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Münte, der Antikapitalist.

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Immer dieses Märchen vom stetigen Wachstum. Das einzige was wächst, sind die Weltbevölkerung, die Staatsverschuldung und natürlich die Geldmenge.

Klar, die Gütermenge ist ja schon seit der Zeit der Neanderthaler nicht mehr gewachsen. Sicher.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Güter sind nichts anderes als verarbeitete Rohstoffe und davon haben wir ja soooooo viele. Gerade unter den unzähligen Müllbergen ist sicher noch einiges zu holen. Irgendwann ist Schluss mit Wachstum. Auch wenn sich das Universum ausdehnen sollte, wächst der Planet Erde nicht überproportional, und schon gar nicht exponentiell überproportional.

Über die globale Güterverteilung und unsere "Wirtschaftsbeziehungen" zur sog. "3. Welt" brauche ich Dir sicher nichts erzählen.

Wenn "wir" wirklich ein Plus haben, dann auch nur weil an anderen Stellen ein fettes Minus steht.
Wie gesagt, irgendwann ist Schluss mit "Wachstum".
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Welche Rohstoffe werden Deiner Meinung nach demnächst ausgehen?

Wie soll es zu einem exponentiellen Wachstum kommen, wenn das Bevölkerungswachstum nachläßt?

Wer macht Minus? Wir haben zwar mehr Plus gemacht als die Dritte Welt, aber Minus hat die auch nicht gemacht.
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Kritik am Kapitalismus ist das eine, die Art Münteferings eine andere.
Ich kann dieses "Macht des Kaptitals" ,"Macht des Marktes" Geschwafel langsam echt nicht mehr hören.
Es ist eine lächerliche Antropomorphisierung nichts weiter. Sowohl Geld als auch der Markt sind keine Lebewesen mit eigenständigem Bewusstsein. Sie können a pirori weder ein Gewissen noch Macht im eignetlichen Sinne besitzen. Das Kapital ist nicht das Problem es ist die Gesellschaft - wir.

Wir haben ein dermaßen abstarktes Gebilde wie den "Markt" mehr oder weniger selbst Leben eingehaucht indem wir ihn zum Mittelpunkt der Gesellschaft erklärt haben der gibt und nimmt und beschweren uns jetzt darüber das er auf manche keine Rücksicht nimmt. Lächerlicher geht es nicht.
Natürlich hat der Markt kein Gewissen er ist ein totes etwas, was genau wollen wir ihm vorwerfen? Die Vorwürfe sind einzig und allein an uns zu richten, wieso wir es soweit kommen lassen haben und wieso wir nichts dagegen tun. Der Markt wird sich in dem Augenblick ändern in dem wir uns ändern, nach unseren Vorstellungen. Das haben hirnlose Zombies so ansich.

Von wegen die Macht des Kapitlals, die Unnmündigkeit der Gesellschaft ist unsere Problem. Wenn schon, dann sollten wir doch bitte über den Kern des Problems diskutieren. Das hat in diesem Fall Vorrang über wirtschaftstheoretische Grundsatzdiskussionen.

mfg sensei (der sich hiermit aus dem (Zwangs-)Urlaub zurückmeldet.

:D
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Übrigens wird Münte jetzt zum Nazi.

Sicherlich eine harte Wortwahl. (Allerdings ist der Münte ja auch nicht zimperlich.)

Aber wenn ich lese, daß es eine schwarze Liste der Heuschrecken (des Ungeziefers) gibt... Dazu kommt noch staatsfeindlich weil demokratiegefährdent und asozial.... Und wenn dann noch das Bankhaus "Goldman-Sachs" darin auftaucht....

Ich halte diese Nazi-Keule zwar für wenig hilfreich, aber der Gedanke bzw. der miese Beigeschmack bleibt.


ws
 
G

Guest

Gast
Was keiner gern ausspricht, die meisten jedoch im Grunde ihres Herzens wissen:

Die sogenannte "Freie Marktwirtschaft" und der Kapitalismuss haben ein Verfallsdatum!

