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Naziaufmarsch in Münster erfolgreich verhindert

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Booth schrieb:
vonderOder schrieb:
bist du wirklich der Meinung das Botho Strauß ein "Rechter" ist. wenn ja, dann bin ich es auch.
Wenn ich ihn nur an Hand der Aussage in Deiner Signatur werten müssten, würde ich einfach nur behaupte, daß er ein "Dummer" ist.
ist mir vollkommen klar, dass sich bei solchen Äußerungen einige angegriffen fühlen. erinnert mich an das Sprichwort, das sagt, das getroffene aufheulen.

das wäre ja genauso, als wenn man Rafael Seligman bezichtigen würde mit seinen Äußerungen die Nazis zu unterstützen und wieder hoffähig zu machen.

aber so gehen Meinungen nunmal auseinander. ich finde Botho Strauß Ausspruch zutreffend und vor Rafael Seligman ziehe ich den Hut, wegen seinen Mut solche Äußerungen zu tätigen wie er es tut.


übrigens: ja es ist aus dem Essay von Botho Strauß "Anschwellender Bocksgesang". Erstveröffentlichung war in der "DER SPIEGEL 6/1993"
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Es geht in die nächste Runde.

Nach dem verheerenden ersten Versuch sich in Münster positiv und ernstzunehmend darzustellen, hat das Aktionsbüro Westdeutschland unter
Axel "SA" Reitz eine erneute Kundgebung angekündigt.
Ursrünglich für diesen Freitag (14.4.) angesetzt, wurde der Termin nun jedoch auf den 6.5.2006 verschoben. Stattfinden soll das Ganze dann unter dem Motto "Meinungsfreiheit ist erlernbar - auch für Demokraten", womit auf die ganz "undemokratische" Verhaltensweise der Gegendemonstranten während der letzten Demonstration angespielt werden soll, welche nach nur 200m zum erliegen kam. (Angesichts des Verhältnisses zur eigentlichen Marschroute im Vergleich zu den letzten Wahlergebnissen eigentlich sehr demokratisch. :D )

Aber sie wollen jetzt so oft "wieder(zu)kommen bis Münster wieder eine deutsche Stadt ist". Da dürften uns in den nächsten Jahren dann wohl noch einige überaus amüsante Zusammenkünfte erwarten.
Dann ausgerechnet in Münster, in Dortmund könnte man da vielleicht Erfolg haben, da sind die Menschen schon an Nazis gewöhnt, aber in Münster, tsts.
Da wird die Stadtverwaltung wohl auch nicht ewig mitspielen, jedesmal ein Großeinsatz damit einer Handvoll Nazis die Wiedertäuferkäfige erspart bleiben, ist in Zeiten leerer Kassen einfach nicht mehr drin, da werden nicht nur dieGrünen (immerhin 13% in Münster) gegen angehen.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Hier war auch vor kurzem so ein Naziaufmarsch
Etwa selbe Grüßenordnung.
Schätzungsweise 120 Rechte die vorgaben gegen allierten Bombenterror während des WK II zu demonstrieren.

Schätzungsweise 3000 Gegendemonstranten aus dem bürgerlichen Lager und auch aus dem autonomen Block

Dazu schätzungsweise 1500 Polizisten um die Lager zu trennen.
Da wurde mir doch recht mulmig als der Staat mal seine geballte Ordnungsmacht auffuhr (inkl. neuer Schutz und Helmausrüstung)

Ergebnis: Route der Nazi wurde vom Ordnungsamt geändert. Lager blieben von der Polizei getrennt. Kichenglocken übertönten vermeintliche "Kundgebung". Spuk nach knapp 4 Stunden vorbei.


