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Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Für die Prävention ist es wichtig, nach der Motivation der Menschen zu schauen, die Kinder betreuen wollen.
Wer das will, muss sich den Fragen stellen.
Und ja: eine Durchsuchung des Heimnetzwerkes kann gegebenenfalls sinnvoll sein.
Heftig, was so ein Thema triggern kann. So eine krasse Hardlinereinstellung hätte ich Dir am wenigsten zugetraut.

Vollkommener Abriss des Recht auf informationelle Selbstbestimmung, nur weil man zur Gruppe potentieller "Gefährder" (=Männer) gehört.


Ja, der Kultur des Wegschauens, Ignorierens und Vertuschens geschuldet.

Generell ist diese wie Du sagst "Kultur" am Absterben. Dinge kommen immer öfter auf den Tisch.
Noch in den 50ern und 60er war häusliche Gewalt und Mißbrauch von Schutzbefohlenen kein Thema, mit dem man sich als Opfer an die Öffentlichkeit traut.
Tatsache ist, daß die alten verkrusteten Klüngelstrukturen (Kirchen z.B.) da nicht ganz mitkommen.
Dafür können aber einzelne nichts.
Bohre besser in diese Strukturen und nicht in Unschuldige, die sich nur engagieren wollen!
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Generell ist diese wie Du sagst "Kultur" am Absterben. Dinge kommen immer öfter auf den Tisch.
.....
Tatsache ist, daß die alten verkrusteten Klüngelstrukturen (Kirchen z.B.) da nicht ganz mitkommen.
Dafür können aber einzelne nichts.
Bohre besser in diese Strukturen und nicht in Unschuldige, die sich nur engagieren wollen!
Wie schon gesagt, stehen wir da erst ganz am Anfang einer notwendigen Entwicklung.
Wenn man mitbekommt, wie zum Beispiel in den Hierarchien der Sportverbände um dieses Thema herumgeeiert wird, sehe ich noch keinen Anlass, meine zugegebene Hardliner-Position zu verändern.
Erst wenn die Strukturen in allen relevanten Bereichen tatsächlich nachhaltig verändert sind,
werde ich meine Position überdenken.

:hut:
Al
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Wenn man mitbekommt, wie zum Beispiel in den Hierarchien der Sportverbände um dieses Thema herumgeeiert wird, sehe ich noch keinen Anlass, meine zugegebene Hardliner-Position zu verändern.
Hierarchien (nicht nur in Sportverbänden) eiern bei jedem Thema. Das Fass aufzumachen kann Bücher füllen.
Meiner Meinung nach sollte man die jeweilige Existenzberechtigung von Hierarchien generell auf den Prüfstand stellen.
Erst wenn die Strukturen in allen relevanten Bereichen tatsächlich nachhaltig verändert sind,
werde ich meine Position überdenken.
Meine Prognose:
Deine Investigationsmethoden und gesellschaftlichen Zugangsbeschränkungen werden Zeitgeist und nicht nur bei potentiellem Mißbrauch, sondern bei allen möglichen Potentialen angewendet.
Die verkrusteten und heuchlerischen Strukturen hingegen werden bleiben. Leider.


Das Thema eignet sich übrigens als hervorragendes Vehikel, auf dem paranoide Sicherheitsfanatiker reiten, um der Gesellschaft ihren Stempel aufzudrücken.
Man denke da nur an eine vonderLeyensche Stopschildmentalität (wegschauen statt löschen)
oder an den FreifrauzuGuttenbergschen Scripted-TV-Pseudopranger (populistische Pauschalisierung der Benutzergruppe "Internet" mittels Dokufiction)
Interessant ist auch, welche Klasse hier anscheinend wem was auf Auge drücken will.

Insgesamt finde ich, man sollte es positiv sehen, daß endlich so viel auf den Tisch kommt.
Wer dabei Raubbau am gegenseitigen Vertrauen durch übertriebene Gegenreaktionen forciert, schadet der Sache und verkennt zudem die Realität.
Früher war es eben nicht anders, aber man hat mehr geschwiegen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Insgesamt finde ich, man sollte es positiv sehen, daß endlich so viel auf den Tisch kommt.
Wer dabei Raubbau am gegenseitigen Vertrauen durch übertriebene Gegenreaktionen forciert, schadet der Sache und verkennt zudem die Realität.
Früher war es eben nicht anders, aber man hat mehr geschwiegen.
Kann ich mit leben.
Oder anders ausgedrückt: hast mich überzeugt.

