Sie selbst macht diese neue Freiheit frei von Verantwortung für die sozial Schwachen - und jene immer unfreier und unsouveräner. Das kaschiert man gerne mit den rhetorischen Figuren von der "Selbstverantwortung" und der "Eigeninitiative". Vor Monaten noch wurden die Arbeitslosen als initiativlos hingestellt, wenn sie das für Alleinverdiener unattraktive Angebot der Gründung einer Ich-AG nicht annahmen. Nun, da die Situation der Arbeitslosen mit Hartz IV noch schlimmer wird, wandelt sich die Ich-AG von einem als "Chance" herausgestrichenen arbeitsmarktpolitischen Instrument zu einem - wie es die FAZ nennt - "Schlupfloch", das demnächst "gestopft" würde. Hierzu passt die Anzeige des "Bürgerkonvents": Ein Mann tritt seinem Schatten in den Hintern und schickt ihm den Fluch "Fauler Sack" nach. Der so angesprochene Schatten könnte jene Arbeitslosen repräsentieren, die dem Tretenden für staatlich subventionierte Billiglöhne als "Putze", Gärtner oder Fensterputzer dienen und ihm so ermöglichen, in den gut bezahlten Jobs fit, schön und erfolgreich zu bleiben.

...Die Schönen und Erfolgreichen und jene, die es werden wollen, sehen dann auch auf die Sozialproteste als ein prolliges und ästhetisch wenig zufrieden stellendes Event herab...

http://www.freitag.de/2004/36/04361101.php
 

lacrime_mundi

Großmeister
28. März 2004
75
Es ist wirklich unglaublich was hier in D alles abgeht! Wir werden von Lügnern und Erfüllungsgehilfen regiert! Egal welche Partei man wählt -
es ist mehr oder weniger derselbe Mist, der dabei herauskommt.
Als Lohnsklave oder noch mehr als vom Staat abhängiger Almosenempfänger, ist man natürlich immer manipulierbar, ja erpressbar!

Ich bin dabei, mich aus diesem Sklavensystem zu verabschieden und habe einen Weg gefunden, auf legale Weise finanziell unabhängig zu werden.
Mal sehen wie lange es dauert, bis der Besitz von Geld ohne Lohnsklave oder Almosenemfänger zu sein, strafbar wird.
Dann jedoch gibt´s Bügerkrieg!

Lacrime_mundi
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
den polizeieinsatz anlässlich dieses edlen gelages hat natürlich, na wer wohl, der steuerzahler zu tragen:

"Wir haben kein Verständnis dafür, dass wir ein privates Fest in solch massiver Weise zu schützen haben", sagten sehr viele Polizisten, die sich gestern im Einsatz befanden. Am Ende sei es der Steuerzahler, der dafür die Rechnung zu zahlen habe. Wie hoch die Kosten des Einsatzes waren, darüber gab es keine Auskünfte bei der Polizei.

McKinsey-Unternehmenssprecher Rolf Antrecht bestätigte, dass für den Einsatz der Polizei ausschließlich das Land Berlin zuständig sei. "Die Proteste richteten sich nicht gegen unsere Firma, sondern allein gegen Hartz IV", betonte Antrecht. Deshalb sei es völlig unangebracht, für die Kosten des Polizeieinsatzes gegen die Protestler die Firma McKinsey in die Pflicht nehmen zu wollen.

..."Der Stadt Berlin ist durch uns jedenfalls kein Schaden entstanden", beteuerte Antrecht.

..."Mit unserem Fest hatten diese Proteste der Hartz-IV-Gegner nichts zu tun", so Antrecht.

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story700047.html

*schnüff* mir kommen die tränen...
eine harmlose firma, will einfach nur mal ein bisschen lustig feiern- und so eine pöbelnde saubande versucht ihnen einen strich durch die rechnung zu machen- einfach so, aus jux und tollerei, ohne irgendeinen hintergrund.
natürlich hatten diese proteste nicht im mindesten irgendwas mit den machenschaften McKinseys zu tun, schließlich zieht hier ständig ein rüder mob durch die gegend, auf der suche nach harmlosen festen die man aufmischen kann.

McKinsey war selbstverständlich nie mitglied der hartz-kommission, McKinsey berät nicht seit jahrzehnten weltweit unternehmen und regierungen dahingehend, wie man noch mehr entlassen, kürzen und enteignen kann.

wie absurd also da eine verbindung herstellen zu wollen.

wahrscheinlich ist das alles ein großer irrtum, eine namensverwechslung.

ach ja, und angemietet wurde wohl gar nicht soviel- man hat es gleich umsonst zur verfügung gestellt bekommen:

"Wie die aufgetretenen Künstler der New Yorker oder der Berliner Philharmoniker keine Gage erhielten, so haben wir auch keine Miete für die Humboldt-Universität oder die Staatsoper gezahlt", sagte er. Diese Einrichtungen seien in der Vergangenheit von McKinsey beraten worden. "Der Auftritt der Künstler oder die Nutzung der Gebäude für unser Jubiläum war ein kleines Dankeschön für unsere Arbeit", erklärte Antrecht.

