AW: Ist Wissenschaft nicht auch nur eine Religion?
@Thomas
Natürlich gibt es auch Irrtümer in der Wissenschaft und natürlich gibt es auch Bereiche in denen lange Zeit einfach auf der Basis von Annahmen und Vermutung gearbeitet werden. Natürlich gibt es auch immer wieder Leute welche die wissenschaftliche Methode nicht richtig verstehen oder falsch anwenden und somit der Wissenschaft einen schlechten Namen geben.
Aber der oben angeführte Unterschied zwischen Religion/Glauben und wissenschaftlichen Vorgehen bleibt dennoch bestehen - auch wenn dich Dunkle Materie nicht überzeugt.
Mal angenommen die Leute, welche meinten mehr als 40km/h dürften Lokomotiven nicht fahren da der Mensch dass nicht aushält, sind zu ihrer Meinung mittels korrekter wissenschaftlicher Methode gekommen (ich bezweifle dass es so war, aber egal), dann war dies kein Glaube, sondern eine Meinung auf Basis von empirischen Erfahrungen und Experimenten die anderen auch nachvollziehen hätten können und logischen Schlüssen. Dass dann Messungen etwas anderes zeigten, zeigt nur auf dass entweder die Schlüsse falsch waren oder die Experimente mangelhaft. Es zeigt nicht, dass die Meinung ein Glaube gleich einer Religion gewesen ist.
Freilich war es vermutlich eher so, dass derartige Meinung nicht aus korrekter wissenschaftlicher Methode entsprangen sondern aus einem Mix von falsch verstandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Angst vor dem Neuen.
Deine Urgrosseltern haben warum die angeführte Behauptung für Blasphemie gehalten? Weil sie es glaubten. Es gab keine Experimente die jemand hätte nachvollziehen können um selbst zu sehen ob Gott sich aufregt, wenn jemand behauptet Islam und Christentum verehrten den gleichen Gott.
Die ideale wissenschaftliche Methode ist frei von Glaube. Anders herum ist die ideale Religion frei von der Notwendigkeit eines Beweises und purer Glaube.
Im übrigen hat der Professor Harald Lesch mal sinngemäß gesagt: "Es kann ja sein dass die Modelle der modernen Physik falsch sind, nur sind sie dann verdammt gut falsch."
Begründung: Auf Basis dieser Theorie bauen wir Atomkraftwerke, fliegen zum Mond, haben unglaubliche Kommunikationstechnologien und medizinischen Technologien. Mag also sein dass die Theorien über Atome falsch sind, aber immerhin verstehen wir deren Verhalten gut genug um sie in einer Vielzahl von Weisen zu manipulieren. Jede neue wissenschaftliche Theorie müsste mindestens dieselben Technologien ermöglichen.
Wie sieht es denn bei der Religion aus? Die kommen und gehen und jeder behauptet was anderes wäre falsch oder richtig und alle Sichtweisen sind so gut wie die andere. Hat nun der Christengott die Welt erschaffen oder ist sie doch aus den Körperteilen des Urriesen Ymir gebaut wurden? Ist Homosexualität nun eine Sünde oder nicht? Die religiösen Antworten dazu sind völlig beliebig und können sogar von jedem individuell festgelegt werden.
Ob ich also für das Küssen eines anderes Mannes nach dem Tod in die Hölle komme kann ich mir selbst aussuchen, ich kann mir aber nicht aussuchen dass bei der Spaltung von Atomkernen Energie frei wird. Wer da noch meint Wissenschaft und Religion wären sich auch nur ähnlich, der hat überhaupt nichts begriffen.
Und nein, dass ist kein Werturteil über Religionen. Religionen haben durchaus ihre Berechtigung, in sozialer, moralischer und psychologischer Hinsicht. Ob ich meinen Nächsten helfe oder im Stich lasse, dabei können mir religiöse Ideen helfen. Aber beim Feuermachen hilft mir kein Gott.
