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Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.861
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ich glaube, wir haben damals 80 Mark bezahlt, als unser Kater eingeschläfert werden mußte. Kein Pappenstiel.

Ich dachte eigentlich, daß der Tierschutzverein die kostenlose oder vergünstigte Tötung eines schwerkranken Kleintieres organisieren könnte, Sterilisierungen lassen die ja auch vornehmen, und normalerweise engagieren sich da ja auch Tierärzte...

Eine längere Behandlung oder aufwendige Untersuchung ist natürlich eine ganz andere Belastung für den Geldbeutel, das kann auch der Verein nicht leisten.
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ich hab im Januar ca. 40 Euro für das Einschläfern meiner Mieze gezahlt - allerdings bei einer mobilen Tierärztin, da war auch ne Fahrtkostenpauschale mit drin ...
Ich denke, dass die meisten Tierärzte sich im wirklichen Notfall auch auf Ratenzahlung einlassen würden - gerade wenn es "nur" (:argh:) ums Einschläfern geht, denn das ist ja dann ne einmalige Sache (omg, das klingt gar nciht schön...).
Ich denke, das wirkliche Problem liegt dann eher da, wenn das Tier chronisch krank ist oder eine Operation o.ä. ansteht.

Noch kurz was zu den in vorigen Posts angesprochenen Pferden: Das Pferd einer Freundin ist "krankenversichert" und sie sagt, die meisten Sportpferde seien das ihres Wissens nach. Es werden dann OP-Kosten sowie (vorsorgliche) Röntgenkosten inkl. Transport in die Tierklinik übernommen. Kleinkram wie Wurmkuren und andere Salben und Mittelchen muß der Tierhalter aber selbst zahlen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.861
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Naja, und ausschließlich um das Einschläfern schwerkranker Karnickel ging es mir ja letztlich. Wir erinnern uns, das arme Tier hatte Hirnhautentzündung:

Man male sich nur aus, was wäre, wenn solche Krankheiten Kaninchen befallen, die im Haushalt eines HartzIV-Empfängers leben.

Das fand ich einfach ein bißchen melodramatisch. Ich bin ja'n mitfühlender Mensch, aber irgendwo kommt der Punkt, wo ein Kanin nur ein Kanin ist.
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Aber genau das ist doch so ein Fall, wo man
a) eine Behandlung zumindesten versuchen könnte = teuer
b) das Tier direkt einschläfern lassen könnte = billiger
c) gar nichts machen und das Tier jämmerlich verenden lassen könnte = am billigsten

Es gibt genug Menschen, die sich wenig bis gar nicht um das Wohlergehen ihrer Tiere scheren und ohne große Überlegung Alternative c wählen, da finde ich es nicht so prickelnd, dass Menschen in die Situation gebracht werden, aufgrund finanzieller Mißlage gezwungen zu sein, sich weniger um ihr Tier zu kümmern, als sie es vielleicht möchten...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Aber es gibt auch genug idioten, die sich ein tier 'anschaffen' ohne an irgendwelche(folge)kosten zu denken, oder was sie mit diesem tier eigentlich anfangen wollen(siehe weihnachtstiergeschenke).
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.861
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Tja, a) kann sich der Hartz IVer nicht leisten, c) ist unmenschlich. Also klarer Fall.
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ich find Teile der Diskussion ja fast schon ein wenig unnötig.
Tiere kosten regelmäßig Geld, und können noch mehr Geld kosten, je nachdem ob und wie sie krank werden, ich glaube, das steht außer Frage. Wenn ich selbst am Existenzminimum lebe, und mir dann noch ein Tier anschaffe, dann ist mir glaub ich echt nich mehr zu helfen. Stimmt ihr mir doch zu, oder?
Ich finde, das steht genauso außer Frage, wie wenn sich ein Hartz4ler ein Auto unterhält, von dem bekannt ist, dass es vom Unterhalt her viel zu teuer ist. Oder sich als Statussymbol nen riesen Plasma-Glotze holt. In jedem Fall lebt derjenige dann weit über seinem Budget. Von daher halte ich rein gar nichts davon, sich Tiere zu zu legen, und seien sie noch so klein, wenn man selbst eigentlich nicht genug hat.
Unverantwortlich nenn ich sowas.
Von daher denke ich, der einzige Punkt der zur Diskussion steht, ist der: Was ist mit Menschen, die schon Tiere haben, und dann erst ihren Job verlieren, bzw. dann erst einkommensbedingt am Tiefpunkt sind?
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Unnötig? Naja, viel ändern wird man halt nicht können... :egal:

