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Mystery Park / Erich von Däniken

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
na, dann zeig doch mal naheliegendere gründe auf...


im übrigen gestehe ich auch gerne zu, dass der vorwurf rassistischer tendenzen in der tat auf sehr wackligen beinen steht, nimmt man zur grundlage, dass däniken sich nur über bauten gewundert hat, die anderen völkern unmöglich sein sollten. erstens könnt ers schlicht und einfach vergessen haben und zweitens könnte es auch sein, dass er auf die beispiele unserer kultur verzichtet, weil's für seine zielgruppe leichter überprüfbar sein dürfte.

das ganze natürlich nur unter der prämisse, dass er tatsächlich die bauten unserer kultur übersieht. ich hab den däniken nicht gelesen, und um ehrlich zu sein, ich wills auch nicht. weder zeit noch lust... 8)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.014
antimagnet schrieb:
im übrigen gestehe ich auch gerne zu, dass der vorwurf rassistischer tendenzen in der tat auf sehr wackligen beinen steht, nimmt man zur grundlage, dass däniken sich nur über bauten gewundert hat, die anderen völkern unmöglich sein sollten. erstens könnt ers schlicht und einfach vergessen haben und zweitens könnte es auch sein, dass er auf die beispiele unserer kultur verzichtet, weil's für seine zielgruppe leichter überprüfbar sein dürfte.

Genau. Ich habe auch nicht alles von EvD gelesen, sondern nur ... 2 oder 3 Bücher (ist schon recht lange her). Dabei war eben mein subjektiver Eindruck auch das er sich auffällig wenig über die Bauwerke unserer Kultur wundert.

Mal ganz davon abgesehen haben wir aus den Augen verloren über die Rassismus Diskussion, das der wirkliche vorwurf eigentlich ist, das die Bücher einfach schlecht sind ;)
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Im Gegenzug wurden Däniken "rasssistische Tendenzen" vorgeworfen und dagegen wehre ich mich, weil ich der unbedingten Überzeugung bin, dass hierzu etwas wie eine Absicht notwendig ist.
Gut. Das ist deine Überzeugung, meine ist das nicht. Ich halte es sogar für äusserst gewagt zu behaupten jemand könne keine "rassistischen Tendenzen" zeigen ohne Absicht. Die meisten rassistischen Stereotype halten sich in den Köpfen mitunter ein Leben lang, ohne jemals auch nur reflektiert zu werden und das durchaus auch bei Menschen, denen bewusst nichts ferner liegt als Rassismus.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
antimagnet schrieb:
gib mal lieber ein beispiel.

Alles in allem würde ich Dänikens "Theorie" folgendermaßen beschreiben:

Außerirdische haben in irgendeiner Weisse Einfluss auf die Geschichte der Menschheit ausgeübt. Oder auch: Es existiert ein Einfluss von Außerirdischen auf die kulturelle Entwicklung der Menschheit.

Das kann man nur schwer (ich würde sagen: realistisch betrachtet überhaupt nicht) widerlegen. Aber man könnte es mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit belegen - wenn es denn so wäre - da nicht jeder einzelne Aspekt, jedes einzelne Artefakt etc. als von Menschenhand hergestellt belegt werden muss, sondern ein einziger Beleg für außerirdischen Einfluss ausreicht.


um ehrlich zu sein, ich weiß noch nichtmal, wie historiker theorien definieren und wie sie ihre forschungslogik und beweisführung stricken. in der geshichte gehts ja höchst selten um eigenschaften von klassen von objekten, sondern meist um konkrete einzelfälle. platt gesagt widerspricht das meinem verständnis von wissenschaft, aber ich bin mittlerweile altersmilde genug, um auch der geschichtswissenschaft ihre wissenschaftlichkeit anzuerkennen. ich hoff halt mal, dass die ne forschungslogik haben...

;)

Die FL in den GWen ist m.W. jedenfalls nicht so stringent wie in den Natur- oder auch gegenwärtigen Sozialwissenschaften. Es gibt wohl weiterhin verschiedene Herangehensweisen, aber zumindest strenge Kritik an Forschern, die sich (nach Meinung der Kritiker) vom Material "zu" weit entfernen. Allein schon die Falsifikation von Theorien kann ein Problem sein, da es auch bei "richtigen" Theorien meist Evidenz gibt, die widersprüchlich scheint und dann "irgendwie" erklärt (oder ignoriert) werden muss. Kein einfaches Thema, würde ich sagen - allerdings muss ich wohl an dieser Stelle konzedieren, noch nie eine längere Publikation gelesen zu haben, die sich allein mit den wissenschaftstheoretischen Aspekten der Kulturwissenschaften beschäftigt...
Es wurde jedenfalls schon behauptet, dass wissenschaftstheoretische Überlegungen zumindest zeitweise Teile der Kulturwissenschaften zu reinen Materialsammlungen umfunktioniert haben ;)
Der Verzicht auf große Metaerzählungen, der häufig mit "der Postmoderne" in Verbindung gebtracht wird, trug dazu sicherlich auch bei. Persönlich denke ich jedoch, dass auch die - sagen wir mal populärwissenschaftlichen - Metaerzählungen, großen Entwürfe und schwer- falsifizierbaren Theorien und Annahmen für die Kulturwissenschaften nicht unwichtig sind.


@holgercp: Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber das Aufstellen falsifizierbarer Theorien und deren Falsifikation sind eben in den Kulturwissenschaften schon besondere Probleme. Werde mir die Beiträge zum Thema heute Nacht noch mal durchlesen, muss mich jetzt erst mal verabschieden.


mfg
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
TanduayJoe schrieb:
Und sogar Enkelkinder mit nur einem einzigen jüdischen Großelterteil galten bei den Nazis noch als Juden und wurden zur "jüdischen Rasse" hinzugerechnet, die eigentliche Abstammung spielte keine Rolle, einziges Unterscheidungsmerkmal, der jüdische Glaube. Genau das zeigt doch, daß es bei Rassismus eben nicht um "Rassen" geht, sondern darum das völlig willkürlich Merkmale festgelegt werden, um eine Gruppe gegen eine andere abzugrenzen.

Quatsch. Stalins Klassenhaß war zum Beispiel, willkürliche Gruppenbildung hin oder her, kein Rassismus. Rassismus bezieht sich auf Rassen. Daß diese Rassen sich genetisch nicht nachweisen lassen, interessiert die Rassisten nicht, weil ihre "Lehre" älter ist als die Genetik.

Wenn Du die nazostische Rassenlehre nicht bewußt ignorieren würdest, müßtest Du zugeben, daß die Religion zwar ein Hilfsmittel war, um die Rassenzugehörigkeit zu ermitteln, daß die Rasse aber für erblich gehalten wurde. Wieso sonst Mischlinge soundsovielten Grades?

Bei meinem "gut-schlecht-Vergleich"hatte ich ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich um eine vereinfachte Darstellung handelt. Homosexuelle jeglicher Konfession oder christliche Roma (und auch weitere Gruppen, die ich nicht alle aufzählen möchte) wurden von den Nazis ebenso verfolgt, wie die "jüdische Rasse".

Ja, und? Die einen aus rassistischen Gründen, die anderen aus anderen. Sozialisten wurden zum Beispiel auch verfolgt.


Soviel zu der angeblichen Gleichwertigkeit von römischen Herren und ihren Sklaven.

Skave war ein rein rechtlicher Status und hatte nichts mit der Rasse zu tun.

Ein Sklavenhalter dünkt sich seinen Sklaven überlegen. Wenn das "auserwählte Volk" nun der Meinung ist die Menschen aus Nachbarvölkern versklaven zu dürfen, betrachten sie diese als minderwertig. Ob diese angebliche Überlegenheit der eigenen Rasse nun "gottgewollt" ist oder "wissenschaftlich" begründet wird ist m.E. irrelevant.

Du willst es partout nicht einsehen, daß da nirgendwo von Rassen die Rede ist, oder?

Was hat die Einstellung eines Polen oder der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis mit Sklaverei zu tun?

Sie ist ein Beispiel dafür, daß Untertanen anderer Staaten anders behandelt werden, obwohl man sie nicht für rassisch minderwertig hält.

