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New York: Terror gegen Raucher

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
die neueste posse aus den USA:

der nachfolgende artikel beschäftigt sich mit dem rauchverbot in öffentlichen einrichtungen (restaurants, kneipen, bars...) in new york und wie es durchgesetzt wird.

Kampf dem Aschenbecher

Ein Aschenbecher auf dem Schreibtisch kann in New York teuer werden - auch wenn keine Zigarette drin steckt und der Besitzer ein überzeugter Nichtraucher ist.

Wer mit einem Aschenbecher in rauchfreien Zonen erwischt wird, riskiert eine Busse von 2000 Dollar. Hinter den drakonischen Strafen steckt die Überzeugung der Ordnungshüter, dass Aschenbecher eine Einladung zum Rauchen darstellen: Ihr Verbot helfe, Rauchen zu unterbinden. Die meisten New Yorker richteten ihr Augenmerk im vergangenen halben Jahr allein auf das strikte Rauchverbot in Bars und Restaurants.

Seither wurden auch 200 Mal Bussgelder wegen Aschenbecher- Besitzes verhängt. Zu den prominentesten Opfern der Kampagne gehört mit Graydon Carter der Herausgeber des Hochglanzmagazins «Vanity Fair».

Bei einer Razzia in seinen Büros fanden die Gesundheitsinspektoren einen Stapel illegaler Aschenbecher: Laut Carter befand sich nicht ein einziger Stummel darin. «Sie erinnern mich an meine Jugend», sagte Carter der «New York Times».

Ähnlich erging es John Martello, Direktor des 115 Jahre alten Players Club in Manhattan. Die Inspektoren kamen, als er nicht da war. Die eingeschüchterte Assistentin öffnete ihnen sein Büro.

«Hinter dem Schreibtisch auf einem der unteren Regale fanden sie drei gestapelte Aschenbecher», sagte Martello. «Keine Zigarette, nichts. Kein Rauch, nur drei Aschenbecher.»


...Seit Inkrafttreten der scharfen Regelungen im Mai klagen sie über dramatische Umsatzeinbussen. 76 Prozent von 300 befragten Besitzern verzeichneten seither einen Kundenausfall um 30 Prozent.

«Vanity-Fair»-Herausgeber Carter sieht weniger die wirtschaftliche Bedrohung des Verbots als seine gesellschaftliche Bedeutung. «In jeder Stadt, wo eine geladene Waffe im Büro erlaubt, aber ein Aschenbecher verboten ist, sind die Prioritäten ernstlich aus dem Gleichgewicht geraten.»

alles hier: http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/vermischtes/337451.html

kampf diesem terror fällt mir da nur noch ein...
 

elvissa

Geheimer Meister
18. Juli 2003
117
geil wär´s in new york an halloween als aschenbecher zu gehen :lol:

@samhain
freie republik kreuzberg...hört sich gut an, wo kann man sich da anmelden? :wink: :mrgreen:
 

frodo

Großmeister
11. April 2002
80
zum glück sind unsere amerikanischen freunde ja gaaaar nich fanatisch...
ich bin selbst nichtraucher, aber das ist wohl das lächerlichste was ich seit langem gehört habe.
erst unterjochen amerik. tabakkonzerne die halbe welt (*übertreibung*) und mischen sucht-stoffe in den tabak und dann diese lachnummer der regierung. wer weiß was demnächst kommt :lol: :arrow: :roll:

frodo
 

Gurke

Großer Auserwählter
25. März 2003
1.626
Naja, gibt viele Dinge, dieman als Ascher verwenden kann, stellt man sich halt um. Denke sie sind so flexibel.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
freie republik kreuzberg...hört sich gut an, wo kann man sich da anmelden?

nicht anmelden, einfach kommen...ist aber wohl noch etwas hin...

zurück zum thema:

auch wenn das für unsereinen reichlich bizarr wirkt, was da läuft, so muß man doch die eigentlichen beweggründe dahinter sehen.
und diese beweggründe haben etwas mit absoluter einschränkung und kontrolle der bürger zu tun.

nach tagtäglichen terrorwarnungen, panikmache allerorten, bringt der staat nun auch die bastionen der persönlichen rückzugsgebiete immer mehr unter seine kontrolle.
für viele menschen gehört die zigarette im restaurant/der kneipe einfach zur entspannung dazu, aber entspannung soll es gar nicht mehr geben.

stattdessen ein permanenter zustand der anspannung, orange-rot auf allen ebenen.

das ist krank und es macht die menschen krank, mit absicht.
 
