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Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert

Shananara

Lehrling
28. November 2006
2
Welche Herausforderungen/Aufgaben stehen vor den Menschen des 21. Jahrhunderts?

Welches sind die 3 wichtigsten Herausforderungen/Aufgaben, die die Menschen zu bewältigen haben und warum?

Wie könnten diese Herausforderungen/Aufgaben gemeistert werden?

Gibt es Beispiele (Länder, Organisationen, Menschen?), die versuchen, diese Herausforderungen zu bewältigen?

Meine Meinung dazu:

1. Armut bekämpfen
-> führt zu Bildung (denn Bildung kostet), hebt den
Hunger auf, hebt Krankheiten auf

2. Kulturen und Sprachen bewahren
-> Zunehmend vereinheitlicht sich die
Welt und Kulturen und Sprachen gehen dabei leider verloren

3. "Bekämpfung" von Krieg und Terrorismus
-> Muss man das wirklich begründen?

Und was denkt ihr?
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
All diese Punkte für sich genommen setzten voraus, dass die Existens der Menschheit grundsätzlich gesichert ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die "Menschheit" wie wir sie heute kennen in den nächsten 100 Jahren den Bach runtergeht und dabei denke ich nicht an Klimakatastrophen und globale Killer aus dem All.

Der Mensch wird sich aller Warscheinlichkeit nach selber auslöschen und das nur aus einem Grund:

- In den reichen Gesellschaften dieses Planeten, die etwas bewegen könnten gilt haupsächlich folgendes Grundprinzip, nach dem eine überwiegenden Mehrheit der Menschen handelt: der eigene Vorteil! Opportunismus auf individueller Basis.

... unser Medienverstrahlte, Konsum- und Karriereorientierte Gesellschaft fördert diese Verhalten noch. (Kauf dir dies und das, tu dir was Gutes, sei besonders, einzigartig, besser als Andere, fahre das schnellere/größere/sicherere Auto, sei erfolgreich, etc.!)

Aber eine Gesellschaft aus Individuen, die ausschließlich als solche handeln (Ich! Ich! Ich!) kann nicht funktionieren.

Nicht auf globaler, nationaler, regionaler und langfristig auch nicht auf individueller Basis.

Das Handeln des Individuums muß die Interessen der Menschen in dessen direktem und damit im weiteren Umfeld berücksichtigen - ich traue mich kaum es zu sagen: das hieß mal Nächstenliebe.

Ein konketes Beispiel:

Co2 und die Klimaerwärmung! Um die zu erwartenden Klimaveränderung abzumildern (zu stoppen ist sie wohl nicht mehr) sollten wir als Konsumenten von heute auf morgen auf alle Tätigkeiten und Produkte verzichten, die Co2 erzeugen - und da fängt es an! Wer beginnt damit, konsequent auf sein Auto zu verzichten, weil es doch so viel bequemer ist als Busse und Bahn. Wer ist bereit zum Wohle der Menschheit auf seine Currywurst vom Kohlegrill zu verzichten - eine Currywurst macht ja nix, usw. usw.

Niemand ist bereit zum Wohle aller auf seine Bequemes Leben zu verzichten.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Richtig, das individuelle Handeln hat den Mitmenschen zu dienen. Wie erreicht man, daß sich dieses Prinzip durchsetzt? Am besten mit Marktwirtschaft, in der jeder Egoist nur weiterkommt, wenn er etwas anbietet, das andere haben wollen. Wie bringt man umgekehrt dieses Prinzip zum scheitern? Mit Politik. Politik ist Wünscheerfüllung per Zwang statt auf Gegenseitigkeit, wer Politik macht, ist nicht gezwungen, auf seinen Nächsten Rücksicht zu nehmen.

Um die Menschheit ist mir nicht bange. Die Menschheit hat so allerlei überlebt, von Nebukadnezar bis Mao. Nur um einzelne Menschen ist mir allerdings sehr bange.

sollten wir als Konsumenten von heute auf morgen auf alle Tätigkeiten und Produkte verzichten, die Co2 erzeugen

Aufhören zu atmen? Daran muß ich immer denken, wenn die Grünen die Reduzierung des CO2-Ausstoßes auf Null fordern. Menschen sind nicht "klimaneutral". Grillkohle allerdings schon. Die ist aus Holz, nachwachsender Rohstoff.