Der Kollaps innerhalb eines begrenzten Systems ist von vorn herein eingebaut - it`s not a Bug, it`s a feature.

Die Realisierung dieser Erkenntniss hätte zur Folge, daß uns klar wird, unser gesamtes Wirtschaftssystem wird früher oder später in sich zusammenbrechen.

Die Folgen dieses zusammenbruchs währen für uns verherend.
Deshalb will das niemand aussprechen und auch nicht darüber nachdenken.

Nur ein Beispiel: Jährliches Wirtschaftswachstum

Im Jahre 1980 entsprechen 2.8% Wirtschaftswachstum 23,13 Milliarden $
Im Jahre 2003 würden 2.8% 66,81 Milliarden $ entsprechen.

Warum in aller Welt sollte den die Wirtschaft 2003 fast 3 mal soviel wachsen wie 1980?

Sollen die Menschen 3 mal soviel ausgeben?
Wenn ja woher sollen sie das Geld dafür hernehmen?

Progressives Wachstum (das Wachstum bezieht sich ja immer auf`s - schon angewachsene Vorjahr) in einem begrenzten Raum?

Haben die sie noch alle? Daß die sogenannten "Wirtschaftsexperten" 1 und 1 nicht zusammenzählen können und ihre "Wissenschaft" (sic) statt auf Wissen auf einem Dogma beruht kann man jeden Tag in der Zeitung lesen, wo diese "Experten" dann nicht nur ständig ihre Zahlen nach unten korregieren sondern auch sooooo erstaunt darüber sind.

An jedem x-beliebigen Stammtisch werden realistischere Prognosen erstellt, von denen sich die meisten auch als vollkommen richtig erwiesen haben.

Es ist doch jedem Vollidioten klar, daß ich mit 2 Autos, 2 Rechnern, 2 Fernsehern, 3 DVD Playern usw. irgendwan einmal genug Güter zur Verfügung habe. Soll ich mir jetzt noch ein drittes Auto kaufen? Wozu und wovon?

(Schein) Wachstum ist dann nur noch auf 2 Ebenen möglich.

1.Ich erhöhe die Preise künstlich (Euro) und schon habe ich scheinbar wachstum obwohl ich gleich viel Güter verkauft habe.

2. Ich schaffe Scheinwerte - Wertschöpfung aus dem Nichts (Aktien). Also eine Struktur die Firmenwerte verkauft, die es in wirklichkeit als "Hardware" gar nicht gibt, was nur so lange läuft, wie es nicht ernst wird und die Leute an ihr Geld wollen (Black Friday)
 
B

Booth

Gast
Oje - hoffentlich schaffe ich es, mit der Länge meiner Antwort nicht zu übertreiben ;)

Winston_Smith schrieb:
Es geht bei mir um Unternehmen, die vorbildlich in jeder Hinsicht geführt werden. Diese gibt es sogar recht häufig (und häufiger als "assoziale heuschrecken"), auch wenn Münte uns was anderes erzählen will.
Siehst Du - und uns geht es um diejenigen, die nicht vorbildlich sind. Du sagst, die vorbildlichen gibt es recht häufig, andere sagen, die weniger bis gar nicht vorbildlichen gibt es echt häufig. Das hängt wohl immer auch stark von Branche, Region und Umfeld ab.
Aber du unterstellst den zuständigen Leuten bei Nike, daß sie bewußt auf Zwischenproduzenten setzen, um im Zweifel fein raus zu sein. Hat Dir das mal ein Nike-Mensch erzählt?
Nun - daß in Schuhfabriken Kinderarbeit und andere ziemlich unschöne Methoden an der Tagesordnung sind, ist nichts Neues. Ich meine, mich an einen Artikel erinnern zu können (Spiegel?! - Könnte ich bei Zweifel zur Not recherchieren), in welchem auch Adidas und andere Firmen zugaben, über dieses System produzieren zu lassen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


@woopadaq

Was solls, jeder sucht seine Möglichkeiten.
Tja - und nicht wenig eben auf auf eine Art und Weise, die ich nicht toll finde. Und da sage ich nicht einfach "was solls", sondern übe Kritik, Allerdings muss ich zugeben, daß ich wenig Ansätze zur Verbesserung habe.
Gerade Konernführungen sind gezwungen, langfristig zu denken, sonst sind sie ihren Posten in Nullkommanichts wieder los.
Nach all meiner Erfahrung in grösseren Konzernen (erlebe zur Zeit den dritten) ist dies aber nur partiell der Fall.
Im Prinzip ist es den Investmentbankern auch egal, wie die Wertsteigerung erreicht wird, aber das ein Unternehmen profitabel arbeiten sollte, müßte eigentlich selbstverständlich sein.
Und wieder versuchst Du elegant den Kern meiner Kritik zu umgehen. Ich habe nie behauptet, daß ein Unternehmen nicht auf den Profit achten muss. Aber wie Du selber andeutest, ist den Investoren oftmals völlig wurscht, wie Profit erreicht wird - wichtig ist ein möglichst maximaler Profit. Somit ist denjenigen, die einen erheblichen Druck auf das Managment ausüben können letztlich die Produkte des Unternehmens, die Mitarbeiter, die Kunden, einfach alles wurscht - wichtig ist ausschließlich, daß hinten Kohle bei rauskommt. Somit üben Investoren oftmals nicht nur indirekten Einfluss über Vorgaben aus, sondern zwingen zuweilen durchaus vorbildliche Manager dazu, nach bestimmten Prinzipien zu "optimieren", die dem Unternehmen langfristig eher schaden können, aber kurz- und mittelfristig einen höheren Profit versprechen.
Der eigentliche Vorwurf entsteht doch aus der Tatsache, daß [...]
Die anschließend von Dir genannten Tatsachen sind mehr die Folgen, von dem was ich oben geschrieben habe, bis auf die "Mitarbeiteraufblähung". Ich denke auch, daß wirtschaftliche Auf und Abs ganz normal sind, und daher viel öfters eingestellt und gekündigt werden sollte - aber andererseits sehe ich auch die Existenzprobleme, die damit oftmals für Normalverdiener einhergehen.
Weil wenn ein Investmentbanker in nur einem Jahr durch riskante Börsengeschäfte 500 Mio abräumen kann, es dann fast alle tun, mit dem Ergebnis, daß der Markt zusammenbricht.
Naja - der Markt gibt es eben nicht für alle her. Der 500 Mio-Mann (laut Spiegel 8/05, S. 100/101 war dies im vergangenen Jahr Stevie Cohen) ist sicher die Ausnahme. Aber die 5-10 Mio Leute schon sehr viel öfters anzutreffen.
Im übrigen heißt "riskant" auch, daß er alles verlieren kann.
Das ist ja das schöne an Investmentbankern. In erster Linie investieren sie das Geld anderer und streichen superfette Provisionen ein. Teilweise gibt es Geschäfte nahezu ohne Risiko, z.B. Unternehmen neu an die Börse zu bringen. Was da den Investmentbankern für Sonderprämien und Provisionen gewährt wird, sprengt meiner Meinung nach jegliche Vernunft.
Weshalb viele Investmentbanker auf Nummer sicher gehen. Und langfristig ist definitv sicherer. Unterschätze diesen Faktor mal nicht.
Wie oben geschrieben - man kann auch mit recht risikoarmen Geschäften ein Heidengeld machen, wenn man nur an der richtigen Stelle sitzt. Sobald man dafür verantwortlich ist, ein Unternehmen an die Börse zu bringen, kann man sich gegen die Kohle eigentlich gar nicht wehren. Finde ich relativ krank.
Soweit ich weiß, wird das kurzfristige Geldmachen in "diesen Kreisen" ganz und gar nicht als Vorbildfunktion gesehen.
Sorry - ich glaube, daß das "Geldmachen" in den Kreisen prinzipiell hoch geachtet wird - und ob kurzfristig oder langfristig ist wurscht. Zumal gibt es sogar Lifestylemagazine für Börsenleute, die das Protzen als wesentlichen Bestandteil ansehen (was ja nur durch viel Kohle scheffeln geht). http://www.traderdaily.com/magazine/index.html
Ich glaube kaum, daß die Kernaussage solcher Magazine Nachhaltigkeit und langfristiges, wie verantwortliches Handeln ist.
Warren Buffet [...] ist [...] Milliardär geworden.
Tja - aber andere werden mit anderem Verhalten auch Milliardäre.
Welches "andere Verhalten" meinst du ? Nenne mal konkret einen Milliardär, der durch riskante Spekulation und Massenentlassungen zum Milliardär aufstieg !
