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Japan fällt in den Nationalismus

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@chaz

chaz schrieb:
Für mich ist und bleibt dieser Teil der Geschichte Deutschlands lächerlich klein und wenn es danach ginge was wofür alles missbraucht worden ist sollten wir Menschen uns am besten bis ans ende unserer aller Tage in schwarzen, sehr sehr schwarzen Kammern verstecken und da auch nie wieder rauskommen.
das ist so absolut nicht richtig
ich denke dass diese epoche, wenn man es so bezeichnen will, symptomatisch und kennzeichnend für die gesamte geschichte deutschlands ist.
das wird dir jeder ernstzunehmende historiker bestätigen.
das dritte reich hat uns deutschen gezeigt, dass wir hier auch wieder irgendwelchen abstrusen ideen hinterhergehangen sind, anstatt uns an den tatsächlichen fakten zu orientieren.
alleine wenn witzfiguren wie hitler an die macht kommen und sich da auch können , dann zeugt das schon von einer gewissen realitätsentfremdung des volkes.
wenn man sich zum beispiel die engländer anschaut, die genauso schlimm von der wirtschaftskrise erwischt worden sind, dann wird man schon feststellen, dass es da keine faschistischen tendenzen gab, oder dass diese zumindest absolut unwichtig blieben.
wir müssen versuchen, diese entfremdung von der realität, die ein englische historiker mal als die
deutsche krankheit bezeichnet hat, ein für alle mal loszuwerden.
das gilt auch für heute, wo politiker wie schröder, stoiber oder fischer im moment, und leute wie kohl bis vor kurzem eine einzige katastrophale politik betrieben haben, die fernab von jedem realitätsbewusstsein steht.
und ich denke, diese bewusste wahrnehmung der realität fängt bei dingen, wie dem nichtsingen der ersten beiden strophen an.
natürlich, sie wurden aus dem kontext gerissen, aber nichts desto trotz sind sie aus heutiger sicht auch aus der ursprünglichen sichtweise gesehen, absolut unpassend und nicht gerade das was man politisck korrekt nennen darf.
also: nicht singen, und zwar bewusst nicht
wir müssen endlich einen sinn für die realität entwickeln, und dabei kann und muss uns eine vernünftige vergangenheitsbewältigung helfen.
 

Zottelfritz

Geheimer Meister
27. November 2002
430
@ChaZ
Warum um Gottes Willen muss man denn dann mit einer so nachdrücklichen Sturheit darauf beharren, die ersten beiden Strophen des Deutschland-Liedes, denen nunmal unbestritten eine Anrüchigkeit anhaftet, singen zu wollen? Was ist denn so toll daran? Ein Wunderwerk der Musikalität sind sie ja wohl kaum, genausowenig wie ein lyrischer Meilenstein. Sie sind nichts weiter als ein angestaubtes Fragment der Geschichte, dazu noch mit fragwürdigem Assoziationspotential. Wenn wir sie einfach in der Mottenkiste lassen, hat keiner Stress. Aber nein, mann muss ja unbedingt darauf beharren, gell? Meine Vermutung ist, dass da oft mehr dahinter steckt als vorgegeben wird. Aber lass uns die Diskussion nicht ausweiten, der Thread soll ja einem anderen Thema dienen...

@_Dark_
8O Manchmal bin ich sprachlos wie sehr wir doch manchmal trotz der meist grundsätzlich unterschiedlichen Überzeugungen einer Meinung sein können.
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
wenn man sich zum beispiel die engländer anschaut, die genauso schlimm von der wirtschaftskrise erwischt worden sind, dann wird man schon feststellen, dass es da keine faschistischen tendenzen gab, oder dass diese zumindest absolut unwichtig blieben.
wir müssen versuchen, diese entfremdung von der realität, die ein englische historiker mal als die
deutsche krankheit bezeichnet hat, ein für alle mal loszuwerden.
das gilt auch für heute, wo politiker wie schröder, stoiber oder fischer im moment, und leute wie kohl bis vor kurzem eine einzige katastrophale politik betrieben haben, die fernab von jedem realitätsbewusstsein steht.

