Lehrerin mit Kopftuch?

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Darf eine Lehrerin mit Kopftuch unterrichten?


  • Umfrageteilnehmer
    614

iceagexxl

Geselle
24. September 2003
21
Hallo,

ok ich stiimme teils zu religionsfreiheit etc doch, mit dem tragen eines Kopftusches ist die religionsfreihit auf schule nicht mehr gegeben.
Der gleiche Kram mit den Kreuzen in den schule etc viele haben sich darauf beschwert, wie sieht es den in den islamischen ländern aus. wird eine christin toleriert wenn sie auch ein kreuz tragen würde und die kinder dort unterrichten sollte, ich glaube kaum, also sollte man sich vorher überlegen das es sich hier nicht nur um religionfreiheit geht sondern auch um eine art neutral zu seinen , :evil: :evil: :evil: :evil: gegenüber den schüler.


Beispiel: Ein Politik Lehrer darf nicht seine Meinung über die Politik oder Parteien gegenüber den Schülern äußern.
Und deswegen ist das hier nicht nur ein kleiner scheiß sondern einfach eine Frage neutral zu bleiben.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
@Killuminati

oh doch es gibt hier schon einige menschen komplett anderer religion.. ich persönlich kenne einige buddhisten, und leute die eine art europäische hindureligion praktizieren.. andere sind naturreligiös und wieder andere meiner bekannten sind bekennende magier ... und ich selbst.. naja ich habe meine privatreligion :) .. aber meinen meisten bekannten ist gemeinsam, dass sie ungefragt getauft wurden, dass sie konfirmiert haben ( weil man das halt so macht im entsprechendem alter ... eigentlich wird man da auch hineingestoßen und nicht gefragt ) und häufig genug sogar noch kirchensteuer zahlen weil sie aus welchen gründen auch immer noch nicht ausgetreten sind ( manche arbeiten im sozialen bereich und da ist es manchmal sehr empfehlenswert offiziell noch in der kriche zu sein... der arbeitgeber ist oft genug die kirche über ein paar ecken ).

@sent by god

ja sie haben soweit neutral zu sein, dass sie niemanden bekehren ... aber mich würde es jetzt nicht stören, wenn ein beamter als überzeugter krshna-anhänger seinen sari trägt... deswegen kann er ja seinem job nachgehen und gerade in bayern hängt das kreuz ja auch oft genug in der amtsstube...
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
forcemagick schrieb:
@sent by god

ja sie haben soweit neutral zu sein, dass sie niemanden bekehren ... aber mich würde es jetzt nicht stören, wenn ein beamter als überzeugter krshna-anhänger seinen sari trägt... deswegen kann er ja seinem job nachgehen und gerade in bayern hängt das kreuz ja auch oft genug in der amtsstube...

Ich weiss warum ich das Kruzifix absichtilich nicht erwähnt hab. Sowas gehört auch verboten! Aber es geht nicht darum wen irgenwas stört, es geht um die Tatsache das jemand der für einen Staat arbeitet in keinster Weise gestattet werden darf seine Schülern durch derartiges Handeln zu beeinflussen. Und das ein Krshna-Anhänger in einer deutschen Schule dauerhaft Unterrichtsfächer belegt wage ich zu bezweifeln.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
zumindest offen würden sie nicht lange so einen job ausführen...

verdeckt allerdings vermute ich arbeiten leute mit den tollsten weltvorstellungen in solchen jobs.... :)

ich finde aber, dass vielleicht gerade eine gewisse pluralität mehr zu einer bewußteren wahl einer eigenen religiosität.. oder eben keiner beitragen könnte als das was wir momentan haben mit dem verkappten residualchristentum dass da so mit durchgeschleppt wird... ansonsten bin ich aber deiner meinung, dass es prinzipiell ohne beeinflussung der schüler vonstatten gehen sollte..eine lehrkraft die ihren schülern erzählt, dass laut der bibel die gesamte evolution ein riesen krampf ist und man deswegen diesen teil aus den biologiebüchern entfernen müsste ist nicht tragbar ebensowenig wie eine lehrkraft, die versucht physik anhand moslemischer genien zu erklären.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Ein Kreuz ist etwas anderes, als ein Kopftuch: Ein Kreuz kann getragen werden und ein Kopftuch muss getragen (in ihrer Religion).
Insofern wird nicht nur die Glaubensfreiheit dadurch gestört, sondern auch das Ausführen der Religion!
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
milktoast schrieb:
Zum Thema keine Kopftuchpflicht im Islam: Die Christen können sich ja nicht mal einigen ob Pfaffen heiraten dürfen oder nicht, maßen sich aber trotzdem an über den Religiösen Stellenwert des Kopftuchs im Islam zu urteilen. Da wird mir richtig übel. Jetzt erklären wir auch noch den Moslems wie sie ihren Glauben gefälligst zu leben haben.
Danke!

Dieses Argument "der Koran schreibe ja gar kein Kopftuch vor", so wie es viele selbsternannte "Islamexperten" (A. Schwarzer&Co) ständig postulieren, geht mir mittlerweile dermaßen auf den Geist... so sind also all unsere Gelehrten der verschiedenen Rechtschulen auf dem Holzweg?

Es macht auch eindeutig einen Unterschied ob ein Holzkreuz im Klassenzimmer hängt, oder ob ein Gläubiger sich vorschriftsmäßig kleidet.