Massenentlassung? Davon rede ich eher weniger, denn Firmengründer werden natürlich nur dann Milliardäre, wenn die Firma wächst. Hier muss man aber eben auch das Geschäftsverhalten sehen. Einen Firmengründer wie Bill Gates, der offensichtlich Monopolstreben für richtig hält, ist aus meiner Sicht nicht gerade ein Vorbild.
Konkret gemeint habe ich vor allem Leute, die an Börsen Geld verdienen. Die Tausende Investmentbanker, die Firmen an die Börse schmeissen, und versuchen durch tolle Analysen die Kurse nach oben zu jagen, und sich bei jedem Börsenneugang einen gehörigen Teil des Kuchens (der ja eigentlich dem Unternehmen zusteht) abschneiden, über Vorzugsaktienpakete, etc.
Der genannte Stevie Cohen scheint nicht wenig Kohle gescheffelt zu haben: http://www.traderdaily.com/news/item/242.html
Der Film Wall Street ist übrigens für mich gar nicht so weit von der Realität entfernt. Wie im Film gut zu sehen ist, und von mir oben beschrieben, interessieren sich diese Börsenleute nicht im geringsten für das, was ein Unternehmen aus macht - also Mitarbeiter/Produkte/Kunden, sondern ausschließlich für die wirtschaftlichen Kennzahlen.
Abgesehen davon stellst Du es als dewundernswert dar, daß er [Waren Buffet] Milliardär ist.
Tu ich nicht ! Ich setze lediglich deiner Behauptung, wonach nur die rücksichtslosesten, kurzfristigst denkenden die Reichsten werden können, ein Gegenbeispiel entgegen.
Gut - beiderseitiges Mißverständnis. Sorry, daß ich Dich mißinterpretiert habe, und dachte, Du würdest es als bewundernswert darstellen. Umgekehrt nimm bitte zur Kenntnis, daß ich niemals davon spreche, daß ich glaube, daß nur Rücksichtslosigkeit und Kurzfristigkeit zum Profit führt. Aber leider unterstützt das bestehende Wirtschaftssystem solches Verhalten genauso, wie das langfristigere und sozialere. Von daher darf man sich nicht wundern, daß es reichlich Fehlentwicklungen gibt. Und genau auf diese vielen Fehlentwicklungen weise ich hin, und kritisiere diese. Und daß das jetzige System auch solch Fehlverhalten begünstigen kann.
Jemand, der ein Vermögen anhäuft, welches das Tausendfache eines durchschnittlichen Lebenslohns eines deutschen Facharbeiter beträgt, ist für mich schwer als Vorbild akzeptierbar.
Warum ? Nur weil er mehr Geld gemacht hat als andere ?
Nein - nicht einfach nur mehr Geld, sondern unvorstellbar viel mehr Geld. Darüber hinaus ist das Vermehren von Geld keine Leistung, die ich anerkenne. Das Gründen eines Unternehmens erkenne ich definitiv an (wie viele andere Leistungen auch).
Geldvermehrung stellt für mich keine anerkennenswerte Leistung in sich dar.
Die Börse war schon immer reines Geschäft, und wieso sollten Investoren Geld verschenken ?
Wenn die Börse schon immer reines Geschäft war, halte ich dieses Prinzip nicht für das gesellschaftlich wünschenswerteste. Aus meiner Sicht wäre das wünschenswerteste, wenn jeder Investor sich automatisch auch seiner Verantwortung bewusst ist, und Gelder nur dann investiert, wenn er das Unternehmen innerhalb seiner Werte und Weltanschauung für unterstützenswert hält (edit: Wobei mir im nachhinein einfällt, daß dies auch nicht viel bringen muss, wenn der einzige Wert eines Investors eben "mehr Geld" ist). Wie gesagt: Geld zu investieren, nur um einfach noch mehr Geld zu herauszuholen ohne Zusatzgedanken ist für mich nicht anerkennenswert.
Was ist daran verkehrt ? Muß man seine Arbeit zwangsläufig lieben ?
Nein - aber man geht mit seiner Arbeit immer auch eine Verantwortung ein (als normaler Angesteller z.B. gegenüber dem Arbeitgeber). Und als Investor hat man meiner Meinung nach auch eine Verantwortung. Und die geht meines Erachtens weit über den Profit des eigenen Geldbeutels hinaus.
Gier ist neben Dummheit und Pech eine der Hauptgründe für das Scheitern von Firmen. Deswegen kann ich auch nicht behaupten, daß selbiges in unserer Gesellschaft belohnt wird.
Nur ist es nicht selten so, daß gierige Unternehmer, die eine Firma ausgequetscht haben, finanziell ziemlich gut dastehen. Mitarbeiter und Kunden (sowie das Produkt) bleiben da aber fast immer auf der Strecke. Da bedarf es gar keines weiteren gesellschaftlichen Lohnes mehr - ein solcher Unternehmer hat oft genug auch so ausgesorgt.


@ Ein_Liberaler - nur eine kleine Sache:
Gemäß der Wiener Schule sind Monopole staatlich garantierte Privilegien. Die sollte es eigentlich nicht geben
Und gemäß des deutschen Duden besteht dann ein Monopol, wenn ein "marktbeherrschendes Unternehmen od. Unternehmensgruppe, die auf einem Markt als alleiniger Anbieter od. Nachfrager auftritt u. damit die Preise diktieren kann". Mich interessieren aber letztlich theoretische Abhandlungen wenig - wir können uns auch gerne auf den Terminus "Marktdominanz" einigen.


@sensei
sensei schrieb:
Das Kapital ist nicht das Problem es ist die Gesellschaft - wir.
Völlig richtig - die Gesellschaft (also wir Menschen) muss sich entwickeln, und das Wirtschaftssystem nach und nach verbessern. Wird leider recht langwierig sein, zumal ja niemand den goldenen Weg kennt.

gruß
Booth
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Sentinel schrieb:
Übrigens wird Münte jetzt zum Nazi.

http://www.taz.de/pt/2005/05/04/a0109.nf/text.ges,1

Nach ADL Definition ist der Begriff "internationales Kapital" ja jetzt schon per se antisem*tisch. Aber irgendwer wird den Müll schon schlucken.

Tja, da kriegt man gestern noch das Etikett "Rot" und einen knappen Tag später "N_azi", Geschwindigkeit ist da plötzlich keine Hexerei mehr. Ich mag den Müntefering zwar nicht, ist mir einfach unsympathisch der Typ, aber vielleicht fasst der die neuerliche Aufmerksamkeit um seine Person ja auch als Kompliment auf. Ulkiger dagegen ist die Idee eines seiner Kritiker, sich ungefragt einen Schuh anzuziehen und so unfreiwillig den Fokus auf was ganz anderes zu lenken: Goldman Sachs als Teilhaber des Dualen Systems. Remember: Das ist das Recycle-System, ha ha, deren Sachenlager hin und wieder gerne in Flammen aufgehen, wenn mal keiner hinsieht. Auch wusste ich nicht, dass die KKR so geil auf Status ist, siehe deren Website. Und dass es "jüdische" Namen gibt, die "man weiß, wenn man sie weiß" (laut Wolfi, the friend of torture discussion), ist auch kein schlechter Hinweis für Freunde der bestätigten Vorurteile. Also gut, die Showsaison scheint eröffnet und es werden noch Trittbrettfahrer gesucht ;-)
 

UltraDoc

Geheimer Meister
26. Dezember 2004
125
Welche Rohstoffe werden Deiner Meinung nach demnächst ausgehen?

Also erst wird das Öl ausgehen und das schneller als wir denken.
Danach wenn alle auf Gas umgesprungen sind geht das auch sehr schnell aus.
Danach gehen die Uranvorräte langsam zuneige. Ausser man stellt auf Brütertechnologie um, was aber unwahrscheinlich ist.

Und wenn das alles aufgebraucht ist gehts an die Kohlevorräte, davon gibts aber noch reichlich aber Kohle ist nicht gerade Umweltfreundlich.

Bei den Verteilungskämpfen um diese letzten Energiereserven will ich ehrlichgesagt nicht dabei sein.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
UltraDoc schrieb:
Welche Rohstoffe werden Deiner Meinung nach demnächst ausgehen?

Also erst wird das Öl ausgehen und das schneller als wir denken.
Danach wenn alle auf Gas umgesprungen sind geht das auch sehr schnell aus.

Ja, so sehe ich das auch.
Und insofern sollten wir jetzt einmal darüber nachdenken, ob Öl nicht viel zu schade ist es einfach nur zu verbrennen (und schon gar nicht ohne zumindest den Versuch, es zu sparen) und ob wir wirklich jeden aus Öl produzierten Firlefanz (Werbeartikel, Gimmicks, Tüten, Umverpackungen usw...) brauchen.
Unsere Enkel jedenfalls werden uns wirklich dankbar für diese "lebensnotwendigen" Ölprodukte sein.

UltraDoc schrieb:
Und wenn das alles aufgebraucht ist gehts an die Kohlevorräte, davon gibts aber noch reichlich aber Kohle ist nicht gerade Umweltfreundlich.

Die Kohle kommt sicherlich schon eher ins Spiel, vielleicht weniger wegen der Energie, aber eher als Ersatz als Rohstoff für Ölprodukte.
Und die Umweltfreundlichkeit läßt sich meiner Meinung nach mit Umwelttechnologie in den Griff bekommen (außer CO2, aber das produziert Öl und Gas bei in fast selbem Maße).
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
UltraDoc schrieb:
Welche Rohstoffe werden Deiner Meinung nach demnächst ausgehen?

Also erst wird das Öl ausgehen und das schneller als wir denken.
Danach wenn alle auf Gas umgesprungen sind geht das auch sehr schnell aus.
Danach gehen die Uranvorräte langsam zuneige. Ausser man stellt auf Brütertechnologie um, was aber unwahrscheinlich ist.

Und wenn das alles aufgebraucht ist gehts an die Kohlevorräte, davon gibts aber noch reichlich aber Kohle ist nicht gerade Umweltfreundlich.

Bei den Verteilungskämpfen um diese letzten Energiereserven will ich ehrlichgesagt nicht dabei sein.

Und lange bevor das alles aufgebraucht ist, werden Solarzellen, Erdwärme, Biogas und der ganze andere Driss, den wir jetzt noch mit Abermillionen subventionieren, konkurrenzfähig. Verteilungskämpfe gibt es jetzt schon. Das hat weniger damit zu tun, daß die Vorräte irgendwann einmal aufgebraucht sein werden, sondern damit, daß man jetzt, heute, in diesem Moment darüber verfügen will, mit Geopolitik. Schon im ersten Weltkrieg ging es unter anderem um die Ölquellen im Irak...

Ich schrieb:
Wie soll es zu einem exponentiellen Wachstum kommen, wenn das Bevölkerungswachstum nachläßt?

Wer macht Minus? Wir haben zwar mehr Plus gemacht als die Dritte Welt, aber Minus hat die auch nicht gemacht.

Insbesondere Deine Antwort auf die erste frage würde mich interessieren.

Booth schrieb:
Und gemäß des deutschen Duden besteht dann ein Monopol, wenn ein "marktbeherrschendes Unternehmen od. Unternehmensgruppe, die auf einem Markt als alleiniger Anbieter od. Nachfrager auftritt u. damit die Preise diktieren kann". Mich interessieren aber letztlich theoretische Abhandlungen wenig - wir können uns auch gerne auf den Terminus "Marktdominanz" einigen.

Was soll der Streit um Worte bringen? Es gibt de facto nur eine Möglichkeit, eine Stellung zu erlangen, in der man die Preise diktieren kann - der Konkurrenz muß das Geschäft verboten werden.

@ shechinah:

Sicher, wenn alle Wünsche befriedigt sind, wird die Wirtschaft nicht mehr wachsen und nur noch der Verschleiß ersetzt werden. Fragt sich nur, wann es soweit sein wird...

@ Münte der "Nazi":

Der Heuschreckenvergleich mag ja noch angehen, aber die Karikatur in der Metallerzeitung überschreitet die Grenzen des guten Geschmacks dann doch. Die hat Stürmerniveau.
 
B

Booth

Gast
Ein_Liberaler schrieb:
Was soll der Streit um Worte bringen? Es gibt de facto nur eine Möglichkeit, eine Stellung zu erlangen, in der man die Preise diktieren kann - der Konkurrenz muß das Geschäft verboten werden.
Was ziemlich theoretisch klingt. Du glaubst also nicht, daß eine Firma, wie Microsoft (die eine Rendite im Office- und Windows-Bereich von ca. 80% einfahren(!), soll heissen, von 100 Euro Verkaufspreis an den Großhändler sind 80 Euro Reingewinn) die Preise in einigen Bereichen diktiert, und vor allem über die monopolähnliche Struktur im Betriebssystem- und Officebereich auch in anderen Softwaremärkten einen gehörigen Wettbewerbsvorteil hat, der aus meiner Sicht teilweise den Wettbewerb gar verzerrt?

Du hast schon recht - Streit um Worte bringt nichts. Aber ich interpretieren Deine Aussage so, daß Du anscheinend (auf Grund einer dem Duden nach etwas eingeschränkten Wortdefinition) der Meinung bist, daß nur staatliche Monopole existieren, und in der Marktwirtschaft Monopole schlicht nicht existieren können, weil sie per Definitionem nicht existieren dürfen. Aha - und was hat dann Microsoft in einigen Marktsegmenten? Wie nennst Du das? Und viel wichtiger - ist das wirklich lobenswert, wie Microsoft handelt - nämlich eine Marktdominanz zu erreichen, die ihresgleichen sucht (denn das war ja der AUsgangspunkt unserer Diskussion)?

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Microsoft ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verläßt sich das Unternehmen auf staatliche Monopole, nämlich Patente. Das ist schärfstens abzulehnen und meiner Ansicht nach verbrecherisch. Andererseits ist Microsoft außerordentlich erfolgreich, weil seine Produkte außerordentlich beliebt sind. Wenn alle anderen Anbieter vom Markt verschwinden, weil sie die unattraktiveren Angebote machen, ist das die Entscheidung der Kunden und nicht zu beanstanden.