Nein, die große Herausforderung ist und bleibt die persönliche Freiheit, die überall, wo sie schwer erkämpft worden ist, mittlerweile wieder bedroht wird, gern auch unter dem Vorwand (oder in der ehrlichen Überzeugung von der Wichtigkeit) des Klimaschutzes.

Wenn wir frei sind, politisch, gesellschaftklich und wirtschaftlich, dann wird sich das mit der Armut schon klären. Und Wohlstand ist der Schlüssel zu allem und jedem. Zu Aids zum Beispiel, das sich vielleicht niemals heilen, aber mit einfachen Mitteln verhindern läßt.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ein_Liberaler schrieb:
Am besten mit Marktwirtschaft, in der jeder Egoist nur weiterkommt, wenn er etwas anbietet, das andere haben wollen. Wie bringt man umgekehrt dieses Prinzip zum scheitern? Mit Politik. Politik ist Wünscheerfüllung per Zwang statt auf Gegenseitigkeit, wer Politik macht, ist nicht gezwungen, auf seinen Nächsten Rücksicht zu nehmen.

Die "Freie Marktwirtschaft" als alleiniger Problemlöser ?
Ehrlich gesagt, Liberaler: Ich kann's nicht mehr hören.

Sind die Alpengletscher (und alle anderen) etwa nicht abgeschmolzen ?
Allein 5 Wärmerekorde - seit Beginn der flächendeckenden Wetterbeobachtung 1780 - in den letzten 10 Jahren, allein 10 Wärmerekorde in den letzten 25 Jahren. Alles nur Zufall ?

Die großen europäischen Chemiekonzerne haben festgestellt, daß die Verfahren, die sie aufgrund strengerer Richtlinien entwickelt haben, nicht teurer sind, sondern sogar deutlich Geld sparen. Der Grund: Man sah sich gezwungen, effizientere Verfahren zu entwickeln, die einen höheren Wirkungsgrad und weniger Nebenprodukte haben.

Auch aus firmenegoistischer Sicht doch nett, oder ?

Nur: Glaubst du ernsthaft, sie hätten daran gearbeitet, wenn die Politik sie dazu nicht gezwungen hätte ? Heutige Kühlschränke verbrauchen deutlich weniger Energie als Geräte noch vor wenigen Jahren. Warum nur ? Meinst Du, Energieffizienz wäre ein Kaufargument gewesen, wenn es nicht über das Portemonnaie des Kunden ginge ?

Heute ging es durch die Presse: Brasilien hat das größte Naturschutzgebiet der Welt geschaffen. Etwa 42% der grünen Lunge der Welt stehen somit unter Schutz oder müssen nachhaltig bewirtschaftet werden.
Meinst Du, die Holzwirtschaft (oder -mafia) würde sich auch nur einen Dreck darum scheren, ließe man ihnen freie Hand in einer konkurrenzorientierten Wirtschaft ?

Daß ein ungezügelter Kapitalismus alle Probleme lösen würde, ist eine Illusion. Schon jetzt ist der Besitz weltweit höchst ungleichmäßig verteilt: Gäbe es 10 Menschen und 100 Euro, dann hätte einer davon 99 Euro und die restlichen 9 teilen sich 1 Euro.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Die Umerziehung der Menschen zum verantwortungsvollen
Anarchisten, so das ein regulierender Staat überflüssig wird.

Wär doch schön, wenn man keine Radarfallen mehr nötig sind,
oder Stopschilder, da jeder so verantwortungsbewusst ist
zu wissen wie man sich verhält.
Um mal nur einen Aspekt zu nennen...

Oder mal ganz anders. Wie wäre es mit einer Reduktion
der Menschheit. Müssen es 8 Mrd sein. 1 Milliarde reicht doch
völlig. Mehr Rohstoffe und Platz für jeden. Weniger Armut...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Giacomo_S schrieb:
Die "Freie Marktwirtschaft" als alleiniger Problemlöser ?
Ehrlich gesagt, Liberaler: Ich kann's nicht mehr hören.

Ach, ich kann auch so einiges nicht mehr hören.

Sind die Alpengletscher (und alle anderen) etwa nicht abgeschmolzen ?
Allein 5 Wärmerekorde - seit Beginn der flächendeckenden Wetterbeobachtung 1780 - in den letzten 10 Jahren, allein 10 Wärmerekorde in den letzten 25 Jahren. Alles nur Zufall ?