B

Booth

Gast
Hmmm - die meisten hier werden doch sicherlich die Doku von Michael Moore "Bowling for Colombine" gesehen haben, oder?
Auch wenn ich finde, daß die Doku alles andere als fundierter, kritischer Journalismus ist, hat sie vielleicht nicht ganz unberechtigt auf ein zentrales Merkmal amerikanischer Kultur hingewiesen: ANGST.
Und was resultiert fast immer aus Angst? Na... der Zwang sich einen Feind schaffen zu müssen, an dem man diese Angst abreagieren kann. Der Russe ist weg, mit den (illegalen) Drogenbaronen hat man sich fast abgefunden... dann geht man doch mal am besten auf die legalen Drogenbarone los :D
Also... ich finde das Verhalten gar nicht so unlogisch. Aber fanatisch ist es natürlich... völlig richtig. Aber auch hier kann man wieder sehen, wie Fanatismus auf Grund von Angst geschürt werden kann.

gruß
Booth
 

IMplo

Geheimer Meister
22. August 2003
352
HAHA!

Das ist dann wohl die definitive Bankrotterklärung zum Thema "Selbstbestimmung" in USA.

Was die Torfnasen anscheinend garnicht raffen:

Die Autos, die dort gefahren werden und deren Schadstoffausstoß ist gigantisch und über alle Maßen ungedrosselt...die schleudern wesentlich Schlimmeres jeden Tag raus und DAVON werden die Nichtraucher "getötet", sicher nicht von den Rauchern und erst recht nicht von leeren Aschenbechern...aber is schon klar: der Stadt/ dem Staat gehts finanziell schlecht, also schnell ne neue Diskriminierung mit ner Minderheit und Bußgelderhebung...denen geht es nicht um Gesundheit, sondern um die permanente Zersetzung bürgerlicher Freiheiten, der Beitrag vor diesem zeigt es prima auf ;)

Greetz!
IMplo
 

Glaurung

Geheimer Meister
4. September 2002
155
also dass, ist das mit abstand lustigste und (anscheinend) sinnloseste was ich seit langem gehoert habe, die amis sind halt doch zum bruellen.
als ob die nichts besseres zu tun haben als nach leeren aschenbechern zu fahnden. wenn die jetzt schon solche mittel bringen um die bevoelkerung noch weiter mit psycho terror total irre zu machen, will ich erst gar nicht wissen was die so in 10 Jahren machen werden obwohl ich davon ueberzeugt bin, dass die amis es auch nicht mehr soo lange machen werden
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
Würde das ganze Gehabe auf den Alkohol gemünzt, erinnern manche Auswüchse an die Prohibition in den 30 ern --- tja -- so schnell kanns gehen, bis die Synapsen ausschnellen.

Ich rauche zwar nur generelle Atemluft ( zwangsläufig ) aber diese merkwürdige Mobilmachung gegen offenbare Raucheruttensilien halte ich doch für reichlich übertrieben.
So, als würde man Gabeln für Spaghetti verbieten -- mei -- nimmt man halt Stäbchen dafür :wink:
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
es wird immer absurder:

diesmal geht es mal wieder um den kampf gegen den terror, der dann solche blüten treibt

ANTITERRORMASSNAHME

US-Behörde verbietet Schlangestehen vor Flugzeug-Toiletten

Die Terrorfurcht amerikanischer Behörden wird skurril. Auf Flügen in die USA ist es Passagieren der australischen Linie Qantas neuerdings verboten, sich vor den Toiletten anzustellen. Australiens Verkehrsminister Anderson fragt erstaunt, wie der Betrieb vor dem WC künftig geregelt werden soll.