Von daher denke ich, der einzige Punkt der zur Diskussion steht, ist der: Was ist mit Menschen, die schon Tiere haben, und dann erst ihren Job verlieren, bzw. dann erst einkommensbedingt am Tiefpunkt sind?
Im Prinzip schon richtig, aber weshalb sollten die anderen Tiere, die nachträglich und vollkommen verantwortungslos bereits in einer Notlage angeschafften, unter der Dummheit ihrer Menschen leiden müssen?
Gesetzt den Fall es gäbe so etwas wie einen Tierarztkosten-Hilfsfonds für Tierhalter, die die Arztrechnung nicht bezahlen können - willst du da als Kriterium machen, wann das Haustier angeschafft wurde? "Ach, Sie haben Ihre Katze geholt, als sie schon ein halbes Jahr arbeitslos wurden? Tja, Pech gehabt, wir könnten der Mieze zwar helfen, aber Sie sind ja selber Schuld. Schläfern wir sie halt ein..."
Und was ist mit alten Menschen? Nicht alle Renten sind so furchtbar üppig und gerade ältere Leute haben gern mal ein Tierchen, um sich nicht ganz so einsam zu fühlen.
Oder noch schöner: Alte Frau hat Hund seit 10 Jahren, Hund bekommt nun langsam altersbedingte Wehwehchen. Was ist damit? Soll sie den einfach einschläfern lassen?

Wenn schon eine Unterstützung für finanziell weniger gutgestellte Tierbesitzer, dann sollten sie auch alle finanziell weniger gut gestellten Tierbesitzer in Anspruch nehmen können, finde ich.
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ja, das stimmt.
Auf den Punkt wollt ich aber gar nicht raus.
Ich wollte eher sagen, dass wir es doch klar ist, dass es unverantwortlich ist, sich in einer Notlage noch ein Tier zuzulegen, daher sollte man vllt nicht an ein generelles Verbot denken, aber zumindest eine Überprüfung der Finanzlage bei Anschaffung eines Tieres in Betracht ziehen. Die Versicherung ist dann wieder ein anderes Thema. Es fängt ja schon bei der Grundversorgung an.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Hi

^^ Die gute Absicht ist da klar ... den Ansatz finde ich gut.

Ich stelle mir gerade folgendes Kundengespräch in einer Zoohandlung vor ..

Kunde: "Guten Tag ich hätte gerne diesen Nymphensittich"

Händler: " ja gerne, haben sie denn auch ihre letzten 3 Gehaltsabrechnungen dabei ?

Kunde: "ich bin selbständig "

Verkäufer: "Dann möchte ich bitte ihre letzte Jahresabschlussbillanz sehen"

:spack:

Gruss Grubi
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

für die Tierarzkosten für meine zwei "Monster" hätte ich ca. 20 neue "Monster" kaufen können.

ne Zwangsversicherung ? wer will den sowas - ist nicht weniger statt mehr Staat gefragt ? Wird hier jedenfalls woanders immer stark vertreten.

Was macht man als Harzler mit seinem Haustier ?
naja, warum sucht man sich nicht einen neuen/anderen Job ?
gibt doch so viele ! :evil:
man hätte doch auch privat vorsorgen können, privat für schlechte Zeiten Geld zurücklegen. :evil:


aber mal im Ernst:
soll/kann man einem Arbeitslosen das Haustier, das er schon besitzt, verweigern ? Keine Ahnung, ausser der o. a. Polemik kann ich nix quallifiziertes dazu sagen.
Dass sich aber ein Harzler kein neues Tier anschaffen sollte, würde man mit gesunden Menschenverstand befürworten. Leider haben den viele nicht.
 

