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Bona-Dea
Gesperrter Benutzer
- 3. August 2010
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Wie oft wird so etwas vorkommen und kann man sich selbst vorstellen, wie es ist, unschuldig verurteilt zu werden?
Justizirrtümer
Einen äußerst interessanten Fall gab es 1993 in Österreich, aus dem Mordfall Claudia Deubler, wurde später der Fall “ Peter Heidegger“ dessen Geschichte auch als Buch erschien.
“2.865 Tage – Der Fall Peter Heidegger“ als Buch erschienen - Kultur - Salzburg24.at
Es gab unglaubliche Schlampigkeitsfehler in den Recherchen, doch trotzdem wurden die Ex Ermittler freigesprochen, Bergründung: Es bestehe kein Grund zur weiteren Verfolgung gegen diese Ermittler, schöner Rechtsstaat oder Schweinerei?!
Mordfall Claudia Deubler
Sabine Rückert, Journalisten und Autorin des Buches “Unrecht im Namen des Volkes. Ein Justizirrtum und seine Folgen” schrieb einmal: „Wie oft es in Deutschland tatsächlich zu Fehlurteilen aufgrund falscher Beschuldigungen kommt, wird nicht erforscht. Im Gegenteil – für Gerichte, Staatsanwaltschaften und sogar für die Wissenschaft sind Fehlleistungen der Strafjustiz kein Thema.“
Schon Dieter Hildebrandt bemerkte völlig zurecht äußerst bissig:
“Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muss auch mit der Justiz rechnen.”
Justizirrtümer
Einen äußerst interessanten Fall gab es 1993 in Österreich, aus dem Mordfall Claudia Deubler, wurde später der Fall “ Peter Heidegger“ dessen Geschichte auch als Buch erschien.
Und gerade die Schilderungen Heideggers sind es, die veranschaulichen, dass es da nicht nur um einen Namen, einen Verurteilten, eine Schlagzeile geht, sondern um einen Menschen, der die ganzen Vorgänge, beabsichtigten oder passierten Ermittlungsfehler auszubaden hatte und dafür so bedeutende Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen musste. Beeindruckend wird auch die Rolle der Mutter gezeigt, die stets von der Unschuld des Sohnes überzeugt war, ihm viel Kraft gab und den Kampf um Gerechtigkeit stets weiterführte, der schließlich doch noch Erfolg brachte.
“2.865 Tage – Der Fall Peter Heidegger“ als Buch erschienen - Kultur - Salzburg24.at
Es gab unglaubliche Schlampigkeitsfehler in den Recherchen, doch trotzdem wurden die Ex Ermittler freigesprochen, Bergründung: Es bestehe kein Grund zur weiteren Verfolgung gegen diese Ermittler, schöner Rechtsstaat oder Schweinerei?!
Am 23. März 2004 leitete die Staatsanwaltschaft Salzburg Voruntersuchungen gegen Schöndorfer und Neuwirth ein, die am 9. Mai mit der Anklageerhebung gegen Schöndorfer wegen Mordes und gegen Neuwirth wegen Raubes endeten. Am 13. April hatte auch die Staatsanwaltschaft Linz mit Ermittlungen gegen sechs Salzburger Kriminalbeamte begonnen, denen falsche Beweisaussage und Amtsmissbrauch vorgeworfen wurde; so war unter anderem die Aussage einer Entlastungszeugin gar nicht protokolliert und entlastendes Beweismittel in einem Gendarmerieposten gelagert worden, statt es dem Gericht zu übersenden. Auch hatten sie vor Gericht die angebliche Tatwaffe präsentiert, einen umgebauten Signalstift, ohne jemals beweisen zu können, dass es sich dabei tatsächlich um die Tatwaffe handelte. Am 5. Januar 2006 wurden die Ermittlungen jedoch wegen Verjährung eingestellt. Am 19. Mai forderte das Justizministerium von fünf Ex-Ermittlern jeweils 40.000 Euro Schadensersatz nach dem Amtshaftungsgesetz, um wenigstens einen Teil der an Heidegger gezahlten Haftentschädigung zu regressieren, worauf die Polizeigewerkschaft Salzburg mit einer Anzeige der übergeordneten Behörden wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs drohte.
Mordfall Claudia Deubler