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Hartz IV, Part 3

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich habs damals schon gesagt.... ich sehe eine eindeutige entwicklung in richtung gewalt und das ist nicht als aufruf meinerseits zu verstehen sondern einfach eine beobachtung.

wer sich ein bisschen mühe macht wird immer mehr mies gestimmte menschen finden und teils beängstingende aussagen zu hören bekommen.

wie man das ändern könnte? lösungsvorschläge?

ach es gibt genug ansätze, aber das problem ist, dass es keine rolle mehr spielt was man sich für gedanken macht und was man für ideen hat.

der zug ist abgefahren, die richtung ist vorgegeben. die karre fährt unvermeidlich gegen die wand.

einerseits sitzen die nationalen politiker in aufsichträten und elfenbeintürmen weit weg von den bedürfnissen und ängsten der bevölkerung und andererseits werden sie andauernd mit forderungen wild gewordener eurokraten, die von nationalen bevölkerungen noch weiter entfernt sind, bombardiert.

es gibt keine eingriffsmöglichkeit mehr.

es spielt keine rolle was wir wählen.

es ist egal ob leute auf die strasse gehen und protestieren ( man ignoriert demonstranten einfach ) und es spielt keine rolle ob jemand das goldene osterei findet und mit einem bahnbrechenden konzept über den tisch kommt.

keiner will ernsthaft an die eigentlichen probleme ran... das ergebnis dieser mentalität erleben wir ja.
es wird wahnwitzig herumreformiert mit verheerenden folgen.

wir leben in interessanten zeiten :twisted:

es ist keine lösung wenn die hütte brennt es ist nur einfach eine konsequenz

als das mit hartz losging haben leute wie ich ständig gesagt was das für eine schmale idee ist und was da passieren wird... da haben auch viele gesagt das ist alles aus dem blauen heraus und hat keinen hintergrund...alles wird gut und besser und toller...

naja... wir kommen in die zweite zündphase des projektes :twisted:
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
naja... wir kommen in die zweite zündphase des projektes
Ist das nicht schon die Dritte oder Vierte oder Fünfte?! Wobei jede Zündphase von einem genervten Arbeitslosen initiiert wird, der mal ausrastet (was übrigens in den vergangenen 25 Jahren immer wieder mal passiert ist).

Naja... Pessimisten, wie Du, haben wohl schon als 5-jähriger gesagt, daß sie bald Arthritis kriegen, und daher ihr Leben "an die Wand" fährt, und mit 85 können sie dann endlich rufen "siehste... hab ich doch immer gesagt". Auch ne Art, die Welt zu sehen.

edit: Ein Großteil der Umsetzung der Hartz-Gesetze war in mehrfacher Hinsicht einfach schlecht. Eine Menge Ansätze waren aus meiner Sicht dennoch richtig. Insbesondere der Versuch die ganze Agentur umzubauen, was nicht ansatzweise gelungen ist, aber auch Arbeitssuchende stärker zu fordern und einzubinden (allerdings um Entwicklungschancen zu erarbeiten, nicht um Billiglohner zu generieren - es sei denn... es wird so gewünscht - eine Wahl sollte man schon haben). Fordern und fördern klingt nach einem simplen Prinzip, aber ich glaube, wir haben noch immer nicht begriffen, wie das wirklich funktioniert, und die meisten glauben wohl nichtmal, daß es in positiver Weise überhaupt funktionieren kann.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Naja... Pessimisten, wie Du, haben wohl schon als 5-jähriger gesagt, daß sie bald Arthritis kriegen, und daher ihr Leben "an die Wand" fährt, und mit 85 können sie dann endlich rufen "siehste... hab ich doch immer gesagt". Auch ne Art, die Welt zu sehen.

ach booth lasses doch bleiben :p
warum jetzt persönlich werden?
hab ich dich persönlich angegriffen?

wenn du blind sein magst dann sei es oder sag sonstws aber muss das jetzt wirklich auf eine persönliche ebene?

aber das ist ja auch irgendwie typisch.
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
Typisch wenn festgefahrene Meinungen auf einandertreffen. :?

Niemand ist IMHO objektiv/neutral genug um die Wahrheit zu erkennen.

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, die nur zusammen den Wert der selben bilden. :roll:
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
SentByGod schrieb:
Typisch wenn festgefahrene Meinungen auf einandertreffen. :?

Niemand ist IMHO objektiv/neutral genug um die Wahrheit zu erkennen.

Es gibt immer zwei Seiten einer Medallie, die nur zusammen den Wert der selben bilden. :roll:
1. Nenne ich die Meinung von Force nicht fest gefahren. Er hat mit einigen Hatz-IV-Opfern gesprochen - genau wie ich. Und Booth hat auch keine festgefahrene Meinung. Booth fehlt der "Erfahrungsschatz", den ich ihm allerdings nicht gönne ;-) Das gönne ich allenfalls jenen, die zuvor ein System unterstützt haben, dass auf Unwürde und Willkür basiert.
2. Wer es nicht erlebt hat, kann nicht neutral sein. Wenn Booth einmal zu denen gehören sollte, die genauso Schlange stehen, dann wird er es schon erfahren.
3. Es gibt in der Tat eine Mitarbeiterin, mit der ich mich vernünftig unterhalten konnte. Sie ließ hier und da ein paar Interna durchblicken und zeigte sich gleichfalls nicht einverstanden mit dem Kurs der Regierung.
So viel zur Kehrseite der Medaille.