:hut:
Al
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Kommt darauf an wie sich die Gruppe dazu stellt, siehe...


Imagepflege auf Kosten der Opfer. Begünstigung von Verbrechen, juristisch gesprochen - bis zur Komplizenschaft. Nur nicht durchscheinen lassen daß Priester auch nur Menschen sind, die eben auch mal gründlich danebenhauen.
Oder auch schlicht "Heuchelei".

Hey Trainer,

klar kommt es auf die Gruppe an,
aber die Gruppe muss sehen was sie für Möglichkeiten hat,
ein ausgrenzen und verschieben und das verschließen der Augen also auch,
ist keine Lösung!

Ich denke schon das je nach Gruppe eine Lösung gefunden werden kann.

Und die Kirche hat hier meiner Meinung nach zuwenig getan!

LG
Sis
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Jemand der sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlt, mag sich innerhalb der Kirche eine Alternative zu familiären oder partnerschaftlichen Bindungen erhoffen, vielleicht auch verknüpft mit der Vorstellung, mit dem Zölibat, das Thema Sexualität ein für allemal abgehakt zu haben.
Hier finden sich ein paar Überlegungen dazu.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Damit schliesst du aber wohl die evangelikale Fraktion des Unsinns völlig aus. Geschehen derartige Übergriffe denn nun nur bei den Katholen?

Zumindest ist so gut wie nichts, aus der evangelischen Kirche darüber bekannt, Konfirmanden sind auch erheblich älter und könnten sich eher wehren.

Und aus dem Link:

Ja. Sexuelle Neigungen prägen sich in der Jugend aus. Doch was mache ich, wenn ich mich als junger Mann nicht zu Mädchen hingezogen fühle, sondern zu Kindern? Ich ahne dann, dass ich in dieser Gesellschaft nur Ablehnung erfahren werde. Im Leben geht es aber immer um Akzeptanz, um das Gefühl, angenommen zu werden. Das alles erhöht die Motivation, sich in ein System zu begeben, das von einem Menschen verlangt, die Sexualität hinter sich zu lassen.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Damit schliesst du aber wohl die evangelikale Fraktion des Unsinns völlig aus. Geschehen derartige Übergriffe denn nun nur bei den Katholen?
Das leider nicht. Wobei ich vermute, dass die Kombination von autoritären Strukturen und rigider Sexualmoral für die Opfer besonders fatal ist, da ihnen erst in neuerer Zeit geglaubt wird.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Das leider nicht. Wobei ich vermute, dass die Kombination von autoritären Strukturen und rigider Sexualmoral für die Opfer besonders fatal ist, da ihnen erst in neuerer Zeit geglaubt wird.


Ja eben, es wird ja geradezu eine Gehorsamskultur gepflegt, der Herr Pfarrer ist fast heilig und Stellvertreter Christi auf Erden, man sollte ihm einen Orden antackern...
Kinder lassen sich von derart allmächtiger Autorität einschüchtern und einiges Gefallen, die "christlichen" Erziehunsmethoden sind streckenweise recht fragwürdig, ob Nächstenliebe so vorgelebt werden muss um in den Himmel zu kommen weiss ich nicht :laze:

Gruss Grubi
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.862
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Ich trenne den Abschnitt über den pädophilen Humanismus mal heraus... Hier soll es mehr um die Kirche gehen.

Jäger, Mod
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Pfarrer sind genau wie jeder andere auf diesem Planeten...Menschen!

Sie sind nicht mehr oder weniger davon gefährdet...
Nur ist es so das ein gewöhnlicher Pädophile heute keine große Schlagzeilen macht so wie ein gewöhnlicher Betrunkener hinter dem Steuer auch nicht...
Aber ein Pfarrer z.B. da ist es gefundenes Fressen für die Zeitungen und Magazine und andere Massenmedien...

Es macht auch nichts wenn jemand fremdgeht...es sei denn er ist der Präsident der USA...
Verstehst du was ich damit sagen will...@Bona-Dea?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Hallo KTGR;
Pfarrer sind genau wie jeder andere auf diesem Planeten...Menschen!
Das auf jeden Fall, aber sie entscheiden sich für ein Zölibat.
Sie sind nicht mehr oder weniger davon gefährdet...
Nur ist es so das ein gewöhnlicher Pädophile heute keine große Schlagzeilen macht so wie ein gewöhnlicher Betrunkener hinter dem Steuer auch nicht...
Aber ein Pfarrer z.B. da ist es gefundenes Fressen für die Zeitungen und Magazine und andere Massenmedien...
Dieser Frage wollte ich auf den Grund gehen und einige Links sprechen dafür, dass sie doch etwas mehr gefährdet sind.


Es macht auch nichts wenn jemand fremdgeht...es sei denn er ist der Präsident der USA...
Verstehst du was ich damit sagen will...@Bona-Dea?

Ja ich versteh was du meinst, ein Pfarrer hat aber in der Regel sehr viel Kontakt zu kleinen Kindern, jahrelang ist dieser Missbrauch vertuscht und von der Kirche gedeckt worden, dass macht mich besonders wütend.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Ja eben, es wird ja geradezu eine Gehorsamskultur gepflegt....
Das auf jeden Fall, aber sie entscheiden sich für ein Zölibat.
Moin

Ein Pfarrer unterwirft sich freiwillig einer anderen "Person".
Diese Person befiehlt, oder empfiehlt, ihm auf Sex zu verzichten.
(Übt Macht aus durch Vorenthaltung...nimmt den Sex weg)

Möglicherweise liegt hier das Problem.

Wenn man sich total Machtlos fühlt, sucht man dann eine Möglichkeit um wieder welche zu verspüren? Durch Erniedrigung von anderen? Das man spürt "man lebt noch"?
Kadavergehorsam passt ganz gut.(Oder auch "die Partei hat immer Recht":norma:)

Es ist vielleicht weniger die Frage ob Pfarrer besonders anfällig sind, sondern wie frei(selbstbestimmt) ein Mensch sich fühlt.

lg
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Hallo Adept;

Ein Pfarrer unterwirft sich freiwillig einer anderen "Person".
Diese Person befiehlt, oder empfiehlt, ihm auf Sex zu verzichten.
(Übt Macht aus durch Vorenthaltung...nimmt den Sex weg)

Möglicherweise liegt hier das Problem.
Wir wissen es noch nicht genau, aber die Ursache ist so gut wie immer in der Kindheit zu finden.
Störungen in der Frühsozialisation sind so gut wie immer vorhanden. Dazu gehört eine Mutterbeziehung, die entweder wenig Sicherheit gab oder von einer erdrückenden Dominanz war. Der Vater wird entweder tyrannisch oder als weitgehend abwesend beschrieben. Trennungs- und andere kindliche Traumen sind häufig. Das Kind ist häufig zurückgezogen und wenig durchsetzungsfreudig. Manchmal setzt früh eine Sexualisierung ein, die dazu führt, dass Masturbation und Masturbationsfantasien als Trost für erlittene Frustrationen herhalten müssen.
Wenn man sich total Machtlos fühlt, sucht man dann eine Möglichkeit um wieder welche zu verspüren? Durch Erniedrigung von anderen? Das man spürt "man lebt noch"?
Kadavergehorsam passt ganz gut.(Oder auch "die Partei hat immer Recht":norma:)
Diesen könnte es ja auch schon in der Kindheit gegeben haben

Es versteht sich von selbst, dass bei Personen, bei denen die ersten beiden Faktoren vorliegen, eine aktuelle Situation, die zu häufigem Zusammensein mit Kindern führt, das Fass zum Überlaufen bringen kann. Daher sind Berufsgruppen, die viel mit Kindern zu tun haben – Lehrer, Priester, Erzieher, Sporttrainer – besonders gefährdet. Manchmal allerdings steckt in der Wahl des Berufs schon eine ganz bewusste Strategie.
Pädophilie: Ursachen, Formen, Behandlung

Es ist vielleicht weniger die Frage ob Pfarrer besonders anfällig sind, sondern wie frei(selbstbestimmt) ein Mensch sich fühlt.
Wir haben nun doch schon einige Male nachgewiesen das bestimmte Berufe wie Pfarrer besonders gefährdet sind und das sie zum Teil auch ganz bewußt gewählt werden.

