Telepathetic
Groß-Pontifex
- 1. Juli 2010
- 2.972
AW: Maas will muslimischen Mehrfach-Ehen die Anerkennung verweigern
Ich kenne beide Formen, die familiäre und die ohne Familie und ich würde immer die Familie vorziehen. Dann finde ich, dass man sein eigenes Glück, die eigene Zufriedenheit nicht allein an den Anderen festmachen kann, sondern man muß schon selber was dazu tun, um zufrieden sein zu können. Unzufriedenheit scheint ein fundamentale Motivation zu sein, der man sich nur teilweise entziehen kann. Selbst Zufriedenheitsübungen, wie das Zählen seiner Segnungen, das Fühlen von Dankbarkeit gegenüber dem, was man bereits besitzt oder erreicht hat, hat meiner Erfahrung nach keine 100%ige Wirkung und wird ab einem Punkt unecht, was dann ja auch wieder unzufrieden macht. Und in Bezug auf Beziehungen finde ich, dass Unzufriedenheit das Beste in den Partnern fördern kann, aber auch das Schlechteste. Daher muß man sich um das Gelingen der Beziehung bemühen. Weiter unten mehr dazu.Keine Ahnung. Kann das überhaupt irgendeine Beziehungsform oder familiäre Struktur dauerhaft und ausgewogen? Ist Zufriedenheit an Exklusivität gebunden. Ist Zufriedenheit aller, nicht ein Ideal? Ist ein gewisses Maß an Unzufriedenheit nicht sogar förderlich für die Weiterentwicklung auch der Beziehung? Woran macht sich Zufriedenheit fest? Aber wir sind hoffnungslos OT
Ich möchte dem zustimmen, aber nicht aus theologischen Gründen, sondern aus der Erfahrung heraus. Ich finde, dass eine Ehebeziehung der Liebe bedarf, um halten zu können. Da jede Person anders ist und von jeder anderen Beziehungsdynamik verschieden, muß man zwangsläufig den Partner immer besser kennenlernen, um den Partner und sich selbst mit dem Partner immer besser verstehen zu können. Denn nur so kann man sich dem Partner entsprechend liebevoll verhalten. Das ist eine Vollzeitbeschäftigung und wie soll man außerdem es mehreren Partnern gleichzeitig und gleichermaßen (wie auch immer "gleichermaßen" gemessen werden könnte) recht machen, ohne dass Eifersucht und das Gefühl von Vernachlässigung entsteht, was wiederum dazu führen kann, dass sich ein Partner einem anderen Partner zuwendet? Daher bin ich auch der Meinung, dass Polyamorie nicht wirklich funktionieren kann. Aber mehr noch, meine ich, ist es nicht die Ehe, sondern das Kinder-aufziehen, das für Monogamie spricht, und zwar im Prinzip aus denselben Gründen, warum zwei Partner schon genügend Zeit und Energie opfern müssen, um die Beziehung rund zu bekommen.Obwohl möglich, soll der Ehemann seine Frauen gleichermaßen lieben und behandeln. Von einer Reihe von islamischen Theologen wird daher die Mehrehe abgelehnt, da dies in der Praxis kaum möglich sei.
Eine andere Variante unabhängig von islamischen Recht ist, dass ein Mann die Frau eines Verstorbenen per Ehe aufnimmt, damit sie nicht in Not leben muß. Das wiederum wäre meines Erachtens nur in einer Kultur notwendig, in der eine unverheiratete Frau keinen Schutz genießt, d.h. in einer Kultur, in der Ehe ein Zwang ist.Historisch entstammt das sicher - übrigens auch von vielen Muslimen so geäußert - einer Kriegerreligion. Eine guter Teil der (jungen) Männer stirbt sowieso in Kriegen, und die verbliebenen Veteranen kann man dann mit Beute und Frauen belohnen.
"Kann Polygamie zur Zufriedenheit aller funktionieren?"(Telepathetic)
Nun, Rainer Langhans und seine 3 Kommunefrauen meinen Ja.
Das ist dann wohl der Hahn-im-Korb-Effekt. Anscheinend sind Frauen eher dazu in der Lage sich einen Mann zu teilen als umgekehrt. Und vielleicht ist auch nicht jede Frau daran interessiert mit einem Mann aus Liebe verheiratet zu sein, wenn sich keiner findet.Das ganze muß nicht unbedingt Frauenfeindlich oder nur negativ sein.