Ich sammle derzeit Material zu einem Fall eines schwerbehinderten Menschen, der seit sieben Monaten trotz schriftlicher Bitten vom Arbeitsamt Berlin-Neukölln im Stich gelassen wird. Es wird mir ein Vergnügen sein, dazu einen Artikel zu verfassen - Beweismaterial gibt es ausreichend. Fotomaterial besorge ich mir nächste Woche.
So, Booth und nun stell´ dir das mal vor: Dieser Pöbel, von dem wir das RECHT auf Erhalt einer Leistung haben - genau dieser Pöbel ist der Ansicht, dass wir die BITTSTELLER sind. Und dass Behinderte oder junge Familien monatelang ohne einen Eurocent im Stich gelassen werden ist kein Einzelfall. Da sitzen Frauen in dieser Behörde, die rotzfrech auflegen wenn man fragt, an wen man sich wenden müsse, um nach 5 Monaten eine Leistung zu bekommen, auf die man ein Recht hat.
Da werden Unterlagen gefordert, zu denen diese Sachbearbeiterinnen kein Recht haben, sie zu fordern. Diese Verstöße gegen den Datenschutz sind kein Einzelfall - das ist eine Philosophie mit Methode.
Der Ruf dieser Behörde ist derart kriminell einzuschätzen, dass es mehrfach bei einer Antragstellung dazu kam, dass die Antragsteller gleich den Anwalt dabei hatten.
Stellt euch das mal vor! Da wird ein Erstantrag in einer Behörde in Begleitung eines Anwalts gestellt! So weit sind wir schon!
Pessimismus? Nein. Wer hier von Pessimismus spricht, trägt eine rosarote Brille - und das ist nicht abwertend gemeint. Ich gönne es jenen, dass ihnen dieser Mist erspart bleibt und verstehe durchaus verwunderte Gesichter.

Gruß
Holo
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
nur sehe ich leider nicht wo sich jemand mal ernsthaft ein gesamtbild ansieht.

einerseits haben wir die wirklich bedrückende und immer schlimmer werdende stimmung und andererseits haben wir eine politik, die sich bemüht die situation zu verschlechtern.

forderungen wie von glos sind nicht wirklich sinnig und ich denke das müsste selbst ihm klar sein. wo keine jobs sind kann ich nicht den druck erhöhen die leute in jobs zu drücken und jobs auf staatskosten zu schaffen und vielleicht anderweitig jobs einzustampfen um eben solche jobs zu schaffen macht ja auch keinen sinn.
das ist quark.
das ganze kann doch eigentlich nur dazu dienen sich selbst wieder ins gespräch zu bringen ( schlechte presse ist immerhin noch presse ) und indem man versucht die leute zu erschrecken ist man sich der presse sicher ( man denke an das dumme geschwätz mit den elektronischen fussfesseln )

die probleme sind gross und wir haben reformbedarf, aber eben am willen zu wirklichen änderungen mangelt es ja offenbar.
kaum ein gesetz der letzten zeit, dass wirklich sinn macht und dazu beiträgt die situation zu verbessern. kein wirklicher umbau hin zu einem funktionstüchtigerem system, dafür aber schüren von sozialem unfrieden.

die zu erkennende wahrheit ist denke ich ziemlich grausam und würde sie jemand aussprechen, dann würden sie zu viele schlicht nicht glauben wollen :D

wir leben in einer zeit in der bürgerrechte systematisch eingegrenzt werden, in der bürger immer mehr unter verdacht geraten und immer mehr kriminalisiert werden.
unsere medien verformen sich schritt für schritt in heitere propagandainstrumente ( zu wenigen reportern und journalisten scheint aufzufallen, dass irgendwas nicht stimmen kann wenn einerseits von aufschwung gesprochen wird, deutschland sich immer wieder als exportweltmeiser feiern lässt, die arbeitsosenzahlen gar sinken und andererseits immer mehr menschen arbeitslos sind oder in derartig beschissenen arbeitsverhältnissen festsitzen, dass sie keine andere möglichkeit mehr sehen als auszuwandern oder wütend zu werden ... zu wenige scheinen geneigt zu sein darauf hinzuweisen, dass im zuge der prekasierung sozialversicherungstragende arbeitsverhältnisse mangelware sind und die heiteren prognosen zur rettung des systems so nicht zu erreichen sind. ).
überprüft man ernsthaft die "positiven" nachrichten kommt man zu einem anderen ergebnis.