Können wir das anderswo diskutieren? Es gibt einen Thread dazu. Und was hat das mit Marktwirtschaft zu tun? So richtig zugesetzt hat der Umwelt der Kommunismus. Der erzeugt Dreck.


Die großen europäischen Chemiekonzerne haben festgestellt, daß die Verfahren, die sie aufgrund strengerer Richtlinien entwickelt haben, nicht teurer sind, sondern sogar deutlich Geld sparen. Der Grund: Man sah sich gezwungen, effizientere Verfahren zu entwickeln, die einen höheren Wirkungsgrad und weniger Nebenprodukte haben.

Auch aus firmenegoistischer Sicht doch nett, oder ?

Nur: Glaubst du ernsthaft, sie hätten daran gearbeitet, wenn die Politik sie dazu nicht gezwungen hätte ?

Ja. Konzerne sind am Geldsparen interessiert. Im Kapitalismus mehr als im Rheinischen Kapitalismus, wo wenig Konkurrenz herrschte.

Heutige Kühlschränke verbrauchen deutlich weniger Energie als Geräte noch vor wenigen Jahren. Warum nur ? Meinst Du, Energieffizienz wäre ein Kaufargument gewesen, wenn es nicht über das Portemonnaie des Kunden ginge ?

Portemonnaie? Ist das ein Argument pro Marktwirtschaft?

Heute ging es durch die Presse: Brasilien hat das größte Naturschutzgebiet der Welt geschaffen. Etwa 42% der grünen Lunge der Welt stehen somit unter Schutz oder müssen nachhaltig bewirtschaftet werden.
Meinst Du, die Holzwirtschaft (oder -mafia) würde sich auch nur einen Dreck darum scheren, ließe man ihnen freie Hand in einer konkurrenzorientierten Wirtschaft ?

Zum hundertunddritten Mal: Ja. Was im Dschungel los ist, nennt man Allmendeproblem. Die Lösung heißt privater Landbesitz. Das hat in Deutschland funktioniert und das würde auch in Brasilien funktionieren, vor allem, wenn die Subsistenzbauern einen Job in der Stadt bekämen und ihr Brot kaufen könnten.


Daß ein ungezügelter Kapitalismus alle Probleme lösen würde, ist eine Illusion.

Er würde nur unsere wirtschaftlichen Probleme lösen.

Schon jetzt ist der Besitz weltweit höchst ungleichmäßig verteilt: Gäbe es 10 Menschen und 100 Euro, dann hätte einer davon 99 Euro und die restlichen 9 teilen sich 1 Euro.

Und wieso ist das ein Argument gegen die freie Marktwirtschaft?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ein_Liberaler schrieb:
Zum hundertunddritten Mal: Ja. Was im Dschungel los ist, nennt man Allmendeproblem. Die Lösung heißt privater Landbesitz. Das hat in Deutschland funktioniert und das würde auch in Brasilien funktionieren, vor allem, wenn die Subsistenzbauern einen Job in der Stadt bekämen und ihr Brot kaufen könnten.

Und die Indios beuten sich selbst aus ? Das glaubst du doch selber nicht.

Der Standard schrieb:
Wie Gouverneur Jatene mitteilte, soll in der Region im Bundesstaat Pará - der von Landkonflikten, illegaler Abholzung und der sklavenähnlichen Ausbeutung der Indios besonders schlimm betroffen ist - eine Strategie der nachhaltigen Entwicklung angewandt werden. Im dem Schutzgebiet werde Abholzung grundsätzlich verboten sein. Landwirtschaftliche Betriebe würden allerdings erlaubt werden, aber nur unter strikter Kontrolle des Staates.
Quelle: Der Standard

Offensichtlich scheint es ohne Kontrolle des Staates nicht zu funktionieren. Und hätte die Holzwirtschaft in Deutschland nicht die Auflage zur Wiederaufforstung, dann stände hier schon lange kein Baum mehr. Dann wird eben in Kanada, Sibirien und Norwegen abgeholzt.
Von selbst nachhaltig zu wirtschaften - darauf kommt die Industrie immer erst dann, wenn nix mehr da ist.

Ein_Liberaler schrieb:
Schon jetzt ist der Besitz weltweit höchst ungleichmäßig verteilt: Gäbe es 10 Menschen und 100 Euro, dann hätte einer davon 99 Euro und die restlichen 9 teilen sich 1 Euro.