Wie definierst Du "Rasse"?

Gar nicht. Das überlasse ich Rassisten. Und jetzt beende ich unseren Dialog. Der ist fruchtlos.
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Um hier auch mal meinen Senf dazu zugeben:

Ich habe auch 2 Bücher von Däniken gelesen und wenn ich sie beurteilen sollte, würde ich als letztes auf irgendeine Form von Rassismus kommen. Meiner Meinung nach schreibt Däniken weder bewusst noch unbewusst negativ über andere Völker. Wer etwas anderes behauptet soll diese Behauptung gefälligst belegen. Mit Zitat.

Spannend sind seine Bücher allemal, wie ernst man diese noch nehmen kann (vor allem wenn man sich mal Kritiker-Seiten angeschaut hat), mag ich lieber nicht zu beurteilen.

Malakim schrieb:
Genau. Ich habe auch nicht alles von EvD gelesen, sondern nur ... 2 oder 3 Bücher (ist schon recht lange her). Dabei war eben mein subjektiver Eindruck auch das er sich auffällig wenig über die Bauwerke unserer Kultur wundert.

Wie definierst du "unsere Kultur" was gab es vor ein paar tausend Jahren an Bauwerken "unserer Kultur" denn vergleichbares zur Cheopspyramide.

Z
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Lan_Zelot schrieb:
@Malakim
Du verlinkst auf einen anderen Thread.
Dieser Thread handelt über Erich von Däniken und seinen Mysterie-Park.

In diesem anderen Thread ging es um eine Stelle im Mahabharata, die angeblich den Einsatz von Atomwaffen vor Jahrtausenden beschreibt. Ich habe nachgewiesen, daß dieses Zitat aus Sätzen und Satzfetzen, die sich über einen längeren Text verteilten, zusammengestückelt worden ist. Dabei wurden sie aus dem Zusammenhang gerissen und in ihrer Reihenfolge umgestellt. Den Vogel schießt die Beschreibung einer Waffe ab, die aus einem ganz anderen Kapitel stammt... Falsches Schlachtfeld, falscher Schütze, falsches Opfer, falsche Waffenwirkung...

Damit ist Däniken entweder als Lügner und Betrüger oder als sagenhaft unfähig und kritikunfähig überwiesen.

Wenn es unbedingt einen Zusammenhang zum Mystery-Park geben muß, nun, der beschäftigt sich auch mit Vimanas, den angeblichen altindischen Flugmaschinen.

Mein Kommentar kann sich unmöglich auf alle 378 000 ask1-Beiträge beziehen.

Soll er auch nicht. Begnüge Dich mit dem zum Mahabharata und mit meinem Verweis auf die Dörnenburgseite. wenn Dir die zu lang ist, lies nur das Kapitel über die Bagdad-Batterie, Stichwort "Licht der Pharaonen".

Der Liberale hat bei ask1 derartig viel von sich gegeben, dass der Leser schon damit überfordert wäre, seine abstrusen

Das kannst Du natürlich beurteilen.

[quoteund sich oft gegenseitig widerspreichenden Kommentare, auch nur annähernd zur Kenntnis zu nehmen.[/quote]

Dann wird es Dir ja nicht schwerfallen, mir mal ein paar Widersprüche nachzuweisen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
hives schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Nun, niemand hier tut das. Nur findet sich bei ihm unstreitig diese unschöne Tendenz, nichteuropäischen Völkern wenig zuzutrauen.

Mich würde ganz ernsthaft interessieren, wie du Dänikens Behandlung von diversen Megalith- Anlagen, dem Antikythera- Artefakt und europäischen Sternstraßen (siehe meinen Beitrag von Seite 9) beurteilst. Was bleibt denn von dieser unschönen Tendenz übrig, wenn er auch den "frühen" Europäern wenig zutraut?
Meine Vertrautheit mit Däniken hat ihre Grenzen, weshalb ich hier gerne konkreten Widerspruch lesen würde ;)

mfg

Ich habe von ihm noch nichts zu europäischen Megalith-Anlagen gelesen und habe keine Ahnung, was Sternstraßen sind oder sein sollen.

Die Antikythera-Maschine ist so beispiellos und beeindruckend, daß bis zu ihrem Fund niemand so etwas irgendeiner Zivilisation aus dieser Zeit zugetraut hätte. Die würde ich in diesem Zusammenhang vielleicht ignorieren.

Wenn er sich inzwischen mehr Mühe gibt, den Eindruck des Rassismus zu vermeiden, würde ich das begrüßen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
@ holgercp:

Die tendenzielle Verachtung außereuropäischer Völker, die sich darin äußert, ihnen die Fähigkeit zum Bau ihrer Kulturdenkmäler abzusprechen, ist mir an Dänikens Büchern unangenehm aufgefallen.

Gut möglich, daß das kein bewußter Rassismus ist. Vielleicht reicht es, seine gewaltigen Bauwerke zu errichten, ohne die Bautätigkeit schriftlich festzuhalten, wie die Römer das mit dem Pont du Gard gemacht haben, oder dem ägyptischen Obelisken, den sie gestohlen hatten, oder dieser Renaissancepapst, der dasselbe gemacht hat.

Andererseits haben die Ägypter ja durchaus Bauinschriften in der Cheopspyramide hinterlassen, und das hat ihn nicht dabei gestört, ihre Fähigkeiten zu ihrem Bau zu bestreiten.

Wie dem auch sei, ist das ein Nebenkriegsschauplatz. Ob Däniken bewußt oder unbewußt Rassist ist oder ob ich das Gras wachsen höre, ist mir im Grunde völlig egal.

Viel wichtiger ist mir, daß er die Wissenschaft verächtlich macht und den Aberglauben schürt.

Z schrieb:
Meiner Meinung nach schreibt Däniken weder bewusst noch unbewusst negativ über andere Völker. Wer etwas anderes behauptet soll diese Behauptung gefälligst belegen. Mit Zitat.

Da es um einen Eindruck geht, der sich aus dem Gesamtzusammenhang ganzer Bücher (z.B: "Aussat und Kosmos") ergibt, ist da mit Zitaten nichts zu machen.
 

holgercp

Großmeister
1. Mai 2006
96
Ein_Liberaler schrieb:
Wie dem auch sei, ist das ein Nebenkriegsschauplatz. Ob Däniken bewußt oder unbewußt Rassist ist oder ob ich das Gras wachsen höre, ist mir im Grunde völlig egal.

Viel wichtiger ist mir, daß er die Wissenschaft verächtlich macht und den Aberglauben schürt.

vielleicht sollten wir dann an dieser Stelle einfach mal unseren Disput beiseitelegen und zum Diksurs zurückkommen. Ich reagiere bei
vermeintlichen Rassismusvorwürfen (nochmal sry, ich hab es halt so aufgefasst) sehr leicht allergisch. Zum Glück nicht ganz so allergisch, wie ich auf Rassismus reagiere.

Und zu dem zweiten Punkt habe ich mich schon geäußert: ich denke jeder darf denken und publizieren was er will, solang es nicht verfassungswidrig ist oder gegen andere Gesetze verstößt. Ob man dann auch dasjenige publizieren sollte (s. Ansicht zu Islam-Karikaturen) ist eine ganz andere Frage. Aber naja, bei Däniken hab ich da einfach nicht solche Probleme. Aber ist dann halt Geschmackssache.

Liebe Grüße

Holger
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Dann wird es Dir ja nicht schwerfallen, mir mal ein paar Widersprüche nachzuweisen.

aber bitte nicht hier. (außer es geht ums topic, selbstverständlich).


Z schrieb:
Meiner Meinung nach schreibt Däniken weder bewusst noch unbewusst negativ über andere Völker. Wer etwas anderes behauptet soll diese Behauptung gefälligst belegen. Mit Zitat.

wie soll man zitieren, wovon er (zumindest angeblich) nicht schreibt? das ist doch das, was man ihm vorwirft. er wundere sich über bauten fremder völker und meine, dies könnten nur außerirdische gewesen sein und lasse die bauten der eigenen kultur aus. folglich mit der meinung, dass wir sowas ja einfach können.

ob das stimmt, ob der schluss auf rassistische tendenzen gerechtfertigt ist, ob das dem däniken dann gerecht wird, das sei mal dahingestellt. aber "mit zitat" - ich bitte dich...

hives schrieb:
Alles in allem würde ich Dänikens "Theorie" folgendermaßen beschreiben:

Außerirdische haben in irgendeiner Weisse Einfluss auf die Geschichte der Menschheit ausgeübt. Oder auch: Es existiert ein Einfluss von Außerirdischen auf die kulturelle Entwicklung der Menschheit.

Das kann man nur schwer (ich würde sagen: realistisch betrachtet überhaupt nicht) widerlegen. Aber man könnte es mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit belegen - wenn es denn so wäre

wenn es so wäre. wenn es keine außerirdischen gibt, ist die wahrscheinlichkeit, das zu belegen (und damit recht zu haben) null.

letztlich ist aber einfach seine erste aufgabe, wenn man ihn denn ernst nehmen soll, die existenz von außerirdischen schlicht zu beweisen. und nicht nur darauf zu schließen. es könnten ja auch götter gewesen sein.

so bleibt das eine ungeprüfte inferenz, von der beschaffenheit eines bauwerks auf seine entstehung schließen zu können. das ist im übrigen das gleiche mit den rassistischen tendenzen, da kann man auch nicht ohne weiteres von der beschaffenheit eines textwerks auf die umstände seiner entstehung schließen. will sagen: die logik, auf deren basis man däniken rassistische tendenzen unterstellt, ist ihm bestens vertraut.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
holgercp schrieb:
Und zu dem zweiten Punkt habe ich mich schon geäußert: ich denke jeder darf denken und publizieren was er will, solang es nicht verfassungswidrig ist oder gegen andere Gesetze verstößt. Ob man dann auch dasjenige publizieren sollte (s. Ansicht zu Islam-Karikaturen) ist eine ganz andere Frage. Aber naja, bei Däniken hab ich da einfach nicht solche Probleme. Aber ist dann halt Geschmackssache.

Ich bin mir relativ sicher, daß ich noch weniger Publikationen verboten, Bücher eingestampft und Autoren verfolgt sehen will als Du, denn ich schreibe mir ja nicht von ungefähr die Liberalität auf den Schild.

Insbesondere etwas nicht denken zu dürfen wäre ja lächerlich, und Gedanken oder, wie es so schön heißt, Gesinnungen zu verfolgen der Gipfel des Totalitarismus.

Zehn kleine Meckerlein, die saßen einst beim Wein.
Das eine machte Goebbels nach, da waren's nur noch neun.

Neun kleine Meckerlein, die ham sich was gedacht.
Dem einen hat man's angemerkt, da waren's nur noch acht...

Paßt heute schon beinahe wieder.

Zum Beispiel habe ich wenig Respekt vor unserer zum Ersatzgott verkommenden Verfassung. Wenn man dagegen nicht anschreiben darf, ist sie das Papier nicht wert. Die Verfassung soll unsere Freiheiten schützen, nicht die Verfassung ist es, die vor uns Bürgern geschützt werden muß, die wir sie ja noch nicht einmal ändern dürfen.

Der Däniken soll also bitte schreiben, reden und in Internet, Fernsehen und Kino bringen, was er will. Ich kritisiere die Inhalte, die Vorgehensweise und die möglichen Auswirkungen - und ich komme zu dem Schluß, daß er es besser bleiben ließe. Aber woher sollte ich das Recht nehmen, es ihm zu verbieten? Wohin kämen wir denn, wenn irgendjemand jemandem das Wort verbieten könnte?

Ansätze sehen wir ja schon. Die Haarfarbe des Exkanzlers darf ebensowenig diskutiert weren wie seine, sagen wir, Handsalben.
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
antimagnet schrieb:
wie soll man zitieren, wovon er (zumindest angeblich) nicht schreibt? das ist doch das, was man ihm vorwirft.

Interessant... In diesem Falle halte ich es aber lieber so, dass der "Angeklagte" solange nicht rassistischer Tendenzen beschuldigt werden kann, bis man ihm diese nicht nachweisen kann. Ist doch ganz einfach.

er wundere sich über bauten fremder völker und meine, dies könnten nur außerirdische gewesen sein und lasse die bauten der eigenen kultur aus. folglich mit der meinung, dass wir sowas ja einfach können.

Z schrieb:
Wie definierst du "unsere Kultur" was gab es vor ein paar tausend Jahren an Bauwerken "unserer Kultur" denn vergleichbares zur Cheopspyramide.

Das habe ich schon Malakim gefragt. Die gleiche Frage dann eben nochmal an dich.

ob das stimmt, ob der schluss auf rassistische tendenzen gerechtfertigt ist, ob das dem däniken dann gerecht wird, das sei mal dahingestellt. aber "mit zitat" - ich bitte dich...

Ich bitte dich, wie denn sonst? :roll:

/edit:

Ein_Liberaler schrieb:
Da es um einen Eindruck geht, der sich aus dem Gesamtzusammenhang ganzer Bücher (z.B: "Aussat und Kosmos") ergibt, ist da mit Zitaten nichts zu machen.

Tolle Ausflucht! Wenn es bei Verschwörungen um den "Gesamtzusammenhang" geht und nicht um Fakten, bist du doch wohl der erste der etwas zu beanstanden hat. Was, wenn nicht Zitate aus seinen Schriften sollen ausschlaggebend sein? Ein Gefühl dass hinter dem 11.09. eine Verschwörung steckt, habe ich auch, und jetzt? Sowas bringt uns nicht weiter.

Z
 
B

Booth

Gast
Ähm - ich selber bin ja überhaupt kein Kenner von Däniken, und eigentlich interessiert mich dieser Autor auch nicht sonderlich.

Aber mal folgende Fragen an Däniken-Freunde, da mir die Logik vom Liberalen durchaus verständlich erscheint:

1. Zentraler Punkt von Däniken ist doch, daß Ausserirdische einen erheblichen Einfluss auf Frühkulturen der Menschheistgeschichte hatten, richtig?
2. Ist die Aussage der Kritiker richtig, daß sich Däniken vor allem auf aussereuropäische Kulturen bezieht?
3. Wenn Punkt 2 zutrifft - wieso mag dies wohl so sein bzw was könnte der Grund dafür sein?

gruß
Booth
 

holgercp

Großmeister
1. Mai 2006
96
Booth schrieb:
Ähm - ich selber bin ja überhaupt kein Kenner von Däniken, und eigentlich interessiert mich dieser Autor auch nicht sonderlich.

Aber mal folgende Fragen an Däniken-Freunde, da mir die Logik vom Liberalen durchaus verständlich erscheint:

1. Zentraler Punkt von Däniken ist doch, daß Ausserirdische einen erheblichen Einfluss auf Frühkulturen der Menschheistgeschichte hatten, richtig?
2. Ist die Aussage der Kritiker richtig, daß sich Däniken vor allem auf aussereuropäische Kulturen bezieht?
3. Wenn Punkt 2 zutrifft - wieso mag dies wohl so sein bzw was könnte der Grund dafür sein?

gruß
Booth

ich würde sagen, es stimmt schlicht weg nicht. däniken beschäftigt sich zwar viel mit außereuropäischer kultur, aber das wird - meines erachtens - in erster linie an der fülle der außereuropäischen zeugnisse liegen, wofür auch immer sie zeugnis sind.

in "Im Namen von Zeus. Griechen - Rätsel - Argonauten"
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...f=sr_1_11_9/028-8278193-2675725&tag=wv2020-21
beschäftigt sich Erich von Däniken ausschließlich mit dem südosteuropäischen Raum, in erster Linie (das klassische) Griechenland.
Dort legt er die selben Auffassungen zugrunde wie auch bei seinen anderen "Arbeiten".