anstatt etwa einer dringend notwendigen steuerreform haben wir mehr steuern zu zahlen, haben wir mehr zeitarbeitsfirmen und mehr menschen, die man versucht zu zwingen dort zu arbeiten, damit hat man noch weniger menschen, die wirklich für ihren lebensunterhalt sorgen können, noch weniger konsumenten noch weniger, die in die sozialen sicherungssystem einzahlen können und noch weniger zufriedenheit. anstatt einer einschränkung der steuermittelverschwendung haben wir noch mehr obskure bauwerke ( regenwasserrückhaltebecken etwa, die feinstaub von flüssen abhalten sollen, die dann aber auf verblüffende art und weise für überschwemmungen in wohngebieten sorgen ) noch mehr faszinierende glaspaläste und noch mehr eigentümliche kreisel an strassen, die bestens ohne ausgekommen wären ( ich kann mich auf kommunaler ebene schon seitenweise damit vergnügen unsinnige mittelverschwendungen aufzuzählen ).
was wir so dringend brauchen wie ein furunkel am arsch ist eine "neue polizei" mit neuen fantasieuniformen und wieder einmal neu beklebten fahrzeugen ( weiss grün/silber grün/ silber blau/ weiss blau ) oder schikanegeile provinzcops, die unbescholtene bürger von wichtigerem abhalten ( hier im umkreis von hundert kilometern stelle ich mit anderen regelmäßig eine häufung solcher vorfälle fest... mit 60 auf der landstrasse herumcruisende polizisten, die einen dann stoppen wenn man sie überholt... nur so... just for fun... dringender verdachtsmoment... und dann gute weiterfahrt. und natürlich ein inzwischen gesteigertes polizeiaufkommen, so dass kaum ein moment vergeht wo man nicht eines von den dingern um sich herumkreiseln sieht. aber wehe man bräuchte die mal, dann haben die alle schon was zu tun )

ich finde den karren tatsächlich vollkommen verfahren und finde es arm, wenn man sich dann persönlich auch noch dumm anreden lassen muss.

aber das ist ja inzwischen so üblich in diesem beknackten land.

die arbeitslosen sind ja auch selbst schuld an ihrem schicksal ( die haben es einfach versäumt betriebe aufzubauen ) und wer den karren als letztlich schon an der wand sieht war schon immer ein pessimist ( booth kennt mich ja nicht mal... ich würd mich ja mal freuen dich persönlich kennenzulernen und dann könntest du mir mal erklären wie du zu deiner weisheit kommst)

in anbetracht der kolossalen probleme in diesem land erscheinen die sogenannten lösungsversuche eher kontraproduktiv und verschlimmern eben die situation.

nun gehe ich davon aus, dass gewisse damen und herren im politischen zirkus nicht komplett verblödet sind und sich zumindest in weiten zügen durchaus bewusst sind was sie da verbrechen bzw. unterlassen.

und ich bin davon überzeugt, dass man sich in anbetracht der hilflosigkeit zwischen lobbyisten eu-gesetzesentwürfen und eigenen interessen eben dazu entschieden hat lieber ein bisschen rumzupfuschen anstatt einfach gar nichts mehr zu tun was offenbar dem tatsächlich verfügbarem handlungsspektrum entspricht.

ach ja ps:

da holo es ja grade angesprochen hat.
gerechtfertigte leistungen, die nicht gezahlt werden und schikane durch behörden.
das sollen ja angeblich immer nur bedauerliche einzelfälle sein.
doch ich brauche keine statistik mehr wenn die fälle so eklatant viel werden, dass sie zu hauf im näheren umfeld auftauchen.

besonders schwarzhumoristisch finde ich dabei dinger wie ( antrag auf weitere zahlung von blindengeld ist abgelehnt wegen einem angeblichen ärztlichen gutachten nach dem alles wieder gut ist .... der betreffende hat ein glasauge und sieht auf dem anderen nur noch hell dunkel ) oder ablehnung von krankengeld weil der irreperable augenschaden offenbar gelindert sein muss da der patient ja immerhin selbst mit seinem fahrzeug beim untersuchungstermin erschienen ist ( der mann bekam weder eine einladung zu einer untersuchung, noch hat er ein auto oder einen fürherschein und in der tat ist zeitung lesen nur noch mit lupe möglich )

auch hier könnte ich noch gar lang aufzählen...

das sind keine wenigen einzelfälle, da hat etwas system.
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
hab ich dich persönlich angegriffen?
Sorry - der Arthritis-Vergleich sollte kein Angriff sein. Pessimist bist Du nunmal... soviel Persönlichkeit darf doch in einer Diskussion sein, oder?! ;)

Für Dich sind Meldungen über einen Ausraster am Arbeitsamt eine Bestätigung Deiner Weltsicht - für mich auch *g*. Du siehst darin den Anfang irgendeines "vor die Wand fahrens", ich sehe darin den x-ten Ausraster einer Person in den vergangenen x Jahren.
wenn du blind sein magst dann sei es oder sag sonstws aber muss das jetzt wirklich auf eine persönliche ebene?
Wir werfen uns gegenseitig Blindheit vor... und das hat nunmal persönliche Gründe. Du bist Pessimist, ich bin Optimist ;)
aber das ist ja auch irgendwie typisch.
Ja klar... Du wirst möglicherweise auch noch in 25 Jahren das nächste Anzeichen irgendeines Aufstandes sehen, selbst wenn es bis dahin immer noch keinen Aufstand gab und auch dann nicht geben wird. Und ich werde auch in 25 Jahren kein Anzeichen für Aufstände sehen... möglicherweise auch dann nicht, wenn ich mitten drin stehe ;)