Was mich angeht, so muß ich den Richtern hier wirklich ein Lob aussprechen. Tatsächlich stellt nämlich in den meisten "islamischen" Staaten das Kopftuch eindeutig einen Nachteil am Arbeitsmarkt für die Frau dar, zumindest was höhere Berufe angeht.

Das Tuch in den Köpfen
oder
Gesammelte Merkwürdigkeiten aus dem Leben einer Betuchten


Grüße fumarat
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Dieses Argument "der Koran schreibe ja gar kein Kopftuch vor", so wie es viele selbsternannte "Islamexperten" (A. Schwarzer&Co) ständig postulieren, geht mir mittlerweile dermaßen auf den Geist... so sind also all unsere Gelehrten der verschiedenen Rechtschulen auf dem Holzweg?
wir haben das mal in der 9. oder 10. klasse besprochen. die verschiedenen richtungen des islams haben wohl unterschiedliche einstellungen zum thema kopftuch - pflicht oder nicht. zu faul da jetzt was zu suchen.
 

Killuminati

Geheimer Meister
2. Juli 2002
333
also, ich muss sagen es is wirklich beängstigend,was hier manche von euch für eine meinung haben....das mein ich ernst!hier reden sooooviele bullshit!!!!!INWIEFERN ist das beeinflussung, wenn die frau ein kopftuch trägt???????Was wäre denn so falsch dran, wenn sich die kinder/jugendlichen sich mal überlegen würden, ob die andere religion sie besser anspricht?????ich muss sagen, ich bin hier voll enttäuscht von der meinung vieler.......UND ERST RECHT DER, DER POLITIKER!!!!!!!!

@forcemagick,
ja, es is schon war das es hier auch leute mit andren religionen gibt, aba ich mein jetz mal verhältnissmässig wenig, oder??

@sentbygod, wie soll man alleine schon "derartiges handeln" verstehen????????

armutszeugnis
 

asamandra

Geheimer Sekretär
12. April 2003
665
trashy schrieb:
Unterdessen sagte die SPD-Politikerin Lale Akgün, das Tragen eines Kopftuches sei für Musliminennen zwar eine "Verhaltensregel", aber "keine religiöse Pflicht". Die Bundestagsabgeordnete forderte im ARD-Morgenmagazin, die Schule müsse sich ihre Neutralität bewahren. Da alle Eltern ihre Kinder in die Schulen schicken müssten, könnten sie auch erwarten, dass "die Unterrichtenden religiös und politisch neutral" seien. Akgün fügte hinzu, Brauchtum und Religion dürften nicht verwechselt werden. Ein Adventskranz auf dem Schultisch sei "Brauchtum". Wenn eine Lehrerin mit dem Kopftuch aber dezidiert ihre religiöse Haltung demonstriere, gehe davon "ein anderes Signal aus".


Hab jetzt keinen Bock das alles durchzulesen, aber meiner Meinung nach sollten Lehrer/innen auf jeden Fall politisch UND religiös neutral in eine Klasse gehen. Nur weil sie Muslimin ist, soll sie ein Tuch tragen dürfen? Warum? Es ist ja nicht mal ne religiöse Pflicht (laut dieser Frau Akgün) sondern einfach nur... ich sag mal salopp... Stimmungsmache (von mir aus auch Brauchtum)! Ich muss mir halt vorher überlegen, was ich will und wenn ich Lehrerin sein will, dann sollte ich mir vorher über den Begriff 'religiöse Neutralität' klar werden. Hätte ich Kinder, würden die diese Klasse nicht betreten, dafür würde ich schon sorgen. Der nächste Lehrer is Satanist und kommt mit'm Pentagramm oder umgedrehten Kreuz an... Vielleicht sollte sie dann einfach in eine Schule in einem muslimischen Land gehen, oder den Fetzen runterhauen...
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
Ihr könnt jetzt gerne alle über mich herfallen, aber ich würd mein Kind aus einer Klasse nehmen in der eine verschleierte Frau unterrichtet.

Mir ist egal ob die Lehrerin meines Kindes Türkin, Deutsche oder Kasachin ist. Ich will aber nicht, dass mein Kind eine Erziehungsperson vorgestzt bekommt, die ihr Kopfhaar verhüllt um die Männer nicht zu reizen.
( Ja jetzt argumentiert mal alle schön, dass das nicht so im Koran steht, dieÜbersetzung fehlerhaft oder diese vielen anderen Gründe, warum meine Aussage falsch ist.)

Und ja danke ich habe den Koran bereitsgelesen. Nein ich fand nicht dass der Frau eine wichtige Rolle zukommt und nein die Frau ist dem Mann nicht gleichgestellt. Und ja ich weiss dass in der Bibel die Frau dem Mann untergeordnet wird. Und nein ich bin nicht von Allah gesegnet worden und habe nicht die grosse Weisheit und Freiheit im Koran gelesen

Welches Bild bekommt mein Sohn über die Männerwelt vermittelt, welches Bild meine Tochter über die Frauen?

Ich wohne in Deutschland und möchte meine Kinder nach deutschen Werten erzogen sehen. Ansonsten würde ich in eien islamisches Land gehen. (Jetzt bitte keien Wertediskussion, ich habe mir schon mein Bild von den deutschen Werten gemacht udn weiss genau was ich meine! Danke!)