In England gab es sehr wohl faschistische Tendenzen. Die Tendenzen in Deutschland waren so radikal, da sich weite Teile der Bevölkerung gedemütigt fühlten (nach dem Frieden von Versaille) und die Lage in Deutschland aufgrund der immensen Reparationszahlungen deutlich schlimmer war als in Frankreich oder Enlgand. Zu dieser Zeit kamen in vielen europäischen Staaten faschistische, marxistische oder kommunistische Regime an die Macht. Realitätsferne ist eine Ansichtssache, doch heute wie damals sind sie durchaus in Deutschland zu beobachten, aber als deutsche Krankheit würde ich das nicht bezeichnen!
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
_Dark_ schrieb:
wenn man sich zum beispiel die engländer anschaut, die genauso schlimm von der wirtschaftskrise erwischt worden sind, dann wird man schon feststellen, dass es da keine faschistischen tendenzen gab, oder dass diese zumindest absolut unwichtig blieben.

da möchte ich jetzt jedoch mal einwefen, dass zu den bedauerlichen realitäten der fraglichen zeit zählt, dass fast weltweit faschistische ideen lustige urständ feierten ... tatsächlich gab es in england, belgien, holland, frankreich, italien, spanien, in den usa menschen, die sehr wohl faschistisches gedankengut hatten..... nationalsozialismus war kein isoliertes deutsches phänomen.. das wird heutzutage nicht ganz so gern herausgekehrt, aber es war wohl so, dass z.b. gerade in den niederlanden, in belgien, in frankreich. ungarn, rumnänien etc. die deutschen sehr willige helfer fanden, die von dem nationalsozialismus und dem rassismus fasziniert und überzeugt waren...

die deutschen nazis wurden eine gewisse zeitlang sogar bewundert vom rest der welt wegen ihrer fortschrittlichkeit... nur wurde der mehrheit wohl recht bald klar, dass das nicht so toll ist, wie es erst ausgesehen hat.. als der krieg sich immer weiter ausdehnte konnten wohl die großen faschistischen bewegungen nicht mehr so viel zulauf ernten...

auch in japan gab es damals eben sehr starke nationalistische kräfte, die sich durchsetzen konnten....
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
ich bin jetzt einfach mal so frei, und mach auch mal strg+v

:wink:

shoa.de schrieb:
Frankreich
Wie in anderen europäischen Ländern gab es auch in Frankreich eine Reihe von nationalistischen und teilweise antisemitisch ausgerichteten Gruppen. Die bedeutendste dieser Gruppen, die in den 20er Jahren eine gewisse Bedeutung erlangte, war die "Action francaise" unter ihrem Führer Charles Maurras. Aus dieser Bewegung spaltete sich unter Georges Valois die Bewegung "Le Faisceau" ab, die offen einen nationalen Sozialismus propagierte und dem italienischen Vorbild nacheiferte. Ähnliche kleinere Gruppen entstanden ebenfalls, die sich teilweise - mit mäßigem Erfolg - zur Wahl stellten. Alle Gruppen waren mehr oder weniger antisemitisch. Versuche zur Machtübernahme gab es nicht, auch konnten die französischen Faschisten das politische System nicht erschüttern. Mit der Besetzung Frankreichs durch das nationalsozialistische Deutschland mußte die faschistische Bewegung automatisch in einen inneren Widerspruch geraten: die mehr oder weniger ausgeprägte Vorbildwirkung der faschistischen Regime Italien und Deutschland vertrug sich schlecht mit dem propagierten französischen Nationalismus.

shoa.de schrieb:
Großbritannien
1932 gründete Oswald Mosley - ein ehemaliges Führungsmitglied der Labour-Party - die "British Union of Fascists" (BUF). Auch diese Organisation versuchte einen Führkult zu installieren und inszenierte öffentliche Aufmärsche. Mit Schlägertrupps versuchte sie, wie überall die Faschisten in Europa, das politische System zu destabilisieren, was ihr aber nicht gelang. Programmatisch betonte sie ein Übermenschentum und die Weltbedeutung Großbritanniens. Ihr Schwerpunkt lag allerdings bei einer Umgestaltung des Landes in ökonomischer Hinsicht. Anfangs kaum antisemitisch, entwickelte sich ein zunehmend schärfer antijüdischer Kurs, der aber niemals die Dimension des deutschen Nationalsozialismus erreichte. Mit Beginn des 2. Weltkriegs verlor Mosley nicht nur weitere Anhänger, seine Bewegung wurde aufgelöst und er selbst ins Gefängnis gebracht.