Solange ich mehr Angst vor einem besoffenen Autofahrer haben muss, als vor irgendwelchen Aufständigen kann es noch nicht so schlimm sein. Du warnst jedenfalls selten vor dem Strassenverkehr, wo jedes Jahr mehr als 4.000 Menschen sterben (und dutzende von Tausenden verstümmelt werden).

edit:
Wer es nicht erlebt hat, kann nicht neutral sein. Wenn Booth einmal zu denen gehören sollte, die genauso Schlange stehen, dann wird er es schon erfahren.
Ach - und wer es erlebt hat, kann neutral sein?! Und woher willst Du wissen, in welchen Schlange ich bereits stand, und ob ich beim Arbeitsamt schonmal Schlange stehen musste (musste ich nämlich schonmal, wenn auch nicht als Arbeitssuchender, da ich damals lieber einen 10-Mark-Job im Kino wählte).

edit2:
Da sitzen Frauen in dieser Behörde, die rotzfrech auflegen wenn man fragt, an wen man sich wenden müsse, um nach 5 Monaten eine Leistung zu bekommen, auf die man ein Recht hat.
Und Du glaubst im Ernst, das ist eine Folge von Hartz4?! Das war vor Hartz kein bißchen anders... und ich kann es einigermassen beurteilen, da eine Person dieses rotzfrechen Behördenpöbels meine Mutter war (die inzwischen in Rente ist) ;)

edit3:
das sind keine wenigen einzelfälle, da hat etwas system.
Das System heisst "Mitarbeiter einer Behörde". Schonmal in einer Arbeitsamt-Behörde gearbeitet?! Da isses beinahe wurscht, wie die Gesetze aussehen. Aber auch diese Mentalität wirst Du kaum ändern, indem Du den Leuten was in die Fresse haust ;)

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
oh ich habe auch schon genug über den strassenverkehr geschrieben in anderen threads mach dir da mal keine gedanken.

im strassenverkehr scheint allerdings eine tendenz der verdummung und verrohung vorzuherrschen, die man nicht unbedingt auf hartzgesetze zurückführen kann.

was die aufständischen angeht.

ich kann mir durchaus andere formen des sozialen unfriedens vorstellen, als fahnenwedelnde rebellen, die irgendwo zielgerichtet einen staat abschaffen wollen um ein neues system zu etablieren.

für mich viel wahrscheinlicher ist eine art desolater polizeistaat mit erhöht kriminellen und gewalttätigen bürgern.

brennende autos in vororten etc.

ich glaube auch nicht an flächendeckende koordinierte revolution sondern eher an ein relativ brutales soziales trümmerfeld.

am ende wird etwas stehen, dass man beim besten willen nicht mehr als funktionierende demokratie bezeichnen kann.

inzwischen denke ich haben viel mehr leute angst vor einer unsicheren zukunft als vor dem teils geisteskranken strassenverkehr.
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
für mich viel wahrscheinlicher ist eine art desolater polizeistaat mit erhöht kriminellen und gewalttätigen bürgern.
Dem steht entgegen, daß nach Anstieg in den 70er und 80er Jahren die Kriminalität seit Mitte der 90er stagniert, und im Bereich Schwerverbrechen sogar wieder sinkt.
brennende autos in vororten etc.
Gibts jeden 1. Mai in Berlin seit Jahren.
ich glaube auch nicht an flächendeckende koordinierte revolution sondern eher an ein relativ brutales soziales trümmerfeld.
Das soziale Trümmerfeld haben wir leider schon in einigen Ecken. Das wurde aber nicht durch Hart4 verursacht. Die Verschärfung durch Hartz4 ist auch geringer als befürchtet, jedoch... die Verbesserungsmöglichkeiten ebenso - und das ist das Problem. Wir stagnieren seit über einem Jahrzehnt. Man muss es gar nicht schlimmer reden.
inzwischen denke ich haben viel mehr leute angst vor einer unsicheren zukunft als vor dem teils geisteskranken strassenverkehr.
Noch mehr Leute haben Angst vor sexuellen Mißbrauch ihrer Kinder. Ich weiss auch nicht... aber eine umfassende, irrationale Angst scheint eh etwas zu sein, auf das viele Menschen nicht verzichten können. Schade eigentlich. Aber vielleicht hängt es damit zusammen, daß unsere Gesellschaft eigentlich kein Ziel verfolgt... sie dümpelt nur noch dahin, und verwaltet sich. Die Länder, wo ein "Aufstieg" möglich ist, hat deutlich optimistischere Bürger.