Ausserdem besagt , dass Urteil, dass ein Gericht oder eine Behörde die Lehrerin ohne gestzliche Grundlage ablehnen darf.
Aber diese gesetzliche Vorlage wird nun von den Ländern erarbeitet werden.

Es lohnt sich im übrigen auch die Urteilsbegründung zu lesen udn auch die Begründung der unterlegenen Senatsmitglieder.
 

Fantom

Erhabener auserwählter Ritter
9. August 2002
1.197
ich bin dafür, kreuze und kopftücher weg aus den schulen, genauso wie lehrer keine politischen parteien "propagieren", sollen sie ihre religion "aufführen" dürfen.

weder das tragen/im raum aufhängen eines kruzifixes noch das tragen eines kopftuches sind in bibel bzw. koran vorgeschrieben, also haben sie nichts mit der ausübung der religion zu tun.

allerdings sollte es religionsunterrichtsangebote für jede in der schülerschaft vertretene religion geben, so wird jeder gleichbehandelt.
 

DrAbgah

Geheimer Meister
13. Januar 2003
258
ich kann mich der meinung von fantom nur anschließen.
ich finde es sehr sinnvoll, dass viele junge muslime in deutschland auf lehramt studieren und anschließend als lehrpersonal für religionsunterricht zur verfügung stehen.

aber mal ne andere frage: ist im koran nicht vorgeschrieben, dass sich eine frau "nicht aufreizend" für das andere geschlecht anziehen soll und damit der gängige "kopftuchzwang" begründet?
wenn das so ist, sehe ich das tragen im unterricht sogar als überflüssig an, da schüler (im normalfall kinder) nicht als sexuell wahrgenommen werden sollten und ein verhüllen so nicht zwingend ist.
hoffe ich konnte logisch ausdrücken, was gemeint ist...
greetz
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
@ killuminati:

dass sich die christen in unseren breitengraden so konzentrieren, liegt daran, dass man sich seine religion eben nicht aussuchen kann. zumindest, wenn man das mit einer "inner-religiösen" logik sieht.
römisch-katholisch ist in der römisch-katholischen sicht der einzig wahre glauben und der römisch-katholische gott der einzig wahre gott. es ist die pflicht der römisch-katholischen eltern, dich in diesem glauben zu erziehen. außerdem: wenn du nicht getauft bist, kommst du nicht in den himmel.
bei anderen religionen ist es da ganz ähnlich.
nun ist es mittlerweile so, dass die meisten menschen, auch die römisch-katholischen christen, diese einstellung nicht mehr so richtig hardcore-mäßig durchziehen.
das ist bei vielen anderen religionen auch ganz genau so. der gedanke von toleranz und eben auch religionsfreiheit hat sich - glücklicherweise - ja doch durchgesetzt.
und viele entscheiden sich deshalb für eine moderate religiöse erziehung ihrer kinder. so geht zwar zum einen der eigentliche sinn bestimmter feste wie kommunion, konfirmation oder firmung verloren und den geschenken wird die größere bedeutung zugemessen (eigentlich kann man weihanchten und ostern auch dazuzählen), aber dafür ist die religiöse bindung auch nicht so stark, und viele früher christlich erzogene fühlen sich später in der lage, sich ihren eigenen glauben trotz taufe, kruzifix und kirchensteuer auszusuchen.
viele suchen sich halt ihren privatglauben, der größtenteils christlich geprägt ist, aber nicht der reinen lehre, wie sie der papst empfiehlt, folgt.
man tritt halt aus bequemlichkeit nicht aus der kirche aus, oder weil man merkt, dass die lokale kirche doch ganz sinnvolle sachen macht, oder weil der arbeitgeber die kirche ist, oder aber - noch ein wichtiger grund - zukünftige reiche schwiefereltern verlangen eine kirchliche heirat.
so wird religion zu einem selbst verstärkendem phänomen, ohne dass fundamentalisten die macht haben. dass es überhaupt andere religionen hier gibt, ist da eher eine folge der toleranz, die im vergleich zum düsteren mittelalter doch bestimmt zugenommen hat.

ich finde, die erziehung zu keinem glauben ist auch eine beeinflussung der kinder, die sie nicht bewusst wollten. wer nicht getauft und christlich erzogen wurde, kann sich später nämlich auch nicht aussuchen, christlich erzogen worden zu sein. das soll bestimmt kein plädoyer für eine religiöse erziehung sein, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch schattenseiten bei einer religionsfreien erziehung gibt. im übrigen hat der religionsunterricht an staatlichen schulen den vorteil, dass man den inhalt in gewissen grenzen kontrollieren kann.

was passiert wohl, wenn eltern, die ihre kinder religiös erziehen wollen, ihre kinder zu religionsschulen schicken? da müsste man viel mehr angst haben, dass die kleinen katholen büßend unter den strengen blicken der mutter oberin unterm überdimensionalen holzkreuz knien müssen, während der kleine yussuf lernt, dass aysha zu hause bleiben muss, weil ihre haarpracht sonst andere männer berechtigt, sie zu vergewaltigen...
 

iceagexxl

Geselle
24. September 2003
21
hallo,

ja hier sagen einige ja das man nicht tolerant ist, dann sollen die anderen länder erstmal tolerant werden, eine lehrerin hat ein kreuz in einer islamischen schule na dann bin ich mal gespannt wie viele sich aufregen würden.
die lehrer müssen neutral sein, mein kind würde ich sofort aus der klasse entfernen lassen wenn mein kind so eine unneutrale person in sachen religion etc...ist , was soll das hier soll die doch in die türkei gehen dort kann sie islamischen kinder unterrichten aber nicht hier wo man neutral sein musssssssss!!!!!!!!!!!!!!
 

