nicht nötig, das hast du schon 2 oder 3 mal in der "pfarrer im forum"-trilogie getan (und ich hab's auch schon in einem anderen forum gelesen)pfaffenheini schrieb:Aber ich versuche es noch einmal auf andere Weise:
Ich habe schon einmal ausführlich meine Bekehrungsgeschichte erzählt und kann das bei Bedarf noch mal tun.
pfaffenheini schrieb:Für mich war es im Grunde die Suche nach dem "Mehr".
"Es muss doch noch mehr als die üblichen Vergnügungen geben, die mich am Ende immer mit einem gewissen Gefühl der Leere zurücklassen. Das kann doch einfach noch nicht alles gewesen sein...", diese Sehnsucht spürte ich ganz tief, existenziell.
Meine Mutter empfahl mir dann zwei Bücher: "Siddharta" von Hermann Hesse und "Die Nachfolge Christi" von Thomas von Kempen.
Die beiden Werke haben mich sehr angesprochen, weil ich spürte, dass ich mit meinem Suchen anscheinend nicht allein bin.
"Siddharta" war eher der Einstieg, geblieben bin ich bei der "Nachfolge".
Ein einziger Satz daraus war wie der Archimedische Punkt in meinem Leben: "Töricht ist, wer sein Vertrauen auf Geschöpfe setzt."
Genau das war's was ich so oft erlebt hatte, nichts Geschaffenes konnte mich wirklich erfüllen, nur Gott der Schöpfer allein.
"Ruhelos ist unser Herz, bis es ruht in dir." dieser Satz, den ich ein wenig später bei Augustinus las, brachte eben diese Grundeinsicht in ganz ähnlicher Weise auf den Punkt.
Erst später las ich in der Bibel und fand eine unendlich große Zahl an Versen, die ebenfalls genau das zum Ausdruck bringen.
Ich bin überzeugt, dass der Mensch als Abbild Gottes auf Unendlichkeit hin erschaffen ist, es ist keine Gier, sondern eine Sehnsucht, die Gott in das Herz jedes Menschen gelegt hat. Die Sehnsucht nach ihm selbst, damit wir Gott suchen und ihn finden.
Gerade am Anfang und Ende des menschlichen Lebens wird meiner Erfahrung nach diese geheimnisvolle Dimension unserer Existenz besonders spürbar.
Auch ich wäre froh, schon zum Abschluss, der ewigen Freude in der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen, gekommen zu sein.
Bis dahin, dem Zustand der "Himmel" genannt wird, ist es allerdings wahrscheinlich noch ein weiter Weg.
Aber wir gehen gemeinsam, Gerard Depardieu, Udo Lindenberg, Mel Gibson, Kanye West, Michael Jordan, Pater Verlinde, Cacao, .... und ich. 8)
ich stimme dir zu, daß viele menschen von ihrem leben nicht erfüllt sind, daß sie sogar eine leere in sich tragen und eher als "zombies" in der gegend herumlaufen.
viele menschen sind auf der suche nach mehr, und reflektieren ähnlich wie du es getan hast, daß dort doch mehr sein muß ...war das etwa schon alles?... sie sind auch spirituell interessiert, und auf der suche; wie meiner meinung nach die beliebtheit der esotherik zeigt.
die meißten menschen sind jedoch (meiner meinung nach) auf der flucht. sie fliehen vor den problemen ihres lebens. sie suchen ersatz für zerstörte träume und betäubung vor der hoffnungslosigkeit, sowie ausweglosigkeit ihres lebens.
nur ein geringer teil mag vielleicht ein stilles gefühl, eine leise ahnung verspüren, daß dort draußen noch etwas ist - das problem an dieser sache ist nur, daß ein derartiges ahnen/spüren kein indiz dafür ist, daß dem auch so ist.
doch woher kommt der glaube, daß da noch mehr sein muß? nur weil der mensch sich alleine in den weiten des alls vorkommt? weil er das universum sonst nicht begreifen kann? weil er so klein und schwach ist, daß er unbedingt etwas großes allmächtiges braucht, bei dem er eine art geborgenheit verspührt? etwas das ihm hoffnung gibt?
