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Ritter Rosenkreuzer
- 20. März 2003
- 2.785
dkR schrieb:Ich hielt die Grünen ja schon lange für ne Witzpartei, aber jetzt ist es bewiesen
Letztendlich zähle ich die Grünen noch immer zu den verbraucherfreundlicheren Parteien - aber derartige Entscheidungen sind m.E. keine grüne Realpolitik mehr, sondern vollkommen basisfern und zumindest unvorsichtig...
Andererseits muss man Trittin eben zugestehen, dass er sich an die Beurteilung des RKI hielt und zudem SPD-Partei(bzw. Wirtschafts-)politik sicherlich auch keine zu vernachlässigende Rolle spielte...
Jedenfalls ist man verbraucherschutztechnisch bei den Grünen zweifellos auch weiterhin wesentlich besser aufgehoben als etwa bei CDU/CSU. Da geht es eigentlich hauptsächlich um den Abbau von Forschungs- und Wirtschaftshürden.
Hier etwa ein Kommentar einer CDUlerin (MdB), die eigentlich für Vebraucherschutz einzutreten scheint:
linkFlachsbarth kritisierte des Weiteren, dass die Bundesregierung die Bevölkerung nicht objektiv und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend informiere, sondern vielmehr verunsichere. "Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Gentechnik. Von der Bundesregierung wurde der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen durch das neue Gentechnikgesetz quasi unmöglich gemacht. [...]"
Oder:
linkWenn die Bio- und Gentechnik daher in Deutschland eine Schlüsseltechnologie werden soll, braucht sie einerseits wettbewerbsfähige gesetzliche Regelungen und andererseits eine breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit.
Beides will die Union mit einer grundlegenden Überarbeitung des Gentechnikgesetzes einleiten.
[...]
Für die Union sind dabei einige Eckpunkte besonders bedeutsam:
- Eine wirkliche Entscheidungsfreiheit für Unternehmen, Anwender und Verbraucher ohne Pressionen oder gar Willkürakte.
- Die strikte Einhaltung und Umsetzung der EU-Vorgaben statt zusätzlicher Auflagen oder Erschwernisse.
- Gleiche Voraussetzungen für Wissenschaft und Forschung wie in anderen Ländern Europas, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
- Echte Koexistenz aller Marktbeteiligten nach vorgegebenem europäischem und deutschem Recht.
Noch ein paar aktuelle Meldungen:
linkSoybean Genetics Company Challenges Monsanto for Dominance in the South
Aug. 13--Stine Seed Co., the king of soybean and corn genetics in the Midwest, is rolling its influence down the river in an all-out biogenetic race.
"Up north," as seed representative Jim Craig says, "we have about 60 percent of the genetics for soybeans. In the South, we've got 10 percent if we're lucky.
Das ist doch Klasse: die biologische Diversität bleibt vielleicht dank wirtschaftlicher Konkurrenz auch langfristig auf einer... nun ja... etwas anderen Ebene erhalten...
Zur Abwechslung mal wieder ein Artikel zur Situation in Indien:
The Hindu
Syngenta patenting is threat to Indian food security
[...]
"As the world finished commemorating the international year of rice in 2004, the multinational agribusiness giant, Syngenta, has already claimed ownership of rice.
"In other words, biological inheritance of the world's major food crop is now in the hands of a Swiss multinational," Mr Sharma [Dr Devinder Sharma, Chairperson of the New Delhi-based Forum for Biotechnology & Food Security] said, adding that Syngenta, in collaboration with Myriad Genetics Inc of USA, has beaten Monsanto in the game by sequencing mo re than 99.5 per cent of the rice genome.
Und hier, sehr erbaulich:
linkVeteran TV journalist Paul Ryan to host America’s Heartland, the weekly public television show that will celebrate the miracles of American agriculture
[...]
America’s Heartland is produced with the flagship support of Monsanto Company and the American Farm Bureau Federation, and through additional support from contributors, including American Soybean Association, National Corn Growers Association, National Cotton Council, United Soybean Board and U.S. Grains Council.