Giro

Geheimer Meister
10. April 2002
191
Ein Drittel der Weltbevölkerung sind Muslime, und man muß sich langsam damit abfinden das diese mittlerweile auch in Europa angekommen sind.

Das Urteil vom Mittwoch in Karlsruhe ist ein Witz, jetzt wird man das Thema auf Länderebene noch mehr breittreten und verunstalten und der Graben zur muslimischen Bevölkerung wird noch größer werden.

Fakt ist, daß du als Muslimische Frau mit Kopftuch kaum eine Chance hast einen Beruf auszuüben.
Von der Freiheit und vor dem Kopftuchurteil. Von Maryam Brigitte Weiß (Frauenbeauftragte des ZMD)
Kann man von einer Frau verlangen, dass sie ihr Kopftuch auszieht, damit sie eine Arbeitsstelle bekommt? Warum Panik in deutschen Landen vor dem Kopftuch?

Szenen aus Deutschland 2003 :
Menschen mit Ringen durch die Nase und die Wangen ; Schmucksteinchen (piercing´s) in Kinn und Bauchnabel ; tätowierte Bilder (tatoo´s) an allen erdenklichen (und undenklichen) Körperstellen ; Haare in allen Farben ; Irokesenschnitte, Rastazöpfe und vielfältigste Frisuren ; enge und kurze Röcke um dünne und dicke Hüften ; enge leggings über verschiedenste „Oberschenkelweiten“ ; Spaghetti-Träger an knappen Oberteilen, die viel „Einsicht“ in mehr oder weniger starke Oberweiten bieten ; weiße Hosen ohne Futter, dafür mit viel „Durchsicht“ über weibliche Körper ; Jeans, die so knapp auf der weiblichen Hüfte sitzen, dass der String-Tanga (bewusst hoch gezogen) hinten auf dem taillenfreien Rücken als schmales Band in rosa oder schwarz zu sehen ist ; knutschende Pärchen, deren Hände auf dem Körper des Partners etwas zu suchen scheinen ; Männer mit aufgeknöpften Hemden geben den Blick auf Kettchen und Bäuche frei („Wir zeigen freizügig, was wir haben!“ und „Ich kann schließlich anziehen und tun was ich will!“ und „Mein Körper gehört mir!“).

Themen im Vormittags- und Nachmittagsprogramm des Fernsehens aus jedem Lust- („Wir sind ja so frei!“) und Unlust- („Kein Bock auf Arbeit“) Bereich ; ausführliche, in jedes Detail gehende Bettszenen schon im Vorabendprogramm. Dazu reisserische Aufmachungen der Boulevardpresse, wer mit wem was getan hat und wie ein Mörder sein Opfer gequält und getötet hat und dafür als unzurechnungsfähig eingestuft wird („Ich war leider betrunken, hatte eine schwere Kindheit, wurde missbraucht.“).

Dazu kommen Bilder auf Schulhöfen von mit Drogen handelnden Schülern ; Kinder mit Handy und disc-man, aber ohne Mittagessen zu Hause ; „Patchwork-Familien“ : meine, deine, unsere Kinder ; überzogene Girokonten ; Schuldnerberatung ; Urlaub auf Mallorca auf Pump ; nicht bezahlte Handy-Rechnungen („Dann machen wir einfach einen neuen Vertrag“) ; offene Prostitution für jeden sichtbar ; erzwungene Prostitution : Menschenhandel mit Frauen aus aller Welt ; überfüllte Frauenhäuser ; Spielsucht in Automatensalons ; Wochenenden, die in Discos durchgetanzt und durchgetrunken werden („Ich lebe doch nur einmal!“).

Fast 5 Millionen Arbeitslose ; zu wenig Ausbildungsstellen ; jeder 3. Auszubildende verliert seine Lehrstelle wegen „chronischer Unlust“ („Jeden Morgen so früh aufstehen?“ – „Ich bin doch nicht deren Bimbo!“) schon in der Probezeit ; die Zahlen der jugendlichen Sozialhilfeempfänger steigt ständig ; die Zahlen der noch schulpflichtigen jungen Mütter steigen trotz Aufklärung weiter an ; immer häufigeres Schulversagen von Kindern und Jugendlichen wird gedeckt durch Anheben von Notenspiegeln bei Klassenarbeiten (PISA-Studie ?!).

Doch das ist Freiheit mit ihren „Nebeneffekten“. Freiheit als Unabhängigkeit von jedem äußeren, inneren oder durch Menschen oder Institutionen bedingtem Zwang , Freiheit als ein Vermögen des Willens jedes Individuums, sich Handlungsziele zu setzen bzw. nach bestimmten ethischen Normen zu handeln. „liberalis“ bezeichnet im Lateinischen „die Freiheit betreffend“ die Auffassung, die die Freiheit des Einzelnen („Ich bin so frei“) als grundlegende Norm des menschlichen Zusammenlebens ansieht und eine fortgesetzte Emanzipation des Individuums fordert.

Unsere Gesellschaft leistet sich nach außen hin also den Luxus der Individualität. „Erlaubt ist, was gefällt.“ Dabei muss nicht dem Betrachter gefallen, was er sieht. Es reicht, wenn es dem gefällt, der es tut.