Wermutstropfen: Leider waren einige aus dem linken Lager auf direkte Auseinandersetzung mit dem "Gegner" aus und als diese wegen der Umleitung durch die Polizei unterblieb, entlud sich die aufgestaute Energie in Randale, die die Innenstadt verwüsteten (angezündete Papiercontainer, brennede Möbel auf der Straße, kaputte Autofenster, beschädigte Schilder und Zäune)

Das trübt dann leider das Gesamtbild.
Und ist der Sache des vereint gegen das Wiedererstarken des Rechtsextremismus stehen nicht dienlich.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
erik schrieb:
Leider waren einige aus dem linken Lager auf direkte Auseinandersetzung mit dem "Gegner" aus und als diese wegen der Umleitung durch die Polizei unterblieb, entlud sich die aufgestaute Energie in Randale, die die Innenstadt verwüsteten (angezündete Papiercontainer, brennede Möbel auf der Straße, kaputte Autofenster, beschädigte Schilder und Zäune)

Blieb uns zum Glück erspart. Mag sein, daß irgendwelche Trottel auch hier irgendwas kaputtmachen mussten, aber ich gehe mal davon aus, daß da nicht viel vorgefallen ist, sonst hätte ich das auch mitbekommen (bis auf auf Polizisten fliegende Böller, aber naja s.o.).
Diese Leute können anscheinend auch nicht bis Drei zählen, es wird dann nämlich nicht die nächste Nazidemo verboten, sondern die Gegendemo.
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
Sentinel schrieb:

Dann ausgerechnet in Münster, in Dortmund könnte man da vielleicht Erfolg haben, da sind die Menschen schon an Nazis gewöhnt, aber in Münster, tsts.

Ja sentinel du hast schon Recht. :oops: ...die letzte Demo hier in Dortmund ist noch nicht lange her. Es war auch ein Heimspiel vom BvB und eine Messe in der Westfallenhalle, das absolute Chaos. Wegen der Demo, wurden zudem einige Straßen gespeert.

Aber:

Der massive antifaschistische Protest, der ihnen bei ihren Aufmärschen nach dem Mord entgegenschlug, zeigt deutlich, dass Dortmund keineswegs in Nazihand ist. Bereits am 3.September 2005 musste ihr Aufmarsch aufgrund des starken Protestes vieler AnwohnerInnen im Kreuzviertel umgeleitet werden, am 28. Januar 2006 musste eine von *Beep* angemeldete Demonstration schon frühzeitig aufgelöst werden, da die weitere Route von mehreren hundert Antifaschisten blockiert wurde.


Lg Hosea
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
Ich wäre froh, wenn die Bereitschaft zur Demonstration immer so hoch wäre wie bei einem Naziaufmarsch. Dann verbrüdern sich plötzlich alle. Selbst die intern zerstrittene Linke. Aber bei groben Regierungsfehlern, die uns direkt und nachhaltig betreffen steht kein Mensch vor dem Kanzleramt und schreit: "Wir sind das Volk".
DIe Naziaufmärsche sind nicht das Problem in Deutschland. Wir werden, mE, nie mehr von Nazis regiert werden. Das Problem ist vielmehr: WIeso gibt es wieder mehr Anhänger radikalen Gruppierungen? Und hier ist die Antwort in der aktuellen und vergangenen Politik zu suchen. Und dort muss angesetzt werden. Die Ursachen müssen bekämpft werden. Nicht die Symptome!
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Dortmund war jetzt eigentlich nur so aus der Luft gegriffen, weil scheinbar viel rechte Aktivität aus NRW dort stattfindet.

@ antimarionette

Wohl war, aber die letzte große Koalition führte letztenendes auch zur APO, vielleicht sogar den Wurzeln der RAF.
Und mach mal einem alten SPD- Wähler klar, daß es nicht nur die CDU ist, die seinen Interessen im Weg stehen.
Die jüngeren Generationen sind da natürlich längst nicht mehr so indoktriniert wie die frühen BRD- Bürger und die sich radikalisierenden Jugendlichen reagieren letzendlich auf diese systemimmanente Politik der Eingleisigkeit bei zwei Schienen. Versuchen dem durch die angeblichen Alternativen im extremen Spektrum zu entwischen, solange sie überhaupt (!) noch nicht vollkommen entpolitisiert sind, wie die jetzt heranfaulende Nach(Kalter-)Kriegsgeneration mit JambaBimbam und Sido.