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Das soziale Trümmerfeld haben wir leider schon in einigen Ecken. Das wurde aber nicht durch Hart4 verursacht. Die Verschärfung durch Hartz4 ist auch geringer als befürchtet,

ja bloss ich frage dich... wer sagt das denn? hier klaffen erfahrung und "wissenschaftliche" erhebungen schlicht auseinander.

jedoch... die Verbesserungsmöglichkeiten ebenso - und das ist das Problem. Wir stagnieren seit über einem Jahrzehnt. Man muss es gar nicht schlimmer reden.

doch man muss es eben schon schlimmer reden als es derzeit dargestellt wird, da es schlicht schlimmer ist... das ist aus meiner sicht der springende punkt.

es wird noch viel zu schön dargestellt.

es wird viel von sozialbetrug gesprochen und wie gut es den leuten im grunde doch geht, aber es wird zu wenig von denen gesprochen, die alles verlieren wegen diesem mist, die mit kerzen zuhause sitzen und frieren ( und das ist kein witz und keine übertreibung solche fälle sind häufiger als man es in den medien hört ) weil sie sich die energie nicht mehr leisten können.

es wird von denen, die von ämtern in unmögliche situationen gebracht werden, denen regelrecht ins gesicht gespuckt wird ( wie eben oben genannte fragen der fortzahlung oder von ämtern mutwillig herbeigeführte sanktionen ) viel zu wenig geredet und die haben auch keine wirkliche lobby.

und was die brennenden autos in berlin angeht :) du weisst, dass ich davon nicht spreche und du weisst auf was ich viel eher abziele....

paris war nicht gebunden an den ersten mai und hatte keine berliner tradition und ich bin davon überzeugt, dass solche dinge zukünftig viel öfter geschehen werden und nicht nur in frankreich und nicht nur in berlin.







Dem steht entgegen, daß nach Anstieg in den 70er und 80er Jahren die Kriminalität seit Mitte der 90er stagniert, und im Bereich Schwerverbrechen sogar wieder sinkt.

auch hier wieder die frage "wer sagt das?" ich habe inzwischen meine liebe not offizielle zahlen noch zu glauben ( mir wurde ja auch erzählt, dass seit einführung des euro alles beim alten blieb und ich mir eine teuerung nur einrede ).
tatsache scheint mir aus direkten beobachtungen, dass kriminalität lokal schlimmer und vor allem brutaler geworden ist.
waren früher schlägerein mal eine grosse sache so sind messerstecherein oder gar schießerein gar nicht mal mehr so selten und solange nicht einer dabei ums leben kommt scheint das ganze erschreckenderweise als eine art jugendstreich durchzugehen.

es tut mir leid ich habe die situation, dass man mir erzälht kriminalität ist rückläufig während hier die leute abgestochen werden.

entweder versteht man heutzutage unter kriminalität einfach was anderes oder man lügt mir die hucke voll.

auf der anderen seite seh ich halt auch wie trotz immer mehr polizeiaufgebot und präsenz diese immer mehr zur lachnummer verkommt.

vielleicht liegt es einfach daran, dass immer weniger "kriminelle akte" offiziell registriert werden.

eine kleine erfahrung der letzten zeit:
in einer stadt mittleren grösse prügelt sich eine grössere zahl jugendlicher mitten in der einkaufsmeile der stadt.
pasanten fühlen sich belästigt und bedroht und rufen die polizei.
diese kommt hochherrschaftlich durch die fussgängerzone herbeigefahren... langsam und gemächlich... die jugendlichen sehen die polizei und denken nicht im geringsten daran aufzuhören.
bürger gehen auf das polizeifahrzeug zu und schildern die situation und wie lang das schon geht und dass die polizei was tun müsse.
einer der polizisten meint dazu "und was sollen wir da jetzt machen? die hören schon auch wieder auf" ... sprachs und fuhr davon.

auf der anderen seite aber fährt man zum metzger und hat in irgendeinem kaff eine polizeikontrolle, muss anhalten und sich in den kofferraum gucken lassen und sich saudumme sprüche anhören für nix und wieder nix.
oder man sieht die polizei wie sie einem "auffälligem" wagen hinterherfährt und sondersignale einsetzt um nochmal bei rot über die ampel zu kommen wobei der verdacht naheliegt, dass die polizisten einfach privat interessiert am anderen fahrzeug ( ein hier in der gegend wohl relativ seltener alter us-schlitten ) waren.

wiederum auf der anderen seite ruft eine sozialpädagogin die polizei um hilfe weil ihr jugendlicher klient sich gerade aufs brutalste mit seinem alkoholisiertem vater konfrontiert sieht... der junge mann hat bereits einen baseballschläger in der hand und hat seinem vater offenbart er würde ihm den schädel einschlagen wenn dieser seine mutter noch mal schlagen würde. die angerufene polizei meint zu dieser sozialpädagogin "ach die familie ist bekannt da kommts andauernd zu gewalttätigkeiten da müssen wir niemanden schicken".

in einer kleinstadt hier um die ecke war es vor vielleicht 15 jahren eine unschöne erfahrung nachts im stadtpark zu wandeln.. man musst damit rechnen von alkoholisierten jugendlichen angepöbelt zu werden.
heute muss man damit rechnen zusammengeschlage zu werden und mit einem messer im bauch ins krankenhaus zu kommen.