havoc6000

Geheimer Meister
4. Mai 2008
122
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Manchmal muss der Mensch vor seiner Dummheit gerettet werden, wenn auch von Vater Staat !!!!! :- )
 

antiböse

Geselle
14. Juni 2008
49
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Ich denke, dass in jeder Familie mit Kindern ein Haustier gehalten werden sollte, damit die Kinder lernen, dass es auch andere Lebewesen auf der Erde gibt, die beachtet werden müssen. Ich finde es persönlich hundert mal schöner, wenn ein Kind mit seinem Hund spielt und sich darum kümmert, als ein Kind zu sehen, das den ganzen Tag am PC sitzt, wodurch es faul wird und kein Verantwortungsbewusstsein entwickelt.
Viele übersehen, wie sinnvoll für die Entwicklung eines Kindes ein Haustier ist.
Darüber hinaus sollte man einem alleinlebenden Menschen, der arbeitslos ist, nicht verbieten, dass er ein Haustier hat. Ich kenne viele Menschen in meiner Nachbarschaft, die nur ihr Haustier als Freund haben.
Die Tierart und Anzahl der Tiere sollte sich natürlich am Einkommen orientieren.
 

havoc6000

Geheimer Meister
4. Mai 2008
122
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Nach deiner Ansicht sind Haustiere eine besondere Art von Nutztieren, die zur unserem Erquicken gehalten werden. In erster Linie sollte der Fokus auf das Wohl des Tieres gerichtet sein. Es geht nicht darum, erzieherischen Zwecken wegen Tiere in Wohnungen zu halten, damit Kinder den bewussten Umgang mit Lebewesen lernen.

Vielmehr sollte das gehaltene Tier als "Kind" betrachtet werden, dass ebenso ein Anrecht auf Gesundheit hat.

Und obendrein: Wie kann sich eine sozialschwache Familie - und ich spreche von Menschen, die unter der Armutsgrenze leben - ein Haustier leisten, wenn nicht einmal genug Nahrung für deren Kinder zur Verfügung steht?

Es gibt diverse Möglichkeiten, mit Tieren in Kontakt zu kommen (z.B. in Zoologischen Gärten oder als freiwilliger Helfer in einem Tierheim...) Die letzte Option würde ich empfehlen, weil diejenigen keine finanzielle Ausgaben scheuen müssen, nur Arbeit. :)

Schließlich führen tausend Wege nach Rom.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.861
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Nach deiner Ansicht sind Haustiere eine besondere Art von Nutztieren, die zur unserem Erquicken gehalten werden.

Ja sicher, was denn sonst?

In erster Linie sollte der Fokus auf das Wohl des Tieres gerichtet sein. Es geht nicht darum, erzieherischen Zwecken wegen Tiere in Wohnungen zu halten, damit Kinder den bewussten Umgang mit Lebewesen lernen.

Doch, genau darum geht's, das Tier ist für den Menschen da, nicht umgekhrt. Das Tier als Kind betrachten, so eine Gefühlsduselei.
 

antiböse

Geselle
14. Juni 2008
49
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

havoc6000 du hast mich nicht verstanden.
Also ich denke nicht, dass ich das Wohl der Tiere in den Hintergrund verschoben hätte, denn ich habe über Tiere als besten Freund geschrieben und dass man sich um sie kümmern müsste. Außerdem ist meine Intention genau, dass das Wohl der Tiere gewährleistet wird, undzwar indem unsere Kinder lernen, dass andere Lebewesen genau wie sie ein Recht auf Leben haben, damit sie es anders machen und die Umwelt nicht wie bisher ausgebeutet wird.
Außerdem denke ich, dass sich in dem Sozialstaat Deutschland jeder Mensch, der sein Geld nicht aus dem Fenster wirft, zum Beispiel ein Wellensittich leisten kann.
 

havoc6000

Geheimer Meister
4. Mai 2008
122
AW: Haustierverbot für HartzIV-Empfänger

Die Thematik kreist hauptsächllich um die Tierarztkosten, die kein HartzIY-Empfänger löhnen kann. Einen Wellensittich zu halten kostet nicht die Welt; aber wenn eine tierärztiche Behandlung erforderlich ist, sehen manche ganz schön alt aus. Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, bedeutet im Notfall gerade zu stehen - auch finanziell!!!

Und zu dir wilder Jäger:

Gefühlsduselei sollen die Fakten sein, die zeigen, dass das Halten eines Haustieres eine große Verantwortung ist?
Ich denke es ist eine reine Gefühlsduselei, Tiere ohne jegliche Verantwortung zu halten und nur in der Gegenwart zu leben. Schließlich muss man den Fall in Betracht ziehen, dass jeder einmal stirbt, ebenso ein Tier, es fragt sich nur mit oder ohne Qualen, tierärztliche Versorgung oder qualvoller Tod.
 

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