Und wieso ist das ein Argument gegen die freie Marktwirtschaft?

Dieser Thread geht über Visionen für das 21. Jh., reden wir also darüber.
Wenn Du mir unterstellen willst, ich sei Kommunist, dann such Dir jemanden anderen. Ich bin lediglich der Meinung, daß ein ungesteuerter Kapitalismus nicht zu einer auch nur annähernd fairen Verteilung der Güter führt - schon gar nicht in einer so hoch industrialisierten Welt wie der unseren. Man braucht die Menschen nicht mehr für die Arbeit.

Profite schaffen nur dann Anreize für Entwicklung, solange noch der Hunger danach da ist. Was ist der Anreiz für einen Bill Gates, noch weitere Milliarden anzuhäufen ? Keiner, und das ist auch der Grund, warum die Innovationen bei den Betriebssystemen nicht von Microsoft kommen.

Die obegenannte Verteilung ist ein Negativpunkt der freien Marktwirtschaft: die Reichen werden reicher und die Armen werden ärmer. Denkt man den Faden weiter, dann kann man sagen: Wir verdienen genug an den 5% der Menschheit, lassen wir die restlichen 95% doch krepieren. Und genau das ist es doch, was gerade passiert.

Und um Deinen Anti-Kommunismus einmal zu kommentieren: Manchen russischen Millionären mag es deutlich besser gehen und die lassen die Puppen in den Moskauer Bars tanzen. Aber sieht nicht so aus, als ob es der Masse der Russen besser ginge als zu Zeiten des Kommunismus, außer daß sie die Freiheit haben, den DVD-Player nicht zu kaufen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Giacomo_S schrieb:
Und die Indios beuten sich selbst aus ? Das glaubst du doch selber nicht.

Nein, daß in Brasilien freie Marktwirtschaft herrscht, glaube ich nicht. Wie kommst Du jetzt auf die Indios?

Offensichtlich scheint es ohne Kontrolle des Staates nicht zu funktionieren.

Der Staat hat die Rechte der einzelnen zu schützen, dann können sie auch nicht ausgebeutet werden.

Und hätte die Holzwirtschaft in Deutschland nicht die Auflage zur Wiederaufforstung, dann stände hier schon lange kein Baum mehr.
Dann wird eben in Kanada, Sibirien und Norwegen abgeholzt.
Von selbst nachhaltig zu wirtschaften - darauf kommt die Industrie immer erst dann, wenn nix mehr da ist.

Richtig. Wer kommt schon auf die Idee, seinen Kindern eine gesunde Firma, eine unverseuchte Weide, einen bestockten Weinberg oder einen frisch aufgeforsteten Wald zu vererben. Wenn der Staat uns nicht zwingen würde, würden wir alles aufmachen und unsere Kinder könnten sehen, wo sie bleiben.

Dieser Thread geht über Visionen für das 21. Jh., reden wir also darüber.

Gern. wie wäre es mit Wohlstand für alle?

Wenn Du mir unterstellen willst, ich sei Kommunist, dann such Dir jemanden anderen. Ich bin lediglich der Meinung, daß ein ungesteuerter Kapitalismus nicht zu einer auch nur annähernd fairen Verteilung der Güter führt - schon gar nicht in einer so hoch industrialisierten Welt wie der unseren. Man braucht die Menschen nicht mehr für die Arbeit.

Ich dagegen bin der Ansicht, daß der Kuchen vor allem größer werden muß. Wenn wir unseren Wohlstand mit Indien und China teilen, bleibt so gut wie nichts für jeden. Wir müssen gemeinsam mit Indern und Chinesen mehr schaffen, Neues und Anderes. Ich empfehle den "Reisebericht eines T-Shirts", da wird beschrieben, wie Kapitalismus und Anschluß an die Weltwirtschaft gerade den Ärmsten in China, den Bauern, erstmals neue Chancen eröffnen, wie Mädchen zum Beispiel als Fabrikarbeiterinnen mehr verdienen als ihre ganze Familie auf dem Dorf und wie sie dadurch arrangierten Ehen entgehen und erstmals die Chance haben, auf eigenen Füßen zu stehen.


Profite schaffen nur dann Anreize für Entwicklung, solange noch der Hunger danach da ist. Was ist der Anreiz für einen Bill Gates, noch weitere Milliarden anzuhäufen ? Keiner, und das ist auch der Grund, warum die Innovationen bei den Betriebssystemen nicht von Microsoft kommen.

