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Ritter Rosenkreuzer
- 20. März 2003
- 2.785
Anarchie zum Zweiten.
Inspiriert von Zoras Website, TonSteineScherben sowie meiner ganz persönlichen Entdeckung der PN-Funktion, hab ich mich ein wenig im Netz umgesehen, was bisher dazu geschrieben wurde. Gleich eine der ersten Seiten weckte mein Interesse: Eine kurze, bescheidene Auseinandersetzung mit Nietzsche, in der "Keine Macht für Niemand" als typischer Ausspruch gemäß der Denkweise der "Sklavenmenschen" gewertet wird.
http://www.ngfg.com/texte/nv041.htm
Die Definition der "Sklavenmenschen" ist weniger das Problem, doch bei den Herrenmeschen bleiben einige Fragen offen:
Fügen sie sich in die Hierarchie ein oder streben sie unabdinglich zur Macht? Bedeutet "Herrenmensch"
- willkürliche Ausübung und Aneignung von Macht? oder
- Selbstsicherheit, Macht bei Notwendigkeit auszuüben, ohne diese um ihrer Selbst willen auszuüben?
Mit diesem Sujet im Hinterkopf könnte man sich nun dem Spruch "Keine Macht für Niemand" zuwenden:
[Negation] Macht für [Negation] jemand: Macht für jemand!
-> (Alle) Macht für [einen] jemand! als Forderung eies totalitär-diktatorischen Staates
-> (Alle) Macht für jemand/alle [einer exemplarisch für jeden einzelnen]! als basisdemokratische oder anarchistische Forderung
-> (Mehr) Macht für Alle! als einfache demokratische Forderung
Also:
1. Aus dem Ideal des anpassungsfähigen, sich-selbst-moderierenden Herrenmenschen heraus lässt sich die "Keine Macht für Niemand"- Forderung als "Alle Macht für alle" interpretieren, die mögliche Parole eines "Anarchismus der Herrenmenschen".
2. Aus dem Ideal des unbedingt-nach-Macht-strebenden Herrenmenschen würde entweder ein gesetzlich-moderierter, oder ein im negativen Sinne anarchischer Konkurrenzkampf folgen. "KMFN" wäre ein schwachsinniger, bedeutungsloser Spruch, da jeder versucht, möglichst viel Macht an sich zu reissen.
(Bei diesen Überlegungen gehe ich nicht von einer Herren-Sklaven-Gesellschaft aus, sondern einer, die gleichmäßig auf das individuelle Erreichen des "Herrenmensch"-Stadiums hinarbeitet.)
Worauf ich hinaus will?
"Keine Macht für Niemand" ist KEIN schwachsinniger Spruch, der allerhöchstens noch als halbgares Paradoxon Verwendung findet, sondern viel eher eine hochaktuelle Forderung für die Zukunft des ("Herren-") Menschen:
Alle Macht für Alle = Keine Macht für Niemand = Gleiche Macht für alle.
Achtung, das soll keine Nivellierung sein, sondern eine Forderung -
Ein Herrenmensch muss vor allem das zweite Prinzip begreifen.
Eine Gesellschaft, die Egoismus seiner selbst willen forciert und kultiviert, fördert eben das Gedeihen von manisch-machtgeilen Pseudo-Herrenmenschen, die wiederum Sklavenmenschen als Unterste der Hierarchien benötigen - nicht das der wirklich machtBEWUSSTEN, pragmatisch-selbst-moderierten Herrenmenschen.
Soviel fürs erste von meiner Seite,
peace
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Inspiriert von Zoras Website, TonSteineScherben sowie meiner ganz persönlichen Entdeckung der PN-Funktion, hab ich mich ein wenig im Netz umgesehen, was bisher dazu geschrieben wurde. Gleich eine der ersten Seiten weckte mein Interesse: Eine kurze, bescheidene Auseinandersetzung mit Nietzsche, in der "Keine Macht für Niemand" als typischer Ausspruch gemäß der Denkweise der "Sklavenmenschen" gewertet wird.
http://www.ngfg.com/texte/nv041.htm
Die Definition der "Sklavenmenschen" ist weniger das Problem, doch bei den Herrenmeschen bleiben einige Fragen offen:
Fügen sie sich in die Hierarchie ein oder streben sie unabdinglich zur Macht? Bedeutet "Herrenmensch"
- willkürliche Ausübung und Aneignung von Macht? oder
- Selbstsicherheit, Macht bei Notwendigkeit auszuüben, ohne diese um ihrer Selbst willen auszuüben?
Mit diesem Sujet im Hinterkopf könnte man sich nun dem Spruch "Keine Macht für Niemand" zuwenden:
[Negation] Macht für [Negation] jemand: Macht für jemand!
-> (Alle) Macht für [einen] jemand! als Forderung eies totalitär-diktatorischen Staates
-> (Alle) Macht für jemand/alle [einer exemplarisch für jeden einzelnen]! als basisdemokratische oder anarchistische Forderung
-> (Mehr) Macht für Alle! als einfache demokratische Forderung
Also:
1. Aus dem Ideal des anpassungsfähigen, sich-selbst-moderierenden Herrenmenschen heraus lässt sich die "Keine Macht für Niemand"- Forderung als "Alle Macht für alle" interpretieren, die mögliche Parole eines "Anarchismus der Herrenmenschen".
2. Aus dem Ideal des unbedingt-nach-Macht-strebenden Herrenmenschen würde entweder ein gesetzlich-moderierter, oder ein im negativen Sinne anarchischer Konkurrenzkampf folgen. "KMFN" wäre ein schwachsinniger, bedeutungsloser Spruch, da jeder versucht, möglichst viel Macht an sich zu reissen.
(Bei diesen Überlegungen gehe ich nicht von einer Herren-Sklaven-Gesellschaft aus, sondern einer, die gleichmäßig auf das individuelle Erreichen des "Herrenmensch"-Stadiums hinarbeitet.)
Worauf ich hinaus will?
"Keine Macht für Niemand" ist KEIN schwachsinniger Spruch, der allerhöchstens noch als halbgares Paradoxon Verwendung findet, sondern viel eher eine hochaktuelle Forderung für die Zukunft des ("Herren-") Menschen:
Alle Macht für Alle = Keine Macht für Niemand = Gleiche Macht für alle.
Achtung, das soll keine Nivellierung sein, sondern eine Forderung -
Ein Herrenmensch muss vor allem das zweite Prinzip begreifen.
Eine Gesellschaft, die Egoismus seiner selbst willen forciert und kultiviert, fördert eben das Gedeihen von manisch-machtgeilen Pseudo-Herrenmenschen, die wiederum Sklavenmenschen als Unterste der Hierarchien benötigen - nicht das der wirklich machtBEWUSSTEN, pragmatisch-selbst-moderierten Herrenmenschen.
Soviel fürs erste von meiner Seite,
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