@Thomas
Natürlich gibt es auch Irrtümer in der Wissenschaft und natürlich gibt es auch Bereiche in denen lange Zeit einfach auf der Basis von Annahmen und Vermutung gearbeitet werden. Natürlich gibt es auch immer wieder Leute welche die wissenschaftliche Methode nicht richtig verstehen oder falsch anwenden und somit der Wissenschaft einen schlechten Namen geben.
Aber der oben angeführte Unterschied zwischen Religion/Glauben und wissenschaftlichen Vorgehen bleibt dennoch bestehen - auch wenn dich Dunkle Materie nicht überzeugt.
Mal angenommen die Leute, welche meinten mehr als 40km/h dürften Lokomotiven nicht fahren da der Mensch dass nicht aushält, sind zu ihrer Meinung mittels korrekter wissenschaftlicher Methode gekommen (ich bezweifle dass es so war, aber egal), dann war dies kein Glaube, sondern eine Meinung auf Basis von empirischen Erfahrungen und Experimenten die anderen auch nachvollziehen hätten können und logischen Schlüssen. Dass dann Messungen etwas anderes zeigten, zeigt nur auf dass entweder die Schlüsse falsch waren oder die Experimente mangelhaft. Es zeigt nicht, dass die Meinung ein Glaube gleich einer Religion gewesen ist.
Freilich war es vermutlich eher so, dass derartige Meinung nicht aus korrekter wissenschaftlicher Methode entsprangen sondern aus einem Mix von falsch verstandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Angst vor dem Neuen.
Deine Urgrosseltern haben warum die angeführte Behauptung für Blasphemie gehalten? Weil sie es glaubten. Es gab keine Experimente die jemand hätte nachvollziehen können um selbst zu sehen ob Gott sich aufregt, wenn jemand behauptet Islam und Christentum verehrten den gleichen Gott.
Die ideale wissenschaftliche Methode ist frei von Glaube. Anders herum ist die ideale Religion frei von der Notwendigkeit eines Beweises und purer Glaube.
Im übrigen hat der Professor Harald Lesch mal sinngemäß gesagt: "Es kann ja sein dass die Modelle der modernen Physik falsch sind, nur sind sie dann verdammt gut falsch."
Begründung: Auf Basis dieser Theorie bauen wir Atomkraftwerke, fliegen zum Mond, haben unglaubliche Kommunikationstechnologien und medizinischen Technologien. Mag also sein dass die Theorien über Atome falsch sind, aber immerhin verstehen wir deren Verhalten gut genug um sie in einer Vielzahl von Weisen zu manipulieren. Jede neue wissenschaftliche Theorie müsste mindestens dieselben Technologien ermöglichen.
Wie sieht es denn bei der Religion aus? Die kommen und gehen und jeder behauptet was anderes wäre falsch oder richtig und alle Sichtweisen sind so gut wie die andere. Hat nun der Christengott die Welt erschaffen oder ist sie doch aus den Körperteilen des Urriesen Ymir gebaut wurden? Ist Homosexualität nun eine Sünde oder nicht? Die religiösen Antworten dazu sind völlig beliebig und können sogar von jedem individuell festgelegt werden.
Ob ich also für das Küssen eines anderes Mannes nach dem Tod in die Hölle komme kann ich mir selbst aussuchen, ich kann mir aber nicht aussuchen dass bei der Spaltung von Atomkernen Energie frei wird. Wer da noch meint Wissenschaft und Religion wären sich auch nur ähnlich, der hat überhaupt nichts begriffen.
Und nein, dass ist kein Werturteil über Religionen. Religionen haben durchaus ihre Berechtigung, in sozialer, moralischer und psychologischer Hinsicht. Ob ich meinen Nächsten helfe oder im Stich lasse, dabei können mir religiöse Ideen helfen. Aber beim Feuermachen hilft mir kein Gott.
Zuletzt bearbeitet: