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Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Dass die Polizei in so einem Fall den längeren Arm behält, sollte man von ihr erwarten dürfen. Abgesehen davon gab es nach dem Aufbrechen der Tür wohl keinen Widerstand.

Leider agiert die Hamburger Stadtentwicklung oft wenig klug. Oder anders gesagt: sie ist wenig sensibel, hat keine gut funktionierenden Antennen, kein gutes Gespür für falsch und richtig. Und überhaupt gar keines für die Identität von Orten.
Natürlich können Stadtteile nicht eingefroren werden, also an irgendeinem Punkt ihrer Entwicklung für immer still stehen. Ginge das, wären die Protestler übrigens auch nicht froh, denn noch ein paar Jahrzehnte zurück wohnte in ihren heutigen Quartieren ja oft die Arbeiterklasse, die es da ja noch gab.
Andererseits lassen sich lebendige Quartiere töten, und zwar schneller als man denkt. Bestimmte Arten von Dienstleistern, Selbstständigen und kleinen Gewerbebetrieben, die brauchen einen moderaten Quadratmeterpreis, anders können sie nicht existieren. Seien es die Frau mit den Zeichenkursen, der Fotograf, die kleine Druckerei oder - in memoriam TaB - die Fahrradwerkstatt. Anders herum braucht der lebendige Stadtteil aber eben auch genau diese Menschen, zumindest einen gewissen Prozentsatz. Sind die irgendwann allesamt vertrieben, wird es trist und traurig. Ich habe das in den vergangenen 50 Jahren leider schon allzu oft erlebt. Und die Stadt ist zu dumm um draus zu lernen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Bestimmte Arten von Dienstleistern, Selbstständigen und kleinen Gewerbebetrieben, die brauchen einen moderaten Quadratmeterpreis, anders können sie nicht existieren. Seien es die Frau mit den Zeichenkursen, der Fotograf, die kleine Druckerei oder - in memoriam TaB - die Fahrradwerkstatt.

Das sind die Folgen der dauerhaft nicht vorhandenen Zinsen. Das Kapital sucht sich neue Wege und das sind dann eben Immobilien.
Es liegt aber nicht nur allein daran. Bei mir im dicht bewohnten Viertel stehen einige kleinere Läden direkt an der Hauptstraße, Lauflage, seit längerem leer. Wahrscheinlich sind die gar nicht mal so teuer. Aber das Zeitalter der Ladengeschäfte ist, zumindest abseits dann extrem teurer Innenstadtlagen, offenbar vorbei. Die Läden haben keine Kunden mehr. Internethandel, die großen Ketten, nachlassendes Interesse an ganzen Sparten ... was soll man denn noch für Läden betreiben? Mit den Micky-Maus-Preisen, die die Internetdruckereien anbieten, kann keine kleine Druckerei mehr mithalten.

Anders herum braucht der lebendige Stadtteil aber eben auch genau diese Menschen, zumindest einen gewissen Prozentsatz. Sind die irgendwann allesamt vertrieben, wird es trist und traurig. Ich habe das in den vergangenen 50 Jahren leider schon allzu oft erlebt. Und die Stadt ist zu dumm um draus zu lernen.

Die Städte haben manchmal merkwürdige Vorstellungen davon, wie etwas funktionieren soll.
Eine Werbeagentur im Erdgeschoss im Hinterhof, in der ich einst arbeitete, war in dem Gebäude nur "geduldet". Früher war in den Räumen ein Heulager, später eine Autowerkstatt, schließlich die Werbeagentur. Ginge es nach der Stadt, hätte man am liebsten dort wieder ein Heulager. Nur: Wer, außer dem Landeskonservator, braucht heute noch ein Heulager?