außerdem musss man sehen, dass der faschismus als aufstandsform, also durch einen putsch, nie an die macht gekommen wäre. er wurde in deutschland durch seine absolut verantwortungslosen eliten an die macht gehievt, die so dumm und verblendet waren, dass sie meinten, er könne gegen die interessen englands und der usa in europa ein totalitäres regime aufbauen, und seine kriege durchziehen. und dass hitler diese führen wollte, stand außer zweifel, jeder der sich mit ihm beschäftigt hatte, hätte das wissen sollen.
ich denke es ist auch noch wichtig, dass die genannten eliten in deutschland absolut demokratie feindlich waren, was sie in den usa und england nicht waren.
sicher, diese staaten hatten nach dem krieg keine kriegsniederlage als schmach zu tragen, aber im vergleich dazu, was wir den kriegsgegner aufgebürdet hätten, war versailles noch harmlos.
außerdem war der großteil der lasten unter der erfüllungspolitik von stresemann so gesetzt, dass wird die lasten nur vom haushaltsüberschuss zahlen mussten, und nicht durch schulden oder durch das volkseinkommen im allgemeinen.

@zottelfritz
:D freut mich, dass wir uns auch mal einig sind
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
MirEgal schrieb:
Provokant gefragt: hat Japan nicht dasselbe Recht auf militärische Mittel wie die Allierten? Japan hatte längst nicht solche Verbrechen zu verschulden wie das deutsche Reich.
Japan hat auch ähnliche Verbrechen begangen teilweise, die jetzt aber verleugnet werden. Ja, Japan hat ein Recht darauf, aber würde es militärische Mittel einsetzen dürfen, würde das NIE etwas Gutes bringen.
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
_Dark_ schrieb:
ich denke dass diese epoche, wenn man es so bezeichnen will, symptomatisch und kennzeichnend für die gesamte geschichte deutschlands ist.
das wird dir jeder ernstzunehmende historiker bestätigen.
Blödsinn
Unterstützen würden solche irrsinnigen Behauptungen höchstens Vollnieten wie Jürgen Elsässer.

wenn man sich zum beispiel die engländer anschaut, die genauso schlimm von der wirtschaftskrise erwischt worden sind, dann wird man schon feststellen, dass es da keine faschistischen tendenzen gab, oder dass diese zumindest absolut unwichtig blieben.
Ein unzulässiger Vergleich.
Genauso gut könnte man den Deutschen anlasten, dass die Französische Revolution nicht bei ihnen ausgebrochen ist.

Was du über die erste Strophe der Nationalhymne gesagt hast: Da gebe ich dir Recht.

gruss semball
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Gaara schrieb:
MirEgal schrieb:
Provokant gefragt: hat Japan nicht dasselbe Recht auf militärische Mittel wie die Allierten? Japan hatte längst nicht solche Verbrechen zu verschulden wie das deutsche Reich.
Japan hat auch ähnliche Verbrechen begangen teilweise, die jetzt aber verleugnet werden. Ja, Japan hat ein Recht darauf, aber würde es militärische Mittel einsetzen dürfen, würde das NIE etwas Gutes bringen.
Warum sollte es nie etwas Gutes bringen?

Ich stimme dir zu, dass militärische Mittel nicht von Revisionisten eingesetzt werden sollten. Ich lehne es aber ab zu sagen, dass Japaner ein kriegslüsterndes Volk sind, das mit einer Waffe in der Hand sofort den Nachbarn überfallen würden.

Denn:
streicher schrieb:
Wichtigstes Ziel der neuen Nationalisten ist die Änderung des Verfassungsartikels 9, der Japan die Anwendung militärischer Mittel in der Politik verbietet.
Noch ist die Mehrheit der Japaner dagegen.
Ich denke, es wird dabei bleiben, dass die Mehrheit dagegen ist. Solange nicht Revisionisten die Geschichte umschreiben und den Krieg wieder verherrlichen. Was aber jedem Land passieren kann, und nichts damit zu tun hat, dass Waffen verboten sind.
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
MirEgal schrieb:
Gaara schrieb:
MirEgal schrieb:
Provokant gefragt: hat Japan nicht dasselbe Recht auf militärische Mittel wie die Allierten? Japan hatte längst nicht solche Verbrechen zu verschulden wie das deutsche Reich.
Japan hat auch ähnliche Verbrechen begangen teilweise, die jetzt aber verleugnet werden. Ja, Japan hat ein Recht darauf, aber würde es militärische Mittel einsetzen dürfen, würde das NIE etwas Gutes bringen.
Warum sollte es nie etwas Gutes bringen?

Ich stimme dir zu, dass militärische Mittel nicht von Revisionisten eingesetzt werden sollten. Ich lehne es aber ab zu sagen, dass Japaner ein kriegslüsterndes Volk sind, das mit einer Waffe in der Hand sofort den Nachbarn überfallen würden.

Was sollen sie denn sonst mit militärischer Gewalt tun, wenn nicht überfallen ?


MirEgal schrieb:
Denn:
streicher schrieb:
Wichtigstes Ziel der neuen Nationalisten ist die Änderung des Verfassungsartikels 9, der Japan die Anwendung militärischer Mittel in der Politik verbietet.
Noch ist die Mehrheit der Japaner dagegen.
Ich denke, es wird dabei bleiben, dass die Mehrheit dagegen ist. Solange nicht Revisionisten die Geschichte umschreiben und den Krieg wieder verherrlichen. Was aber jedem Land passieren kann, und nichts damit zu tun hat, dass Waffen verboten sind.
Waffen sind nicht verboten, sondern die ANDROHUNG militärischer Gewalt.
japan hat ja übrigens auch im Irakkrieg mitgemischt.
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Gaara schrieb:
Was sollen sie denn sonst mit militärischer Gewalt tun, wenn nicht überfallen

Dasselbe wie jeder andere Staat mit militärischer Gewalt. Zu sagen, es gäbe keine Kriege mehr, wäre idealistisch. Ebenso, nur bestimten Staaten Waffen zu erlauben und sie Aufpasser spielen zu lassen.

Aber ich hoffe es wird eine Zeit geben, in der es keine Waffen mehr gibt.

japan hat ja übrigens auch im Irakkrieg mitgemischt.
Frag einen Kurden, ob er sich darüber freut, bei Tag aus dem Haus gehen zu können, ohne erschossen zu werden.

Der Irakkrieg ist eine Sauerei, keine Frage. Trotzdem halte ich es für möglich, dass er zu einer Besserung führt. Auch wenn die USA das warum auch immer erst im zweiten Anlauf macht. (Wahrscheinlich wollten sie sich die Giftgasverkäufe nicht entgehen lassen)
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
MirEgal schrieb:
japan hat ja übrigens auch im Irakkrieg mitgemischt.
Frag einen Kurden, ob er sich darüber freut, bei Tag aus dem Haus gehen zu können, ohne erschossen zu werden.

Der Irakkrieg ist eine Sauerei, keine Frage. Trotzdem halte ich es für möglich, dass er zu einer Besserung führt. Auch wenn die USA das warum auch immer erst im zweiten Anlauf macht. (Wahrscheinlich wollten sie sich die Giftgasverkäufe nicht entgehen lassen)
Zu dem Irakkrieg habe ich keine Meinung. Das war nur ein Beispiel von mir.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@semball

ich denke keinesfalls, dass das blödsinn ist.
der deutsche sonderweg ist eine tatsache, ihn zu leugnen zeugt sicher nicht von besonders großer kenntnis in geschichtlichen dingen.
auch sehr gut nachzulesen unter: www.bpb.de