Prima, macht mal jemand anders Kohle. Was ist schlecht daran?

Die obegenannte Verteilung ist ein Negativpunkt der freien Marktwirtschaft: die Reichen werden reicher und die Armen werden ärmer.

Erstens werden die Armen nicht ärmer. Zeig mir eine Statistik! Vielmehr ist es meines Wissens so, daß der Anteil der Armen an der Weltbevölkerung sinkt. Außerdem ist das wohl kaum eine Folge der freien Marktwirtschaft. Das ist eine Folge ihrer Beschränkung. Daß Drittweltländer ihre Agrarprodukte nicht nach Europa liefern können, ist das Gegenteil von freier Marktwirtschaft. Dito, daß es so gut wie unmöglich ist, in Afrika oder Lateinamerika legal ein kleines Gewerbe zu gründen.

Denkt man den Faden weiter, dann kann man sagen: Wir verdienen genug an den 5% der Menschheit, lassen wir die restlichen 95% doch krepieren. Und genau das ist es doch, was gerade passiert.

Merke ich nichts von. Es wird doch in den Entwicklungsländern investiert auf Teufel komm raus, außer in Afrika natürlich.

Wäre auch nicht logisch. Wenn ich mit der "Ausbeutung" eines Menschen Geld verdienen kann, kann ich mit der "Ausbeutung" zweier Mensachen mehr Geld verdienen.

Und um Deinen Anti-Kommunismus einmal zu kommentieren: Manchen russischen Millionären mag es deutlich besser gehen und die lassen die Puppen in den Moskauer Bars tanzen. Aber sieht nicht so aus, als ob es der Masse der Russen besser ginge als zu Zeiten des Kommunismus, außer daß sie die Freiheit haben, den DVD-Player nicht zu kaufen.

Das liegt natürlich nicht daran, daß siebzig Jahre lang die Maschine auf Verschleiß gefahren und weniger investiert als verbraucht wurde, das liegt auch nicht daran, daß unter Jelzin die Wirtschaftsunternehmen jungen Apparatschiks in die Hände fielen, die möglichst viel Kapital herauszogen und auf ihre Schweizer Konten lenkten, das liegt nicht daran, daß unter Putin die "Dienste" ihren Teilvom Kuchen verlangt haben, sondern das liegt an der freien Marktwirtschaft, die es in Rußland nicht gibt. Verstehe.

Übrigens halte ich den Kommunismus für eine nette Idee, ähnlich wie das Schlaraffenland. Ich habe nichts gegen den Kommunismus. Ich habe was gegen Kommunisten. Die Aggression geht aber nicht von mir aus. Ich würde die Kommunisten machen lassen, aber die wollen mich partout zum Mitmachen zwingen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ein_Liberaler schrieb:
Richtig. Wer kommt schon auf die Idee, seinen Kindern eine gesunde Firma, eine unverseuchte Weide, einen bestockten Weinberg oder einen frisch aufgeforsteten Wald zu vererben. Wenn der Staat uns nicht zwingen würde, würden wir alles aufmachen und unsere Kinder könnten sehen, wo sie bleiben.

Schau mal über Deinen Bauchnabel hinaus.
Seit wann interessieren sich Fondsgesellschaften für etwas anderes als das nächste Quartal ?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Einen Wald zu kaufen, abzuholzen und wieder zu verkaufen ist für eine Fondsgesellschaft ein so gutes oder schlechtes Geschäft wie für einen Privatmann.
 

phoenix

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
323
Auf der Liste fehlt eindeutig unser zukünftiges Energieproblem,
wenn wir uns da unseren Kindern nicht zu egoistisch verhalten, und uns schnell
vom Erdöl verabschieden seh ich schwarz......

.......da können von mir aus alle nur noch anglizismen reden....
...weniger Armut=weniger Terrorismus ich denke die Lösung geht auf....

zwar nicht vollständig, aber da gibt es schon einen Zusammenhang.

Der Kapitalismus wird wohl nicht aussterben ,es sei denn wir gehen allle hopps...
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Shananara schrieb:
Welches sind die 3 wichtigsten Herausforderungen/Aufgaben, die die Menschen zu bewältigen haben und warum?