Manche Läden scheinen ohnehin nur als Beschäftigungstherapie für z.B. eine Unternehmersgattin zu dienen. Wovon die leben ist mir ein Rätsel. Bei so einigen Modeboutiquen bei mir und anderswo habe ich noch nie eine Kundin hinein oder wieder heraus kommen gesehen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

[...] Bei mir im dicht bewohnten Viertel stehen einige kleinere Läden direkt an der Hauptstraße, Lauflage, seit längerem leer.
Ich meine gar nicht die Läden, die sind ein weiteres Thema. Ich meine die tatsächlich arbeitenden Menschen, die für ihre (selbständige) Tätigkeit ein bisschen Raum benötigen. Zum Beispiel der Metallbauer. Der kann das nicht auf 20qm machen, der braucht wenigstens 60, aber eigentlich 100. Oder eben die Fahrradwerkstatt oder der Fotograf. Die leben ja meist nicht allein vom eigenen Viertel, aber oft zu einem guten Teil. Und umgekehrt ist es für das Viertel ein gar nicht sofort sichtbarer, aber beim zweiten Hinschauen doch ungeheurer Gewinn, wenn sich all diese Gewerke noch in Reichweite befinden. Es bewahrt den dörflichen Charakter in den Stadtteilen. Und dabei geht es überhaupt nicht um ein romantisch verklärtes Daseins-Ideal, sondern um praktisches Wohlfühlen. Und das will man doch?

Die Städte haben manchmal merkwürdige Vorstellungen davon, wie etwas funktionieren soll. [...]
Wenn sie wenigstens das hätten, dann hätten sie ja immerhin überhaupt eine Vorstellung.
Meiner Erfahrung nach werden zumeist die Pläne irgendwelcher - natürlich stadtteilfremder - Investoren abgenickt. Immer schön mit dem gebräuchlichen Mischkonzept, ein bisschen Wohnen ein bisschen Gewerbe. Bloß daß es meist Eigentumswohnungen sind, die garantieren einen flotten return of investment. Und Gewerbeflächen, in die Werbeagenturen & Co. einziehen, weil nur die sich die Mieten leisten können. Aber deren Angestellte wohnen noch nicht im Viertel, sondern möchten das dann. Und so geht die Spirale weiter.
Dein Beispiel mit dem Heulager klingt lustig - und ist natürlich spiegelverkehrt bescheuert. Vielleicht sollten sich deine Stadtplaner mit den meinigen mischen, das Ergebnis könnte nach Lebensqualität riechen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

In meinem Stadtteil machen kleine Ladengeschäfte auf und meistens ganz schnell wieder zu.
Klar, Internetbestellungen sind bequem und preiswert, aber was ich dabei vermisse:
Den kleinen Plausch mit dem Ladeninhaber/Verkäufer und das Ansehen der Ware.
Deswegen bleibe ich beim Direktkaufen, auch wenn ich in meinem Stadtteil nicht alles bekommen kann, was ich möchte(z.B. hätte ich gerne einen Kinderschwimmring für meinen Po, denn das Dauersitzen auf meinem PC-Stuhl malträtiert diesen ganz schön. Da müsste ich dann in die Innenstadt, denn hier gibbet kein Sportgeschäft.).
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Dein Beispiel mit dem Heulager klingt lustig - und ist natürlich spiegelverkehrt bescheuert. Vielleicht sollten sich deine Stadtplaner mit den meinigen mischen, das Ergebnis könnte nach Lebensqualität riechen.

Landeskonservatoren können, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, schon sehr eigenwillige Vorstellungen haben, was denn da zu sein hätte - und was nicht.

Vor vielen Jahren habe ich in (damals noch West-)Berlin so einen Fall erlebt. Da gab es einen Gastronomiebetrieb namens "Zum Alten Fritz", der hieß so, da bereits weiland der alte Fritz dort gespiesen hatte. Da kam dann der Landeskonservator und sagte: das darf nicht und das nicht und das nicht, und es kam der Hygieneinspektor und sagte: das muss und das muss und das muss. An den - sich widersprechenden - Auflagen der Behördenvertreter hatten sich damals bereits mehrere Pächter aufgeraucht, bis ihnen die Kohle ausging.
Dann kam einer, für den aufgrund anderen Reichtums das Restaurant nur so eine Art "selbstfinanzierendes Hobby" war. Der schaltete dann seine ohnehin existierende Rechtsabteilung ein, zog das ein für alle Mal juristisch durch und dann war Ende mit dem Behördenzinnober.

Der Landeskonservator hätte es nämlich immer am Liebsten, wenn im Uralt-Traditions-Gastronomiebetrieb noch so gearbeitet würde, wie damals: Am Holzofen bei Kerzenlicht mit Köchen, die in Holzpantinen auf Naturstein stehend an der Rinderhälfte herumsäbeln. Wenn's aber nach dem Hygieneinspektor geht, dann stünden wir da alle in OP-Kleidung in der Großküche der Sternenflotte auf Aldebaran IV.
 

stumpfiestumpf

Geselle
2. September 2008
38
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

wenn man randale macht nur um in die zeitung zu kommen braucht man sich nicht zu wundern wenn das voll mit chaoten nichts zu tun haben will.

