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Ich denke also bin ich?

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Seeker schrieb:
>> MATRIX

>> SCHRÖDINGERS KATZE


Sind wir wirklich nur weil wir denken das wir sind?

Ja-haa :!:

Eben genau das ist der Punkt.

Auch wenn du an allem zweifeln kannst, aber aus individueller Sicht
muss ich sein, weil etwas da ist, was diese Gedanken denkt.

Das kann ja nichts und niemand anderes für mich tun.
Ihr alle könntet eine Illusion sein.

Auch wenn ich jetzt sagen würde,
daß du dir sicher sein kannst, das nur du existierst, ist das eigentlich auch unwahr,
da es sein kann, daß du aus meiner Sicht garnicht existierst.

Wenn du allerdings auch ein denkendes Wesen bist (worüber sich außer dir aber keiner sicher sein kann),
dann kannst du dir sicher sein, das es wirklich etwas von dir gibt.

Aus meiner Sicht könnte das aber auch gelogen sein.
 

zeskwetsch

Geheimer Meister
27. Dezember 2002
238
Gestreift schrieb:
@ Black-Jack-Me-

Zunächst mal stimme ich weitesgehend mit dem Überein, was Vodenburg dazu geschrieben hat. Der Satz "Es werde Licht!", den die Bombe aussprach, bevor sie explodierte, ist für mich ein Hinweis darauf, dass die vorhergehende Diskussion dazu führte, dass die Bombe dachte, sie ist Gott. Denn der hat das ja auch gesagt.
Vielleicht hat die Bombe ja nur einen schrägen Humor...

Für mich selber stellt sich die Sache so dar: Wenn man weiß dass es Sinnestäuschungen gibt, also Wahrnehmungsfehler (z. B. optische Täuschungen), wieso ist man dann so sicher, dass der Sinn für das eigene Dasein, korrekt ist.
Irgendein Ich gibt es ganz sicher. Sonst gäbe es ja niemanden, der die Ich-Illusion haben könnte.

Interessante Frage hierzu, die wohl kaum beantwortbar sein dürfte: Haben erfundene Figuren ein Ich-Bewusstsein?
 

Black-Jack-ME-

Geheimer Meister
3. Mai 2002
473
zeskwetsch schrieb:
Interessante Frage hierzu, die wohl kaum beantwortbar sein dürfte: Haben erfundene Figuren ein Ich-Bewusstsein?

Die Frage versteh ich nicht ganz.

Gut, wenn ich nun davon überzeugt bin, zu sein, da ich denke und zweifle, kann ich mich ja nun fragen, was IST noch?

Das alles IST, kann ich ja nich beweisen ;> Weder für mich, noch für jemand anderen. Ich kann höchstens sagen, und das auch nur für mich, das "mindestens" ein Lebewesen IST :)

naja, was sagt ihr dazu?
 

StephiKrycek

Geheimer Meister
26. Januar 2003
359
Günter Schwark

Cogito, ergo sum

Ein weiser alter Mann,

sprach einen jungen Löwen an:

"Du armer Wicht,

Du denkst ja nicht,

es Dich deshalb nicht geben kann!"

Der Löwe, dem solch Weisheit unbekannt,

riß auf sein Maul bis zu dem Rand.

Der Weise schließlich,

wie verdrießlich,

verschwand darin ,samt dem Verstand.

Die Quintessenz indessen,

das "Nichtsein" hat, oh wie vermessen,

am Ende schließlich,

wie verdrießlich,

das "Sein" schlicht aufgefressen!
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
Black-Jack-ME- schrieb:
zeskwetsch schrieb:
Interessante Frage hierzu, die wohl kaum beantwortbar sein dürfte: Haben erfundene Figuren ein Ich-Bewusstsein?

Die Frage versteh ich nicht ganz.

war wohl so gemeint ,.... "ob unnatürliche geschaffene wesen ein bewustsein haben?"