Wie könnten diese Herausforderungen/Aufgaben gemeistert werden?
jede herausforderung birgt teilherausforderung um teilherausforderung. und jede herausforderung ist nur eine teilherausforderung einer anderen herausforderung.
insofern frag ich mich welchen sinn es macht hier ein paar prioritäten zu setzen, und dürftig zu erleutern? letztendlich liegt alles am menschen selbst und nicht an irgendwelchen angeblichen sachlagen.es ist doch nur eine frage der systemischen perspektive. die menschen müssen lernen ihre gemeinsamkeiten (nicht nur mit den menschen) zu entdecken und ihre eigenen antriebsfedern entlarven.

zu deinen überlegungen ;
1. Armut bekämpfen
-> führt zu Bildung (denn Bildung kostet), hebt den
Hunger auf, hebt Krankheiten auf
das sind ja eigentlich schon 3 punkte. vor allem glaube ich nicht , dass hier ein automatismus vorliegt so wie du ihn nahelegst, vor allem, da armut "bekämpfen" erstmal ziemlich eindimensional klingt. ich denke das was sollte auch das wie usw. beinhalten.
vielleicht sollte man erstmal armut definieren. es gibt viele typen von armut. und oberflächliche lösungen führen nur zu mehr problemen.
das auflösen von hunger löst des weiteren bestimmt nicht das problem von krankheiten.

2. Kulturen und Sprachen bewahren[/b]
-> Zunehmend vereinheitlicht sich die
Welt und Kulturen und Sprachen gehen dabei leider verloren
vielleicht ist es auch gut wenn bestimmte teile von kulturen untergehen. archivieren ja, aber aus prinzip erhalten nein.

3. "Bekämpfung" von Krieg und Terrorismus[/b]
-> Muss man das wirklich begründen?
aber die anführungszeichen könntest du genauer begründen. bekämpfen von krieg ist doch ein paradoxon.

ich denke nicht , das du von den wichtigsten problemen redest(eher vielleicht noch von den drängensten ) du redest eher von einem zurückdrehen von den am ehsten ins auge fallenden symptomen. während diese jedoch nie aus einem besseren urzustand erwachsen sind.

wer nur einen satz von oberflächlichen problemen als die wichtigsten bezeichnet, wird langfristig die dynamiken hinter den problemen aus dem auge verlieren.

nichts für ungut, aber ich denke wenn du schon auf wenige probleme reduzieren willst dann musst du um so mehr in die tiefe gehen.(was das klare bennenen von problemen allerdings erschwert.
vielleicht ist das sogar ein hauptproblem. dass man erkennen muss wenn man vorgibt etwas auszusagen ohne, das man etwas tiefergehend erkannt hat.
vielleicht solltest du auch einfach mal sagen in welchem kontext dir diese frage begegnet ist?
 

Shananara

Lehrling
28. November 2006
2
jede herausforderung birgt teilherausforderung um teilherausforderung. und jede herausforderung ist nur eine teilherausforderung einer anderen herausforderung.

Da hast du wohl recht. Es wäre dann wohl besser, das ganze in eine Art Kreisschema zu verfassen.

ich denke das was sollte auch das wie usw. beinhalten.
vielleicht sollte man erstmal armut definieren. es gibt viele typen von armut. und oberflächliche lösungen führen nur zu mehr problemen.

Für diese Frage allein könnte schon wieder ein neues Thema erstellt werden.

vielleicht ist es auch gut wenn bestimmte teile von kulturen untergehen. archivieren ja, aber aus prinzip erhalten nein

Doch, ich denke, dass zumindest die meisten Kulturen erhalten bleiben sollten.
 

Tino

Geheimer Meister
26. November 2004
349
@ struppo_gong,

jede herausforderung birgt teilherausforderung um teilherausforderung. und jede herausforderung ist nur eine teilherausforderung einer anderen herausforderung.
insofern frag ich mich welchen sinn es macht hier ein paar prioritäten zu setzen, und dürftig zu erleutern? letztendlich liegt alles am menschen selbst und nicht an irgendwelchen angeblichen sachlagen.es ist doch nur eine frage der systemischen perspektive. die menschen müssen lernen ihre gemeinsamkeiten (nicht nur mit den menschen) zu entdecken und ihre eigenen antriebsfedern entlarven.

Alles läßt sich bis zur Unsichtbarkeit unterteilen und alles läßt sich durch Perspektivwandel in sein Gegenteil verkehren.

Die Antriebsfeder nach der du fragst wird vor allem durch der Wunsch nach einer besseren Welt angetrieben. Dabei ist natürlich die Vorstellung was Besser ist sehr von den Handelnden abhängig.