...Toilettengang nach Handzeichen? Klingelknopf am Flugzeugsitz? Persönliche Begleitung zum WC durch einen bewaffneten Sky Marshal? Oder vielleicht gleich die Bettpfanne unter dem Sitz? Die verschärften Sicherheitsvorschriften der US-Behörden stellen Passagiere wie Crew gleichermaßen vor ungeahnte Probleme. Der Flug von Australien über den Pazifischen Ozean an die Westküste der USA gehört zu den längsten der Welt. In einer Erklärung von Qantas hieß es, die Fluggäste würden vor dem Abflug vom Piloten über die neue Regelung informiert. Unterwegs überwachten die Flugbegleiter die Einhaltung des Verbots.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,280871,00.html

warum den fluggästen nicht gleich zwangsweise windeln verpassen, dann hat sich das problem erledigt...

wir leben in einem riesigen irrenhaus, gibts noch zweifel???
 

Kendrior

Intendant der Gebäude
25. Februar 2003
869
Schonmal was von Eimerketten gehört? Genau das Gleiche hier, nur mit Bomben, Teppichmessern und Wärmejacken mit rausstehenden Drähten.
Es ist so offensichtlich!


:roll:
 

Lindwurm

Geheimer Meister
29. Juni 2003
406
Scheiss..was passiert dann bitte mit Rauchern die in einer Nichtraucherzone schön eine smoken..Exekution :?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
fanatisches nichtrauchen weit über jede militanz hinaus, verhöre kleiner kinder wegen verdächtiger namen, terrorwarnungen mit lustig blinkenden lämpchen (terrorwarnstufe orange nein halt doch gelb... nein lilablaßblaukarriert.. nur was das eigentlich heißt weiß keiner.. wahrscheinlich bedeutet es einfach nichts.. ich meine heißt nun eine bestimmte frabe, dass man sich gasmasken kaufen soll, dass man öffentliche plätze meiden soll, dass man am ende wieder rauchen darf? )
flugverbot für so manche nonne ( die haben es gewagt die klappe aufzumachen... pfuideibel ) und gemeingefährliche plakatschmierer oder menschen die das pech haben irgendwie....muslimisch auszusehen ( das erkennt man an der leicht dunklen hautfärbung und ähnlichem ) oder einen namen zu haben, der sich irgendwie orientalisch muslimisch anhört oder so ähnlich...

wie passt nun fanatisches nichtrauchen mit den folgen des massenhysteriewaffeneinsatzes zusammen? nun beides deutet auf fanatismus wahnsinn und eben hysterie hin... die gefährdung durch passivrauchen dürfte in versmogten großsstädten wohl minimal sein... eine alte indianische weisheit besagt "AUTOABGASE MACHEN WÄLDER PLATT!!" ... nun vielleicht warens doch keine indianer die das gesagt haben... aber ich denke es ist offensichtlich, dass industrieabgase und eben abgase von verkehrsmitteln eher grund für eine vergiftete atmosphäre sind als die abgase der raucher ... kyoto z.b. wird von den usa nicht eingehalten ( "ein zusammenhang zwischen abgasen und dem ozonloch ist wissenschaftlich nicht bewiesen" soll unser lieber schorsch mal gesagt haben... "ich glaube nicht, dass es eine ozonschicht gibt" hätte wohl genauso von ihm sein können ) ... die industriellen abgase schädigen nicht nur die ozonschicht und die wälder sondern eben auch die organismen anderer lebensformen... wie also rechttfertigt man diesen antiraucherquatsch ( der ja inzwischen weltweit abstruse formen annimmt .. in japan gibt es wohl örtlich inzwischen wohnwagenähnliche gebilde in denen die raucher noch rauchen dürfen ).

interessanterweise ist unsere welt in einem besorgniserregendem zustand.. es gibt neben den umwelttechnischen problemen auch haufenweisen ökonomische schwierigkeiten weltweit... und dennoch scheinen wir genug zeit zu haben uns um so einen käse zu kümmern.

es scheint mir so als wäre dieser nichtraucherspaß eine art erheiterndes gesellschaftspiel um uns ein bisschen von unseren großen problemen abzulenken...
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
naja ist doch wunderbar erkennbar: ein weiterer kleiner schritt in richtung 1984 und diesmal sogar richtig deutlich. das wir in einem irrenhaus leben steht für mich auch schon lange ausser frage, amerika ist auch bekannt als das land, in dem die pizza schneller kommt als der krankenwagen .... und ausserdem: wer in amerika noch in ein flugzeug steigt und somit zeigt dass ihm dieses absolut übertriebene sicherheitsgehabe egal ist hat es nicht anders verdient *g*
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
tja, dann ist wohl frank sinatras "new york, new york" bald geschichte...