schon einige zeit her in ebenjener kleinstadt wurde in mädchen in einer disko von russischen mitbürgern belästigt.. einer ihrer freunde schritt ein und konnte die unerfreulichen verehrer vertreiben.
als dieser bekannte die disko verlassen wollte warteten schon ein dutzend schläger auf ihn und traten ihn zusammen.
die gerufene polizei konnte nicht zum tatort weil die strasse von privaten fahrzeugen versperrt war, die freunde der schläger aufgestellt hatten.
die polizei zog also unverrichteter dinge wieder ab.
eine strassensperre von randalierenden schlägern aufgestellt und bewaffnete polizisten ziehen ab und lassen einen hilfsbedürftigen bürger im stich?

nur einige beispiele... ich möchte jetzt nicht seitenweise einen inoffiziellen polizeibericht schreiben..

aber langer rede kurzer sinn. ich habe nicht den eindruck es wäre friedlicher geworden.

auch wenn ich jetzt nicht unbedingt einen zusammenhang zwischen den hier geschilderten fällen und hartzIV aufzeigen will... es geht mir damit grad ausschließlich um das argument da wären zahlen rückläufig.

ich kann mir vorstellen, dass schwere gewaltverbrechen tatsächlich rückläufig sind, aber ich habe das gefühl das vieles was früher mal als mittelschwere gewalt und ein fall für die polizei verstanden wurde heute einfach als lapalie gilt und von daher auch nicht mehr in den statistiken auftaucht.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
"Wir brauchen keine Ökonomie, die die Umwelt zerstört, die arbeitenden Menschen loswerden möchte und die Gewinne ausweitet."

Prof. Radermacher hält die konsequente Umsetzung des Global Marshall Plans für eine mögliche Lösung. "Diejenigen, die an der globalen Abzock-Maschine sitzen, wollen das aber natürlich nicht."
aus deiner quelle

ohne jetzt den globalen marshallplan im einzelnen zu kennen und ihn bewerten zu können denke ich genau das ist das problem.
es fehlt bei gewissen entscheidern am willen und ja.... gewinnmaximierung im gleichschritt mit rationalisierung und hemmungsloser ressourcenvernichtung sind längerfristig keine gute idee.

ich sag mal auf den ersten blick "recht hat der mann"
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
da es schlicht schlimmer ist... das ist aus meiner sicht der springende punkt.
Das "aus meiner Sicht" ist da wohl verrutscht ;)
es wird noch viel zu schön dargestellt.
Ja... hmmm... was sollen denn die ca. 3 Mrd Menschen sagen, denen es schlechter geht als unseren Hartz4-Empfängern?!
es wird zu wenig von denen gesprochen, die alles verlieren wegen diesem mist
Sie verlieren nicht alles. Teilweise viel - zugegeben, aber ganz sicher nicht alles. Aber mal ganz provokativ, um Dein Blut noch stärker in Wallung zu kriegen (hrhr): Wer sich natürlich ausschließlich auf den materiellen Kram reduziert, verdient es vielleicht gar nicht anders, als wie ein Arbeitssklave behandelt zu werden?!

die mit kerzen zuhause sitzen und frieren ( und das ist kein witz und keine übertreibung solche fälle sind häufiger als man es in den medien hört ) weil sie sich die energie nicht mehr leisten können
Abgesehen davon, daß ich sowas auch schon in den 80ern erlebt habe: Aber den Alkohol, oder die Zigaretten, oder was auch immer können sie bezahlen.

Ich gebe ja zu, daß es wirklich sauknapp ist, mit der Kohle auszukommen. Aber ich kannte auch mindestens zwei Leute, die eher die Heizung ausschalteten, als ihr Verhalten zu überdenken. Aus meiner Sicht sollte man den Bedürftigen eh Wohnung inkl Heizung und Wasserkosten stellen - und zwar von vornherein bezahlt, daß sie gar nicht auf die Idee kommen, die Kohle für anderes zu benutzen.

Das ist übrigens aus meiner Sicht das eigentliche Dilemma an der Sache. Wenn Du nur Sachleistungen an sozialbedürftige verteilst, gibts Widerworte, und wenn Du nur Geldzahlungen vornimmst, auch.
es wird von denen, die von ämtern in unmögliche situationen gebracht werden, denen regelrecht ins gesicht gespuckt wird viel zu wenig geredet und die haben auch keine wirkliche lobby.
Ein zentraler Punkt von Hartz war ja ursprünglich aus den Arbeitsämtern echte Dienstleistungscenter zu machen, wie es z.B. in Dänemark recht gut funktioniert. Es gab wohl ziemlich viele, die das in Deutschland für kaum umsetzbar halten. Das Verhalten der Mitarbeiter hat jedenfalls wenig mit den Gesetzen zu tun... vollkommene Ignoranz und Gleichgültigkeit durfte ich auch 1996/1997 zu "meiner" Zeit erleben - weit vor Hartz4.
paris war nicht gebunden an den ersten mai und hatte keine berliner tradition und ich bin davon überzeugt, dass solche dinge zukünftig viel öfter geschehen werden und nicht nur in frankreich und nicht nur in berlin.
Tja - ich nicht. Lassen wir uns überraschen.
Dem steht entgegen, daß nach Anstieg in den 70er und 80er Jahren die Kriminalität seit Mitte der 90er stagniert, und im Bereich Schwerverbrechen sogar wieder sinkt.
auch hier wieder die frage "wer sagt das?"
Folgende Seite sah mir nach kurzer Google-Suche recht bodenständig aus:
http://www.uni-konstanz.de/rtf/kik/Heinz_Kriminalitaet_in_Deutschland.htm#_Toc109281642

