- Moderation
- #1
- 18. November 2007
- 21.882
Hier mag über einzelne Sendungen, Serien oder auch Formate diskutiert werden, ob man sie nun selbst gesehen hat oder nicht...
RTL strahlt regelmäßig eine Sendung aus, in der ein realexistierender Schuldnerberater realexistierenden Mitbürgern nützliche Tips und Hilfestellungen zur Sanierung ihrer mehr als maroden Finanzlage anbietet: Raus aus den Schulden
Attraktiv ist die Sendung wahrscheinlich für Menschen, denen es einen Trost bedeutet, daß andere schlimmer dran sind als sie, sich dümmer anstellen und schlechtere Aussichten haben. Ich habe gelegentlich die Trailer gesehen und die in Frage stehenden Summen haben mich jeweils sprachlos gemacht. € 100.000,- oder auch 200.000,- sind keine Seltenheit, bei schmalstem Einkommen, und dem steht normalerweise höchstens ein Reihenhaus gegenüber und keineswegs eine kleine Fabrik; d.h. es ist alles konsumiert und nichts investiert worden.
Gestern wurde dem staunenden Zuschauer eine Frau präsentiert, die vor zehn Jahren von ihrem Vater dessen Haus schuldenfrei zum Geschenk erhalten hatte. Für € 30.000,- wurde auf Pump renoviert, natürlich nur der Wohnbereich und nicht der feuchte Keller, Rücklagen z.B. für das hundert Jahre alte Dach wurden nicht gebildet, und dann wurde eine Hypothek aufgenommen bis zur Schmerzgrenze und das Geld verlebt. So weit, so amerikanisch. Dazu unbezahlte Rechnungen, abgestellter Strom und ein halbes Dutzend überzogene Kreditkarten und Konten. Gesamtschulden: € 130.000,-. Habenseite: Job, Nebenjob, der Geschiedene überwies (freiwillig) ein paar hundert im Monat, die beiden erwachsenen Söhne halfen monatlich je mit 150,- und für den einen gab es noch Kindergeld. Und damit war die gute Frau exakt im Bereich ihrer Verpflichtungen plus/minus € 100,-. Chance zur Schuldentilgung: Imho keine.
Peter Zwegat konnte da auch nicht viel machen. Haus verkaufen, Auto verkaufen, Privatinsolvenz und nach sechs Jahren schuldenfrei war sein Vorschlag. Die Mandantin lehnte ab. Sie krebst weiter mit ungelernter Tätigkeit und € 300,- von den Söhnen rum und versucht ihre Hypothek zu bedienen.
Ein Honorar bekommen die Laiendarsteller nicht für ihren Striptease vor Nation und Nachbarschaft, sie gelten mit der kostenlosen Beratung als abgefunden. Mich hinterließ die Sendung ziemlich fassungslos.
RTL strahlt regelmäßig eine Sendung aus, in der ein realexistierender Schuldnerberater realexistierenden Mitbürgern nützliche Tips und Hilfestellungen zur Sanierung ihrer mehr als maroden Finanzlage anbietet: Raus aus den Schulden
Attraktiv ist die Sendung wahrscheinlich für Menschen, denen es einen Trost bedeutet, daß andere schlimmer dran sind als sie, sich dümmer anstellen und schlechtere Aussichten haben. Ich habe gelegentlich die Trailer gesehen und die in Frage stehenden Summen haben mich jeweils sprachlos gemacht. € 100.000,- oder auch 200.000,- sind keine Seltenheit, bei schmalstem Einkommen, und dem steht normalerweise höchstens ein Reihenhaus gegenüber und keineswegs eine kleine Fabrik; d.h. es ist alles konsumiert und nichts investiert worden.
Gestern wurde dem staunenden Zuschauer eine Frau präsentiert, die vor zehn Jahren von ihrem Vater dessen Haus schuldenfrei zum Geschenk erhalten hatte. Für € 30.000,- wurde auf Pump renoviert, natürlich nur der Wohnbereich und nicht der feuchte Keller, Rücklagen z.B. für das hundert Jahre alte Dach wurden nicht gebildet, und dann wurde eine Hypothek aufgenommen bis zur Schmerzgrenze und das Geld verlebt. So weit, so amerikanisch. Dazu unbezahlte Rechnungen, abgestellter Strom und ein halbes Dutzend überzogene Kreditkarten und Konten. Gesamtschulden: € 130.000,-. Habenseite: Job, Nebenjob, der Geschiedene überwies (freiwillig) ein paar hundert im Monat, die beiden erwachsenen Söhne halfen monatlich je mit 150,- und für den einen gab es noch Kindergeld. Und damit war die gute Frau exakt im Bereich ihrer Verpflichtungen plus/minus € 100,-. Chance zur Schuldentilgung: Imho keine.
Peter Zwegat konnte da auch nicht viel machen. Haus verkaufen, Auto verkaufen, Privatinsolvenz und nach sechs Jahren schuldenfrei war sein Vorschlag. Die Mandantin lehnte ab. Sie krebst weiter mit ungelernter Tätigkeit und € 300,- von den Söhnen rum und versucht ihre Hypothek zu bedienen.
Ein Honorar bekommen die Laiendarsteller nicht für ihren Striptease vor Nation und Nachbarschaft, sie gelten mit der kostenlosen Beratung als abgefunden. Mich hinterließ die Sendung ziemlich fassungslos.