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Ins Militär gehen oder nicht?

Aleister

Großmeister
28. April 2004
54
Guten Aaabend!
So langsam rückt die Zeit näher, die Rekrutenschule (Schweiz) kommt auf mich zu. Nun befinde ich mich etwas in einem Dilemma, ob ich es tun soll, oder mich lieber für den friedlichen Zivildienst entscheiden soll.
Auch in meinem Freundeskreis ist man gespaltener Meinung, was das anbelangt:
Viele sagen, es sei verwerflich, das Töten von Menschen zu unterstützen. Doch tue ich das wirklich, indem ich die Rekrutenschule besuche? Der Umgang mit Waffen wird mir zwar eindeutig gelehrt, das stimmt. Doch schlussendlich entscheide immer noch ich, was ich mit meinem Können anstelle. Andererseits bin ich ja auch für den Frieden und könnte mit dem Gang zum Zivildienst (ich weiss nicht, wie man das in Deutschland nennt... man arbeitet in Altersheimen, Naturschutzanlagen & Co, anstatt ins Militär zu gehen) den Protest gegen das Militär verstärken.
Körperlich würde mir die RS wohl gut tun, ein weiterer Aspekt, es zu tun!

Mich interessieren eure Meinungen und Erfahrungen!
Danggeschön;)
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
letztendlich ist es sowieso deine entscheidung. doch ich kann dir eins sagen. halt dir nicht vor augen das du wenns drauf an kommt andere menschen toeten muss, sondern eher das du das leben vieler menschen schuetzen kannst. :wink:
 

BesenWesen

Geheimer Meister
18. September 2004
119
ja, man kennt das hier in deutschland auch - also den zivildienst.

und ich finde, zivildienst ist ohne zweifel eine gute sache. ich würde, wenn es nochmal zur debatte stünde, auch zivildienst machen, denke ich.

letztenendes war ich aber dann beim bund und das war auch ne erfahrung für sich. man lernt da ja nicht nur sachen, wie schiessen und andere gewaltverherrlichenden dinge, sondern auch
(selbst)disziplin, kameradschaft, ordnung und was sich sonst jede schwiegermutti wünscht. :roll:
andererseits hab ich auch extreme probleme damit, wenn ich mich von irgendwelchen knallern anschreien lassen muss, die mir dann auch noch was befehlen können...

ich finde - je nach dem, wie man´s sieht, kann man eigentlich aus beidem eine menge über sich, und für sich selbst lernen.


naja, jedem das seine, oder suum cuique - wie der feldjäger sagt... :wink:


der besen
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Als Ex-Zivi und kleiner Schweizkenner (aber nur ganz kleiner...) kann ich sagen das die Chancen für jemanden NACH dem schweizer Militär bedeutend besser stehen um einen GUTEN JOB zu bekommen....... .

Zukunft geht vor Spaßgesellschaft - daher meine Empfehlung; so ich die äußern darf - gehe in die RS.

mfg Don
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Spaßgesellschaft :?:


:gruebel:


Warst du etwa einer dieser Hausmeister- und Computer- Zivis, die ihre schwer arbeitenden Kollegen auf Station, denen schon nach zwei Wochen so ziemlich alles zugemutet wird, dann beim gemütlichen Vorbeischlurfen fragen, ob der Tag auch schön gediegen ist?



:lol:



(edit)
wobei man vielleicht noch anmerken sollte, dass der Humor in vielen Krankenhäusern schon eine sehr feine Sache ist :twisted:
Aber mit der Spassgesellschaft würde ich ihn nicht unbedingt in Verbindung bringen ;)


(edit2)
so viele verschiedene smileys in den paar zeilen... das muss mein Rekord sein :king:
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
Ich war mit Zivis in der Zivildienstschule, die Autisten betreut haben, in Seniorenheimen alte Herren gewickelt und ich hatte in der Psychatrie auch nicht nur leichte Tage. Also wenn das die sog. Spaßgesellschaft sein soll, weiß ich nicht warum die die den Ernst des Lebens beim Bund erdahren meist nur Saufegeschichten auf Lager haben oder in Zeltlagern rumturnen.

Was der Wehrdienst für die Zukunft bringen soll, verstehe ich auch nicht, sogar Peter Struck hält nur noch aus ideologischen Gründen am Wehrdienst fest, weiß aber auch, dass beim heutigen High-Teck Krieg lasch ausgebildete Soldatinnen nicht sehr viel bringen.

Beim heutigen Stand des Gesundheitssystem macht man sich glaube nützlicher, wenn man den überarbeiteten und unterbezahlten Pflegepersonal zur Hand geht und auch für einen selbst ist es keine schlechte Erfahrung zu sehen wie schlecht es manchem Menschen geht.