Gewiss, wenn Gerhard Schröder den europäischen Nachbarn ein "stolzes", "starkes" und "normales" Deutschland ankündigt, das mehr "Respekt" erwartet und seine Interessen zukünftig "so wie die anderen auch" vertreten wird (beispielsweise dadurch, dass die ungleichen Beitragsleistungen in der EU zu Lasten Deutschlands "ganz selbstbewusst und interessengerecht ... in Ordnung" gebracht werden), dann droht damit in einer hoch vernetzten und weitgehend integrierten Union noch nicht der Rückfall in das Zeitalter europäischer Großmachtrivalität im 19. Jahrhundert. Es kann allerdings auch keine Rede davon sein, dass sich deutsche Außenpolitik mit dieser Haltung von jener "Verantwortungspolitik" leiten lässt, die der frühere Außenminister Genscher der klassischen "Machtpolitik" gegenüber stellte und die zumeist auch mit Deutschland als selbst stilisierter "Zivilmacht" oder gar als weltweit angesehenem "Partner und Vorbild" (G. Schröder) assoziiert wurde. Die in Berlin zunehmend beobachtbaren, zumeist mit dem "Selbstbewusstseins"-Etikett überklebten Eigenmächtigkeiten, sprechen hier eine eindeutige Sprache. Es sind dies nämlich genau jene Verhaltensweisen, die sich "Großmächte" immer schon meinten herausnehmen zu können - und als Ausweis ihrer Großmächtigkeit eben auch herausnahmen. Im deutschen Fall gehören zu solchen Großmachtgebärden beispielsweise die vom Bundeskanzler propagierte Nicht-Beteiligung Deutschlands an Maßnahmen gegen Saddam Husseins Irak, denn in einem klaren Bruch mit der bundesrepublikanischen Tradition schloss der Kanzler im Wahlkampf eine Teilnahme Deutschlands selbst für den Fall aus, dass im UN-Sicherheitsrat ein gemeinsamer Beschluss herbeigeführt werden würde. Ähnliches gilt für die jüngste Suspendierung des EU-Stabilitätspaktes.

schröders orientierung nach osten, also die proagierte achse berlin-moskau kann nicht die achse berlin-london-washington ersetzen.
ein weiterer sonderweg ist nicht zu akkzeptieren, wir müssen uns nach westen orientieren, alles andere ist unrealistisch.
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ dark

schröders orientierung nach osten, also die proagierte achse berlin-moskau kann nicht die achse berlin-london-washington ersetzen.
ein weiterer sonderweg ist nicht zu akkzeptieren, wir müssen uns nach westen orientieren, alles andere ist unrealistisch.

Absolut richtig! Die Russen vergewaltigen, töten und foltern täglich in Tschetschenien und können vor allem moralisch keine Alternative zum Westen darstellen. Das dortige Demokratieverständnis kann man auch nicht gerade als ausgeprägt bezeichnen.
 

phoenix

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
323
""ein weiterer sonderweg ist nicht zu akkzeptieren, wir müssen uns nach westen orientieren, alles andere ist unrealistisch."

Ist also unrealistisch.... wieso das denn?


"Absolut richtig! Die Russen vergewaltigen, töten und foltern täglich in Tschetschenien und können vor allem moralisch keine Alternative zum Westen darstellen. Das dortige Demokratieverständnis kann man auch nicht gerade als ausgeprägt bezeichnen."

Also moralisch stehen die Amis dem nichts nach.
Wo ist die Moral? Beim Teufel, man sollte diplomatisch in alle Richtungen sich verständigen.
Gerade der Weltmacht U.S.A sollte man sich nicht oppurtunistisch unterordnen...
In Sachen Bündnisse plädier ich eher dafür die U.S.A. zu schwächen.
Als ihr den Rücken zu stärken ,nur damit diese "Falken mit Spatzenhirnen"
ihre nationalistischen Interessen in aller Welt verfolgen,
und Mitstreitern freundlich auf den Rücken klopfen.
Und wenn das irgendwelche Reichsjungen anders sehen, dann wunderts mich nicht.
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Also moralisch stehen die Amis dem nichts nach.
Wo ist die Moral? Beim Teufel, man sollte diplomatisch in alle Richtungen sich verständigen.
Gerade der Weltmacht U.S.A sollte man sich nicht oppurtunistisch unterordnen...
In Sachen Bündnisse plädier ich eher dafür die U.S.A. zu schwächen.
Als ihr den Rücken zu stärken ,nur damit diese "Falken mit Spatzenhirnen"
ihre nationalistischen Interessen in aller Welt verfolgen,
und Mitstreitern freundlich auf den Rücken klopfen.
Und wenn das irgendwelche Reichsjungen anders sehen, dann wunderts mich nicht.