Und was tut der, dem so viel Freizügigkeit, wie oben in der Mode beschrieben, nicht gefällt? Der kann ja weggucken und schweigen, will er nicht in den Verdacht geraten, ein Boykotteur von „Freiheit“ und zugleich von Frieden und Sicherheit zu sein.

Und was tut die, die sich nicht so freizügig zeigt? Die sich vielleicht sogar bedeckt? Die vielleicht sogar darauf besteht, langärmelig und ihr Haar bedeckend durch die Straßen zu gehen? Kann für diese Frau auch gelten „Erlaubt ist, was gefällt.“ ? Was ist mit ihrem Recht auf Freiheit?

Tatsache ist, dass nach der Heitmeyer-Studie 71 % der deutschen Bevölkerung die islamische Lebensweise und damit die Bedeckung der Frau mit langärmeligen Kleidern und Kopftüchern ablehnen und nicht sehen wollen. Tatsache ist, dass, wer sich auszieht, eher mit Verständnis für seine Launen rechnen kann als jemand, der nach einer Weltreligion begründet sich zwar modisch, aber eben nicht ausziehend kleidet. Tatsache ist, dass das, was dem Einen an Rechten zugesprochen wird, noch lange nicht für den Anderen gilt.

Freiheit für alle oder doch nur für Bestimmte?

Ist eine Frau nur schön, wenn sie ihre körperlichen Vorzüge immer und überall offen präsentiert? Besteht eine Frau nur aus körperlichen Vorzügen? Gilt es nicht viel eher, einen Menschen nach seinem Charakter und Können zu beurteilen?

Der Bürovorstand einer großen Firma sucht Bürokauffrauen. Unter den Bewerberinnen sind auch junge Frauen mit Kopftuch. Wenn sie Glück haben, werden sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Selbst wenn ihre Leistungen den Erwartungen voll entsprechen oder sie sogar übertreffen, werden sie mit dem Hinweis „Ja, wenn sie Ihr Kopftuch absetzen würden, ...“ abgelehnt. In einem Betrieb mit Kundenkontakt heisst es dann außerdem noch: „Das können wir unserer Kundschaft nicht zumuten.“
Andererseits ist es allerdings sehr gut möglich, dass von der Kundschaft mit Kopftuch das Geld für eine gekaufte Ware oder einen geleisteten Dienst genommen wird. Was wäre, wenn die Kopftuch-Kundschaft verlangen würde, von Kopftuch-Beschäftigten bedient zu werden, wie zum Teil im umgekehrten Fall?

Kann man von einer Frau verlangen, dass sie ihr Kopftuch auszieht, damit sie eine Arbeitsstelle bekommt? Ist dies nicht eine Nötigung zu einer Handlung, die nicht mit der freien Entscheidung der Person übereinstimmt? Eine Frau mit Kopftuch, die darauf angewiesen ist zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wird durch die Drohung „So kann ich sie nicht einstellen!“ und der damit verbundenen Folge der finanziellen Not veranlasst, etwas zu unterlassen, nämlich das Tragen des Kopftuchs. Eine solche Nötigung kann nach § 240 StGB mit einer Freiheits- oder Geldstrafe geahndet werden. Wie viele Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen machen sich demnach in Deutschland strafbar?

Und ist es nicht auch „sittenwidrig“, von einer Frau das Abnehmen des Kopftuchs zu verlangen, wenn dieses Verhalten (das Tragen des Kopftuchs) „aufgrund langer Gewohnheit befolgt wird“ (Brockhaus)? Wenn das Anstandsgefühl (Anstand = von einer best. Gesellschaft als gutes Benehmen bewertetes Verhalten) verletzt wird, kann dieses als ein Verstoß gegen die „guten Sitten“ gesehen und nach § 138 BGB bestraft werden.

Aber wen interessieren heute schon noch „gute Sitten“ und „Anstand“? Wenn es als schick gilt, sich als von der Norm abweichend zu outen, kann nicht erwartet werden, dass ein Mehr an Kleidung öffentliche Zustimmung findet.

Dabei ist es ein Skandal, was Kopftuchträgerinnen alles passiert :
- Eine Frau an der Kasse eines Supermarktes, die das „Glück“ eines verständnisvollen Chefs hatte, musste sich in eine andere Filiale versetzen lassen, weil sich Kunden nicht von der „Mumie“ bedienen lassen wollten.
- Eine Kindergärtnerin, die ebenfalls das „Glück“ hatte, die Eltern der betreuten Kinder hinter sich zu haben, wurde vom Bürgermeister suspendiert (städt. Kindergarten).
- Frauen wird nachgesagt, sie trügen Kopftuch, weil sie darunter eine Glatze hätten.
- Sie sollen wieder dahin gehen, woher sie gekommen sind. Wohin sollen deutsche Musliminnen (deutscher Vater, deutsche Mutter) gehen?
- Eine konvertierte deutsche Muslima stand bei einem Bäcker und wartete, bis sie dran war. Ein Mann hinter ihr drängte sich vor. Auf ihre Aussage hin, dass sie jetzt an der Reihe sei, antwortete er ihr, dass er aber Deutscher sei.