Sich der Gesellschaft unterordnen und nur deswegen den Dienst an der Waffe zu leisten finde ich schon sehr opportunistisch.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Da kann ich als Schweizer wohl am besten helfen :wink:

Meine Meinung: Tu was Du willst. Natrlich musst Du das selber herausfinden. Ich für meinen Teil werde die RS machen, als Radschützenpanzerfahrer. Nun, die Armee, besonders unsere neue Armee, ausgerichtet auf NATO und Auslandeinsätze usw, behagt mir zwar nicht, aber ich werde die RS besuchen, weil ich Sport mag, weil ich Kameradschaft erleben will, weil ich an meine physischen Grenzen kommen will und auch an meine psychischen. Weil ich gerne draussen bin. Ausserdem geht der Zivildienst länger. Wenn Du da an einen guten Platz kommst, ist es möglich, die gleichen Dinge wie ich oben mir von unserer Armee wünsche, zu erleben. Nur kannst Du afaik da nicht auswählen wohin.

Als Befürworter einer Armee, aber als Gegner von Krieg, ich habe trotzdem keine Probleme, in die Armee zu gehen. Imo ghört die RS einfach zum Leben dazu, und ausserdem, wer Frieden will, der rüste zum Krieg.


Also, mach was dir passt, was dich am meischte gluschtet und lass di eifach nid vo öperem zu öpis überrede wod nid sicher bisch dass wosch. Chasch ja au uf UT mache, muesch denn eifach zemli vell Gäld zahle.

Grüess
General
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
Hmmm, schwierige Entscheidung. Ich konnte es mir damals gar nicht aussuchen. Den Nerv, zu verweigern, hatte ich nicht, dazu war ich mental viel zu schwach.

Um dir einen Rat zu geben, kenne ich dich zu wenig. Hier aber ein kleiner Erfahrungsbericht:
Man wird dir gehorsam einbleuen, dir das Töten...ääääh...Verteidigen beibringen und dich Körperlich und Psychisch an deine Grenzen treiben. Du wirst, vieles lernen können, zB. welche Waffen welchen Schaden anrichten oder wie man sich dem Wetter entsprechend kleidet. Die Kameradschaft ist im normalfall meistens gut, nur leider irgendwie "erzwungen". Du wirst zu wenig schlaf haben, dich im Dreck wälzen, frieren, schwitzen, stinken und du wirst lernen, dich zu unterwerfen und die bescheuertsten Befehle zu aktzeptieren. Vieles was du tun wirst, ist oftmals lebensgefährlich, aber im Normalfall wird dir nichts schlimmes passieren.
Du wirst Zeuge sein, wie einige deiner Kameraden ausrasten, andere im Knast landen oder sich schwer verletzten. Privatsphäre und Individualität werden Fremdwörter sein.
Wenn du deine Sache richtig gut machst, darfst (musst!) du sogar noch ein bisschen länger dort bleiben. (+- 200 - 1000 Tage) Du wirst die Tage zählen, bis du wieder nach Hause darfst und es wird Phasen geben, in denen du nicht mehr weisst, wie du das ganze durchstehen sollst.
Du wirst mit scharfer Munition über die Köpfe deiner Kameraden schiessen, Handgranaten werfen, Panzerabwehrraketen verschiessen und bei minus 20 Grad mitten in der Nach völlig übermüdet Wache schieben und dir den Arsch abfrieren. Du wirst kilometerlange Märsche machen und Blasen so gross wie Tennisbälle bekommen. In deiner spärlichen Freizeit wirst du schlafen oder mit den Anderen saufen bis zum umfallen und dabei die grösste scheisse labern, die du dir vorstellen kannst.

Ob du das jetzt positiv oder negativ deuten möchtest, bleibt dir überlassen. Das alles muss nicht zwingend passieren, kann aber !
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
General schrieb:
Mein, Gott, bei welcher Truppe warst denn Du? :wink:

Ich rate mal: Füsilier.

Kein Mensch, kein Tier, ein Füsilier...genau ! :lol:

Die Grundausbildung war zu meiner Zeit aber überall ungefähr gleich...

PS: Viel Spass beim reinigen des Radschützenpanzers... :wink:
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Weisst Du was das "tragische" ist. Ich bin eigentlich auch Füsl. Ich fahr mit dem RadSchüPa die Füsiliere ins Kampfgebiet und unterstütz sie mit dem BordMG. Nunja, ich werde wohl die schöne Grundausbildung des Füsiliers geniessen können. Soweit ich weiss, ist sie immernoch in etwa gleich. Als Fahrer hast Du aber gewisse Privilegien wie genug Schlaf, usw.

Und wenn die anderen in den Ausgang gehen, putz ich mit der Zahbürste dem Panzer :p :wink:

Ich berichte dann, im Sommer ists soweit. :wink:
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469
Don schrieb:
Als Ex-Zivi und kleiner Schweizkenner (aber nur ganz kleiner...) kann ich sagen das die Chancen für jemanden NACH dem schweizer Militär bedeutend besser stehen um einen GUTEN JOB zu bekommen....... .