Und in Deutschland werden bei groben politischen Fehlern idR. im besten Fall beim nächsten Mal die anderen gewählt.
I hab a Mas bier und ma Schrebergarten zu versoargen, mir hams ka Zeit für politischen Firlefanz.
 

Assipalme

Geselle
22. März 2006
31
Neonaziaufmarsch am 22.4. in Halberstadt

ja, auch bei uns wirds langsam traurige regelmäßigkeit, dass der braune mob marschiert... das rückt die stadt in ein schlechtes licht, zumal hier die NPD schon ein konstantin wecker konzert unter dem motto "nazis raus aus dieser stadt" gestoppt hat. die geschäfte in der innenstadt müssen wieder vorsorglich dicht machen und die 1200 angeforderten polizisten werden, sofern sie in dieser zahl überhaupt eintreffen, wieder mal hoffnungslos überfordert sein. halberstadt is nämlich auch hochburg der linken szene was nich gerade für ein ruhiges zusammenleben steht...
also, die linken haben natürlich ne gegenveranstaltung angesagt was damit schonmal ärger bedeutet. wer gegen nazis ist kann herkommen, wobei ichs keinem verübeln kann die stadt am 22. weiträumig zu umfahren

ein halberstädter
 

Acik

Geheimer Meister
6. Juni 2003
325
mich wundert, dass hier niemand gütersloh erwähnt hat.

meiner meinung nach waren unsere aktionen beispielhaft (jaja, eigenlob stinkt, blabla)
direkt am bahnhof fand eine große kundgebung vom dgb statt (die zahlen schwanken ziwschen 1800 und 3000 teilnehmern, die nazis möchten nur ca 800-1000 gesehen haben)
in der innenstadt fand eine kundgebung der stadt statt (ca. 200 teilnehmer) zu der ein organisierter marsch der schulen stattfand (ca. 500 teilnehmer, die danach allerdings größtenteils zu bahnhof gegangen sind)

die nazis selbst waren mit ca. 160 leuten da und konnten aufgrund von zwei friedlichen straßenblockaden (die von der polzei durch wegschubsen und auseinanderzerren aufgelöst wurden) gerade mal 1/4 ihrer geplanten strecke laufen (die auch noch zu einem großen teil durch ein unbewohntes industriegebiet ging :D )

es kam gerade mal zu 14 festnahmen (ein nazi wg. hitlergruß, 13 gegendemonstranten) und zu 100nochwas platzverweisen, was bei einer mengen von ca 3000 menschen wirklich nicht viel ist
es sind wohl auch ein paar flaschen und orangen geflogen (und eine billardkugel, die route ging an einer spielhalle vorbei) allerdings sollte dies nicht zwingend dem linken/antifaschistischen spektrum zugeordnet werden. in einem leserbreif an eine lokale tageszeitung war das ganz gut formuliert: (sinngemäß) "die gleichen, die am 25. flaschen und obst geworfen haben, werden dies auch beim nächsten fußballspiel oder bei sonstigen großen ereignissen in der nöchsten zeit tun"


an euch in münster: ihr könnt fest mit unserer unterstützung am 06.05 rechnen. mal sehen, wie groß die blockade dieses mal wird ;)
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
vonderOder schrieb:
aber so gehen Meinungen nunmal auseinander. ich finde Botho Strauß Ausspruch zutreffend und vor Rafael Seligman ziehe ich den Hut, wegen seinen Mut solche Äußerungen zu tätigen wie er es tut.

also mal ehrlich, vonderOder..
du kannst den spruch doch nicht im ernst gut oder sinnvoll oder richtig finden..
der ist so dumm, sowas hab ich schon lange nicht mehr gelesen..

erstens: definiere mir mal den intellektuellen.. was macht einen zum intellektuellen..
zweitens: wieso machen alle intellektuellen das, also das streben und das begruessen des fremden..
drittens: wieso ist das fremde automatisch dazu da, um das eigene zu zerstoeren..
 

hapatree

Großmeister
29. November 2005
55
aha, ich habe jetzt erst erfahren dass es das Verbotsgesetz von 1947
in Deutschland garnicht gibt. :O_O: (Bin Österreicher)
Ist mir neu... :?