Mir geht es eigentlich nicht so sehr um Worte und Begriffe.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
wenn einerseits mit patenten, aufkäufen und knebelvertägen gearbeitet wird, kann man andererseits schwer von einer freien entscheidung der kunden reden.

aber.. hee.. .in deiner welt ist das bestimmt so ...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Patente sind Teufelszeug. Was ist gegen Aufkäufe einzuwenden? Was für Knebelverträge?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
noch nie was von den knebelverträgen mit den hardwareherstellern gehört? "wir gewähren euch einblick in unsere neuesten entwicklungen und spezifikationen, ihr hardwarehersteller werden eure hardware an unser produkt anpassen.. wir haben die marktmacht.. lasst euch nicht einfallen treiber für andere betriebssysteme erstellen zu lassen"

wie ist das mit den vielen vorinstallierten betriebssystemen?
wie ist das mit den tastaturen auf denen überall windowstasten sind?
wie ist das mit den kackrechnern auf denen großkotzig steht "deseigned for windows xp?"

das ist unlauterer wettbewerb
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wenn die Produkte zu schlecht oder zu teuer würden, würde Konkurrenz auf den Plan treten.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Ein_Liberlaer schrieb:
Wie soll es zu einem exponentiellen Wachstum kommen, wenn das Bevölkerungswachstum nachläßt?

Durch die rein spekulative Kraft der Börse, in der Wertschöpfungen aus Wahrscheinlichkeiten bestehen, der Inflation durch das Zinssystem, also der Geldmengensteigerung. Ich denke auch, daß dies bei den Zahlen von Shechinah berücksichtigt werden muss. Über die Kaufkraft sagt das gar nichts aus. Der Wert des Geldes ist entscheidend, nicht die Menge. Je größer die Menge, desto geringer der Wert. Spekulationen lassen fiktive Werte entstehen, denen nichts als der harte Zins gegenüber steht, die Geldmenge wächst also quasi aus dem "Nichts", der Wert und Kaufkraft sinken, Steuern werden erhöht, Lohnangleichungen stocken, Verarmungstendenzen inzwischen auch in westlichen sogenannten Industriestaaten, weniger Produktion, weniger Beschäftigung, Entlassungen, die Blase zerplatzt, das Geld kann nicht mehr gedeckt werden, da keine Steuern mehr reinkommen, usw..
Wie wird man dem entgegen? Die Nachfrage sinkt, weitere Innovationen lassen auf sich warten und der Markt ist beinahe gesättigt.
Die klassische staatliche Nachfrage erübrigt sich auch, wenn kein Geld da ist.
Eine Zinssenkung bei einem Leitzins von 2,1 von mindestens 2,0 (Grenze zur Wahrung der Preisstabilität) ist auch fast schon nicht mehr drin.

Das mangelnde Bevölkerungswachstum erzeugt gerade in Deutschland eine spezielle Situation. Es unterstreicht den allgemeinen Trend zur Tertiärisierung in den Industriestaaten im Zeichen der "New Economy" und Globalisierung. Personale Dienstleistungen (Pflegedienste etc.), Kommunikation, und "Personalvermittlungen" kennzeichnen die heutige Nachfragesituation und weisen den Trend. Die Nachfrage nach klassischen Gütern stagniert oder wird im Ausland gesucht. Gewachsene globale Interdependenzen in Produktion und Nachfrage bewirken außerdem eine Angleichung in Lohnniveau und Konsum. Das Wachstum stagniert oder ist rezessiv.

Der internationale Konzern, wie er leibt und lebt. Die NWO.

Ein_Liberaler schrieb:
Wer macht Minus? Wir haben zwar mehr Plus gemacht als die Dritte Welt, aber Minus hat die auch nicht gemacht.

:k_schuettel: Ist dein Ernst oder?
 
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