Um was geht es hier eigentlich? Sind die rechtlichen Grundlagen in Deutschland so, dass bestimmte Menschengruppen benachteiligt werden dürfen? Nein. Ganz klar nein. Kein Mensch darf wegen seiner Lebensweise oder seiner Ansichten, wenn er nicht der Allgemeinheit Schaden zufügt, benachteiligt werden. Das deutsche Grundgesetz regelt diesen Sachverhalt ganz deutlich. Auch die Religionsfreiheit ist im Grundgesetz gewährleistet. Ausserdem hat jeder und jede Deutsche den gleichen Zugang zu einem öffentlichen Amt, jeder Bürger und jede Bürgerin in Deutschland Zugang zu einer Arbeitsstelle, wenn die Befähigung vorliegt, unabhängig vom religiösen Bekenntnis.
Stören Kopftuch und lange Ärmel den inneren Frieden und die innere Sicherheit Deutschlands? Scheinbar ja. Es sieht so aus, als ob ein großer Teil der Bevölkerung Deutschlands keine Gefährdung von Frieden und Sicherheit darin sehen, wenn Frauen modisch freizügig durch die Fußgängerzone spazieren („Ein appetitlicher Anblick“ -?-) oder an der Kasse des Supermarktes stehen. Hier gilt der Wahlspruch „Jeder kann machen, was er will“ und „Wer eine gute Figur hat, kann doch zeigen, was er hat“.
Aber die hübsche, junge Frau mit dem langen Rock, der langärmligen Bluse und dem farblich abgestimmten Kopftuch hört im harmlosesten Fall „Das arme Mädchen!“. Körperliche Attraktivität hat nicht züchtig verhüllt zu werden. Es ist Tatsache, dass diese junge Frau eine Arbeitsstelle mit Publikumsverkehr (Verkauf, Beratung, ...) trotz sehr guter Leistung und Eignung nicht bekommt – es sei denn, sie würde ihr Kopftuch ablegen. Die attraktive junge Frau im modisch-körperbetonten Outfit würde, selbst bei geringerer Eignung, die Arbeit bekommen. Wo bleibt da der Mut eines Personalchefs? Wo ist seine Zivilcourage? Wieso glaubt er, dass es durch das Kopftuch „zu betrieblichen Störungen bei der Arbeit kommt“? Wieso sollten plötzlich weniger Kunden diesen Betrieb aufsuchen?

Seit dem 21. August 2003 gilt in Deutschland das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe (Az.: 1 BvR 792/03), dass das Tragen eines Kopftuches aus religiösen Gründen kein alleiniger Entlassungsgrund ist. Eine Kündigung ist demnach nur gerechtfertigt, wenn diese auf Grund plausibler und nachvollziehbarer Erwägungen durch „personen-, verhaltens- oder betriebsbedingte Gründe bedingt“ sei und nicht auf einen möglichen Verdacht („Jetzt kommen bestimmt weniger Kunden.“) hin.

Wird sich dadurch viel ändern für die jungen muslimischen Mädchen, die fleissig in der Schule lernen oder sogar an der Universität studieren? Die mit ihrem Beispiel das Vorurteil, dass Frauen mit Kopftuch ungebildet und dumm seien, widerlegen möchten? Die zeigen wollen, dass sie nicht das Dummchen sind, das nur brav darauf wartet, geheiratet zu werden, wie die westliche Bevölkerung immer glaubt? Werden diese Mädchen die Gelegenheit bekommen, zu beweisen, dass sie selbstbewusste und selbstbestimmte Frauen sind, die sich durchaus ihren eigenen Kopf für die Planung ihrer Zukunft anstrengen?
Werden die vielen muslimischen Frauen, die schon Ehefrau und Mutter sind und gerne nebenbei arbeiten möchten, auch andere Arbeitsstellen bekommen als Putzstellen?

Die Angst vor dem Kopftuch zieht sich durch alle Bereiche der Republik:
In der Nachbarschaft: Wer weiß, ob nicht der muslimische Familienvater seine Frau und seine Töchter unter das Kopftuch zwingt!
Im Sportunterricht: Warum will die kopftuchtragende Schülerin nicht am koedukativen (gemischten) Schwimmunterricht teilnehmen?
In der freien Berufswelt: Wie soll eine Kopftuchträgerin in der Konfektionsabteilung Kundinnen beraten oder gar im Friseursalon modisch frisieren? Das ist sicher geschäftsschädigend! – Außerdem ist es sicher unhygienisch, wenn eine Krankenschwester mit Kopftuch statt mit Haube den Blutdruck misst!
In der öffentlichen Schule: Wird nicht die kopftuchtragende Lehrerin die muslimischen Eltern dahingehend beeinflussen, ihre Töchter unter das Kopftuch zu zwingen? Und wird sie nicht sogar die übrigen Schüler dahingehend beeinflussen, sich positiv mit dem Islam auseinander zu setzen und vielleicht zu konvertieren?

