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Historische Großrazzia gegen Reichsbürger mit Umsturzplänen

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Jetzt wird langsam ein Schuh drauß. Warum man zu einem Anti-Terroreinsatz vorher alle Journalisten einlädt .......
Was ist daran eigentlich so schlimm? Als die Berliner Polizei bei der Räumung von besetzten Häusern alles öffentlich machte haben Leute wie Du das noch gefeiert. Jetzt ist es plötzlich pfui pfui.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.096
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Ja, dein Versuch eine Jacke zu klauen gehört verfolgt und bestraft. Aber sollte man deswegen Talkshows abhalten und von der ernsthaften Gefahr schwadronieren, dass marodierende Banden landesweit Kaufhäuser plündern wollten? Muss man deswegen das Ladendiebstahlsgesetz verschärfen?

Es ist das Wesen der Medien unserer Tage, alles zu dramatisieren, keine Frage. Vielleicht deshalb, weil sie sonst aus dem ganzen Gebrüll überhaupt nicht mehr herausragen. Und irgendwelche Wichtigtuer und Selbstdarsteller, "Experten", bei denen oft nicht einmal klar wird, worin ihre Expertise denn besteht, brauchen ihre Existenzberechtigung und Platform. Das sind auch die Gründe, warum ich mir überhaupt keine Talkshows mehr ansehe. Die im Übrigen genauso schnell wieder vergessen sind, wie sie die Menschen aufgeregt haben.

Der Ruf nach "neuen Gesetzen", der jedesmal von irgendeinem politischen Clown-aus-der-Box kommt, wenn irgend etwas passiert ist: Der ist mir schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Da ruft ein Politiker nach neuen Gesetzen, das ist für ihn super. Denn da meint dann Lieschen Müller, dieser Politiker, der tut ja was. Der Hinterbänkler kann mal wieder in der Öffentlichkeit glänzen, und vor allem: Ein neues Gesetz, das kostet praktisch nichts.
Wir brauchen keine neuen Gesetze, wir haben sie längst, zumal in diesem Fall.

Das Problem sind nicht fehlende Gesetze, sondern deren Verfolgung. Aber am Personal der Behörden, der Justiz und der Polizei: Daran wird seit vielen Jahren gespart, denn das kostet, im Unterschied zu neuen Gesetzen, echtes und hartes Geld. Stattdessen leisten wir uns das zweitgrößte Parlament der Welt, nur das Chinas ist größer.
Erstaunt hat mich im aktuellen Fall jedoch, dass dieser Umstand tatsächlich auch mal thematisiert wurde. Bundesjustizminister Buschmann (FDP) spricht es aus:

BERLIN – Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich gegen die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach der Razzia im «Reichsbürger»-Milieu angekündigte Verschärfung des Waffenrechts ausgesprochen. «Wir haben in Deutschland strenge Waffengesetze», sagte der FDP-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Aber selbst die strengsten Waffengesetze helfen nicht wirklich, wenn sich Menschen illegal Waffen beschaffen. Wir müssen unser geltendes Recht besser durchsetzen.»
Quelle: theplatform.net: Justizminister Buschmann (FDP): Wir brauchen keine schärferen Waffengesetze

Ja, die Amokläufer in den letzten Jahren haben gezeigt dass bereits einzelne Schützen sehr viele Menschen ermorden können. Die Fälle zeigen aber auch auf, dass alle diese Amokläufer letztlich irgendwie gestoppt wurden und es ihnen nicht gelang die Herrschaft in dem jeweiligen Land an sich zu reißen. Das ist in westlichen Ländern noch nicht mal organisierten Terrorgruppen, die z.T. schwerste Anschläge begingen, gelungen.

Gestoppt wurden sie aber leider immer erst, nachdem viele Menschen gestorben waren. Die Amokläufer gibt's ja nicht nur bei uns, sondern auch in vielen anderen Ländern, allen voran den USA. Dort sind Amokläufe ja fast schon ein Tagesthema.
Die Amokläufer mögen einen wie auch immer gearteten politischen Hintergrund haben, aber sieht man sich ihre Taten einmal an, dann haben sie eines gemeinsam: Es sind Wirrköpfe, deren politische Motivation im Grunde völlig bedeutungslos ist. Oder genauso beliebig wie ihre Opfer.
Der Attentäter von Halle will einen Amoklauf in einer Synagoge durchführen, und weil er dort an einer massiven Eichentür scheitert, erschießt er einfach drei Menschen in einer Dönerbude ... was ist denn daran noch politisch? Der Trottel will Menschen töten, und am Ende ist es ihm offenbar völlig egal, wen er erschießt. Da lauert ein Asylberwerber in Illerkirchberg bei Ulm zwei Mädchen auf, die er überhaupt nicht kennt, ersticht ein 14jähriges Mädchen und verletzt ein 13jähriges schwer. Ein religiöses oder politisches Motiv ist nicht erkennbar, jedenfalls nicht für die Polizei. Was ist denn der Clou bei so einer Tat?

Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Ob da nun echte Schusswaffen im Spiel waren oder nicht: Das ist nicht einmal wichtig. Der Attentäter in Halle verwendete eine selbst gebaute Schusswaffe, dem Asylbewerber aus Illerkirchberg reichte ein Messer. Aber schließlich kann man nicht auch noch Küchenmesser verbieten, und selbst wenn es die gäbe, fänden irgendwelche Psychopathen immer ihre Wege, dann nehmen sie schließlich ein Auto, war ja auch schon mehr als einmal der Fall.

Die Wirrköpfe verkraften die moderne Welt nicht, so möchte man meinen, irgend etwas läuft da gewaltig schief.
Wirrköpfe gab's schon immer, aber in den Zeiten vor dem Internet waren sie isoliert. Vielleicht hatten sie noch ein paar Brieffreundschaften zu anderen Wirrköpfen oder gaben eine Monatsschrift heraus, das war es dann aber auch schon.
Heutzutage organisieren sich die Wirrköpfe im Internet, stacheln sich gegenseitig an und puschen sich immer weiter hoch. Diese ganze Reichsbürger-Szene ist doch das beste Beispiel dafür: Wie kann man so einen Unsinn glauben, der überhaupt erst mit dem Internet entstand? Und der, wenn überhaupt noch jemand darauf eingeht, schon genauso lang widerlegt ist, wie dieser Murks existiert.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.096

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Es ist das Wesen der Medien unserer Tage, alles zu dramatisieren, keine Frage. Vielleicht deshalb, weil sie sonst aus dem ganzen Gebrüll überhaupt nicht mehr herausragen. Und irgendwelche Wichtigtuer und Selbstdarsteller, "Experten", bei denen oft nicht einmal klar wird, worin ihre Expertise denn besteht[...]
Die Gefahr für den Fortbestand der Demokratie wurde von der Regierung proklamiert, das ist ausnahmsweise nicht die Schuld der Medien. Und derzeit muß die Verschwörung der Prinzengarde als Vorwand herhalten, das Waffenrecht noch einmal sinnlos zu verschärfen.
 

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