Blanker Unsinn! Lies dir mal sämtliche Berichterstattungen von AI über die Situation in Tschetschenien und Russland selbst durch, dann wird dir der Irak wie ein Kindergarten dagegen vorkommen. In der Weltmacht USA ist es zumindest möglich, dass sich etwas ändert, denn dort funktioniert die Demokratie im Vergleich zu Russland wo sie bloß eine Farce ist!
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
_Dark_ schrieb:
@semball

ich denke keinesfalls, dass das blödsinn ist.
der deutsche sonderweg ist eine tatsache, ihn zu leugnen zeugt sicher nicht von besonders großer kenntnis in geschichtlichen dingen.
auch sehr gut nachzulesen unter: www.bpb.de
Junge, ich bin mit Geschichte allgemein bestens vertraut.

Diesem Geschreibsel von Bpb.de kann ich wenig abgwinnen.
Allein der Hinweis, das Deutschlands Irak-politik ein Rückfall in den Nationalismus des 19.Jhd sein soll :lol:
Aber wenn Deutschland wirklich wieder dabei ist einen Sonderweg einzuschlagen, warum nicht? Diesmal sind wir die Guten (haben wir als Deutsche länger nicht mehr erlebt) und waren nicht so blöd den Amis in der Irak hinterherzurennen. Was ist daran bitte schlecht? Außerdem steht D mit dieser Politik nicht alleine.

schröders orientierung nach osten, also die proagierte achse berlin-moskau kann nicht die achse berlin-london-washington ersetzen.

Ach, warum denn nicht? Bringt weitaus mehr Publicity und Ansehen für Deutschland, außerdem ist es der frische Hauch der Emanzipation der uns da ins Haus weht.
Außerdem wäre es eine Achse "Berlin-Paris-Moskau" wie du in deiner Fixierung auf "Sonderwege" bewusst unterschlagen hast.
Und zu dem Folteragrument: Frankreich und Deutschland sind stabilisierte und gefestigte Demokratien und Russland schwankt immer noch durch eine postsowjetische Übergangsphase, in der man leicht ins Autoritäre abrutschen kann (siehe Putins Innenpolitik), aber mit der Zeit und der Einflechtung Russlands ins Europa (durch Frankreich und Deutschland) wird die Zivilisation dort auch in demokratischer Hinsicht auf unser Niveau klettern.
Außerdem geht es hier um Außenpolitik.
Preußen hat sich zu Napoleon´s Zeiten auch mit Russland verbündet obwohl auch damals die innenpolitische Situation in Preußen moderner war als die in Russland
ein weiterer sonderweg ist nicht zu akkzeptieren, wir müssen uns nach westen orientieren, alles andere ist unrealistisch.
"Sonderweg"? Deutschland steht offiziell Seite an Seite mit unseren französischen Freunden und mit halb Europa im Geiste ebenfalls.
Unsere Politiker (Staatsmänner trifft´s besser) sollen endlich die Pläne für eine europäische Verteidigungsgemeinschaft aus den Schubladen holen und das Relikt "NATO" absägen.
Die Franzosen haben schon in den 50er Jahren mit diesem Gedanken gespielt uns wird Zeit ihn zu realisieren. Die Gelegenheit wäre günstig, da Großbritannien und die USA durch das Irak-debakel politisch und moralisch geschwächt sind. Dieses unbedingte Bündnis mit der USA ist für mich ein Anachronismus, bauen wir lieber eine europäische Macht von Lissabon bis Wladiwostok, die auch in der Lage ist die UNO zu unterstützen.
Das wäre eine wirklich hübsche, neue Seite in der Weltgeschichte.

innovate,
semball
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Paran schrieb:
denn dort funktioniert die Demokratie im Vergleich zu Russland wo sie bloß eine Farce ist!

in den usa? da funktioniert demokratie????

seit wann?

sogar waschechte amerikaner behaupten gelegentlich, dass sie keine demokratie sind sondern eine republik und dass da ein klitzekleiner aber bedeutender unterschied besteht...