es ist offensichtlich, warum man sich gerade hier so viel mühe gibt, den bürger auf linie zu bringen, gilt doch diese stadt als so ganz anders (offener, kritischer) als der rest von amerika.
dem gilt es einen riegel vorzuschieben.
da bekommte doch die textzeile aus dem oben genannten lied eine ganz neue bedeutung: "if I can make it here, I can make it everywhere...".

sprich: zwingt man diese stadt in die knie, dann schaft man es auch mit dem rest des landes.


Was Terroristen nicht schafften, erledigt nun Bürgermeister Bloomberg: Er nimmt New York das Leben.

Rauchen verboten.

Auf leeren Bierkisten sitzen verboten: Nacht über Manhattan.
In der Stadt, die niemals schläft, schlafen auch die Inspektoren nicht. Sie kommen nachts und in Zivil, um sicherzustellen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt New York sich nicht unbotmässig amüsieren. Nach Sonnenuntergang mischen sie sich unter die Menschen, die in den Restaurants, Bars und Klubs den Feierabend geniessen wollen. Geschickt werden sie von einer mysteriösen städtischen Agentur ohne Adresse und ohne Telefonnummer, der Multi-Agency Response to Community Hotspots (MARCH). Die Mission der Inspektoren lautet: Wer gegen die Regeln verstösst, kriegt einen Strafzettel.

Regeln gibt es eine Menge in der Stadt, die niemals schläft, sehr viel zahlreichere Regeln als in jeder anderen Stadt der freien Welt: In der U-Bahn die Tasche neben sich liegen zu haben, ist verboten. Auf einer leeren Bierkiste zu sitzen, kostet 105 Dollar Strafe. Ein Aschenbecher auf dem Konferenztisch ist bis zu 2000 Dollar teuer. Das sind allerdings die eher lächerlichen Vorschriften. Es gibt auch Verbote, die dem Lebensgefühl in dieser Stadt das Flair von Pjöngjang verleihen. Sie richten sich vor allem gegen das Nachtleben, und sie verderben den Menschen hier gehörig die Laune. Rauchen ist seit fast einem Jahr in allen öffentlichen Räumen verboten (Trinken von Alkohol auf der Strasse ist eh schon längst untersagt). Wenn sie tanzen wollen, müssen die New Yorker eine der raren Lokalitäten aufsuchen, die eine Cabaret-License besitzen. Willkommen, bienvenue!

...Der ehemalige Bürgermeister Rudy Giuliani hatte das längst vergessene Tanzverbot von 1926 Mitte der neunziger Jahre reanimiert, um die Klubkultur zu zerstören. Seitdem ging die Zahl der Orte, wo Menschen tanzen dürfen, von 12000 auf 200 zurück.

...Die New Yorker – viele von ihnen standen schon mal vor Gericht, weil sie ihren Hund nicht an der Leine hatten oder gegen einen Busch pinkelten – ärgern sich schon lange darüber, dass sie von der Stadt wie kleine Kinder behandelt werden. Sie fragen: Soll unser liberales New York ein Polizeistaat werden? Warum mischt sich die Verwaltung immer stärker in unsere privaten Angelegenheiten ein? Norman Siegel, ehemaliger Präsident der New York Civil Liberties Union und Anwalt vieler Barbetreiber, sagt: «Der Kampf um die Freiheit im Nachtleben ist ein Kampf um unsere ureigensten Bürgerrechte. Es kann nicht angehen, dass uns vorgeschrieben wird, wie, wann und wo wir uns zu amüsieren haben. In einer Demokratie müssen das die Bürger selber entscheiden können.»

alles hier:

http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=7039&category_id=60
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Die irische Regierung hat jüngst das Rauchen in Pubs verboten. Auch deutsche Irish Pubs haben sich wohl ab März daran zu halten.
Glaube zwar kaum, dass sich viele dran halten werden aber gespannt auf die Auswirkungen bin ich schon.
 
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