Die Intelligenz der Pädophilen ist durchschnittlich bis hoch, aber selten niedrig.

Nun noch eine kleine Anekdote zu dem Pfarrer um den es hier geht. Dieser ist gestern verkloppt worden, der Kriminologe Pfeiffer war entsetzt, dass hätte nicht passieren dürfen .

Na logisch ist es ist allgemein bekannt, dass Kinderschänder in der Hirachie des Gefängnisses ganz unten stehen, ja auch Knackis haben eine Ehre!

Insofern finde ich es gut, das der der ständig anderen weh getan hat, jetzt wenigstens mal eine aufs Maul bekommen hat. :-D
Missbrauchsfall Salzgitter: Unbekannter verprügelt Pfarrer im Gefängnis - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.321
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

....Es ist vielleicht weniger die Frage ob Pfarrer besonders anfällig sind, sondern wie frei(selbstbestimmt) ein Mensch sich fühlt.

lg

Huch? Das ist ja ein humanistischer Gedanke ...Du verblüffst mich!

Bei den bekannt werdenden Fällen von Pädophilie bei Geistlichen handelt es sich vielfach um Fälle, die schon Jahrzehnte alt sind und die erst jetzt ans Tageslicht kommen. Natürlich ist es sehr es zu begrüßen, dass das Schweigen endlich aufhört. Allerdings werden dadurch auch zwangsläufig viel mehr Fälle bekannt, als aktuell passieren und das verzerrt die Wahrnehmung hinsichtlich der aktuellen Häufigkeit dieser Übergriffe.

Damit wird es recht schwierig zu beurteilen, ob der Täterkreis aus kirchlichem Umfeld wirklich ein signifikant höheres Risiko darstellt als all die sonstigen Tätergruppen. Diese stammen zudem aus den unterschiedlichsten Schichten und Gruppen und lassen sich nicht so einfach und plakativ unter einem Sammelbegriff wie "Pfarrer" zusammenfassen.

Es gibt also einige Mechanismen, die den Personenkreis "Pfarrer" in der subjektiven Wahrnehmung unwillkürlich in einen schlechteren Licht dastehen lässt als er es eigentlich verdient. Ich glaube daher (auch hier) nicht, dass ein Kollektivverdacht wirklich angemessen ist.

Was natürlich für das einzelne Opfer, dass ein Leben lang unter den Folgen leidet, überhaupt kein Trost ist. Wer eine Kindheit vernichtet, nur weil er seinen dämlichen Trieb nicht zügeln kann, verdient keine Sympathie, egal ob er Pfarrer oder sonstwas ist. Daraus ergibt sich automatisch die Frage, worin denn nun die besondere "Qualität" eines pädophilen Pfarrers im Vergleich zum Täter aus dem Familienkreis besteht. Aus Sicht des Opfers dürfte doch der Vertrauensbruch und die Traumatisierung die gleiche sein.

Ein Pfarrer wird m. E. eben nicht als fehlbare Privatperson wahrgenommen, sondern als Repräsentant einer Organisation, die sich als Hüterin aller Moral und Werte des christlichen Abendlandes darstellt. Und daran wird ganz automatisch nun mal auch der Pfarrer gemessen. In Sachen Sexualität ist das, was irgendwelche lila gewandeten Greise in Rom fernab von jeder gesellschaftlichen Realität und Akzeptanz verkünden, an lebensferner Irrelevanz nun einmal kaum noch zu übertreffen.

Ich kenne niemanden, der nicht den Kopf über darüber schüttelt. Entsprechend werden die Leute, die sich freiwillig dazu entschieden haben, diesen Schmonzes auch noch vorzuleben, schon einmal recht skeptisch gesehen. Entsprechend wirkt es besonders verheerend und verwerflich, wenn heraus kommt, dass ein Pfarrer ein verbrecherisches Sexualleben führt.