die amerikaner haben im wesentlichen die wahl zwischen zwei parteien... das scheint das schicksal von leicht angegrauten mehr oder weniger demokratischen systemen zu sein.. bei uns ist es ja unterm strich nicht wirklich viel anders... obwohl es mir scheint, als wäre zumindest das potential zu mehr veränderungen da... jetzt, da die alte dame spd an schwindsucht zu verenden scheint... ( aber dies ein anderes thema )

aber viel entscheidender ist, dass in den usa eigentlich in erster linie wahlmänner gewählt werden, die dann im prinzip nur ihrem gewissen verantwortlich anstatt der bürger wählen... ( zumindest was die präsidentenwahl angeht... andere ämter werden wohl direkter gewählt ) ... das heißt, wenn diese wahlmänner zwar sagen, sie wählen, wenn sie legitmiert sind schon den kerry, wenn sie es aber dann einfach nicht tun, dann kann man ihnen nicht wirklich ans leder...

das ist in meinen augen schon eine ganz schöne kluft, die da in das system verankert wurde.... immerhin ist der präsident eine ausgesprochen mächtige figur im politischen geschehen in den usa...

die demokratischen realitäten denke ich sind in den usa nochmal ein ganzes eck stärker auf show-effekte ausgelegt... beschweren sich hier in deutschland schon so einige, dass alles nur noch show ist und wahlversprechen und hinterher nichts eingehalten, dass es immer mehr egal erscheint welche der zwei großen parteien man eigentlich wählt, dass die inhalte nahezu gleich sind und nicht durch tiefere prinzipien getragen werden, so erscheint das in den usa nochmal ein ganzes stück wilder zu sein...

wer geld hat kann wahlkämpfen., der kann die teueren veranstaltungen machen, der kann die teueren tv-spots bezahlen ( und gerade das ist in unseren modernen mediakratien von denen die usa vielleicht die älteste und größte ist so verdammt wichtig ), der kann die plakate verteilen, wer kein geld hat, der hat schlechte karten... geld bekommt man von spendern und wer die industrie hinter sich hat gute karten, dass er sich dem volk angemessen als der richtige präsentieren kann .

wer dem volk vermitteln kann, dass er/sie der/die geeignete ist hat gute aussichten z.b. präsident zu werden oder govenour oder senator... am besten kann man das dem volk vermitteln wenn man die entsprechenden vermittlungswerkzeuge beherrscht ( abhängig vom inhalt des geldbeutels ) ... im zweifelsfall kann man auch die bush-karte spielen, die kumpels aus der studienzeit nutzen, bei den militärs ordentlich trommeln, vom bruder bürger von den wahlen ausschließen lassen und leichen wählen lassen, verwirrende wahlzettel ausstellen und die letzten paar zehntausende stimmen von einem gericht anulieren lassen ...

ich möchte die telekratische republik usa nicht unbedingt als die musterdemokratie bezeichnen, da sind in meinen augen die niederlande, österreich, schweiz, deutschland etc. demokratischer organisiert... gut dafür haben wir die eu und die ist auch wieder nicht sonderlich demokratisch... aber auch das ein anderes thema...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
General schrieb:
Die Schweiz hat keine EU! :wink:

ja richtig ;) und recht habt ihr ;) ... eigentlich komisch, dass grade so ein föderales multilinguales musterländle eben nicht mitglied der eu ist... aber irgendwie auch bezeichnend... ich habe mir die eu immer gewünscht als eine art große schweiz... mehrere sprachen nebeneinander ... soweit hübsch demokratisch und wirtschaftlich einigermaßen fit...

und was haben wir jetzt? eurokratie inkl. wirtschaftlichem absturz in allen regionen ...
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Ja, die Schweiz ist tatsächlich ein Wunder *stolz*

Ich denke, es zu wiederholen ist praktisch unmöglich. Ich würde aber eine EU im Sinne einer direkten Demokratie begrüssen. Nur, in der Schweiz geht ein normales Gesetz einen Weg von ca. 5 Jahren von der Idee zum Endgesetz. In der EU mit dieser Grösse wäre das dann wohl nur schon der Weg zur Idee. Es wäre (und ist) ein viel zu grosses unflexibles Bürokratiegebilde. Kann nicht funktionieren. Dann müssten ja auch alle EU-Parlamentarier vom Volk gewählt werden.

Ich hoffe die Schweiz geht ihren Weg wie bisher. Und die anderen euopäischen Länder ebenfalls. Ohne undemokratisches EU-Diktat.

Oder schaut mal dass die EU demokratisch wird. Dann kpmmere ich mich um einen Beitritt der Schweiz. :wink:

Gruss
G.
 

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