Zukunft geht vor Spaßgesellschaft - daher meine Empfehlung; so ich die äußern darf - gehe in die RS.

mfg Don

ähhhm Don, tut mir leid aber du kommst wohl 20-30 Jährchen zu spät, ich weiss von keinem, das jemand einen job nicht bekommen hat weil er Zivi gemacht hat. Normalerweise sind die Firmen froh wenn du nichts hohes im Militär bist, aus dem einfachen Grund da du dann sehr viel Zeit im Militär verbringen würdest und die Firma dir das auch noch zahlen muss.

also locker einen auf Untauglich machen :twisted:
 

BesenWesen

Geheimer Meister
18. September 2004
119
hmm... vielleicht schaffst du es ja in die schweizer garde - dann könnten wir den vatikan infiltrieren... :twisted:


der besen
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
ich habe gestern mein zweites verweigerungsschreiben abgeschickt, mein erstes wude abgelehnt.. :evil:

ich habe eigentlich kein problem mit waffen oder der kriegsausbildung, aber irgendwie denke ich mir halt, wieso soll ich drei monate grundausbildung irgendwo verbringen, wenn ich mit meinen ex-mitschülern, die auch alle zivi machen, nochmal 9 monate schonfrist bis zu meiner vorraussichtlich nicht studentischen laufbahn haben kann..

gemütlich älteren leuten das essern bringen, dann zum arzt fahren, usw..

also keine schwere aufgabe, ich denke das wird nochmal lustig.. :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
unter schwere aufgaben habe ich die pflege und dinge wie das waschen von patienten verstanden, was ich unbedingt vermeiden wollte..

ich würde auch gerne ins stadtgartenamt, und dort ist die arbeit sicher nicht gerade leicht..
 

Paradewohlstandskind

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. April 2002
1.014
_Dark_ schrieb:
unter schwere aufgaben habe ich die pflege und dinge wie das waschen von patienten verstanden, was ich unbedingt vermeiden wollte..

ich würde auch gerne ins stadtgartenamt, und dort ist die arbeit sicher nicht gerade leicht..

In Deutschland muss man sich seine Zivildienststelle selbst aussuchen. Ich empfehle Dir die Psychatrie. Diese Menschen sind körperlich gesund und müssen weder gewaschen noch sonstwie körperlich gepflegt werden und trotzdem nimmst Du für´s Leben mehr mit, als beim Laub zusammenrechen. Der Zivildienst ist zum einen eine harte Erfahrung für´s Leben und zum anderen eine geile Zeit mit den Zivi-Kollegen. Wir zumindest haben´s ordentlich krachen lassen. :wink:

Alas Zivi kannst Du auch jederzeit Arbeiten verweigern, ohne dass Dir Sanktionen drohen. "Vollkontaktzivi" wird man nur auf eigenes Verlangen und in solchen Stellen nehmen sie sowieso nicht jeden, da man dort ja eine Menge falsch machen kann. Also keine Angst, denn am Schluß bleibt immer noch das Argument: "Dann feuert mich halt."
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Ja, früher,als wir noch in der Wehrmacht waren, da sind wir zu Fuß nach Russland gelaufen und hatten noch 80 Kilogramm Marschgepäck. Ausserdem war von September bis April geschlossene Schneedecke von sieben Metern fuffzisch. Jaja, so war das führer, als alles noch besser war. Als die Gummistiefel noch aus Holz waren....


Ne im Ernst: Ich denk, dass ein bisschen Disziplin und Leibesübungen noch niemandem geschadet haben. Leider gehen aber die Leut, die beim Bund gut aufghoben wären, lieber verweigern und verkaufen in Discos Drogen und trinken schon mittags Öttinger Pils. (kein Vorurteil!)

Ausserdem finde ich, dass Armeen heute noch sinnvoll sind. An dieser Stelle möchte ich Bismarck zitieren: "Wir müssen so situiert sein, dass die Schwerter sich gegenseitig in der Scheide halten. "

Also: Kein Schwert, keine Möglichkeit, den Frieden zu sichern.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Kein Schwert, keine Möglichkeit, den Frieden zu sichern.

kein schwert, kein krieg, keine not den frieden zu sichern.


Ich denk, dass ein bisschen Disziplin und Leibesübungen noch niemandem geschadet haben.

mag sein. anderen zu helfen auch nicht.


dark:
unter schwere aufgaben habe ich die pflege und dinge wie das waschen von patienten verstanden, was ich unbedingt vermeiden wollte..

ne schule ist ein prima zivi-platz. ich war selbst an ner grundschule für körperbehinderte kinder. hat viel spaß gemacht und ich sags nur ganz leise: schulferien!

wie viel tage urlaub hattet ihr andern noch mal?

:lol:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
im moment siehts wohl so aus, dass ich in einer ambulanten krankenpflegestation unterkommen, wo ich die leute hole, heimfahre, die einkäufe besorge, autos wasche, usw...

dass man, wenn man für ältere damen das schwere limo bringt, mit trinkgeld rechnen kann, ist für mich natürlich kein argument... :wink:
 

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