Die Kirche macht es sich aus meiner Sicht zu einfach, wenn sie einfach nur alle Schuld den Tätern zuschiebt. Sie sollte endlich einmal ein unverkrampftes und ehrliches Verhältnis zum Thema Liebe und Sex finden und anfangen, menschliche Grundbedürfnisse als solche zu akzeptieren, anstatt sie zu verteufeln, zu negieren und zu verweigern. Solange sie zu disen Themen keine angemessene und glaubwürdige Position einnimmt, muss sie damit leben, wenn jede Sexualstraftat, die in ihrem Umkreis stattfindet, nicht nur dem Täter, sondern auch ihr zugerechnet wird.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Hi

[...]

Ein Pfarrer wird m. E. eben nicht als fehlbare Privatperson wahrgenommen, sondern als Repräsentant einer Organisation, die sich als Hüterin aller Moral und Werte des christlichen Abendlandes darstellt. Und daran wird ganz automatisch nun mal auch der Pfarrer gemessen. In Sachen Sexualität ist das, was irgendwelche lila gewandeten Greise in Rom fernab von jeder gesellschaftlichen Realität und Akzeptanz verkünden, an lebensferner Irrelevanz nun einmal kaum noch zu übertreffen.

Ja das ist so, wenn jemand diese organisierte Moral predigt und grundsätzlich hohe moralische Ansprüche an die Gesellschaft und jedes einzelne Individuum stellt, dann muss er diese Ansprüche auch selbst erfüllen und seinen Idealen gerecht werden.
Natürlich ist die Empörung besonders gross wenn Prediger nicht das leben was sie erzählen und dann auch noch Leben zerstören.

Ich kenne niemanden, der nicht den Kopf über darüber schüttelt. Entsprechend werden die Leute, die sich freiwillig dazu entschieden haben, diesen Schmonzes auch noch vorzuleben, schon einmal recht skeptisch gesehen. Entsprechend wirkt es besonders verheerend und verwerflich, wenn heraus kommt, dass ein Pfarrer ein verbrecherisches Sexualleben führt.
Ich kenne auch niemanden der einem Pfarrer das Zölibat abverlangen würde, es sind dringend Reformen nötig wenn dieser Verein irgendwann mal glaubwürdig sein will.
Glaubwürdig erscheinen können sie ja schon ganz gut...

Die Kirche macht es sich aus meiner Sicht zu einfach, wenn sie einfach nur alle Schuld den Tätern zuschiebt. Sie sollte endlich einmal ein unverkrampftes und ehrliches Verhältnis zum Thema Liebe und Sex finden und anfangen, menschliche Grundbedürfnisse als solche zu akzeptieren, anstatt sie zu verteufeln, zu negieren und zu verweigern. Solange sie zu disen Themen keine angemessene und glaubwürdige Position einnimmt, muss sie damit leben, wenn jede Sexualstraftat, die in ihrem Umkreis stattfindet, nicht nur dem Täter, sondern auch ihr zugerechnet wird.
Es ist grundsätzlich notwendig dass die katholische Kirche mal ihre Position zum Leben und der Gesellschaft überprüft und zur Kenntnis nimmt dass die über 2000 Jahre seit Christi Geburt, tatsächlich vergangen sind.

Gruss Grubi
 

Delao

Auserwählter Meister der Neun
2. Juni 2011
957
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Die Frage hört sich so an, als ob man dadurch, dass man Pfarrer ist, pädophil werden kann.
Es ist wohl eher so, dass einen Pädophilen das Amt des Pfarrers reizt, wobei ihm das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst sein muss.
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Pädophile, sind Pfarrer besonders gefährdet?

Hallo Delao,
natürlich tendieren Pädophile dazu, sich Berufe zu wählen, die ihnen eine Nähe zu Kindern als Autoritäts- und Vertauensperson ermöglichen.
Aber:
Erziehe einen halbwegs normalen Menschen nach religiösen Dogmen (Frauen igitt, Sexualität schlecht), gib´ ihm einen Titel, eine Uniform oder einen Talar, lass´ihn kleine Kinder belügen (viele Theologen WISSEN, daß sie Nonsens predigen) und lass ihn für ein Unternehmen arbeiten, daß dafür bekannt ist, Leichen im Keller zu haben und eigene Verfehlungen gern zu vertuschen UND DANN lass ihn kleine Kinder betreuen, die ein sehr unbefangenes und noch gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität haben... Shit will happen!

Die Kirchen werden nicht von Kinderf#####n unterwandert, sie produzieren ebensolche.

Gruß
mmkretsch
 

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