den seine gibts der herr im schlaf, gelle?

andere ins elend zu stürzen verstehen die also unter "arbeit"?

fahrt zur hölle! irgendwann ist schluss mit lustig!

seltsam, das der große rest in diesem lande so gar kein dankeschön für seine arbeit bekommt- im gegenteil- blut, schweiss, tränen, verzicht und zumutungen sind angesagt.

das folgende macht nochmal deutlich, das es hier nicht um eine nationale angelegenheit geht, sondern das die ganze sache global zu sehen ist- und das von demokratie nicht mehr im mindesten die rede sein kann:

Finanzestablishment hat große Angst vor den Montagsdemos
...Geradezu mit Argusaugen werden die Montagsdemonstrationen im Ausland verfolgt, vor allen in den anderen europäischen Ländern. Dabei werden insbesondere die Finanzinteressen inzwischen nervös über die zunehmenden Proteste. So erklärte ein führender Finanzanalyst der Londoner City gegenüber EIR am 20. August: "Das Finanzestablishment hat große Angst vor einem Aufstand in einem größeren G7-Land [Deutschland] gegen die Austerität und implizit gegen die Globalisierung." Daher tue es alles, um Medienberichterstattung über die Montagsdemonstrationen zu verhindern. Er kommentierte ironisch, dies sei erstaunlich, da die anglo-amerikanische Medienwelt gewöhnlich über "alles, was in Deutschland schief zu laufen scheint", ausführlich berichte.

...Die Proteste könnten zum Präzedenzfall für andere Länder, sogar außerhalb Europas, werden.

Es ist daher kein Wunder, daß jetzt auch Topvertreter der internationalen Finanzinteressen öffentlich Alarm schlagen. Andrew Bosomworth, Vizepräsident von Pimco - das ist der größte Anleihenhändler der Welt, im Besitz der Münchner Allianz-Versicherung -, hat erklärt, Deutschland müsse seine "soziale Marktwirtschaft" begraben und brauche "entscheidende Reformen, vor allem im Arbeitsmarkt, bei den Steuern und bei den Sozialsystemen". In Pimcos jüngstem Europe Watch-Bericht behauptet Bosomworth, alle wirtschaftlichen Probleme in Deutschland einschließlich der Arbeitslosigkeit rührten daher, daß der Sozialstaat "unhaltbar" sei und die Politiker den "Reformstau", sprich harte Einschnitte, nicht angepackt hätten...

http://www.f27.parsimony.net/forum67659/messages/3444.htm

Anläßlich der Hartz- Reformen untersucht der Spatz, wer die treibende Kraft hinter der Verknappung und Kürzung sein könnte. Er untersucht den Unterschied zwischen den Montagsdemos am Ende der DDR und den derzeit unter gleichem Namen stattfindenden Demonstrationen und findet, daß wir in Europa eigentlich gar keine Parteien haben, sondern nur ausgezeichnet funktionierende Werbeagenturen. Aber natürlich sind wir demokratisch und frei!

http://www.spatzseite.de/
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Warum sind die Montagsdemonstrationen nicht am Samstag oder Sonntag ?
Ich würde auch mitgehen, kann mir aber nicht immer Urlaub nehmen.

Wie könnte man die Medienblockade überwinden ?
Wie weit sind die Bürger im Ausland informiert ?
Wie kann man sie informieren ?
Wären die Montagsdemonstrationen kein Vorbild für Europa oder gar die Welt ?

Ich habe z. B. an meine Tageszeitung einen Leserbrief mit den hier erwähnten Daten „Einsparung Hartz – Eurofighter“ usw. geschrieben. Sozusagen als Denkanstoß, mal einen kritischen Artikel zu schreiben. Leider ohne Erfolg. Es ist wirklich zum Kotzen, wenn Kübelböck ne Gurke ummäht oder einer von der „Alm“ fliegt, kommtsgroß im Fernsehen und Zeitung – und DAS ? GAR NICHTS !!!
 

Inuyasha

Geheimer Meister
3. Dezember 2003
207
Tja, Demos und Kritik sind denkbar unbeliebt in deutschen Landen...

Auch in unserem Städtchen gibt es Montagsdemos... Ich habs im Internet gelesen. In der Lokalen Zeitung steht keine einzige Zeile darüber.

Es soll ja wohl auch niemand ermuntert werden, da womöglich hin zu gehen. Oder sogar mal zu denken und zu hinterfragen....

Das hat schon irgendwo ein System.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
das find ich ja interessant.

Sollte mal jemand bei der Redaktion anrufen und nachfragen, weshalb so ein öffentlich-interessantes Thema keinen Nachrichtenwert für die Zeitung hat... :? 8)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
nun der grund liegt nah... man hat angst die sache anupacken... interessant wäre allerdings wie sich die damen und herren der redaktion da rauswinden....
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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