Was meint ihr dazu?
Ich denke, auch Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen,
zumindest in so einem Fall.....
 

Acik

Geheimer Meister
6. Juni 2003
325
@hapatree: eigentlich ham wir ähnliche gesetze hier in der brd. das problem ist nur, dass sie von rechten geschickt umgangen werden oder, wie im fall des verbotsverfahrens gegen die npd, nicht wirklich genutzt werden.


freiheit hat im allgemeinen da seine grenzen, wo sie anderen schadet.
und das tun die "kameraden" meiner meinung nach gewaltig, denn sie verpönen die opfer des NS-regimes (holocaustleugnung) und stehen ganz offen dazu, dass sie demokratische grundrechte und menschenrechte abschaffen wollen.
solche leute haben meiner meinung nach überhaupt kein recht darauf, ihre meinung zu äußern, schon garnicht mit den demokratischen mitteln, die sie selbst sofort abschaffen würden, wenn sie genug einfluss hätten.
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Acik schrieb:
solche leute haben meiner meinung nach überhaupt kein recht darauf, ihre meinung zu äußern, schon garnicht mit den demokratischen mitteln, die sie selbst sofort abschaffen würden, wenn sie genug einfluss hätten.

Da bin ich anderer Meinung. Jeder sollte in einer Demokratie das recht haben, seine Meinung zu äußern. Alles andere ist Zensur und wäre Verrat.

Schwierig wird es in der Tat mit Beschimpfungen oder Verletzungen anderer Persönlichkeiten, also Freiheitsbeeinträchtigung, wie Hassparolen etc.

Z
 

polylux

Geheimer Meister
7. Januar 2005
308
Das ist ja das Problem mit dem rechten Pack.

Mit freier Meinungsäusserung hat das nicht mehr viel zu tun.

Gruss . Polylux
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
[Hohles Pathos] Für zwei Dinge habe ich geschworen, mein und anderer Leute Leben zu opfern: Daß Nazis und Kommunisten ihre Meinung sagen, und daß sie sie nicht in die Tat umsetzen können. [/Hohles Pathos]
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
[Hohles Pathos] Für zwei Dinge habe ich geschworen, mein und anderer Leute Leben zu opfern: Daß Nazis und Kommunisten ihre Meinung sagen, und daß sie sie nicht in die Tat umsetzen können. [/Hohles Pathos]

Lass mein Leben bitte aus dem Spiel, für die freie Meinungsäusserung von Nazis opfere ich nicht mal 'nen nassen Furz, geschweige denn mein Leben...

Wie kommst du immer bloss auf solche Ideen...?
022.gif
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Na, ich bin eben der Ansicht, daß Menschenrechte für alle gelten, sonst sind sie wertlos.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Na, ich bin eben der Ansicht, daß Menschenrechte für alle gelten, sonst sind sie wertlos.

So lang der gleiche Pöbel noch Schwarzafrikaner krankenhausreif schlägt oder ausländerbefreite Zonen deklariert, mach ich mir keine Gedanken, für deren Redefreiheit auch nur irgendwas zu opfern. Geschweige denn ein Leben (meins oder ein anderes). Meine Ansicht.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ignorierst Du denn das Viertel meiner Aussage, das sich auf das Opfer des Lebens bei der Hinderung von Nazis am Zusammenschlagen von Afrikanern bezieht? Das geopferte Leben könnte dabei z.B. das des betreffenden Nazis sein.
 
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