Bundeskanzler
Auserwählter Meister der Neun
- 11. April 2002
- 991
Es geht hier um eine Petition, die schon seit Monaten an amerikansichen Unis kreist. Scheinbar ist die jüdische Lobby jetzt wohl augewacht und beginnt nun damit, Menschen zu diskreditieren, die aus Israels Politik gegenüber den Palästinensern Konsequenzen ziehen wollen.
Harvard-Präsident und Ex-Finanzminister Larry Summers
[...]Die Petition, so Summers, sei auch ein Zeichen für einen immer stärker um sich greifenden Antisemitismus. Und der sei inzwischen nicht mehr die Domäne einiger ungebildeter Rechtpopulisten, sondern finde zunehmend auch "in progressiven intellektuellen Kreisen Unterstützung". Die jüngste Petition ist dafür in Summers Augen ein Paradebeispiel.
Juden streiten mit Juden über Antisemitismus
Problematisch an Summers Antisemitismus-Vorwurf: Gut 30 Prozent der Unterzeichner am MIT und in Harvard sind - wie Summers selbst - jüdischer Herkunft oder israelisch-stämmige Amerikaner. Hugh Gusterson, Associate Professor für Anthropologie am MIT und Sprecher der Gruppe, nennt Summers Rede deshalb "völlig lächerlich". Wie sein Mitstreiter John Assad von der Harvard Medical School wertet er den Antisemitismus-Vorwurf aber zugleich als "eine Art von Verleumdung und Zensur, mit der Summers die Kritiker der Sharon-Regierung zum Schweigen bringen will". [...]
Quelle: Antisemitismus-Streit schlägt hohe Wellen
Harvard-Präsident und Ex-Finanzminister Larry Summers