"erfunden" ist es ja nicht direkt , eher entdeckt und dann manipuliert....doch sind es biologische , gewachsene körper, die höchstwahrscheinlich auch ein bewustsein haben.
 

travis

Lehrling
6. April 2004
4
Ick würde mal sagen, Ihr alle beantowtet die Frage schon selbst, indem Ihr es aussprecht.
Ein Tier ist nicht in der Lage zu sagen: Ich denke also bin ich. Ob es innerlich, gedanklich, z.B. ein Primat, dazu in der Lage ist, dies zu denken, wissen wir machmal nicht ganz genau.
Aber das ICH BIN bezieht sich meines Erachtens einfach auf das totale Bewußtsein seiner selbst, seines Seins. Weiß ein Tier das es ist, oder ist es nur ein Gebilde von Reflexen. Wir haben durch unser Denken die Möglichkeit uns als sich selbst, einzig und allein sich selbst zu erkennen.
Sieht man schon daran, daß der Schimpanse mit als einziges Tier dazu in der Lage ist, sich im Spiegel zu erkennen!

Also, ich bin, wir alle sind, ich , Wir

Travis
 

SCHATTEN23

Geselle
29. April 2004
8
Die berühmte Aussage von Descartes ist kein Schwachsinn. Nach Jahrhunderten kirchlich bestimmter und geregelter Philosophie (Th. von Aquin etc.) war ein Paradigmenwechsel notwendig und zwar ohne kirchliche, theologische Grundpositionen. Daher der Minimalansatz eines "freien" Denkers auf den er sich selbst nach den maximalsten Zweifeln immer berufen: Das eigene Denken! Weniger gibt es nicht. Descartes hat da einen philosophischen "Anker" ausgeworfen aun dem alle neuzeitlichen Denker ihr gedankliches "Schiff" festmachen.
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Grass ist grün. Grass ist eine Pflanze. Polizeiwagen sind auch grün. Also sind Polizeiwagen Pflanzen. :wink:
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur, dass du denkst du denkst.

@ ontopic:

Da fällt mir ein, was mein Philosophie-Professor (übrigens Herausgeber der Werke von Johann Valentin Andrae, von dem "Die chymische Hochzeit des Christian Rosenkreutz" stammt, die wiederum neben der Fama Fraternitatis und der Confessio eines der zentralen Dokumente der Rosenkreuzer ist) letzte Woche über Descartes gesagt hat:

Während Aristoteles, Sokrates und andere Philosophen der Antike von dem Gedanken angetrieben wurden, heraus zu bekommen, wieviel ihr Geist erfassen könne, war Descartes Haupt-Motivation die Angst davor, dass sein Geist nicht ausreichend sein könnte, um alles relevante zu erfassen.

Leibniz schrieb: "Bis hierher haben wir nur als einfache Physiker geredet: nun ist es Zeit, sich zur Metaphysik zu erheben, indem wir uns des gewaltigen, wenngleich gemeinhin wenig angewandten Prinzips bedienen, wonach nichts ohne zureichenden Grund geschieht, d. h. nichts sich ereignet, ohne dass es dem, der die Dinge hinlänglich kennte, möglich wäre, einen Grund anzugeben, der genügte, um zu bestimmen, warum es so ist und nicht anders. Ist dieses Prinzip einmal angenommen, so wird die erste Frage, die man mit Recht stellen darf, die sein: Warum es eher Etwas als Nichts gibt. Denn das Nichts ist doch einfacher und leichter als das Etwas. Nimmt man weiterhin an, dass Dinge existieren mussten, so muss man Rechenschaft davon ablegen können, warum sie so und nicht anders existieren müssen.?

Und dan man (wie man inzwischen dank Heisenberg weiß) nicht immer alle relevante Information in Bezug auf alles (in Heisenbergs Falle ein kleines atomares Teilchen) abgeben kann, scheint Descartes Angst - die gleichsam Motivation nahezu aller modernen Philosophen ist, oder sie zumindest maßgeblich mit beeinflusst haben wird - durchaus berechtigt gewesen sein.
 