Interessant wäre, wenn sich eine deutsche Frau aus dem religiösen Umfeld der Hutterer, der Mennoniten oder der Amischen, von denen ja bekannt ist, dass die Kleiderregeln für Frauen lange Kleidern und eine Haube vorsehen, um eine Stelle in der freien Wirtschaft oder gar im öffentlichen Schuldienst bewerben würde. - Oder wenn sich ein Sikh mit deutschem Pass und erfolgreich abgeschlossenem Lehramtsstudium im Schuldienst bewerben würde. Ein Sikh trägt immer einen Turban. Würde der ihm als mögliche Missionierung ausgelegt? Wahrscheinlich nicht. Denn der Sikh Ranjit Singh aus Hamburg darf sogar mit seinem Turban und ohne Helm Motorrad fahren. Nach diversen Anfragen mit anwaltlichem Beistand bekam er von den örtlichen Behörden eine Fahrerlaubnis. Nach einem Beschluss des Bund-Länderausschusses für Straßenverkehr aus dem Jahr 1986 können Sikhs aus religiösen Gründen von der Helmpflicht befreit werden. – Würde bei deutschen Hindus die farbige Stirnmarkierung ein Hindernis für den Schuldienst darstellen? – Oder die ungeschnittenen Rastalocken eines Bewerbers? – Oder die Kippa eines jüdischen Lehrers? Nein, denn der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bremerhavens unterrichtet an einer staatlichen Schule mit Kippa und der Landesrabbiner von Niedersachsen hat eine Professur in Bremen.

Warum also die Panik in deutschen Landen vor dem Kopftuch? Wo bleibt da das Prinzip der Gerechtigkeit? Kann der Kopftuch tragenden Lehrerin angelastet werden, dass in vielen Köpfen verquere Vorstellungen über die Lebensweisen in islamischen Ländern herrschen? Kann man sie für die Missstände in fremden Ländern verantwortlich machen? Geht es bei dieser Problematik nicht eigentlich nur um die Abwehr einer bestimmten Religion oder „fremden Kultur“?
Im Grunde handelt es sich bei Reaktionen der Ablehnung gegenüber einer Kopftuch tragenden Lehrerin oder Verkäuferin um den Ausdruck subtiler Ängste und unbelegter Annahmen bzw. Unterstellungen: die nichtmuslimischen Schüler und Schülerinnen könnten religiös beeinflusst werden (im Kaufhaus könnte die Kundschaft weg bleiben). Ob es aber wirklich zu „betrieblichen Störungen“ in der Schule kommen würde, bleibt abzuwarten. Deshalb muss so lange gelten „in dubio pro reo“ („Im Zweifel für den Angeklagten“) bis sich die Annahme bestätigt hat.

Der Frieden und die Sicherheit stehen in einem pluralistischen Staat immer auf dem Prüfstand. Das Bemühen darum muss täglich neu geführt werden. Ein Kopftuch bei einer Lehrerin als Ausdruck des individuellen Glaubens darf einen solchen Staat nicht aus den Fugen werfen.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Denn Friede muss gewagt werden, ist das eine große Wagnis und lässt sich nie und nimmer sichern.“ (Dietrich Bonhoeffer, 28.8.1934)Maryam Brigitte Weiß, Frauenbeauftragte des ZMD/Sommer 2003
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
Nimmt eigentlich jemand daran Anstoß, dass den Schulkindern in aller Regelmäßigkeit (nämlich am Freitag) Fisch vor die Nase gesetzt wird? Und dass es Lehrer gibt, die dieses christliche Ritual vollziehen und vor den Augen von kleinen, unschuldigen und unvordorbenen Kinderlein Fisch einnehmen und sie damit einer gleichgroßen Ladung religiösen Alltagsterrors ausetzen wie eine Lehrerin, die ein Kopftuch trägt?

Haben wir nicht genügend Argumente in einem anderen Thread um die Ohren fliegen sehen, dass man bessere Inhalte an der Pädagogik haben will? Na vielleicht hat die Kopftuchfrau diese ja! Warum gibt man ihr nicht eine Chance? Ob die auch nur den geringsten Versuch unternimmt irgend ein braves christliches Spießerblag muslimisch zu kontaminieren, wage ich mal stark zu bezweifeln. Soll sie unterrichten! Los! Soll sie den Mädels zeigen, wie zäh eine muslimische Frau für ihr Recht kämpfen kann, wenn sie eine halbwegs offene und tolerante Gesellschaft genießt! Jawohl. - Wenn ihr etwas wollt oder etwas nicht wollt, dann kämpft und streitet dafür bis in die obersten Instanzen - das vermittelt die Frau doch als erstes! Dass hier jemand ein Recht bekommen kann, wenn er sich wehrt. Dass auch eine Frau ihr Maul aufmachen kann.

Alles andere sind die vollgeschissenen Hosen einer ehemals christlichen Gesellschaft (die ihre Verpackung mit ihrer eigenen Bedienungsanleitung schon längst weggeschmissen hat). Wovor sich hier noch verteiligt werden will ist mir ein echtes Rätsel - der Zug ist abgefahren, wir sind doch schon lange nicht mehr das Bollwerk des christlichen Abendlandes. Sie sind hier, unter uns, schon seit Jahrzehnten, nur niemand wollte sie so recht wahrnehmen, als sie sich noch schön brav in ihren Sektor Dönerbude verkrochen haben. Da, wo man sie höchstens sehen wollte in unserer ach so tollen christlichen Abendlandskultur!

Ganz netter Artikel über unsere angebliche kulturhistorische Homogenität:
http://www.zeit.de/2003/37/A-Osman
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
die lehrer müssen neutral sein, mein kind würde ich sofort aus der klasse entfernen lassen wenn mein kind so eine unneutrale person in sachen religion etc...ist

Nur weil eine Person für sich selber eintscheidet ein Kopftuch zu tragen, heißt es doch noch lange nicht, daß sie den anderen erzählt sie müssten es auch tun. Insofern sehe ich da nicht gleich eine Gefährdung der Neutralität. Die wäre gegeben, wenn sie den Unterricht dazu nutzen würde, den Kindern zu erzählen, daß alle Mädchen Kopftücher tragen müssen. Hat sie das getan?
Meines Wissens nach, hat sie das wohl nicht getan.... sondern nur die Kleidung getragen, die sie mit ihrem Glauben vereinbaren kann.