Zusammenfassung findest Du in der Mitte. Insgesamt ein nicht schönes, aber auch nicht beunruhigendes Bild.
ich habe inzwischen meine liebe not offizielle zahlen noch zu glauben ( mir wurde ja auch erzählt, dass seit einführung des euro alles beim alten blieb und ich mir eine teuerung nur einrede ).
Naja - mir wurde auch erzählt, daß ALLES teurer wurde. Menschen neigen zu extrmen Äusserungen, die letztlich quatsch sind. Einiges wurde teurer, einiges bleib in etwa gleich, einiges wurde deutlich günstiger.
Was Du glaubst, ist natürlich Deine Sache. Ich kann Dir nur empfehlen, Deine eigene Erfahrung nicht auf die Gesellschaft hochzurechnen.
tatsache scheint mir aus direkten beobachtungen, dass kriminalität lokal schlimmer und vor allem brutaler geworden ist.
Siehst Du... das meine ich. Jemand, der Opfer eines Verkehrunfalls wird, könnte zu derselben Aussage kommen - obwohl die Verkehrtoten seit Jahren abnehmen. Gesellschaftliche Entwicklungen sind aus individueller Perspektive schwer auszumachen.
waren früher schlägerein mal eine grosse sache so sind messerstecherein oder gar schießerein gar nicht mal mehr so selten
Also ich habe von Schlägereien und Messerstechereien als Kind in Dortmund so einiges mitbekommen. Nie selber drin gewesen, aber Gewalt gabs damals zu Hauf, inklusive Bandenklopperei (heute würde man die "Gangs" nennen).
und solange nicht einer dabei ums leben kommt scheint das ganze erschreckenderweise als eine art jugendstreich durchzugehen.
Was daran liegt, daß männliche Jugendliche im Mittel nachweisbar Testosteron-Überflutet sind. Wenn sie ihre Agressionen nicht anderweitig ausleben können, fangen sie an zu kloppen. Schön ist das nicht, aber zu erklären. Die Frage ist, wie die Gesellschaft diese "Energien" kanalisiert - da gab und gibt es definitiv massig Verbesserungsmöglichkeiten, insbesondere wenn Jugendliche keine Perspektiven oder(und familiären Strukturen mehr kennen.

[...]es geht mir damit grad ausschließlich um das argument da wären zahlen rückläufig.
Und Du versuchst es an Hand individueller Beobachtungen hochzurechnen - du rechnest quasi von 800 auf 80 Mio hoch. Was sagt der Statistiker dazu?! ;)
aber ich habe das gefühl das vieles was früher mal als mittelschwere gewalt und ein fall für die polizei verstanden wurde heute einfach als lapalie gilt und von daher auch nicht mehr in den statistiken auftaucht.
Wie ich schon schrieb - Deine Gefühle und Erfahrungen müssen nicht konform mit der gesellschaftlichen Entwicklung gehen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
jaja die berühmten milliarden anderen auf deren niveau wir erst mal kommen müssen ein echter totschläger unter den argumenten.

na wenn du das sagst dass manche nicht alles verlieren, dann muss ich es glauben ;) ich werds so an die weitergeben, die nichts mehr haben.

und das billige klischee vom hartz4 empfänger, der halt sein geld für kippen und für alk ausgibt anstatt für die heitzung.. ach lassen wir das :D

wie ich schon sagte hat ja keinen sinn...

und auf den käse von wegen wer nur auf das materielle achtet brauch ich ja nicht wirklich einzugehen.

war noch was?

ach ja...

ich für meinen teil ziehe es dennoch vor tatsächliche beobachtungen zu glauben anstatt mir von ausgereiften statistiken erklären zu lassen wir prima alles ist.

denn wie wir beide wissen ( oder wissen sollten ) sind statistiken auch ganz schnell als instrumente der manipulation mißbraucht.

uns beiden ist denke ich klar welche artikel den statistischen warenkorb drücken und welche teils essenziellen waren teuerer geworden sind.

ich kann halt nun mal keinen plasmabildschirm fressen und auch speicher als müsliersatz machen sich nicht gut.