Dunja

Geselle
18. März 2004
45
Cogito ergo sum.....Ich denke, also bin ich. Das bedeutet, dass ich den Beweis für meine Existenz habe, alleine weil ich rational denken kann. Ich habe mich gefragt, was mit den Lebenwesen ist, die nicht rational denken können? Ist das alleinige "Denken" schon Beweis für die Existenz der Menschheit?...Was aber ist mit den Menschen, die nicht "denken" können? Solche, die geistig behindert sind. Weiß ich, ob sie denken können? Und, wenn sie es nicht können....sind sie dann vom "Menschsein" ausgeschlossen? Wo beginnt die Existenz überhaupt? Ist der Fötus im Bauch der Mutter auch schon ein Lebenwesen...obwohl er (wahrscheinlich) nicht denken kann? Wer gibt der Menschheit das Recht, über solche Dinge zu urteilen?
Als ich mich mit jemandem über dieses Thema unterhielt, sagte er mir, dass der Satz"Ich denke, also bin ich", falsch sei. Es müsste heißen "Ich fühle, also bin ich."
Hört sich gut an....Ist das auch so?
Was meint Ihr?
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Ich denke, dass du leider etwas falsch liegst. :wink:

"Fühlen" ist sehr allgemein. Fühlt ein Stein die Schwingungen eines Erdbebens, wenn er eine Geröll-Lawine auslöst oder fühlen nur Tiere? Der Stein reagiert schliesslich mit seinen Mitteln (Lage-Energie wird in kinetische Energie mittels der Methode Schwerkraft umgewandelt) ja auch auf äußere Einflüsse. Was ist mit Pflanzen, fühlen die?

Und noch etwas ganz anderes. Du schriebst: "Ich fühle, also bin ich."

Weiß ein Wellensittich, was ein ich ist? Ich denke nicht. Ich denke eher, dass die Wahrnehmungsreflexionen bei Tieren als Mantren formuliert sind - nicht wie Sätze in deutscher Sprache, die eine enorm komplexe komplexe Grammatik voraus setzen. Die semantische Verarbeitung der Sinneseindrücke eines Vogels lässt sich wohl am besten so auf die deutsche, menschliche Sprache übertragen:

Vogel: "Fühl, fühl, fühl, fühl, fühl, fühl..."

Der kognitive Apparat des Vogels hat keinen Platz für ein "ich", zumindest nicht für das "ich", von dem du mir zu sprechen scheinst. :wink:
 

SCHATTEN23

Geselle
29. April 2004
8
Ein Gefühl das wir haben mögen, bezieht sich auf etwas ausserhalb unseres Körpers, ausserhalb unseres Bewusstseins und wird durch äussere Umstände verursacht oder ausgelöst, kann uns also täuschen. Die Tatsache, daß wir denken, kann uns nicht täuschen, weil wir in uns denken. Daher ist das Denken nicht zu bezweifeln und Beweis unserer eigenen Existenz, alles andere ist streng genommen zu bezweifeln.

SCHATTEN23
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Der Satz der hier zur Defintion und Klärung steht fasst a l l e s menschliche "Fühlen" und "Denken" ein; ebenso den "Glauben". Eben alles was mit der Existenz des Menschen zu tun hat.

Der Mensch ist, wenn er fühlt - und meint zu sein wenn er denkt!

Ich erdreiste mich zu sagen das ein Mensch der diesen Satz komplett definieren kann ohne das ein anderer Mensch Widerspruch einlegen kann und wird; dieser "Gott" ersetzen wird.


mfg Don
 

Kennedy

Großmeister
4. April 2004
58
Die Definition die Don geliefert hat gefällt mir ausgezeichnet.
Dieser Satz ist vielleicht der komplexeste Satz den es gibt.

Wirklich einfach traumhaft begründet. Ich schließe mich an.

~mfg~

JFK
 

Godot

Geheimer Meister
30. Juli 2003
232
Buchtip: Descartes Irrtum, von Damasio
ich besuch gerad ein Proseminar über diese Thematik....
es sollte heißen: ich fühle, also bin ich

Emotionen stehen der Rationalität nicht im Wege, im Gegenteil, nur mit Emotionalität und kognitiven Prozessen gemeinsam kann man eigentlich rational sein...
 

Dunja

Geselle
18. März 2004
45
Don schrieb:
Der Satz der hier zur Defintion und Klärung steht fasst a l l e s menschliche "Fühlen" und "Denken" ein; ebenso den "Glauben". Eben alles was mit der Existenz des Menschen zu tun hat.

Der Mensch ist, wenn er fühlt - und meint zu sein wenn er denkt!

Ich erdreiste mich zu sagen das ein Mensch der diesen Satz komplett definieren kann ohne das ein anderer Mensch Widerspruch einlegen kann und wird; dieser "Gott" ersetzen wird.


Niemand kann Gott ersetzen...!
 

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