Was wäre, wenn jemand aus irgendeinem Glauben heraus nur weiße Kleidung trägt?
Was wäre wenn eine Frau als Nonne lebt, darf sie dann nicht mehr Lehrerin sein?

Was wäre wenn sie dieses Kopftuch aus modischer Motivation heraus tragen würde?
Würde es dann auch so ein Aufruhr geben?

Es müßte doch nach ihrem Verhalten beurteilt werden, ob sie die Kinder neutral unterrichtet oder nicht. Das läßt sich doch nicht an ihrer Kleidung festmachen oder erkennen.
Hier wird über eine Person und ihre angebliche fehlende Neutralität geurteilt, ohne die Person zu kennen oder ihren Unterricht besucht zu haben.
Vielleicht ist es eine gute Lehrerin ... die engagiert und objektiv Wissen vermittelt ? Vielleicht auch nicht .... aber wer von denen die hier diskutieren weiß das schon?

Ich glaube, daß sich das nicht pauschal sagen läßt, ob ein Kopftuch die Neutralität und Objektivität behindert. Ein Kopftuch ist ja kein Brett vorm Kopf ;)

Ich selber würde kein Kopftuch tragen wollen ... aber genauso wie ich nicht möchte, daß jemand mir aufdrückt ... ich müsse jetzt eines tragen ... finde ich es nur fair, daß es einer Frau auch nicht verboten werden darf, wenn sie es selber tragen möchte.

Ihre Eignung als Lehrerin sollte an der Qualität ihres Unterrichts gemessen werden und nicht an ihrer Kleidung.


Namaste
Lilly
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Ich finde bisher noch keine Argumente in diesem Topic, die mir klarmachen warum jetzt ein Kopftuch verboten sein muss, und gleichzeitig christliche Glaubenssymbole bestehen bleiben dürfen.
Neutralität ist etwas anderes als Christlich.
Frauen Kopftücher zu verbieten ist genau so Frauenfeindlich wie sie dazu zu zwingen welche zu tragen.
Wenn die Muslimin nicht mehr mit Kopftuch unterrichten darf, dann sollten auch sämtliche Erkennungsmerkmale aller Religionen verboten werden.

Eine unterdrückte abgesonderte eingesperrte Frau die unter ihrer Religion gefangen ist wird keine Lehrerin, und kämpft für ihr Recht zu unterrichten.
Die bösen islamistischen Tendenzen sind doch so das man Mädchen gleich kein Lesen und Schreiben beibringt.

@fumerat
und das von nem Agnostiker :p

cu milktoast
 

trashy

Großer Auserwählter
19. Mai 2002
1.781
Hallo.

Momentan gehts ja eigentlich um die muslimische Frau mit Kopftuch, was ein Ausdruck ihres Glaubens ist, die gerne unterrichten möchte.

SentByGod schrieb:
Beamte und andere Diener des Staates ( Lehrer unter anderem ;) ) haben Neutralität zu wahren! Kein Kreuz um den Hals und auch kein Kopftuch. Schule ist ja nicht dazu da um seine Religion auszuüben oder Leute zu bekehren!

Das (Kreuz/Kopftuch) sind aber nicht die einzigen Zeugnisse des jeweiligen Glaubens.

Wie ist die ganze Geschichte dann bei einem Mann muslimischens Glaubens zu sehen? Kurz zur Auffrischung, islamische Männer bekräftigen ihren Glauben in dem sie einen Bart tragen.

Muß der Bart jetzt auch abrasiert werden? Egal welcher Religion die Bartträger angehören?

Wenn ja, wie weit will man das Spiel dann noch treiben?

Da wirds noch ordentlich krachen in dem Fall, die Diskussion ist noch nicht zu Ende, die hat eben erst angefangen!

gruß

trashy
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Da wirds noch ordentlich krachen in dem Fall, die Diskussion ist noch nicht zu Ende, die hat eben erst angefangen!

Ja ... sehe ich auch so

Und um so länger ich darüber nachdenke, um so mehr fragen drängen sich mir auf.
Wie weit geht denn das mit dem "seine Religion nicht nach außen zeigen dürfen" um angebliche Neutralität zu demonstrieren.
Neutral ist schon richtig .... aber heißt neutralität, seine Individualität ablegen zu müssen?

Jemand der ein Kreuz um den Hals trägt ... was ist denn mit dieser Person? Darf sie das dann noch?
Was ist mit jemandem der verheiratet ist ... und auch noch kirchlich ? Darf der oder die den Ring nicht mehr öffentlich tragen, wenn ich als Mutter gegen die Institution der Ehe bin?


Bedeutet Neutralität etwa ... nur versteckt und hinter verschlossener Tür eine eigene Meinung zu haben?

Nein glaube ich nicht .... Lehrer haben eigene Meinungen, Glaubensformen, Religionszugehörigkeiten ... und werden es auch immer haben.
Was ist denn Neutralität .... und wo fängt Dogmatismus an?

Namaste
Lilly
 

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