Ein Islamist wird die Bedürfnisse etwas anders formulieren als ein Katholik, der Kapitalist etwas anders als der Kommunis, usw. usf.

Damit die die Frage nach dem drängensten Problemen letzten Endes eine Art Rochard-Test für die eigenen Vorstellungen einer besseren Welt.

Und da die nun mal gefragt sind, hier mein kleiner Beitrag:

Der wichtigste Punkt aus meiner Sicht ist Bildung. Bildung verbessert das Sozialgefüge (Stellung der Frau), Hygiene, Armut, Terrorismus; Bildung sollte Menschen wie Bush als Präsident verhindern (hier sind sogleich schon wieder die Grenzen der Bildung erreicht 8) )

Andere Punkte wie Mitmenschlichkeit, Umweltschutz, Klimawandel, Meteoriten, Dieter Bohlen, etc. sind zwar durchaus wichtige Punkte, doch ob durch die o.g. Punkte die Menschheit wirklich gefährdet ist, wage ich mal zu bezweifeln.

Gruß Tino
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Tino schrieb:
Die Antriebsfeder nach der du fragst wird vor allem durch der Wunsch nach einer besseren Welt angetrieben. Dabei ist natürlich die Vorstellung was Besser ist sehr von den Handelnden abhängig.

Ein Islamist wird die Bedürfnisse etwas anders formulieren als ein Katholik, der Kapitalist etwas anders als der Kommunis, usw. usf.

Damit die die Frage nach dem drängensten Problemen letzten Endes eine Art Rochard-Test für die eigenen Vorstellungen einer besseren Welt.
ich habe ja nach den antriebsfedern "unseres" bzw. eines jeden individums handeln gefragt. damit denkt nicht nur ein islamist anders als ein katholik usw. sondern grundsätzlich jeder. mein überlegung basierte eher darauf die eigenen antriebsfedern möglichst objektiv zu hinterfragen. anstatt einfach nur subjektiv seine vermeintlichen, oberflächlich greifbaren motivationen für sich aufzulisten um sich selber zu bestätigen.
das ist weniger ein rochard test für eine bessere welt als ein rochard test für den persönlichen horror. also eine konfrontation mit den ängsten, die uns zu kompensationen treiben. wobei ein rochard test nun auch ziemlich beschränkt ist weil eben nur ein test. besser wäre ein anständige passende und in alle theoretischen teilgebiete offene psychotherapie.
letztendlich gehört dazu auch bildung. aber eben nicht im klassischen sinn. es ist evt. auch erstmal wichtig einen überblick über das was bildung überhaupt ist und sein kann zu gewinnen.
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Das Wichtigste ist, ein besseres Wirtschaftssystem als den Neo-Liberalismus zu finden, der die Menschheit in den Ruin führen kann bzw. meiner Meinung nach wird.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Was ist denn dieser Neo-Liberalismus und wodurch unterscheidet er sich von klassischem Liberalismus?
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
agentP schrieb:
Was ist denn dieser Neo-Liberalismus und wodurch unterscheidet er sich von klassischem Liberalismus?
Das ist jetzt nichts Offizielles, sondern meine Meinung :
- globaler Markt
- technischer Fortschritt
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Was ist am globalen Markt "Neo"? Fahren europäische (und andere) Handelsschiffe nicht schon seit hunderten von Jahren um die halbe Welt, um Baumwolle in Indien, Tabak in Amerika und Gewürze in Ostasien einzukaufen und Industrieprodukte dort zu verkaufen?
Was ist am technischen Fortschritt "Neo"? Sassen wir gestern noch bibbernd mit Keulen in der Höhle und haben gewartet, dass irgendwo der Blitz einschlägt, damit wir Feuer haben?
Und wenn für dich "globaler Markt" und "technischer Fortschritt" Teil eines Wirtschaftssystem sind, das uns in den ruin führt, was stellst du dir als Alternative vor? Abgeschottete Märkte? Und dann leben wie die hier?


Was mir neulich an deiner Frage gar nicht so aufgefallen ist:
Weder Libneralismus, noch Neo-Liberalismus sind Wirtschaftssysteme , sondern politische Weltanschauungen, die unter anderem in der Regel ein bestimmte Vorstellung davon haben, wie das Wirtschaftssystem aussehen sollte.
 

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