ich würde den gedanken, daß es womöglich wirklich schon alles gewesen ist, und daß es nicht mehr gibt, nicht verwerfen.
auf die evolutionstheorie reflektierend kann ich auch dem gedankengang, daß wir nach dem ebenbild eines gottes erschaffen wurden nicht ganz folgen - nur die tatsache, daß derartiges im alten testament steht überzeugt mich noch nicht.
und selbst wenn dem so wäre, bestünde immer noch der unterschied zwischen dem original und seinem abbild, zwischen dem spiegelbild und dem, das sich spiegelt. wenn wir ein abbild des allmächtigen sind, dann endet der vergleich aber auch genau bei der äußerlichkeit der abbildung.
und weil du den anfang und das ende des menschlichen lebens erwähnst, genau hier hätte ich gesagt, daß man die endlichkeit am besten sieht. vor allem bei alten menschen, die (meiner erfahrung nach) das ende teilweise sogar schon ersehnen, und nicht wollen daß es danach noch weitergeht. aber diesbezüglich hast du wohl andere erfahrungen gemacht - mich würde interessieren welche das waren.
du hast hier hauptsächlich von deiner eigenen persönlichen überzeugung gesprochen, sowie von deinem persönlichen glauben. ich hoffe ich habe nicht zu viel kritik geäußert, denn normalerweise gehe ich auf den persönlcihen glauben anderer nicht ein, da es sich um eine sehr persönliche angelegenheit handelt, in die ich mich prinzipiell nicht einmische - außer mein gegenüber wünscht darüber eine diskussion.
für die meißten menschen wäre die unendlichkeit, vorrausgesetzt der mensch könnte sich diese auch nur ansatzweise vorstellen, ein horror. der mensch würde zurückweichen. interessant, daß sich der mensch diese unendlichkeit nicht einmal vorstellen kann - ein indiz daß er nicht für die unendlichkeit angelegt ist.
und auch bei dir sehe ich das ende in dem ausspruch "zum abschluß bringen". und für das was deiner meinung danach kommt, reicht weder dein (das unterstellei jetzt einfach einmal) noch mein vorstellungsvermögen aus.
der ausspuch "töricht ist, wer sein vertrauen auf geschöpfe setzt" ist interessant, denn was bleibt uns denn anderes übrig, als auf die menschen (die geschöpfe gottes) zu vertrauen, daß sie uns keinen blödsinn überliefern? die ganze religion ist auf der überlieferung von menschen aufgebaut, und in dem vertrauen in sie.
zum schluß noch ein wenig zu Augustinus:
arius hat den finger schon auf die wunde gelegt, denn Augustinus ist durchaus etwas heikel.
er gilt als einer der größten philosophen und theologen der katholischen kirche, und als dieser hat er das mittelalter entscheidend beeinflußt
das schon angesprochene "cogite intrare", wodurch die zwangsmissionierung über jahrhunderte gerechtfertigt wurde, und das auch ein verstoß gegen das war, was jesus sagte:"Und wo man euch nicht aufnimmt und nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie."Markus 6,11
als zweites wäre noch zu erwähnen daß sich Augustinus gegen die warnung von Pertus stellte:"2daß ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken laßt - weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort oder beinen Brief, die von uns sein sollen -, als sei der Tag des Herrn schon da. 3Laßt euch cvon niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muß der Abfall kommen und der dMensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. 4Er ist der Widersacher, der esich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so daß er fsich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott."2. Tessalonicher 2,2-5. Augustinus sieht jedoch in der kirche das bereits bestehende reich gottes, und wiederspricht damit paulus.
das problem bei Augustinus ist, daß er ein kirchenvater ist, was bedeutet, daß er im sinne der unfehlbarkeit zu behandeln ist (nach römisch-katholischer auffassung). weshalb es für dich auch problematisch sein dürfte, ihn etwas kritischer zu betrachten.
danke, dich auchpfaffenheini schrieb:God bless u