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wenn man randale macht nur um in die zeitung zu kommen braucht man sich nicht zu wundern wenn das volk mit chaoten nichts zu tun haben will.

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wenn man randale macht nur um in die zeitung zu kommen braucht man sich nicht zu wundern wenn das volk mit chaoten nichts zu tun haben will. anarchistische umtriebe wie hausbesetzungen und steinewerfen gegen die polizei gibt es schon seit jahrzehnten in unserem land.

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wenn man randale macht nur um in die zeitung zu kommen braucht man sich nicht zu wundern wenn das volk mit chaoten nichts zu tun haben will. anarchistische umtriebe wie hausbesetzungen oder steinewerfen gegen die polizei gibt es in unserem land schon seit jahrzehnten. das gewaltmonopol liegt ganz eindeutig beim rechtsstaat. wenn linke chaoten meinen sie dürften dem staat die gewalt streitig machen dann ist das ein grosser irrtum.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Wie bis Du zu dieser Erkenntnis gekommen? Hast Du dies in der Schule oder von deinen Eltern gelernt?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Joh, stumpfistumpf, du machst deinem Namen alle Ehre!
Stumpf Worte wie Chaoten, anarchistische Umtriebe(da bemühst du Hausbesetzungen als Beispiel)und linke Chaoten in einen Topf zu werfen, zeugt von einer fundierten(Geschichts)Kenntnis.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.827
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Was genau stimmt da jetzt nicht und was möchtest Du korrigieren?
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

wenn man randale macht nur um in die zeitung zu kommen braucht man sich nicht zu wundern wenn das volk mit chaoten nichts zu tun haben will. anarchistische umtriebe wie hausbesetzungen oder steinewerfen gegen die polizei gibt es in unserem land schon seit jahrzehnten. das gewaltmonopol liegt ganz eindeutig beim rechtsstaat. wenn linke chaoten meinen sie dürften dem staat die gewalt streitig machen dann ist das ein grosser irrtum.

Ein Durchschnittsverdiener kann sich, heute, nicht mehr eine Wohnung in der Schanze leisten, dass solltest Du mal bedenken.

Hamburg-Sternschanze: Die besten Wohnlagen fur Immobilien und Wohnungen | Der Immobilien Kompass | Capital

Flora e.V., Schulterblatt 71 in Eimsbuttel
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

Ein Durchschnittsverdiener kann sich, heute, nicht mehr eine Wohnung in der Schanze leisten, dass solltest Du mal bedenken.
Vermutlich findet sich aber auch in seiner Geburtsurkunde kein amtlicher Vermerk, daß er das sein Leben lang können wird.
 

stumpfiestumpf

Geselle
2. September 2008
38
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

die autonomen sagen doch dass unser politisches gesellschaftssystem kapitalistisch ausgerichtet ist und sie sehen sich selber als systemgegner von links und wollen dementsprechend durch eine art marxistische revolution unser system aushebeln und durch ihr eigenes ersetzen. marxisten reden immer schon von sogenannter klassenloser gesellschaft aber wo das letztendlich hinführt hat man doch schon zur genüge 1917 in russland gesehen. die herrschaft der parteifunktionäre. wenn man eine art revolution gegen den kapitalismus machen will dann schliesst das doch widerstand gegen den sogenannten kapitalistischen unterdrückerstaat immer mit ein. das ist der eigentliche ideologisch bedingte hintergrund der raf oder militanter strassendemonstrationen der autonomen seit anfang der 80er jahre.
 

stumpfiestumpf

Geselle
2. September 2008
38
AW: Linksautonome wurden aus dem Schanzenhof rausgeschmissen

ich wollte übrigens niemanden verunglimpfen. das einzige was ich sagen wollte war dass ich gewalt gegen den staat nicht gut finde und wollte die weltanschauliche ideologie beim namen nennen die hinter dieser gewalt steht. ich hoffe das ich es jetzt geschafft habe in rein sachlicher sprache meinen kritikpunkt dargelegt zu haben.
 
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