leb in deiner feinen kleinen welt solange du das kannst :)

sie wird schneller zerbrechen als du glaubst :D

gute nacht
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Booth schrieb:
Ja... hmmm... was sollen denn die ca. 3 Mrd Menschen sagen, denen es schlechter geht als unseren Hartz4-Empfängern?!
Du musst eindeutig zu den drei Milliarden Menschen gehören, denen es besser geht. Vermutlich lebst du wie die Made im Speck.
Wie du schon richtig bemerktest, ist hier nicht alles teurer geworden - was die drei Milliarden betrifft kannst du sicher auch sagen, wie sich deren Warenkorb entwickelt hat. Und sicher kannst du auch sagen, wie viele von denen 600 Euro für die monatliche Mietunterkunft berappen und wie wenige die Möglichkeit haben, sich das Dach über dem Kopf selbst zu schaffen.
Und wenn wir schon bei solchen Verhältnismäßigkeiten sind:
Wenn du hier protzt, dass du 1996/1997 auch schon in der Schlange gestanden hast: Ich stand 2000 in der Schlange - und es ist kein Vergleich zu dem, dass ich im letzten Jahr erleben musste. Aber du, der du das mit deinen vor zehn Jahren gemachten Erfahrungen offenbar nicht weißt, tönst hier herum ... ich meine: Wenn du schon nicht begreifen kannst, was sich außerhalb deiner heilen Welt abspielt, dann lehne dich bitte nicht so weit aus dem Fenster.

Booth schrieb:
Sie verlieren nicht alles. Teilweise viel - zugegeben, aber ganz sicher nicht alles. Aber mal ganz provokativ, um Dein Blut noch stärker in Wallung zu kriegen (hrhr): Wer sich natürlich ausschließlich auf den materiellen Kram reduziert, verdient es vielleicht gar nicht anders, als wie ein Arbeitssklave behandelt zu werden?!
Meine Güte - was für ein weltfremdes Statement.
Was willst du denn in Verbindung mit Verlust zugeben?
Mit der Bemerkung deines Arbeitssklaven hast du dich bei mir völlig disqualifiziert, weshalb auch meine übliche Empfehlung ist:

Geh´ spielen!

Gruß
Holo
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
ich für meinen teil ziehe es dennoch vor tatsächliche beobachtungen zu glauben anstatt mir von ausgereiften statistiken erklären zu lassen wir prima alles ist.
Wie stellt man denn bitte z.B. "tatsächliche Beobachtungen" über den Anstieg oder das Abnehmen der Kriminalität an? Oder über die Lebenssituation von ein paar Millionen Menschen?
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
na wenn du das sagst dass manche nicht alles verlieren, dann muss ich es glauben ;) ich werds so an die weitergeben, die nichts mehr haben.
Also... "nichts" = keine Bildung, kein Zugang zu Infrastruktur, also kein Zugang zu Hygiene, kein Zugang zu medizinischer Betreuung, kein Zugang zu... naja... was soll ich noch weiter aufzählen. Sobald etwas selbstverständlich wird, nimmt man es wohl nicht mehr wahr.
und das billige klischee vom hartz4 empfänger, der halt sein geld für kippen und für alk ausgibt anstatt für die heitzung..
Ist eine Beobachtung, wie das billige Klischee vom Hartz4-Empfänger, der 200 Bwerbungen pro Monat verschickt, und trotzdem keinen Job kriegt. Genau DESHALB meine ich übrigens, daß subjektive Beobachtungen einzelner oder mancher keine Rückschlüsse auf eine große Menge der Gesellschaft zulässt. Du siehst das anders - soll heissen: Deine Beobachtung ist richtig, die Beobachtungen, die Dir nicht passen, sind... Klischees.
und auf den käse von wegen wer nur auf das materielle achtet brauch ich ja nicht wirklich einzugehen.
Genau - scheiss auf Bildung, scheiss auf medizinische Versorgung, scheiss auf Infrastruktur... völlig unnötig - denn auch wenn mans hat, hat man nichts.
sie wird schneller zerbrechen als du glaubst :D
Jaja... ich spüre die Arthritis schon... naja... fast... sie ist beinahe da... bestimmt... bald...

@ holo
War sicher ne gewollte Aufgabe von Dir, daß ich die wenigen halbwegs inhaltlichen Fetzen aus Deiner Aussage raussuche:
Und sicher kannst du auch sagen, wie viele von denen 600 Euro für die monatliche Mietunterkunft berappen
Keine Ahnung, wo Du wohnst, und wieviele Quadratmeter Du hast und wieviele Du brauchst. Ich schätze aber... Du hast auch noch nie versucht, von weniger als einem Dollar pro Tag zu überleben, oder?!

Aber stimmt ja... die können ihr Brot ja... ok - da gibts keine Bäcker, aber sie können ja ihren Kaffee... oke, sie haben keinen Strom, aber sie können ja ihre Aspirin... na guuut - medizinische Versorgung haben sie auch nicht, aber sie können bestimmt ihren Fernseher... ach Mist - der läuft auch mit Strom. Ne... stimmt schon - ihr habt Recht: Die meisten Menschen hier in Deutschland haben absolut nichts. Und daher gibts dann spätestens übermorgen einen Aufstand... aber spätenstens am Sonntag.

Aber eins doch noch:
Nur wenn keine Spassbremsen, wie Du dabei sind :)
 

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