Grüße

Holger
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Z schrieb:
Interessant... In diesem Falle halte ich es aber lieber so, dass der "Angeklagte" solange nicht rassistischer Tendenzen beschuldigt werden kann, bis man ihm diese nicht nachweisen kann. Ist doch ganz einfach.

wo ist das problem? da bin ich einer meinung mit dir...

er wundere sich über bauten fremder völker und meine, dies könnten nur außerirdische gewesen sein und lasse die bauten der eigenen kultur aus. folglich mit der meinung, dass wir sowas ja einfach können.

Z schrieb:
Wie definierst du "unsere Kultur" was gab es vor ein paar tausend Jahren an Bauwerken "unserer Kultur" denn vergleichbares zur Cheopspyramide.

Das habe ich schon Malakim gefragt. Die gleiche Frage dann eben nochmal an dich.

wieso denn mich? da schreib ich schon extra im konjunktiv, um klarzumachen, dass es sich nicht um meine meinung handelt, sondern um die derjenigen, die ihm rassistische tendenzen vorwerfen.

ob das stimmt, ob der schluss auf rassistische tendenzen gerechtfertigt ist, ob das dem däniken dann gerecht wird, das sei mal dahingestellt. aber "mit zitat" - ich bitte dich...

Ich bitte dich, wie denn sonst? :roll:

z.b. mit ner inhaltsanalyse. aber selbst damit ist die inferenz nicht gesichert. nochmal: wie soll man etwas zitieren, wenn man der meinung ist, dass ein autor etwas unterlassen hat?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.014
Z schrieb:
Z schrieb:
Wie definierst du "unsere Kultur" was gab es vor ein paar tausend Jahren an Bauwerken "unserer Kultur" denn vergleichbares zur Cheopspyramide.

Das habe ich schon Malakim gefragt. Die gleiche Frage dann eben nochmal an dich.

Habe mich mit der Begriffswahl an einen vorherigen Post angepasst.

Gemeint war Europäische Kultur.
Der Begriff ist natürlich angreifbar, weil schwammig ;)
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
2. Ist die Aussage der Kritiker richtig, daß sich Däniken vor allem auf aussereuropäische Kulturen bezieht?
Das wurde ja nun schon vor zwei Seiten geklärt, daß diese Aussage so offenbar nicht stimmt und damit der Vorwurf -soweit er sich auf diese Aussage stützt- hinfällig ist.
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Malakim schrieb:
Z schrieb:
Z schrieb:
Wie definierst du "unsere Kultur" was gab es vor ein paar tausend Jahren an Bauwerken "unserer Kultur" denn vergleichbares zur Cheopspyramide.

Das habe ich schon Malakim gefragt. Die gleiche Frage dann eben nochmal an dich.

Habe mich mit der Begriffswahl an einen vorherigen Post angepasst.

Gemeint war Europäische Kultur.
Der Begriff ist natürlich angreifbar, weil schwammig ;)

Das mit der "europäischen Kultur" habe ich mir so schon fast gedacht, wobei das in der Tat schwammig ist.

Trotzdem weiterhin die Frage von weiter oben: Welche Bauwerke vergleichbar zur Cheopspyramide gab es denn hier zu dieser Zeit mit denen sich Däniken nicht befasst hat?

Z
 

Lan_Zelot

Geheimer Meister
25. Januar 2006
117
Booth schrieb:
2. Ist die Aussage der Kritiker richtig, daß sich Däniken vor allem auf aussereuropäische Kulturen bezieht?
Wissenschaftler machen es nicht anders.
Wikipedia schrieb:
Die Frühgeschichte befasst sich mit den Kulturen der Menschheit, ...
Gewöhnlich sind der Nahe Osten, der Mittlere Osten, Nordafrika und der Mittelmeerraum die von der Wissenschaft zuerst behandelten Gegenden. Mit den Römern wird Europa weitestgehend historisch.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Frühgeschichte
Und das liegt, wie holgercp schreibt, "in erster linie an der fülle der außereuropäischen zeugnisse". Wie sollte es auch anders sein? Europa war von einem dichten Urwald bedeckt und die Europäer waren überwiegend Jäger und Sammler.

Bleibt also die Frage:
»Welche Bauwerke vergleichbar zur Cheopspyramide gab es denn hier zu dieser Zeit mit denen sich Däniken nicht befasst hat?«
 
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